E-Book, Deutsch, Band 0467, 450 Seiten
Reihe: Julia Extra
Williams / Hewitt / Shepherd Julia Extra Band 467
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1290-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0467, 450 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-7337-1290-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
HEIßE KÜSSE FÜR DIE FALSCHE BRAUT von KATE HEWITT
Als Olivia von einem maskierten Fremden in einen Palast in der Wüste entführt wird, verschlägt es ihr den Atem. Zwar verspürt sie Angst, aber zugleich weckt der faszinierende Mann mit den sanften Augen nie gekanntes Verlangen. Doch wer ist er - und warum nennt er sie Prinzessin?
TANZ MIT MIR, GELIEBTE LÜGNERIN! von HEIDIE RICE
Sinnliche Funken sprühen, als Hoteltycoon Lukas Blackstone bei einem exklusiven Ball mit der schönen Bronte tanzt. Allerdings hat ihre Schwester vor Jahren das Leben seines Bruders ruiniert. Was, wenn auch Bronte nur sein Geld will? Da macht sie ihm ein überraschendes Geständnis ...
NUR EINE NACHT IN SEVILLA? von CATHY WILLIAMS
Eine ganz normale Geschäftsreise nach Sevilla? Von wegen! Plötzlich muss Abby so tun, als wäre sie mit ihrem sexy spanischen Boss Gabriel Romero verlobt. Natürlich bloß, um seiner kranken Großmutter eine Freude zu machen! Aber wieso kribbelt es dann so erregend in Gabriels Nähe?
SKANDAL IM INSELPARADIES von KANDY SHEPHERD
Auf einer kleinen Insel in Indonesien sucht der berühmte Tennisstar Max Conway nur eins: Ruhe vor den Paparazzi! Doch unvermutet trifft er dort auf die attraktive Nikki: ausgerechnet die Frau, die ihn vor Kurzem in einen Skandal verwickelt hat - und ihn trotzdem magisch anzieht ...
Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben!
Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Er kam durch das Fenster.
Olivia Taylor hob erschrocken den Blick von der Bettdecke, die sie gerade zusammengelegt hatte. Noch war sie zu überrascht, um Angst zu haben. Der große, kraftvolle Mann vor ihr war ganz in Schwarz gekleidet, sogar seine Haare waren von einem dunklen Turban bedeckt. Das Gesicht war jedoch klar zu erkennen, und seine stahlgrauen Augen verrieten wilde Entschlossenheit.
Olivia holte tief Luft, um zu schreien, doch er kam rasch auf sie zu und hielt ihr den Mund zu. „Ich werde Ihnen nicht wehtun“, sagte der Fremde leise auf Arabisch. Es klang schroff und sanft zugleich, und Olivia brauchte einen Moment, um ihn zu verstehen. Im Haushalt der Königsfamilie hatte sie die Landessprache zwar gelernt, aber da es ihr Job gewesen war, mit den drei jüngsten Prinzessinnen nur Englisch zu sprechen, war ihr Arabisch eher dürftig.
Der Unbekannte sprach leise weiter. „Tun Sie einfach, was ich sage, und Ihnen wird nichts passieren! Das schwöre ich bei meinem Leben.“
Olivia stand wie erstarrt da. Noch immer lag seine Hand auf ihrem Mund, und mit jedem Atemzug drang ihr der Duft seiner Haut in die Nase: eine exotische Mischung aus Pferd, Sand, Schweiß und Moschus. Seltsamerweise empfand Olivia diesen Geruch aber nicht als unangenehm …
Ihr schwirrte der Kopf. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Konnte kaum atmen. Ihre Schockstarre wich einer schwindelerregenden Panik. Alles schien sich in Zeitlupe abzuspielen, doch zugleich passierte es viel zu schnell, denn der Mann schob sie bereits zum Fenster. Ihre Beine fühlten sich an wie aus Watte, und ihr Kopf war wie leer gefegt.
Halina war nebenan. Durch die nur angelehnte Tür konnte Olivia ihre Freundin summen hören. Wie war das hier möglich? Sie war nur in Halinas Schlafzimmer, um deren Abendkleid wegzuhängen und etwas aufzuräumen. Halina war gerade von einem ihrer endlosen Abendessen mit ihren Eltern zurückgekehrt, bei dem ihre Zukunft besprochen worden war. Ihre Verlobung. Olivia wusste von Halina, dass sie nicht heiraten wollte – schon gar nicht einen rebellischen Prinzen, dem sie noch nie begegnet war.
„Er ist praktisch ein Gesetzloser“, hatte sie gesagt, als sie sich seufzend aufs Sofa geworfen hatte. „Ein Krimineller!“
„Ich habe gehört, er war in Cambridge“, hatte Olivia sanft widersprochen. Sie war daran gewöhnt, dass Halina alles überdramatisierte.
Halina hatte nur genervt die Augen verdreht. „Er lebt schon seit zehn Jahren in der Wüste. Wahrscheinlich ist er total verroht. Ich weiß noch nicht mal, ob er Englisch spricht.“
„Ganz bestimmt, wenn er in Cambridge war. Außerdem sollst du ihn erst heiraten, wenn er seinen Titel zurück hat und wieder in seinem Palast in der Hauptstadt von Kalidar lebt“, hatte Olivia ihrer Freundin ins Gedächtnis gerufen. Sie war seit vier Jahren Gouvernante von Halinas drei jüngeren Schwestern und wusste alles über die Pläne und Hoffnungen der Familie.
Halina war seit ihrem zehnten Lebensjahr mit Prinz Zayed al bin Nur verlobt. Aber vor zehn Jahren war die Familie des Prinzen von einem der Minister entmachtet worden, einem gewissen Fakhir Malouf. Prinz Zayed – damals gerade erst von der Uni zurückgekehrt – war gezwungen gewesen, sich in die Wüste zurückzuziehen und von dort aus um seinen Thron zu kämpfen.
Seitdem herrschten bürgerkriegsähnliche Zustände in dem Land. Beharrlich führte Zayed seine Rebellen immer wieder in den Kampf gegen Maloufs Soldaten, doch ein Ende des Konflikts war nicht abzusehen.
Halinas Vater hatte die Verlobung zwischen seiner Tochter und dem entthronten Prinzen zwar nie aufgelöst, doch er hatte verfügt, dass eine Hochzeit erst stattfinden durfte, wenn Zayed wieder offiziell an der Macht war. Und niemand wusste, wann das der Fall sein würde …
Ob der Eindringling etwas mit dieser Angelegenheit zu tun hatte? Aber was wollte er von Olivia?
Der Fremde war schon am Fenster, saß bereits halb auf dem Sims. Er hielt sie am linken Oberarm fest, während er ihr mit der anderen Hand immer noch den Mund zuhielt. Seine Haut schmeckte salzig, und sein heißer Atem an ihrem Ohr jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
„Sie brauchen keine Angst zu haben.“
Seltsamerweise glaubte sie ihm, obwohl er sie gerade entführte. Allmählich funktionierte ihr Gehirn wieder besser. Sie begann, sich gegen seinen Griff zur Wehr zu setzen.
„Lassen Sie das lieber bleiben“, sagte er schroff. Seine Hände fühlten sich wie aus Eisen an. Starr, unzerbrechlich und trotzdem seltsam sanft. Olivia schlug das Herz bis zum Hals. Das hier war vielleicht ihre einzige Gelegenheit zu entkommen. Wenn sie es nicht schaffte …
Ihre Fantasie versagte. Sie hatte keine Ahnung, was dieser Mann mit ihr vorhatte.
„Ich habe doch gesagt, dass ich Ihnen nicht wehtun werde.“ Eine Spur Ungeduld schwang in seiner Stimme mit. „Das hier ist für uns beide zum Besten.“
Was absolut keinen Sinn ergab. Es war definitiv nicht das Beste für sie, entführt zu werden. Und wie war es diesem Mann überhaupt gelungen, durch Halinas Fenster zu steigen?
Der königliche Palast im Wüstenreich von Abkar lag mehrere Meilen von der Hauptstadt entfernt auf dem Land. Er war von einer hohen Mauer geschützt und wurde rund um die Uhr von Soldaten bewacht. Auch Hunde waren im Einsatz. Hassan Amari überließ nichts dem Zufall, wenn es um seine kostbare Familie ging. Und doch war dieser Mann jetzt hier – dunkel, stark und absolut Herr der Lage. Irgendetwas musste schiefgegangen sein, auch wenn Olivia sich nicht vorstellen konnte, was.
Der Mann drehte sie zu sich um. Sein Gesicht war nun so dicht vor ihr, dass sie seine erstaunlich langen schwarzen Wimpern bemerkte. Seine Augen waren nicht grau, wie sie zuerst gedacht hatte, sondern eher graugrün wie Moos. Grimmige Entschlossenheit und Unnachgiebigkeit spiegelte sich auf seinen markanten Gesichtszügen.
„Ich werde gut auf Sie aufpassen.“ Er schlang ihr ein Seil um die Taille, hob sie über den Fenstersims – und ließ sie in die Dunkelheit fallen.
Ihr Herzschlag schien auszusetzen, als sie plötzlich nichts als kühle Luft um sich spürte, aber Olivia war zu erschrocken, um zu schreien. Dann landete sie auch schon schwer in den Armen eines anderen Mannes. Er setzte sie rasch ab, band ihr einen Schal um den Mund und befreite Olivia von dem Sicherheitsseil um ihre Taille.
Der Mann, der in Halinas Zimmer eingestiegen war, kletterte bereits geschickt die Palastmauer hinunter. Nachdem er leichtfüßig gelandet war, musterte er kritisch Olivias Knebel.
„Tut mir leid“, sagte der andere Mann leise. „Aber ich wollte verhindern, dass sie schreit.“
Der Fremde nickte kurz.
Die Gedanken überschlugen sich in Olivias Kopf. Was geht hier vor? Warum entführen sie mich?
Der Mann verzog die Lippen zu einem schwachen Lächeln. „Kommen Sie“, sagte er, nahm sie an einem Ellenbogen und zog sie zu mehreren Pferden, die an der Palastmauer festgebunden waren.
Pferde? Wie zum Teufel sollten sie zu Pferd den Palast verlassen? Der einzige Weg hinaus führte durch das Tor, das ständig von Sultan Hassans Soldaten bewacht wurde.
Als der Mann sie auf ein Pferd setzte, wusste Olivia nicht, wie sie sich festhalten sollte. Anders als Halina und ihre Schwestern, die praktisch auf Pferden aufgewachsen waren, war sie noch nie geritten. Der Mann hob belustigt die Augenbrauen und schwang sich hinter ihr in den Sattel, sodass sie zwischen seinen harten Schenkeln saß.
Er schlang ihr einen Arm um die Taille und zog sie eng an sich. Olivia konnte seinen Herzschlag im Rücken spüren, die Hitze seines Körpers. Sein Duft berauschte ihre Sinne. Noch nie war sie einem Mann so nahe gewesen.
„Lass uns aufbrechen“, sagte der Mann mit einer Stimme, die zugleich weich und herrisch klang. Zu Olivias Verblüffung ritten sie direkt durch das Tor, weit und breit war kein Soldat in Sicht. Was war bloß geschehen?
Kaum waren sie weit genug weg, nahm der Mann ihr den Knebel ab. „Ich muss mich entschuldigen. Ich wollte nicht, dass man Sie grob behandelt.“
Seine höflichen Worte verwirrten Olivia nur noch mehr. Er war ihr Entführer! Doch jetzt war nicht die richtige Gelegenheit, Fragen zu stellen. Der Wind sauste in Olivias Ohren, und der Sand flog ihr in die Augen. Der Mann zügelte sein Pferd und schützte ihr Haar und ihren Mund mit dem Schal, von dem er sie eben erst befreit hatte. „So ist es besser“, murmelte er ihr ins Ohr.
Wieder erschauerte sie. Sie war sich seiner harten Muskeln nur allzu bewusst – seines muskulösen Arms, der ihr fast ein Gefühl der Geborgenheit vermittelte. Er stieß dem Pferd die Absätze in die Flanken, und sie flogen weiter über den Sand.
Ganze Stunden verstrichen. Der Mann hielt sie die ganze Zeit fest, während Olivia von der ständigen Erschütterung allmählich alles wehtat.
Ein silberner Halbmond und unzählige Sterne erleuchteten die Wüste. Das einzige Geräusch kam vom rhythmischen Galopp der Pferde. Irgendwann döste Olivia ein, den Kopf auf der Brust des Mannes – erschöpft von der ständigen schaukelnden Bewegung.
Ruckartig wachte sie auf, als der Mann sein Pferd zügelte und den Griff um ihre Taille etwas lockerte. Blinzelnd spähte sie in die Dunkelheit. Nicht weit entfernt sah sie flackernde Lichter und hörte gedämpfte Stimmen, konnte jedoch nichts verstehen.
Der Mann hielt das Pferd an, stieg ab und drehte sich zu ihr um.
Verunsichert...




