Wilhelm / Voehl / Borner | Dorian Hunter 75 - Schwarzes Blut, kaltes Herz | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 75, 284 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

Wilhelm / Voehl / Borner Dorian Hunter 75 - Schwarzes Blut, kaltes Herz


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-95572-075-9
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 75, 284 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

ISBN: 978-3-95572-075-9
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Der Jubiläumsband Nr. 75 der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter! Der Dämonenkiller ist tot. Oder? Sein alter Freund Jeff Parker will das nicht akzeptieren. Er begibt sich auf die Suche nach dem Zauber, der Dorian Hunter getötet hat, um einen Weg zu finden, ihn rückgängig zu machen. Dabei deckt er nicht nur eine weitere Episode aus der Vergangenheit der geheimnisvollen Salamanda Setis auf, sondern stößt auch auf Mächte, die noch weitaus gefährlicher sind als die Schwarze Familie ... 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 270: 'Eis und Schnee' 271: 'Kinder des Chaset' 272: 'Totengericht'

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Schwarzes Blut, kaltes Herz

von Uwe Voehl und Susanne Wilhelm

nach einer Story von Susanne Wilhelm

1.


Dorian Hunter

Ich denke, also bin ich.

Ich wurde getötet, also starb ich.

Ich kenne den Tod. Ich habe ihn viele Male erlebt.

Und nie war er endgültig.

Viele Male bin ich dem Teufel von der Schippe gesprungen.

Immer wieder bin ich auferstanden.

Auferstanden von den Toten.

Mein Name … mein Name ist Dorian Hunter. In einem früheren Leben schloss ich einen Pakt mit dem Bösen, der mir die Unsterblichkeit sicherte. Damals war ich ein französischer Baron und hieß Nicolas de Conde.

Seitdem bin ich wiedergeboren worden. Viele Male.

Und wenn ich sage: Ich habe einen Pakt mit dem Bösen geschlossen, so hatte das Böse stets einen Namen: Asmodi.

Ja, ich kenne den Namen des Teufels. Und nicht nur das: Ich kenne ihn persönlich. Ihn, den Fürsten der Finsternis.

Ich habe der Schwarzen Familie den Kampf angesagt.

Manche Kämpfe habe ich gewonnen.

Andere verloren.

Es sieht so aus, als sei die letzte Schlacht geschlagen.

Ich wurde getötet, also starb ich.

Ich bin tot, wie schon viele Male in den Jahrhunderten zuvor.

Doch diesmal werde ich nicht neu geboren.

Das Licht, das ich sonst sah, zeigt sich nicht.

Aber wenn ich tot bin, warum kann ich dann denken?

Also lebe ich doch?

»Dorian!«

Die Stimme, da war sie wieder!

Ich versuchte, die Augen zu öffnen. Ich wusste nicht, ob es mir misslang oder es nur daran lag, dass es stockdunkel war: Jedenfalls sah ich nichts. Nur Schwärze.

Ich versuchte, mit den Lippen Worte zu formen, doch auch das gelang nicht.

Wo war ich?

Ich wusste es nicht.

Wer war ich?

Ich wusste es nicht.

Wut loderte hoch. Eine Wut, die sich gegen etwas richtete, das ich selbst nicht kannte. Eine Wut, die ich nicht kontrollieren konnte.

Warum lag ich hier? Warum konnte ich mich nicht bewegen?

Die Wut in mir kannte die Antwort. Mir blieb sie verschlossen.

»Dorian!«

Diesmal konnte ich die Augen öffnen. Erstaunt schaute ich mich um. Ich lag auf weißem, feinkörnigem Sand. Der Strand erstreckte sich zu beiden Seiten ins Endlose. Das Meer toste nur wenige Schritte von mir entfernt. Die Wellen brachen sich am Ufer. Der warme Wind trieb die Gischt bis in mein Gesicht. Der Himmel war strahlend blau. Die Sonne suchte ich vergebens.

»Dorian!«

Ich wandte den Kopf und sah die Frau. Ich hatte sie nie zuvor gesehen. Sie stand nur wenige Meter von mir entfernt und sah auf mich herab.

Sie war wunderschön. Ihr nackter, samtiger Körper eine einzige Versuchung. Ihre Augen glitzerten, während sie mich betrachtete. Als sie sah, dass ihr Anblick nicht ohne Wirkung blieb: ein sinnliches Lächeln.

Mein Verlangen, die Frau zu besitzen, wuchs. Doch gleichzeitig wusste ich, dass es mit Gefahr verbunden war. Einer unbekannten Gefahr, die ich spürte, aber nicht zu erklären vermochte.

Ich versuchte aufzustehen, aber mein Körper versagte mir den Dienst. War ich gelähmt?

»Komm!«, verlangte ich, aber die Frau schüttelte den Kopf. Trauer überschattete ihre Züge.

Ich wollte mich aufbäumen, kämpfte mit aller Willenskraft gegen die Lähmung an. Vergeblich.

Wieder schüttelte sie den Kopf und sagte: »Ich kann nicht zu dir kommen. Du musst meinem Ruf folgen. Versuch es!« Sie streckte die Arme aus.

Abermals strengte ich mich an. Das Verlangen wurde zur Qual. Zwecklos. Ich konnte mich nicht von der Stelle rühren. Ermattet gab ich auf.

Plötzlich weiteten sich ihre Augen – vor Schreck. Ich folgte ihrem Blick. Draußen auf dem Meer waren riesige schwarze Leiber aufgetaucht. Schwarzglänzende Leiber, die kaum die Wellen berührten, sondern in tollkühnen Sprüngen über sie hinwegzugleiten schienen.

Und so, wie ich wusste, dass von der unbekannten Frau eine Gefahr ausging, so wusste ich, dass mir jene Kreaturen nach dem Leben trachteten.

Die Flut war unmerklich näher gekommen. Nur noch wenige Schritte trennten meine Füße vom Wasser.

»Also schön«, hörte ich die Frau sagen. »Es gibt eine Möglichkeit, dass ich zu dir gelangen kann.«

»Du musst nur die paar Schritte überwinden.«

»Nein, so einfach ist es nicht. Du musst dich an mich erinnern! Du musst meinen Namen sagen!«

»Ich kenne dich nicht. Woher soll ich wissen, wie du heißt?« Abermals die Wut. Noch konnte ich sie unter Kontrolle halten. Aber wie lange noch? Ich war wütend über meine Hilflosigkeit. Wütend auf die Frau, die mein Verlangen erweckte und sich über mich lustig zu machen schien. Warum half sie mir nicht? Warum tat sie so, als müsse ich sie kennen?

»Wir haben nicht mehr viel Zeit. Ein paar Minuten noch, dann ist die Flut da! Erinnere dich, Dorian! Erinnere dich an meinen Namen!«

Ich zermarterte mir das Hirn. Nein, ich kannte die Frau nicht! Ich hatte sie nie zuvor gesehen.

Denn du bist tot!

Die Erkenntnis kam so plötzlich wie der Schwall eiskalten Salzwassers, das über meinen nackten Körper spritzte. Von einer Sekunde zur anderen umhüllte mich abermals die Dunkelheit.

Und mit der Dunkelheit kamen die Schmerzen.

Die Qual.

Die Höllenqual.

Coco Zamis

Ich bin mir sicher, dass Asmodi mich nur zu seinen Audienzen hinzuzieht, damit jemand sein Gefühl der Langeweile teilt. Ich bin lange genug Angehörige der Schwarzen Familie, aber diesen offiziellen, politischen Aspekt habe ich nie kennengelernt. Als Schiedsrichterin bekomme ich entschieden zu viel davon mit.

Ich bemühte mich, der weinerlichen, spindeldürren Gestalt zu lauschen, die gerade vorsprach, aber irgendwann verlor ich den Faden. Ich schreckte erst wieder hoch, als Asmodi mit der Faust auf die Lehne seines Throns schlug.

»Was erwartest du? Soll ich dir die Hand halten, während du mit diesen russischen Dämonenjägern aufräumst?«

Die Gestalt zog den Kopf zwischen die spitzen Schultern. »Ich ... ich dachte ... etwas Unterstützung wäre ...«

»Ist einer von ihnen Dorian Hunter oder gehört er zu dessen Team? Nein? Dann werdet ihr doch wohl mit einer Handvoll Menschen fertig! Und wenn nicht, ist es nicht schade um euch. Ich habe das Gefühl, einige Mitglieder der Schwarzen Familie sind ein wenig zu weich geworden. Tritt mir erst wieder unter die Augen, wenn du Erfolg hattest.« Asmodi verscheuchte den Besucher, der klug genug war, das Weite zu suchen.

Mit einem frustrierten Knurren lehnte sich der Fürst der Dämonen zurück. »Der Nächste.«

Ein Hexer, dessen Kinn ein spitzes, kleines Bärtchen zierte, trat vor und verneigte sich. »René d'Arcy.«

»So, so.« Sofort etwas interessierter, beugte sich Asmodi wieder vor. »Ich habe vor einiger Zeit mit deiner Tochter gesprochen. Sie hat mir zugesichert, sich um Hunters Freunde zu kümmern. Abschließend. Bist du hier, um mir von ihren Erfolgen oder von ihrem Ableben zu berichten?«

Ich musste d'Arcy zugestehen, dass er ein ziemlich gutes Pokerface hatte. Er verzog keine Miene. »Keines von beidem. Sie arbeitet noch daran. Ich bin hier, weil Hunter tot ist. Ich bin da auf etwas gestoßen ...«

Asmodis Tonfall wurde lauernd. »Worum geht es?«

»Um die Methoden, derer sich Edwin Jong bedient hat.« René d'Arcy hielt dem Blick stand. »Das Gesetz der Schwarzen Familie besagt, dass ein Dämon sich bei der Bekämpfung seiner Feinde keiner weltlichen Mittel bedienen darf.«

»Soweit ich weiß, hat ein Zauber Dorian Hunters Leben besiegelt.«

Auch ich bemühte mich, keine Miene zu verziehen. Die meisten der Anwesenden im Saal lauerten wahrscheinlich nur auf ein Zeichen von Trauer angesichts von Dorians Tod, um es zu meinem Nachteil auszulegen.

»Das ist wahr«, gab René d'Arcy zu. »Aber zuvor wurden einfache Brandsätze auf das Hauptquartier des Dämonenkillers geworfen. Außerdem ist es Edwin Jong nur mithilfe der Polizei gelungen, Hunter festzusetzen. Als der Dämonenkiller später entkam, bediente sich Jong weiterhin einer großen Zahl von Einsatzkräften, um ihn aufzuspüren.«

Gemurmel breitete sich unter den Anwesenden aus. Ob die Anklagen wirklich unter das genannte Gesetz fielen, blieb festzustellen, aber Jong hatte damit in der Tat nicht unbedingt eine gute Figur abgegeben. Ich lehnte mich vor. Den Jongs gönnte ich jeden Ärger. Edwin Jong war einer der Gründe gewesen, warum ich den Eidesstab, den Stab des Schiedsrichters, angenommen hatte. Ich hatte nicht zulassen können, dass ein so mächtiges Artefakt samt dem zugehörigen Amt in die Hände des Hexers fiel.

»Allein mit zulässigen Mitteln«, fuhr René d'Arcy fort, »wäre Edwin Jong an der Aufgabe, Dorian Hunter zu töten, genauso gescheitert wie alle, die es vor ihm versucht haben.«

»Das ist eine Unverschämtheit!« Der Ruf kam aus der Menge. Ein Mann schob sich nach vorn. Sein Gesicht war beinahe so rot wie sein Haar, und ich erkannte ihn sofort: Es war Ruud Jong, das Oberhaupt der Sippe.

»Mein Cousin Edwin hat uns allen einen Gefallen getan. Er sollte als Held gefeiert werden! Stattdessen versucht man ihm kleinere Unsauberkeiten in seiner Arbeitsweise vorzuwerfen. Zu welchem Zweck, frage ich?« Er deutete mit bebendem Zeigefinger auf René d'Arcy. »Zu welchem Zweck?«

Asmodi lehnte sich zurück, ein spöttisches Schmunzeln um die...



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