Wilder | So küsst man nur im Wilden Westen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara Exklusiv

Wilder So küsst man nur im Wilden Westen


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7515-3550-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara Exklusiv

ISBN: 978-3-7515-3550-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Es gibt viele Dinge, die den athletischen Cowboy Cliff Carpenter an Mandy Marlowe ärgern, aber am meisten ist er auf sich selbst wütend: der Wunsch, sie in die Arme zu reißen, ist übermächtig. Da hilft auch nicht die Einsamkeit, die er in der Prärie sucht ...

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1. KAPITEL


„Daheim, daheim auf der Ranch“, trällerte Mandy, während sie ein Paar Socken, ihre Lieblingssocken, auspackte. Es waren die mit den großen Tupfen und dem Rüschenbesatz. Sie legte sie in die Schublade einer Kommode im französischen Landhausstil, die echt antik zu sein schien.

Mandy hörte auf zu singen und seufzte. Es war zwecklos. Sie fühlte sich hier nicht heimisch, würde es niemals sein.

Sie widerstand der Versuchung, die Socken wieder in den ziemlich ramponierten Koffer zu packen, ihn zum Wagen zu tragen und zu verstauen, dann einzusteigen und davonzufahren.

„Mandy Marlowe ist keine Drückebergerin“, ermahnte sie sich streng. „Daheim, daheim auf der Ranch“, sang sie danach in voller Lautstärke, jeglichem Zweifel zum Trotz, und packte weiter aus.

Ihr Blick fiel auf das von ihr oft benutzte Fernglas. Ein Lächeln huschte über Mandys zartes Gesicht und offenbarte ihren elfenhaften Charme.

Sie hängte sich das Fernglas um den Hals, strich fast zärtlich darüber, ging ans Fenster, schaute hinaus und betrachtete die Landschaft.

Das Herrenhaus, sofern man dieses scheußliche Gebäude im Tudorstil überhaupt so nennen konnte, lag in einer Senke, die von mit fast vertrocknetem Gras bedeckten Hügeln umgeben war. Wegen der in dieser Gegend häufig herrschenden heftigen Stürme hatte das Haus in der Talsenke errichtet werden müssen, was Mandy bedrückend fand. An einer höher gelegenen Stelle hätte man wenigstens im Westen die majestätischen Rocky Mountains sehen können.

Von hier aus sah man nur Hügel mit braungrünem Gras und einige dürre Bäume, die vom Kampf gegen die wütenden Stürme gezeichnet waren. Ein Swimmingpool lag direkt unter Mandys Fenster. Er sah nicht so aus, als würde er oft benutzt, und schien fehl am Platz zu sein.

Irgendwie rührte der Anblick des Landes an eine einsame, wunde Stelle in ihrem Herzen. Mandy gab sich einen Ruck, setzte das Fernglas an die Augen und betrachtete die Landschaft genauer. Ihr Zimmer lag nach hinten hinaus, wo ein Weg zu den Nebengebäuden führte.

Sie stellte das Fernglas scharf, sah aber nichts anderes als die trostlose Gegend. Halt, doch, da war etwas! Ach, nur eine verwahrlost aussehende Katze schlich draußen umher. Mandy beobachtete das Tier, bis es durch ein Loch in einem Zaun verschwand. Noch einmal glitt ihr Blick über die Landschaft. Gerade als sie das Fernglas abnehmen wollte, erweckte etwas ihre Aufmerksamkeit.

Eine Staubwolke erhob sich auf einem der Hügel hinter der Ranch. Mandy schaute genauer hin und lächelte.

Ja, das war mehr nach ihrem Geschmack. Ein reitender Cowboy! Sie sah, wie er den Abhang hinunterpreschte. Hinter sich den aufgewirbelten Staub wie eine Fahne, ritt er auf einem geschlängelten Pfad in die Richtung der Nebengebäude.

Wie gebannt betrachtete Mandy den Reiter, der den dunklen Cowboyhut tief in die Stirn gezogen hatte. Die Kleidung war derb und verschmutzt. Nichts an dem Cowboy war modern. Mandy hatte den Eindruck, er käme aus einer anderen Zeit. Einer Zeit, in der das Leben noch viel rauer war, die Männer unendlich stark, hart im Nehmen und unabhängig sein mussten.

Der Mann und sein Pferd strahlten eine Kraft aus, die zu der einsamen, kargen Landschaft passte.

Er war so sehr ein Teil dieser Gegend, wie sie, Mandy, es niemals sein würde. Kraftvoll, ungebändigt und wild wie das Land selbst.

Der Mann hielt vor einem Gatter, beugte sich vor und öffnete vom Sattel aus das Tor, durch das man in den Hof der Nebengebäude gelangte. Langsam bewegte sich das Pferd darauf zu.

Sogar aus der Entfernung vermochte Mandy den Mann einzuschätzen. Seine Bewegungen waren geschmeidig und gleichzeitig kraftvoll. Dieser Mann hielt sich oft in der Wildnis auf, trotzte den Naturgewalten und wusste das Vieh zu beherrschen … Und womöglich kämpfte er noch mit einem oder zwei Bären, wenn es ihm einmal langweilig wurde.

Die breite Krempe des verschlissenen Cowboyhuts, auf dem Schmutz, Regen und Sonne ihre Spuren hinterlassen hatten, verdeckte fast ganz das Gesicht des Mannes. Er trug ein ausgebleichtes Jeanshemd, dessen Ärmel bis über die Ellbogen hochgekrempelt waren. Die sonnengebräunten, kräftigen Arme, die breiten Schultern und die breite Brust bestätigten den anfänglichen Eindruck von Stärke.

Mandy fühlte sich bereits wohler. Dieser Mann entsprach dem Bild eines Cowboys in jeder Hinsicht und deckte sich im Gegensatz zu dem reichlich überladen wirkenden Haus mit ihren Vorstellungen von einer richtigen Ranch.

Der Mann, der nicht wissen konnte, dass er durch ein Fernglas beobachtet wurde, schwang sich aus dem Sattel. Die ausgewaschenen Jeans, an einem Knie zerrissen, lagen eng um die schmalen Hüften und die langen, muskulösen Beine.

Er drehte sich um und tätschelte dem Pferd liebevoll den Kopf. Ungeniert musterte Mandy weiterhin den kraftvollen Körper des Mannes. Ihr Blick blieb zwischen Hüften und Oberschenkeln hängen. Die Jeans saßen wirklich wie eine zweite Haut.

Mit Leichtigkeit nahm der Cowboy den Sattel ab und legte ihn über die Schulter. Dann verschwand er in einem Schuppen, kam aber wenig später wieder heraus, um dem Pferd das Zaumzeug abzunehmen. Anschließend striegelte er das Tier. Fasziniert sah Mandy zu. Was für ein Mann! Einfach umwerfend das Spiel seiner Armmuskeln, die sich rhythmisch anspannten und entspannten!

Unwillkürlich seufzte sie enttäuscht auf, als er das Striegeln mit einem Klaps auf die Flanke des Pferdes beendete und es auf die Koppel entließ.

Dann musste sie jedoch schmunzeln. Das Pferd trabte zu einer kahlen Stelle, warf sich dort nieder und wälzte sich genüsslich im Staub. Der Cowboy hatte das Pferd also vergeblich so sorgfältig gestriegelt. War er nun ärgerlich?

Nein. Lässig stand er gegen einen Pfosten der Koppel gelehnt, und obwohl Mandy sein Gesicht aufgrund des Hutes nicht sehen konnte, hätte sie schwören können, dass der Cowboy ebenfalls schmunzelte.

Jetzt wandte er sich ab und ging zu einer Viehtränke, die einige Meter von der Koppel entfernt war. Er nahm den Hut ab, und Mandy hielt den Atem an. Pechschwarzes Haar kam zum Vorschein. Es war sehr dicht und ein klein wenig gewellt. Mandy sah nun auch die Augen des Mannes. Augen, so dunkelgrün wie ein tiefer, dichter Wald. Die Gesichtszüge waren regelmäßig und klar. Der Mann hatte hohe Wangenknochen, eine gerade Nase, einen perfekt geformten Mund und ein Grübchen im Kinn.

„Du meine Güte!“, entfuhr es Mandy, die oft Selbstgespräche führte. „Gibt es etwas Vollkommeneres als dieses Gesicht?“

Und ob! Davon konnte sie sich gleich darauf überzeugen.

Mit den schlanken, doch zugleich kraftvollen Händen öffnete der Cowboy das Hemd und zog es aus. Mandy richtete das Fernglas auf den nackten, straffen Oberkörper. Ein wohliger Schauer überlief sie. Zu Weihnachten hatte sie einen Männerkalender geschenkt bekommen, ihrer Meinung nach hatten die Aufnahmen jedes Frauenherz höher schlagen lassen müssen. Nie im Traum hätte Mandy gedacht, dass sie einen solch perfekten Körper einmal in Wirklichkeit sehen würde.

„Schlüssellochguckerin“, schalt sie sich, allerdings nicht wirklich streng. Was konnte sie denn dafür, dass dieses prächtige Exemplar von Mann sich praktisch direkt vor ihren Augen halb entblößte?

Der hochgewachsene Cowboy tauchte den Kopf ins Wasser, zog ihn wieder heraus und schüttelte sich. Tausende Wassertropfen glitzerten um ihn herum auf, und ein sinnliches Lächeln zeigte die blendend weißen Zähne. Die angedeuteten Wellen in dem schwarzen Haar hatten sich nun zu richtigen Locken gekringelt. Er spritzte etwas Wasser auf die Arme und hielt dann plötzlich in der Bewegung inne.

Seine Haltung war mit einem Mal steif. Er kniff die Augen zusammen und blickte in Richtung Haus – genaugenommen sah er auf Mandys Fenster.

Der Blick wirkte so gefährlich, dass Mandy das Fernglas abrupt sinken ließ. Ganz sicherlich hatte sich die Sonne, die ihm auf den Rücken schien, verräterisch in den Gläsern gespiegelt.

Mandy wartete ein paar Sekunden und hob das Fernglas dann wieder vorsichtig an die Augen.

Der unglaublich gut aussehende Cowboy war verschwunden. Es war, als sei er nie da gewesen, als habe sie nur ein Traumbild gesehen, eine Fata Morgana in dem rätselhaften Land, von dem sie umgeben war.

Mandy legte das Fernglas auf dem Fensterbrett ab, wandte sich um und schaute sich das Zimmer gründlich an. Gemessen mit dem, was sie soeben an Ursprünglichkeit und Erdverbundenheit gesehen hatte, war es unerträglich „süß“. Ja, es war schön. Sie war sich dessen bewusst. Das Bett war schön, die Möbel waren schön, auch die zartrosa und pastellgrüne Farbe der Tapete war schön. Nur … einfach zu schön.

„Ich hasse das alles“, sagte Mandy und ließ sich aufs Bett fallen. Sie schloss die Augen und dachte an British Columbia, an den kleinen Ort Anpetuwi, an ihr gemütliches Zimmer mit den schlichten Holzwänden und den selbst genähten rot karierten Vorhängen. Wenn sie dort zum Fenster hinausgeblickt hatte, konnte sie den saphirblauen Okanaga See durch das Blätterwerk der Bäume glitzern sehen …

Das Gefühl der Einsamkeit, das in Mandy aufstieg, schien ihr den Hals zuzuschnüren. Was hatte sie bloß bewogen, hierher zu kommen?

Es war ein Fehler, dachte sie grimmig.

Dann öffnete sie die Augen. Nein, in Selbstmitleid würde sie nicht versinken! Das passte nicht zu ihr. Außerdem, tröstete sie sich in Gedanken, ist es vielleicht doch kein Fehler gewesen, dass ich mir die Ranch ausgesucht habe. Es ist viel zu früh, um...



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