E-Book, Deutsch, Band 387, 448 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Williams / Blake / Mortimer Julia Exklusiv Band 387
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3389-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 387, 448 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7515-3389-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
BELÜGE NIEMALS EINEN MILLIARDÄR! von CATHY WILLIAMS
'Du hast 48 Stunden Zeit, dich zu entscheiden.' Die schöne Chase ist bei diesen Worten fassungslos: Der italienische Milliardär Alessandro Moretti lässt sie bei den Verhandlungen um ihr Herzensprojekt nur gewinnen, wenn sie seine Geliebte wird! Will er sich mit seinem schamlosen Angebot rächen, weil sie ihn damals verlassen hat?
BIS ANS ENDE DER NACHT ... von MAYA BLAKE
Für eine Nacht hat Arion Pantelides all seine Prinzipien über Bord geworfen - wegen einer faszinierenden Fremden. Doch als der Tycoon sie wiedersieht, weicht seine glühende Sehnsucht kaltem Zorn. Denn Perla ist die Witwe des Mannes, der ihn um ein Vermögen gebracht hat ...
DAS GEHEIMNIS VON MULBERRY HALL von CAROLE MRTIMER
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Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben!
Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
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2. KAPITEL
Alessandro sprach kein Wort, während er den Blick auf Chase gerichtet hielt. Die Macht der Stille war etwas Wunderbares. Nichts verunsicherte das Gegenüber bei geschäftlichen Verhandlungen mehr als wohldosiertes Schweigen. Und gerade bei Chase war er nicht bereit, auch nur das geringste Risiko einzugehen.
Er traute ihr kein Stück. Wenn sie glaubte, dass sie irgendwie mehr herausschlagen konnte als die vereinbarte Summe, dann täuschte sie sich – und zwar gewaltig.
Doch offenbar war sie bereit, sich mit seinem Angebot zufriedenzugeben. „Ich bräuchte eine schriftliche Bestätigung von dir“, sagte sie schließlich.
„Du wirst nichts dergleichen bekommen“, erwiderte er gelassen. „Entweder du verlässt dich auf mein Wort, oder du gehst – und zwar mit einem wesentlich schlechteren Angebot.“
Sie stöhnte erstickt auf. „Es macht doch keinen Sinn, das zwischen uns noch einmal aufzuwärmen, Alessandro …“
Er hob eine Hand. „Deine Antwort, Chase: Ja oder nein. Ganz einfach.“
Sie stand auf und strich ihren schmalen grauen Rock glatt. Sie wusste, dass sie eine gute Figur hatte: sehr groß, sehr schlank. Das hatte den Vorteil, dass sie auch in preisgünstiger Kleidung einen guten Eindruck machte. Fitzsimmons war eine angesehen Anwaltsfirma und beschäftigte nur hervorragende Mitarbeiter. So gut wie jeder dort entstammte einer Familie, in denen es zum guten Ton gehörte, maßgeschneiderte Designerkleidung zu tragen und ein Ferienhaus auf dem Land zu besitzen.
Sie gehörte nicht dazu – hatte auch nie wirklich dazugehört –, aber das war ihr auch ganz recht so. Sie blieb lieber auf Abstand. Zu ihrem Glück war sie eine von nur zwei angestellten Anwälten, die sich auf kostenlose Rechtsberatung spezialisiert hatten. Auf diese Weise konnte sie unter dem Radar ihrer Kollegen bleiben, ihre Arbeitszeit ableisten und nur an den allernotwendigsten gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnehmen. Sie brauchte niemanden, der ihr ruhiges Leben auf den Kopf stellte. Und sie wollte nicht, dass Alessandro darin eindrang, unbequeme Fragen stellte und seinen Rachefeldzug gegen sie startete.
Umso weniger behagte es ihr, dass er es immer noch scheinbar mühelos schaffte, ihr weiche Knie zu bereiten. Sie hatte ihr Leben jetzt im Griff, und das wollte sie nicht aufs Spiel setzen.
Aber was hatte sie schon für eine Wahl?
Sie setzte sich wieder hin. „Okay. Worüber willst du sprechen? Ich meine, was willst du hören?“
„Dies ist wohl kaum der angemessene Ort für ein solches Gespräch, findest du nicht auch? Wir haben so vieles aufzuholen, Lyla … Chase …“
„Bitte hör endlich auf, mich Lyla zu nennen. Ich sagte dir bereits, dass ich so nicht mehr heiße.“
„Es ist fast Mittag. Warum führen wir unsere Unterhaltung nicht irgendwo fort, wo es ein wenig gemütlicher ist?“
„Ich fühle mich recht wohl hier.“
„Um dich geht es aber nicht“, erklärte er kühl. „Ich brauche noch fünf Minuten, um ein paar geschäftliche Dinge zu erledigen. Wir treffen uns unten im Foyer.“ Er schaute ihr tief in die Augen. „Und komm ja nicht auf die Idee, vor mir davonzulaufen. Ich garantiere dir, du würdest es bereuen – oder viel mehr Beth …“
„Das würde ich niemals tun.“ Chase reckte das Kinn und begegnete seinem Blick, um Stärke zu demonstrieren – doch der Versuch scheiterte kläglich. Er war ihr so nah, dass sie seinen würzigen, aggressiv männlichen Duft wahrnahm. Ihr Herz fing an zu hämmern. Unwillkürlich zog sie sich wieder zurück. Sie hoffte, dass ihm dieser kurze Moment der Schwäche nicht aufgefallen war.
„Tatsächlich?“ Alessandro hob eine Braue. „Offen gestanden wirkst du auf mich im Moment wie ein Reh im Scheinwerferlicht eines heranfahrenden Wagens.“
Chase atmete tief durch. „Wir sehen uns dann im Foyer“, sagte sie, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. „Aber glaube nicht, dass ich stundenlang auf dich warte.“
„Mach dich nicht lächerlich. Du wartest genau so lange, wie ich es für richtig halte.“
„Und das alles nur, um es mir heimzuzahlen?“
„Wie ich bereits sagte: Wir unterhalten uns irgendwo weiter, wo es ein wenig komfortabler ist.“
Chase merkte erst, wie angespannt sie gewesen war, als sie die Tür des Konferenzraumes hinter sich schloss. Sie schloss die Augen, stützte sich auf die Tischplatte und atmete tief durch. Sie fühlte sich, als wäre ihr Leben von einer Minute auf die andere aus den Fugen geraten. Doch nur weil sie es mit Alessandro zu tun hatte, bedeutete dies nicht automatisch, dass er es darauf anlegen würde, sie zu zerstören.
Zumindest versuchte sie sich das einzureden.
Sie hatte damals seinen Stolz verletzt. Was er von ihr wollte, waren Antworten. Antworten auf Fragen, auf die er in all den Jahren nie eine Antwort gefunden hatte.
Natürlich musste sie sich gut überlegen, was sie zu ihm sagte. Aber wenn er erst einmal zufriedengestellt war, würden sie beide endlich wieder ganz normal weiterleben können. Jeder für sich. Es würde sein, als wären sie einander niemals wieder begegnet.
Eilig verließ sie den Konferenzraum. Im Foyer brauchte sie nicht lange auf Alessandro zu warten. Er kam auf sie zu, das Jackett lässig über die Schulter geworfen, und Chase fühlte sich einmal mehr in die Vergangenheit zurückversetzt. Er hatte es schon immer geschafft, ihre Nerven zum Flattern zu bringen – selbst wenn alles, was es jemals zwischen ihnen gegeben hatte, gemeinsame Mittagessen und Cappuccinos gewesen waren.
„Du bist also noch da.“
„Du hast nicht wirklich damit gerechnet, dass ich die Flucht ergreife, oder?“ Chase ging neben ihm her. Es war angenehm, einen Mann einmal nicht zu überragen. Doch sie musste sich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten, als er durch die gläserne Drehtür hinaus auf die Straße trat.
„Nein, natürlich nicht. Du bist Anwältin – du weißt, wann es besser ist, diplomatisch vorzugehen.“ Er wandte sich nach links, fort von den vollgestopften Straßen, hinein in die kleinen Seitenwege, die so charakteristisch für London waren. „Und da wir gerade über deinen Beruf sprechen – lass uns unseren kleinen Austausch doch damit beginnen.“
„Was willst du wissen?“
„Vor allem möchte ich kein Frage-und-Antwort-Spiel hieraus machen.“
Sie atmete tief durch. „Ich … habe mein Studium mit Bestnote abgeschlossen. In meinem letzten Jahr wurde ich von einer Anwaltsfirma angeworben – nicht die, für die ich heute arbeite, aber ebenfalls ein sehr angesehenes Unternehmen.“
„Kluge Chase.“
Sie spürte, dass er es nicht als Kompliment meinte. Allerdings hatte sie keine Ahnung, worauf er anspielte. Doch so, wie er sie verabscheute, konnte es nur etwas Beleidigendes sein.
Dabei war sie klug. An einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit hätte man sie als eines von den Mädchen bezeichnet, die beides hatten: Aussehen und Köpfchen. Sie für ihren Teil hatte sich stets mehr auf ihr Köpfchen verlassen und wie eine Verrückte für ihren Abschluss gearbeitet.
„Danke.“ Sie zog es vor, so zu tun, als wäre sein herablassender Tonfall ihr nicht aufgefallen. „Ich war also ziemlich gut in meinem Job, habe hart gearbeitet, die Firma gewechselt – und da bin ich nun.“
„Fitzsimmons. Eine gute Firma.“
„Stimmt.“
„Und doch Kleidung von der Stange? Zahlen sie dir nicht genug?“
Chase wand sich vor Verlegenheit. Alessandro hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er aus einer reichen Familie stammte. Sah er deshalb auf Anhieb, dass ihre Kleidung alles andere als Designerware war?
„Sie zahlen mehr als genug“, entgegnete sie kühl. „Ich ziehe es lediglich vor, mein Geld zusammenzuhalten, anstatt es für teure Designerkleidung zum Fenster hinauszuwerfen.“
„Wie überaus ehrenhaft. Ich muss gestehen, Sparsamkeit ist keine Eigenschaft, die ich unbedingt mit dir in Verbindung gebracht hätte.“
„Könntest du nicht wenigstens versuchen, mir mit einem Mindestmaß an Höflichkeit zu begegnen?“ Chase atmete tief durch. Sie versuchte ja, seine Feindseligkeit nicht an sich herankommen zu lassen – leicht fiel es ihr jedoch nicht. „Die meisten Fälle, die ich vertrete, bearbeitet die Kanzlei unentgeltlich. Es wäre eher unangebracht, bei mittellosen Klienten in maßgeschneiderter Kleidung für mehrere Tausend Pfund zu erscheinen.“
Sie erreichten einen urigen Pub, der in einer ruhigen Seitenstraße lag. Überall in London gab es noch alteingesessene Lokale wie dieses. Als sie eintraten, wurden sie von wohltuender Kühle und Stille empfangen. Die Wände waren mit dunklem Holz vertäfelt, das Licht gedämpft. An der lang gestreckten Theke saßen nur ein paar ältere Männer, die sich an ihren Pints festhielten.
Alessandro bot ihr einen Drink an und zuckte mit den Schultern, als sie sagte, dass sie nur einen Fruchtsaft wollte. Ein paar Minuten später kam er mit den Getränken an den Tisch bei den bunten Bleiglasfenstern, an dem sie Platz genommen hatte.
„Also.“ Er setzte sich, die Hand um sein Glas gelegt, und schaute sie an. Er wusste selbst nicht, was er sich von diesem erzwungenen Beisammensein versprach. Aber sie wiederzusehen hatte einiges wieder in ihm wachgerüttelt,...




