E-Book, Deutsch, Band 0294, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Williams / Carson / Hardy Julia Exklusiv Band 294
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-1111-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0294, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-1111-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SÜNDHAFT LECKER von HARDY, KATE
Dante Romanos Angebot, ihre Eissalons zu kaufen, lehnt Carenza ab. Eine aufregende Affäre beginnt, und zum ersten Mal sehnt Carenza sich nach echter Liebe. Doch als ob Dante das spürt, verwandelt sich seine heiße Leidenschaft plötzlich in eisige Kälte ...
VORSICHT, HEIß! von CARSON, AIMEE
Was für ein Prachtexemplar von Mann! Bei ihrem Vorstellungsgespräch auf der Dachterrasse des exklusiven Samba Hotels wird Alyssa ganz heiß. Und das liegt nicht an der Sonne am Himmel über Miami Beach, sondern einzig an dem ungeahnt attraktiven Hotelmagnaten Paulo Domingues ...
GEWAGTES SPIEL UM LIEBE UND GLÜCK von WILLIAMS, CATHY
Vom ersten Augenblick an knistert es zwischen Amy und ihrem neuen Chef, dem feurigen Italiener Rocco Losi. Und doch scheint ihre Liebe an den Machtspielen, die sie sich mit dem dominanten Mann liefert, zu scheitern ...
Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben!
Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
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2. KAPITEL
Es tat gut, wieder zu Hause zu sein. Zurück in Neapel nach zehn Jahren Abwesenheit – eines davon auf Weltreise, die anderen neun in London. Endlich wieder am Meer zu leben, den Hafen mit den kleinen Fischerbooten und Jachten vor Augen, und die Stadt, die sich vom Meer her über den Berg erstreckte. Der Mast bei den weißen Felsen vor dem Castel dell’Ovo, an dem Liebespaare Schlösser mit ihren Namen befestigten, wuchs dadurch jede Woche zu einem andersgearteten Kunstwerk heran. Der Musikpavillon der Villa Comunale mit seinem schön geschwungenen Eisengerüst, den Kugellaternen und der gestreiften Glasmarkise. Wie die Sonne hinter der Insel Ischia unterging und das Meer violett und den Himmel rosa malte. Und der düstere Gipfel des Vesuv, der alles überschattete.
Jetzt, wo sie zurück war, merkte Carenza, wie sehr sie all das vermisst hatte. Den Geschmack der Seeluft, den Anblick der schmalen, mit Fahnen und frischer Wäsche geschmückten Gassen, den Duft richtiger Pizza anstelle des Zeugs, das es in London gab.
Zuhause.
Und doch war es nicht ganz wie früher als Teenager. Jetzt war sie verantwortlich für Tonielli’s. In der fünften Generation – sechs, wenn man es genau nahm – das war eine große Verantwortung. Sie ging die Zahlen heute bereits zum vierten Mal durch und konnte sich immer noch keinen Sinn aus ihnen machen.
Ihr dröhnte der Kopf, also stützte sie sich mit ihren Ellbogen auf den Schreibtisch, rieb sich die Schläfen und versuchte, die Kopfschmerzen loszuwerden. Vielleicht hatte Dante Romano doch recht gehabt. Sie hatte nicht die nötige Erfahrung, damit umzugehen.
Doch was blieb ihr anderes übrig?
Klar, sie konnte Nonno sagen, dass ihr das alles zu viel sei. Aber das wäre ihrem Großvater einfach unfair gegenüber. Er hatte ihr sein Unternehmen anvertraut. Er war jetzt dreiundsiebzig Jahre alt. Er hatte sich seinen Ruhestand verdient und fand endlich Zeit, im Garten herumzuwerkeln und sich mit Freunden in Cafés zu treffen. Was er schon Jahre zuvor hätte tun können, wären Carenzas Eltern nicht bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie seufzte. Nein, sie konnte den Geschäftsführerposten nicht ablehnen.
Auch an Amy konnte sie sich nicht wenden. Ihre frühere Londoner Chefin würde ihr zwar sicherlich ihre Hilfe anbieten, doch hatte sie gerade eine weitere Runde Chemotherapie hinter sich gebracht, und Stress war das Letzte, was sie zurzeit brauchte.
Dann war da noch Emilio Mancuso, der, wie sie von ihrem Großvater wusste, eine Weile das Geschäft geführt hatte. Aber Carenza traute ihm nicht. Sie war sich nicht sicher, warum, aber irgendwie sagte ihre innere Stimme, dass es ein Fehler wäre, ihn um Hilfe zu bitten.
Keiner ihrer gleichaltrigen Bekannten hatte ein eigenes Geschäft, also war von dort auch keine Hilfe zu erwarten.
Blieb ihr …
Sie seufzte. Niemand.
Sie haben keine Geschäftserfahrung, und Ihr Unternehmen steht vor der Pleite.
Dante Romano hatte recht.
Es muss umstrukturiert werden.
Auch damit hatte er recht.
Und ich habe sowohl die nötige Erfahrung als auch das Personal dafür.
Offensichtlich wäre die logische Folge, ihm das Familienunternehmen abzutreten. Aber das wäre ein Verrat Nonno gegenüber. Bruch der Tradition. Die letzte Generation der Tonielli’s verramscht das Familienerbe. Das konnte sie unmöglich tun.
Wenn nicht …
Sie lächelte ironisch. Nein, das war verrückt. Da würde er nie mitmachen.
Das findest du nur raus, wenn du ihn fragst, meldete sich ihre innere Stimme.
Vielleicht. Aber war er auch wirklich so gut, wie er vorgab? Konnte er ihr helfen, das Unternehmen zu retten?
Carenza schob die Papiere beiseite und wandte sich ihrem Laptop zu, um über ihn im Internet zu recherchieren. Dante Romano. Interessant. Es gab keine Fotos von Paparazzi, die ihn mit schönen Frauen zeigten. Noch mit Männern, aber ihr Schwulenradar war normalerweise recht gut. Wenn sie seine Blicke gestern richtig gedeutet hatte, fand er sie ebenso attraktiv wie sie ihn.
Auch keine Hinweise auf skandalöse Scheidungsgeschichten. Mmmh. Anscheinend ließ Dante Romano die Finger von Beziehungen und konzentrierte sich auf seine Arbeit.
Also ein Workaholic.
Ein sehr erfolgreicher Workaholic, korrigierte sie sich nach einem Blick auf seine Unternehmensseiten. Mit dreißig besaß er bereits eine Kette mit sechs Restaurants – besonders beeindruckend, da er anscheinend bei nichts angefangen hatte. Seine Erfahrungen in der Übernahme und der Umstrukturierung von Unternehmen lasen sich wie eine einzige Erfolgsgeschichte. Und ein Gerücht besagte, er stünde kurz davor, seine Restaurantkette in ein Franchiseunternehmen umzuwandeln. Carenza kannte sich mit Franchise nicht aus, vermutete aber, dass er vorhatte, landesweit oder sogar international zu erweitern – Dante Romano hatte wirklich keine Zeit, sich auf eine Beziehung einzulassen.
Aber sein Liebesleben interessierte sie nicht. Nicht im Geringsten. Denn sie würde die Finger von ihm lassen. Sie wollte sich zurzeit auf niemanden einlassen und sich stattdessen beweisen, dass sie das Familienunternehmen retten konnte. Aber bedeuteten seine Franchise-Bemühungen, dass er zu beschäftigt wäre, ihr zu helfen? Und selbst wenn er genügend Zeit hätte, würde er sich überhaupt darauf einlassen, ihr Mentor zu werden – und ihr zu helfen, das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs zu bringen?
Es war eine riskante Strategie, aber ihr blieb keine andere Wahl. Und es gab nur einen Weg herauszufinden, ob er ihr helfen würde.
Als Workaholic würde er wohl um diese Zeit noch in seinem Büro sitzen. Ihre Hand zitterte, als sie seine Nummer wählte. „Komm schon, Caz. Sei kein Angsthase“, sagte sie sich und drückte die letzte Taste. Aber mit jedem Klingeln wurde sie nervöser. Vielleicht war sie im Begriff, einen Fehler zu machen. Vielleicht war er gar nicht im Büro. Vielleicht sollte sie einfach aufleg…
„Dante.“ Seine Stimme klang knapp und klar – und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
„Hallo?“
Reiß dich zusammen, Caz, sagte sie sich und atmete tief ein: „Signor Romano? Hier Carenza Tonielli.“
„Wie kann ich Ihnen helfen, Signorina Tonielli?“
Wenn er überrascht war – oder ihren Anruf erwartet hatte, nachdem sie sich ein besseres Bild über die Bücher gemacht hatte, so ließ er es sich nicht anmerken. Er klang höflich, formell und vollkommen neutral. Was sie nur noch nervöser machte.
„Äh, ich wollte fragen, ob wir uns treffen können. Ich wollte Ihnen einen Vorschlag machen.“
„Wann und wo?“
Er verschwendete keine Zeit. Vielleicht war er daher so erfolgreich. „Wann würde es Ihnen denn passen?“
„Jetzt gleich?“
„Jetzt gleich?“ Beinahe hätte sich ihre Stimme überschlagen. Wer traf sich so spät abends zu einem Geschäftstermin?
Allerdings musste sie nichts mehr vorbereiten, sie wusste, was sie ihm vorschlagen würde. „Gut. Wissen Sie, wo mein Büro ist?“
„Ja.“
Dumme Frage. Natürlich wusste er das. Er hatte ihr Unternehmen kaufen wollen. Wahrscheinlich hatte er ihren Großvater bereits hier getroffen. „Gut, dann – äh, ich werde hier auf sie warten.“
„Ciao.“
Ihre Hand zitterte immer noch ein wenig, als sie auflegte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Was konnte schon passieren? Mehr als ablehnen konnte er nicht. Und in dem Fall würde sie auch nicht schlechter dastehen als zuvor. Es machte überhaupt keinen Sinn, sich aufzuregen.
Sie lenkte sich ab, indem sie begann, in einer Cafetière Kaffee zu machen. Sie war gerade dabei, die Tassen auf dem Tablett zum dritten Mal umzuarrangieren, als es endlich klopfte.
„Danke, dass Sie es einrichten konnten, Signor Romano“, begrüßte sie ihn und schloss die Tür.
„Prego.“ Immer noch höflich und formell, mit neutralem Gesichtsausdruck. Vielleicht hätte sie ihn einfach am Telefon fragen sollen. Es wäre ihr wesentlich leichter gefallen, seine Anwesenheit machte sie nervös.
Sie führte ihn in ihr Büro. „Möchten Sie Kaffee?“
„Danke, schwarz, bitte.“
Das war machbar.
Doch als sie ihm die Tasse reichte, zitterte ihre Hand wieder, und der Kaffee tropfte auf seine Anzughose.
„Oh, nein, das tut mir leid! Ich wollte …“
Er zuckte mit den Schultern: „Kein Problem. Der muss sowieso in die Reinigung.“
Aber er lächelte nicht. Schaute ernst drein. Und ihr Mut schwand. Er würde sich nie auf so etwas einlassen. Ihr Plan war verrückt.
„Was wollten Sie mir denn nun vorschlagen?“
Langsam stellte sie ihren Kaffee ab und nahm Platz. „Ich habe mir einen Überblick über Nonnos Bücher verschafft.“
„Und?“
„Und Sie haben nicht unrecht. Ich gebe es zu. Ich habe nicht die nötige Erfahrung. Aber …“ Sie atmete tief ein. „Wenn ich Sie als Mentor hätte, dann könnte ich es schaffen.“
„Mentor.“ Und wieder konnte sie in seinem Gesicht nicht sehen, was er davon hielt. Er schien sich weder zu amüsieren, noch war er sauer, überrascht, interessiert. Was für ein Pokerface. Und: Er schwieg.
Vielleicht überlegte er es sich gerade. Sollte sie ihn unterbrechen, ihm Zeit geben oder was?
Nach einer kleinen Ewigkeit fragte er: „Was hätte ich davon?“
„Nun, Sie könnten mir unter die Nase...