E-Book, Deutsch, Band 453, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
WhiteFeather / Day / Brand Baccara Collection Band 453
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-0837-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 453, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
ISBN: 978-3-7515-0837-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
BESTER FREUND - BESSERER VERFÜHRER? von SHERI WHITEFEATHER
Als Bailey beim Ehemaligentreffen ihren Highschool-Freund Wade wiedertrifft, sprühen sofort sinnliche Funken. Doch kaum hat sie sich von dem blendend aussehenden Milliardär zu einer Nacht der Leidenschaft verführen lassen, zeigt er ihr jäh die kalte Schulter ...
EIN STARKOCH ZUM ANBEISSEN von ZURI DAY
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Sheri WhiteFeather hat schon viele Berufe ausprobiert: Sie war Verkaufsleiterin, Visagistin und Kunsthandwerkerin. All das gibt ihr für ihre Romances Anregungen, aber am meisten wird sie von ihrem Ehemann inspiriert. Er stammt von den Muskogee-Creek-Indianern ab und ist Silberschmied. Er ist sehr tierlieb, so dass in ihrem Haushalt eine ganze Menagerie untergebracht ist. Sheri und ihr Mann haben einen Sohn im Teenageralter, der Kalifornien, fast food und sein Skateboard liebt. In ihrer Freizeit besucht Sheri am liebsten indianische Powwows und Kunstgalerien, stöbert gern in Antiquitätengeschäften und geht in kleinen, ursprünglichen Restaurants essen. Die Helden in ihren Romances sind meistens moderne Krieger - wortkarg, aufrichtig, athletisch und sehr leidenschaftlich. Oft suchen sie nach ihren eigenen Ursprüngen, nach den Wurzeln ihrer Herkunft, und so verwundert es nicht, dass Sheri beabsichtigt, auch in der Zukunft über ihr Lieblingsthema, indianische Stammesgeschichte, so viel wie möglich zu schreiben. Sheri hält den Beruf der Romance-Autorin für den schönsten Job der Welt. Am Besten gefällt ihr daran, dass sie arbeiten kann, wann immer es ihr passt. Einzige Voraussetzung ist, dass ihre englische Bulldogge auf ihren Füßen liegt und zufrieden vor sich hin schnarcht.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Bailey Mitchell ließ den Blick durch den Kristallballsaal des berühmten Beverly Hills Hotels schweifen, dessen Interieur und Architektur das Zeitalter des Art déco perfekt widerspiegelten.
Viele Angehörige ihres Jahrgangs tummelten sich im Ballsaal. Äußerlich wirkte die blonde Bailey in ihrem schicken kleinen Schwarzen und der eleganten Hochsteckfrisur cool und selbstbewusst, dabei konnte sie vor Aufregung kaum atmen.
Sie hatten sich in diesem vornehmen Ambiente versammelt, um das fünfzehnjährige Jubiläum ihres gemeinsamen Highschoolabschlusses zu feiern. Die dreiunddreißigjährige Bailey war eine erfolgreiche Drehbuchautorin geworden. Trotzdem fühlte sie sich heute wie der unsichere Teenager von damals, der sicher gleich wieder gemobbt wurde. Das Namensschild mit dem verhassten Foto aus der Abschlussklasse, das sie am Ausschnitt trug, machte alles nur noch schlimmer.
War sie als einzige Ehemalige allein hier? Oder fühlte sie sich nur so allein? Ihre beste Freundin Margot konnte leider erst am nächsten Tag dazukommen. Ein Picknick im Griffith Park stand auf dem Programm.
Heute Abend musste Bailey sich allein durchschlagen. Sie hatte sich fest vorgenommen, sich der Vergangenheit zu stellen und den Mitschülerinnen, die sie damals gemobbt hatten, die Stirn zu bieten. Momentan stand sie allerdings allein in einer Ecke und nippte an einem Glas Chardonnay. Aber sie war ja auch gerade erst eingetroffen. Würde sie sich überwinden, sich unters Volk zu mischen, das festliche Dinner zu genießen und sogar zu tanzen?
Klar! Etwas anderes kam nicht infrage. Hoffentlich fing sie nicht an zu stottern. Das passierte ihr manchmal, wenn sie nervös war. Angefangen hatte es, als man sie damals gemobbt hatte. Sie war lange in Therapie gewesen, und die hatte geholfen. Nur wenn sie sehr gestresst und verunsichert war, trat das Problem wieder auf.
Erneut ließ sie den Blick über die Menschenmenge wandern, auf der Suche nach Wade Butler. Sein Name stand auf der Teilnehmerliste. Außer Margot war Wade ihr einziger Lichtblick in der Highschool gewesen. Auch ihn hatte man gemobbt. Er war ein ziemlicher Einzelgänger gewesen und ein absolutes Computergenie. Wenn er mitbekommen hatte, dass Bailey mal wieder tyrannisiert wurde, war er ihr zur Seite gesprungen.
Er war nicht der typische Nerd, trug meistens einen langen schwarzen Mantel und Springerstiefel. Im letzten Schuljahr war er dann verhaftet worden, weil er sich in das Computersystem des FBI gehackt hatte. Eigentlich hatte er ihnen damit sogar einen Gefallen getan, denn er hatte einige Fälle von Cyberkriminalität gelöst. Das hatte das FBI damals allerdings ganz anders gesehen. Wade war damals bereits achtzehn Jahre alt gewesen, daher konnte er nicht mehr nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden und musste eine fünfjährige Gefängnisstrafe verbüßen.
Inzwischen arbeitete er als Softwareentwickler, Berater für Computersicherheit und hielt Vorträge. Wade Butler hatte damit ein Milliardenvermögen verdient. Er hatte sein Leben vollkommen umgekrempelt. Sogar das FBI ließ sich von ihm beraten.
Bailey hatte ihn nicht mehr gesehen, seit er damals in Handschellen abgeführt worden war. Vor einigen Wochen hatte sie im Internet nach ihm gesucht, weil sie wissen wollte, was aus ihm geworden war. Sie würden sich ja hoffentlich auf dem Jahrgangstreffen wiedersehen. Ihr waren fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als sie Fotos von ihm entdeckte. Wade Butler sah in Designeranzügen einfach umwerfend aus.
Erneut versuchte sie, ihn im Saal zu erspähen. Viele elegant gekleidete Männer hatten sich eingefunden. Die Beverly West Academy, oder Bev West, wie die Schule allgemein genannt wurde, gehörte zu den elitärsten Privatschulen in Los Angeles. In Baileys Klasse hatten sich fast nur Kinder reicher Eltern getummelt, ausgenommen Wade, dessen Familie Mühe gehabt hatte, das Schulgeld aufzubringen. Seine Mutter war gestorben, bevor er auf die Bev West gekommen war. Er lebte bei seinem Stiefvater.
Viel hatte Wade nicht von sich erzählt. Manchmal setzte er sich beim Mittagessen zu ihr und Margot an den Tisch. Meistens saß er jedoch allein auf dem Rasen und war in seinen Laptop vertieft. Außerhalb der Schule war sie ihm nie begegnet.
Plötzlich spürte Bailey hinter sich die Präsenz eines Mannes. Handelte es sich um einen der Typen, die sie damals nur um ein Date gebeten hatten, damit sie einen Blick auf ihre Mutter erhaschen konnten, die als berühmtes Sexsymbol galt?
Bailey wirbelte herum, entschlossen, sich nie mehr unterkriegen zu lassen, und sah sich Wade gegenüber.
Sein Lächeln haute sie fast um. Der schlaksige Teenager hatte sich zu einem blendend aussehenden Mann entwickelt. Das perfekt geschnittene hellbraune Haar trug er aus der Stirn gekämmt. Am faszinierendsten waren seine graugrünen Augen. Manchmal wirkten sie grau, dann wieder grün.
„Hi, Bailey. Lange nicht gesehen.“
„Hi, Wade“, hauchte sie atemlos und sehr beeindruckt vom maßgeschneiderten schwarzen Anzug und der mit Brillanten besetzten Armbanduhr. Wade hielt ein Glas mit einer durchsichtigen Flüssigkeit in der Hand. Wodka? Tequila? „Freut mich, dich zu sehen.“
„Dito.“ Er musterte sie von oben bis unten. Offenbar gefiel ihm, was er sah. „Du siehst übrigens fantastisch aus.“
„Danke. Du hast dich auch gemacht.“ Sie war schon damals verknallt in ihn gewesen. „Wie ist es dir denn so ergangen?“
„Du meinst, nachdem sie mich wieder auf den rechten Weg gebracht haben?“ Er zuckte die Schultern. „Ziemlich gut, würde ich sagen. Ich hoffe nur, dass sie nachher nicht das blöde Foto von mir zeigen.“
„Die Aufnahme, die Shayla Lewis von mir gemacht und per E-Mail an ihre Clique verschickt hat, um es in Umlauf zu bringen, ist auch grässlich.“ Das Foto war im Umkleideraum geschossen worden, als Bailey sich gerade vorgebeugt hatte und ihre Poritze durchs Höschen blitzte. „Shayla hat dafür gesorgt, dass jeder wusste, wen sie geknipst hat.“ Bis heute hatte Bailey an dieser Gemeinheit zu knapsen. „Warum erzähle ich dir das eigentlich? Du hast es damals ja sicher gesehen.“
Wade runzelte die Stirn. „Nein. Niemand hat es mir geschickt.“
„Du hättest dich nur in Shaylas Computer hacken müssen, um einen Blick draufzuwerfen.“ Das wäre kein Problem für jemanden gewesen, der sich ins FBI-Computersystem hacken konnte.
„Ich hätte mich niemals an etwas beteiligt, was dich erniedrigt hätte.“
Bailey wurde es warm ums Herz. Wie sanftmütig er sie anschaute. „Danke. Du hast auch nichts versäumt. Ich bin ja kein Pin-up wie meine Mutter.“ Genau das war aber das Problem gewesen. Bailey war terrorisiert worden, weil ihre Mutter eine weltberühmte Schauspielerin war und zu den Frauen mit dem weltweit größten Sex-Appeal gehörte. Bailey war eher schüchtern, sie fand den Rummel um ihre Mutter ziemlich peinlich.
Wade verlagerte das Gewicht auf sein anderes Bein. „Ist Shayla Lewis heute Abend auch hier? Dann solltest du nämlich ein unvorteilhaftes Foto von ihr machen und posten.“
„Ich habe sie vorhin gesehen, als ich mein Namensschuld in Empfang genommen habe. Sie gehört zum Organisationskomitee.“
Wades Blick fiel auf eine Gruppe ehemaliger Klassenkameradinnen in der Mitte des Ballsaals. „Ich kann sie nirgends entdecken. Ist sie alt und hässlich und hat Warzen im Gesicht?“, fragte er mit todernster Miene.
Bailey lachte amüsiert. „Nein, leider ist sie immer noch sehr attraktiv. Mit ihrem Mann zusammen führt sie eine erfolgreiche Herrenmodefirma.“
„Ich werde einen weiten Bogen um das Label machen.“ Er fing Baileys vergnügten Blick auf. „Sag mal, wieso verstecken wir uns eigentlich hier, statt Cocktails zu trinken?“
„Das tun wir doch.“ Demonstrativ nippte sie an ihrem Wein.
„Stimmt. Dann haben wir eben ein Abschlussball-Date in dieser lauschigen Ecke.“
Und sie durfte ihm einen Gutenachtkuss geben? Sie hatte sich immer gewünscht, Wade zu küssen. „Allerdings ist dies nicht unser Abschlussball, sondern ein Fest zum fünfzehnten Jahrestag.“
„Den Abschlussball habe ich verpasst. Warst du da, Bailey?“
„Nein.“ Wade hatte damals schon im Gefängnis gesessen. „Niemand hat mich eingeladen. Aber ich wäre sowieso nicht hingegangen.“ Sie suchte seinen Blick. „Bevor wir uns ins Getümmel stürzen, würde ich gern etwas mit dir besprechen. Es geht um ein gemeinnütziges Projekt, an dem ich gerade arbeite.“
„Haust du mich um eine Spende an?“ Er zog die Augenbrauen hoch.
„Ja.“ Verlegen senkte sie kurz den Blick. „Dein Ruf als Philanthrop eilt dir voraus.“ Sie wusste, dass er schon viele wohltätige Zwecke unterstützt hatte. „Ich wollte dir davon erzählen, bevor wir auf die Leute treffen, die uns damals gemobbt haben“, erklärte sie.
„Wieso? Handelt es sich denn um ein Antimobbingprojekt?“
„Ganz genau. Die Stiftung trägt den Namen Erleichtere dein Herz. Ich richte eine Plattform ein, auf der Betroffene teilen können, was sie erlebt haben. Sie können sich mit anderen austauschen, die auch gemobbt werden. Wenn sie jemanden gemobbt haben, können sie sich entschuldigen. Ich will auch ein Bildungszentrum einrichten. Dort erhalten Kinder und Jugendliche, die unter Mobbing leiden, professionelle Hilfe.“
„Es versteht sich ja wohl von selbst, dass ich dein Projekt unterstütze. Wenn du willst, kümmere ich mich um weitere Spender.“
„Das wäre super, Wade. Vielen Dank für deine Unterstützung.“ Bailey...