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E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Will Freigekauft

Wie Gottes Liebe mich gerettet hat
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7751-7593-7
Verlag: Hänssler
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie Gottes Liebe mich gerettet hat

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-7751-7593-7
Verlag: Hänssler
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als ein Loverboy die junge und verzweifelte Dany auf der Straße aufgreift, hofft sie auf die große Liebe. Stattdessen begegnet ihr Gewalt. Aber es gibt einen, der sie von Anfang an gekannt und geliebt hat. Als sie diese Wahrheit erkennt, wandelt sich ihr Leben von Grund auf. Diese Biografie ist die bewegende Geschichte einer Frau, die keinen Halt im Leben hatte - bis Gott ihr mit seiner unendlich großen Liebe begegnete. Er wusch sie rein, weiß wie Schnee, und schenkte ihr ein neues Leben. Heute kann sie nicht anders, als jedem, dem sie begegnet, von dieser Liebe zu erzählen. Denn eins ist klar: Gott liebt dich, egal woher du kommst! Er liebt dich, egal was du erlebt hast! Er liebt dich. Immer.

Dany Will (Jg. 1968) ist seit über dreißig Jahren verheiratet und hat drei erwachsene Söhne. Gemeinsam mit ihrem Mann engagiert sie sich ehrenamtlich in einer Freien evangelischen Gemeinde. Sie lacht für ihr Leben gerne - manchmal auch laut -, liebt alles, was mit Musik zu tun hat und fährt leidenschaftlich gerne alte LKWs und Autos. Es gibt für sie nichts Schöneres, als die Liebe Gottes an andere weiterzugeben, die ihr eigenes Leben so radikal verändert hat. www.dany4jesus.de
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[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Ungeliebt


Ich habe dich schon immer geliebt. Deshalb habe ich dir meine Zuneigung so lange bewahrt.

Jeremia 31,3

Als Kind war ich häufig zu Besuch bei meinen Großeltern mütterlicherseits, die in einem idyllischen Dorf am Rande des Westerwalds lebten. Schon als ganz kleines Mädchen durfte ich immer wieder bei ihnen Urlaub machen. Und ich habe es geliebt. Denn bei ihnen konnte ich so sein, wie ich bin. Meine leibliche Oma kannte ich gar nicht, denn sie starb schon früh an einem Darmverschluss. Doch mein Opa verliebte sich neu und heiratete eine wunderbare Frau namens Luise – für mich die liebste Oma der Welt. Es wurde eine Doppelhochzeit zusammen mit meinen Eltern. Sie fuhren sogar zu viert in die Flitterwochen nach Berchtesgaden.

Oma Luise war die gutmütigste und herzlichste Oma, die man sich nur vorstellen kann. Sie war deutlich jünger als mein Opa und arbeitete damals noch als Gemeindeschwester. Später machte sie im Alter von fünfzig Jahren noch ihren Führerschein und fuhr fortan einen VW-Käfer. Mein Opa und Oma Luise bekamen auch noch zwei Kinder – einen Sohn und eine Tochter –, die im gleichen Alter waren wie meine Schwester und ich. Mein Opa war damals schon in Rente, und so konnte er viel Zeit mit uns Kindern verbringen. Für uns war es großartig, Spielgefährten im gleichen Alter zu haben.

Langweilig wurde es bei meinen Großeltern nie. Bei jedem Besuch erlebten wir neue Abenteuer. In ihrer Straße lernte ich auch das Fahrradfahren. Mein Opa übte mit mir, indem er den Fahrradsattel festhielt und neben mir herlief, während ich mit Schwung in die Pedale trat. Mit ihm an meiner Seite fühlte ich mich sicher und machte gute Fortschritte. Doch dann kam der Nachmittag … Meine Eltern und andere Verwandte waren zu Besuch, und mein Opa wollte allen zeigen, wie gut ich schon Fahrrad fahren konnte. Wie immer hielt er den Sattel fest und lief nebenher, während ich hoch motiviert in die Pedale trat. Es lief super, bis mein Opa plötzlich den Sattel losließ und begeistert rief:

»Sie kann’s!«

Vor lauter Schreck verlor ich das Gleichgewicht, kam von der Straße ab und kullerte den steilen Abhang hinunter mitten in die Brennnesseln. Mir tat alles weh – vom Sturz und von den Brennnesselstichen. Aber am schlimmsten war die Reaktion der Erwachsenen. Sie lachten und lachten, während ich mit den Tränen kämpfte und versuchte, irgendwie die Böschung hinaufzuklettern.

»Alles halb so schlimm«, hieß es wie üblich. Aber ich fühlte mich schrecklich.

Als meine Oma von der Sache erfuhr, schimpfte sie mit meinem Opa:

»Was hast du dir nur dabei gedacht, die Kleine einfach loszulassen? Das Ganze hätte auch schlimmer ausgehen können.«

Einerseits tat es mir gut, dass meine Oma sich für mich einsetzte. Doch mein Opa widersprach heftig, die beiden begannen zu streiten, und ich fühlte mich für ihren Streit irgendwie verantwortlich.

Abends vor dem Schlafengehen setzte sich Oma Luise immer zu uns ans Bett, um mit uns zu beten. Für mich war das jedes Mal ein besonderes Highlight. Auch wenn ich nicht immer alles verstand, was sie betete, fühlte ich mich durch ihre Worte geliebt und wertgeschätzt. Es waren Momente großer Vertrautheit – nicht nur zwischen uns, sondern auch zwischen ihr und Gott, das spürte ich. Denn wenn sie betete, war es immer so, als spräche sie mit einem wirklich guten Freund. Und ich spürte dabei auch ihr dankbares Herz. Sie dankte Gott immer für vieles, auch für scheinbare Kleinigkeiten. Für mich war sie eine der ersten Personen, bei der ich etwas von Gottes Liebe spüren konnte.

In den Sommerferien fanden am Sportplatz im Dorf meiner Großeltern immer christliche Zeltlager statt. Meine Oma hätte sich vermutlich gefreut, wenn wir Kinder daran teilgenommen hätten. Stattdessen animierte uns mein Opa jedes Jahr, das Zeltlager zu überfallen. Natürlich nachts. Es war jedes Mal so spannend und aufregend. Sobald es dunkel genug war, schlichen wir uns nah an das Zeltlager heran und versteckten uns hinter Bäumen und Büschen. Manchmal wurde dort am Lagerfeuer noch eine spannende Geschichte erzählt, der wir von unserem Versteck aus atemlos lauschten. Irgendwann rief mein Opa dann: »Überfall!« und wir rannten alle so schnell wir konnten über den Sportplatz. Freizeitteilnehmer rannten uns hinterher und versuchten, uns zu fangen. Wir liefen immer bis zum nahe gelegenen Friedhof, wo wir uns versteckten und warteten, bis alles wieder ruhig war. Meistens ging alles gut.

Nur einmal wurde mein Opa erwischt und gefangen genommen. Zuerst bemerkten wir es gar nicht. Doch als wir atemlos auf dem Friedhof ankamen, fehlte mein Opa. Ratlos sahen wir uns an. Wir spähten vorsichtig durch die Büsche in Richtung Zeltlager. Im Schein des Lagerfeuers sahen wir einige Teilnehmer, die meinen Opa festhielten und zu dem großen Holzkreuz zogen, das in der Mitte des Sportplatzes aufgestellt war. Mit einem Seil wurde Opa an den dicken Längsbalken gefesselt.

»Oh nein, was machen wir denn jetzt?« flüsterte ich. Mir wurde ganz heiß bei dem Gedanken, dass mein Opa vielleicht die ganze Nacht gefesselt auf dem Platz stehen bleiben musste.

»Wir müssen ihn auf jeden Fall befreien.«

»Aber wie? Bestimmt bewachen sie ihn die ganze Nacht.«

Fieberhaft überlegten wir, wie wir meinem Opa helfen könnten. Schließlich entschieden wir uns, erst mal zu meiner Oma zu gehen. Sicher würde ihr etwas einfallen. Aufgeregt erzählten wir ihr, was passiert war. Sie überlegte eine Weile. Vielleicht betete sie auch im Stillen.

»Ich hab’s!«, rief sie irgendwann. »Wir bestechen die Kinder mit irgendwas Leckerem, damit sie Opa wieder freilassen. Das Essen im Zeltlager ist nämlich meistens nicht so toll. Mal sehen, was ich noch da habe …«

Sie ging in die Küche, um für die Freizeitteilnehmer eine große Suppe zu kochen. Wir Kinder durften beim Schnippeln des Gemüses helfen.

»Man sagt ja nicht umsonst ›Liebe geht durch den Magen‹«, meinte meine Oma lachend, als sie sich die Schürze umband. »Wäre doch gelacht, wenn wir Opa nicht mit einem guten Eintopf wieder auslösen könnten.«

Schwer beladen mit dem großen Topf und mit zitternden Knien machten wir uns auf den Weg zum Zeltlager. Und es klappte tatsächlich: Dank Omas Kochkünsten kam mein Opa schnell wieder frei. Und ich war unendlich erleichtert.

Solche Aktionen wie der Zeltlagerüberfall im Dunkeln waren für mich aufgrund meiner eingeschränkten Sehfähigkeit nicht immer einfach. Oft fühlte ich mich unsicher und war folglich langsamer als die anderen. Auch sonst stellte ich mich manchmal ungeschickt an und wurde immer seltener gefragt, ob ich mitspielen wollte. Gerade beim Ballspielen hatte ich große Schwierigkeiten, weil meine Fähigkeit des räumlichen Sehens so stark beeinträchtigt war.

Trotzdem hatte ich hin und wieder auch Erfolgserlebnisse. Zum Beispiel beim Langlauf. Mein Opa war Vorsitzender in einem Skiverein. Und er meldete mich regelmäßig bei Langlaufwettbewerben an. Im Sommer mit Rollskiern und im Winter auf Langlaufskiern. Irgendwie muss ich ein Talent dafür gehabt haben. Denn ohne vorher zu üben, nahm ich daran teil und wurde – bis auf ein einziges Mal – immer Erste. Einmal gewann ich sogar beim Siegfried-Koch-Gedächtnislauf eine Goldmedaille. Allerdings nicht, weil ich so schnell gewesen wäre, sondern weil keine anderen Kinder in meiner Altersklasse daran teilgenommen hatten. Trotzdem war es ein unbeschreibliches Gefühl, als mir diese Medaille überreicht wurde. Alle Anwesenden klatschten wie wild Beifall und ich strahlte vor Glück. Ich glaube, mein Opa hat es so arrangiert. Sicher weiß ich es nicht, aber es würde zu ihm passen.

So schön es bei meinen Großeltern war, so schwierig war es oft bei uns zu Hause. Meine Eltern waren sehr streng und wenig wertschätzend. Gelobt wurde so gut wie nie. Ich bemühte mich immer, alles gut und richtig zu machen. Aber wie sehr ich mich auch anstrengte, es war anscheinend nie gut genug.

Ich erinnere mich noch genau an einen sehr sonnigen Freitagnachmittag. Ich muss etwa fünf oder sechs Jahre alt gewesen sein. Wie immer am Freitag putzte meine Mutter unsere Wohnung. Und wenn sie putzte, wollte sie uns alle aus dem Haus haben.

»Geht raus zum Spielen. Ich kann euch hier nicht gebrauchen! Ich rufe euch, wenn ihr wieder reinkommen könnt.«

Widerworte duldete sie nicht. Also ging ich nach draußen in den Garten. Grelles Sonnenlicht empfing mich und blendete mein verletztes Auge so sehr, dass ich es kaum ertragen konnte. Mein linkes Auge war seit der missglückten Operation derart empfindlich, dass helles Licht mir richtige Schmerzen verursachte. Mit zusammengekniffenen Augen machte ich mich auf den Weg in Richtung Keller. Hier unten war es schön kühl und dämmrig. Früher hatte der Raum als Schweinestall gedient. Aber nun war er leer und frisch renoviert. Auf dem Mäuerchen, das früher die Schweinebuchten voneinander getrennt hatte, konnte ich herrlich Pferd spielen.

Ich schnappte mir ein Seil, das mir als Zügel diente, und setzte mich auf die kleine Mauer. In meiner Fantasie galoppierte ich auf einem wunderschönen Pferd – frei und unbeschwert, weit weg von zu Hause. Ich stellte mir vor, dass ich zu einem Prinzen ritt, der schon sehnsüchtig auf mich wartete. Mit ihm wollte ich davonreiten – hinein ins Abenteuer, hinein ins Glück. Ohne genau zu wissen, was Liebe eigentlich bedeutet, träumte ich von der großen Liebe. Da war dieser Hunger nach bedingungsloser Annahme und eine Sehnsucht nach Freiheit. Denn hier zu Hause fühlte ich mich so eingeengt, ständig verurteilt und ungeliebt.

Ich war so in mein Spiel vertieft, dass...


Will, Dany
Dany Will (Jg. 1968) ist seit über dreißig Jahren verheiratet und hat drei erwachsene Söhne. Gemeinsam mit ihrem Mann engagiert sie sich ehrenamtlich in einer Freien evangelischen Gemeinde. Sie lacht für ihr Leben gerne - manchmal auch laut -, liebt alles, was mit Musik zu tun hat und fährt leidenschaftlich gerne alte LKWs und Autos. Es gibt für sie nichts Schöneres, als die Liebe Gottes an andere weiterzugeben, die ihr eigenes Leben so radikal verändert hat. www.dany4jesus.de

Dany Will (Jg. 1968) ist seit über dreißig Jahren verheiratet und hat drei erwachsene Söhne. Gemeinsam mit ihrem Mann engagiert sie sich ehrenamtlich in einer Freien evangelischen Gemeinde. Sie lacht für ihr Leben gerne - manchmal auch laut -, liebt alles, was mit Musik zu tun hat und fährt leidenschaftlich gerne alte LKWs und Autos. Es gibt für sie nichts Schöneres, als die Liebe Gottes an andere weiterzugeben, die ihr eigenes Leben so radikal verändert hat. www.dany4jesus.de



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