Die Studie geht der Frage nach, welche Prinzipien die Modusverwendung in der frühneuzeitlichen Kanzleisprache steuern. Grundlage der Untersuchung bildet ein regional differenziertes Textkorpus von 105 Hexenverhörprotokollen aus dem binnendeutschen Sprachraum, die hauptsächlich aus der Zeit von 1580 - 1650 stammen. Die mögliche Wirkung aller denkbaren Faktoren, die sich auf Verwendung des Konjunktivs in der indirekten Rede auswirken können - wie zum Beispiel das Tempus der Redeeinleitung oder auch der Konjunktiversatz bei Modusambivalenz -, werden zum ersten Mal anhand eines von der Textsorte her weitgehend homogenen Korpus frühneuzeitlicher Kanzleisprachen untersucht. Die für die einzelnen Sprachlandschaften ermittelten Regularitäten der Modusverwendung lassen die im Neuhochdeutschen zu beobachtenden Verwendungstendenzen des Konjunktivs der Redewiedergabe in einem neuen Licht erscheinen.Die zugrunde gelegten Texte lagen bis vor kurzem lediglich in handschriftlicher Überlieferung vor und wurden zum Teil eigens für diese Studie transkribiert. Ein umfangreicher Quellenanhang macht diese Untersuchung auch für die historische Hexenforschung interessant.
Wilke
Redewiedergabe in frühneuzeitlichen Hexenprozessakten jetzt bestellen!
Zielgruppe
Wissenschaftler, Bibliotheken, Institute / Academics, Institutes, Libraries
Weitere Infos & Material
1;Frontmatter;1
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Kapitel 1 Einleitung;21
4;Kapitel 2 Die Redewiedergabe in der deutschen Gegenwartssprache;35
5;Kapitel 3 Redewiedergabe im Frühneuhochdeutschen;91
6;Kapitel 4 Beschreibung des untersuchten Korpus und Methodik;171
7;Kapitel 5 Die Wahl zwischen Konjunktiv I und II;245
8;Kapitel 6 Die Wahl zwischen Indikativ und Konjunktiv;429
9;Kapitel 7 Resümee und Ausblick;453
10;Backmatter;469
Anja Wilke, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.