White | Tears 'n' Kisses | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 416 Seiten

Reihe: Lebe lieber übersinnlich

White Tears 'n' Kisses

Lebe lieber übersinnlich
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7320-0235-1
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Lebe lieber übersinnlich

E-Book, Deutsch, Band 3, 416 Seiten

Reihe: Lebe lieber übersinnlich

ISBN: 978-3-7320-0235-1
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Von wegen normal! Eigentlich ist Evie vollauf damit beschäftigt, Weihnachtsgeschenke zu besorgen und den großen Winterball zu planen. Doch wie soll sie sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren, wenn sie auf einmal das Gerichtsverfahren gegen ihre Ersatz-Mum Raquel verhindern, ihren Freund Lend aus den Fängen der Dunklen Elfenkönigin befreien und sich entscheiden muss, ob sie nun dieses verpiepte Tor in eine andere Dimension öffnen soll oder nicht.Dort hindurch will nämlich die gesamte Mannschaft der Paranormalen. Doch was, wenn Lend ebenfalls mitgeht und die Erde verlässt? Plötzlich ist Evies Entscheidung noch viel schwieriger als gedacht. 'Tears 'n' Kisses' ist der letzte Band einer Trilogie. Die beiden Vorgängertitel lauten 'Flames 'n' Roses' und 'Dreams 'n' Whispers'.

Kiersten White hat einen großen Mann und zwei kleine Kinder. Sie lebt in San Diego, nahe dem Meer, wo sie ihre Tage vollkommen normal verbringt. Diese Fülle an Normalität hat dazu geführt, dass sie alle paranormalen Dinge absolut faszinierend findet - unter anderem Feen, Vampire und Popkultur.

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Mit Drachen gibt es ein Problem: Ich habe absolut null Ahnung von den Viechern. Was meine Aufgabe, mal wieder die Waschbären von der Hintertür des Diners zu verscheuchen, erheblich verkomplizierte. Statt der maskierten Mini-Banditen empfing mich dort nämlich eine bleiche, schlangenartige Kreatur, an deren Wirbelsäule und Schultern sich Federn wie Stacheln aufstellten. Das Gesicht des Drachen dagegen erinnerte an das eines Wolfs: eine längliche Schnauze mit zwei mächtigen Fangzähnen, die sich über die Lefzen krümmten. Ach ja, und er hatte Klauen. Ziemlich scharfe Klauen. »Du bist definitiv kein Waschbär«, stellte ich fest. »Mitnichten, mein Kind. Mit solch kümmerlichem Getier habe ich nichts gemein.« Die Luft schmeckte nach Kohle, als seine Stimme erklang, hoch und glatt und alterslos, was mich für einen Moment sogar noch mehr schockte als die Tatsache, dass sich hier ein Drache hinter den Mülltonnen rumdrückte. Er konnte sprechen. Na klar kann er sprechen, Evie, was hast du denn gedacht? Das sollte ja wohl jedes Müll durchwühlende Fabelwesen können, das etwas auf sich hält. Ich war gleichermaßen panisch wie genervt. Zumindest müffelte der Drache nicht so fies wie ein Einhorn. Nur: Einhörner waren Pflanzenfresser. Er holte tief Luft und seine Brust glühte von innen her golden auf. Das war allerdings ausnahmsweise nicht seine Seele, die da leuchtete, sondern eindeutig Feuer. Um schnell zurück ins Haus zu huschen und ihm die Tür vor der Nase zuzuknallen, bevor ich gegrillt wurde, blieb mir vermutlich nicht genug Zeit – und dass die Tür einem Drachen standhalten würde, wagte ich ohnehin zu bezweifeln. Ich konnte die Beine in die Hand nehmen und die Gasse runterrennen, aber ich hatte keine Ahnung, wie schnell dieses Wesen war. Also entschloss ich mich, ganz offen nachzufragen. »Hast du vor, mich zu fressen?«, fragte ich. »Ist das dein Begehr?« »Ähm, nö, nicht unbedingt. Weißt du, bald ist nämlich der Winterball und der plant sich schließlich nicht von selbst, darum passt es mir im Moment nicht ganz so gut. Könnten wir uns vielleicht auf einen anderen Termin einigen?« Ich trat einen Schritt zurück. Früher hatten die Menschen doch auch gegen Drachen gekämpft, oder nicht? Dann würde ich das genauso schaffen. Alles, was ich brauchte, war eine Ritterrüstung. Und ein Schwert. Oder eine Keule, vielleicht auch eine chemische – zum Beispiel Pfefferspray, mit dem ich ihn ordentlich einnebeln konnte. Hinter mir öffnete sich die Tür und aus der Küche ergoss sich helles Licht in die dunkle Gasse. Ich quietschte vor Erleichterung auf. »Da bist du ja«, sagte Nona und nickte dem Drachen zu. »Ach, ihr zwei kennt euch?« Wieso überraschte mich das überhaupt noch? War doch klar, dass der ortsansässige Baumgeist den sprechenden Drachen hinter dem Müllcontainer kannte, wie schließlich auch die ganzen anderen seltsamen Paranormalen, die sich seit einiger Zeit in unserer Stadt rumtrieben. Und ich war mir sicher, dass sich nach diesem Zwischenfall mal wieder kein Schwein die Mühe machen würde, mir irgendwas zu erklären. Ich brauchte dringend einen neuen Job. »Evelyn, ich habe deinen Freundinnen Milchshakes gebracht. Den Rest des Abends hast du frei.« Mit einem seelenruhigen Lächeln spazierte Nona an dem Drachen vorbei ans Ende der Gasse, wo der Wald an die Stadt grenzte. Der Drache fixierte mich mit dunkelrot glühenden Augen und zwinkerte mir zu. Ach was, neuer Job. Wie wär’s mit einer neuen Stadt? Eine plötzliche Windbö wehte mir die Haare in den Mund. Mit ein paar graziösen Hopsern erhob sich der Drache in die Luft und schlängelte hinter Nona her. »Na fabelhaft«, murrte ich, schlurfte zurück in die Küche und schloss – vor allem verschloss – die Tür hinter mir. »Wie nett, dass Nona mal wieder einen neuen Freund gefunden hat.« Ich holte tief Luft, um meine Nebenhöhlen von dem hartnäckigen Brandgeruch zu befreien, straffte die Schultern und marschierte in den Restaurantbereich des Diners. Schließlich hatte ich mich gerade einem Drachen gestellt und war unverkohlt davongekommen. Ich war bereit für die nächste Schlacht. »So«, sagte ich, nahm in der Sitznische in der Ecke Platz und funkelte die fünf anderen Teenager dort kampflustig an. »Wer hat noch mal behauptet, Rosa wäre keine gute Dekofarbe für den Ball?« Ich pfefferte meinen Ordner mit den Farbmustern auf die abgewetzte geblümte Couch in unserer Wohnung. »Also wirklich, Rosa ist doch wohl definitiv eine neutrale Farbe! Und was soll an Marineblau bitte schön so elegant sein? Ich hab noch niemanden sagen hören: ›Hey, weißt du, was tierisch elegant ist? Die Marine!‹« Arianna verdrehte die toten Augen. »Rosa ist kein bisschen neutral. Die brauchen eine Farbe, die einen guten Hintergrund für jedes Kleid bildet.« »Welche Farbe beißt sich denn mit Rosa?« »Orange zum Beispiel?« »Also, wenn eine ernsthaft vorhat, da in ’nem orangefarbenen Kleid aufzukreuzen, dann hat sie es auch nicht besser verdient. Igitt.« »Jetzt beruhig dich mal. Mit Marineblau kann man auch eine ganze Menge anstellen.« Ich ließ mich neben sie auf die Couch sinken. »Ja, kann sein. Vielleicht Blau mit silbernen Akzenten oder so. Sternchen?« »Gähn.« »Schneeflocken?« »Wow, wenn das für einen Winterball nicht kreativ ist!« Wie gewöhnlich ignorierte ich ihren Sarkasmus. Ich war einfach froh, dass sie da war. In letzter Zeit war sie oft unterwegs gewesen. »Hmm … wie wär’s dann mit was Sanfterem? Ein Wasser- und Nebel-Thema?«, überlegte ich. »Das … find ich tatsächlich gar nicht so übel.« »Hast du vielleicht Lust, mir mit den Skizzen zu helfen?« Sie beugte sich vor und schaltete Easton Heights ein. »Deine dämliche Tanzveranstaltung kannst du alleine dekorieren. Es war schließlich deine Idee, dass du dich unbedingt mehr in dein ›normales‹ Leben einbringen musst. Ich wäre glücklich, wenn ich mir für immer die Radieschen von unten angucken könnte.« »Dann ist das hier wahrscheinlich nicht der allergünstigste Zeitpunkt, um dir zu sagen, dass ich mich möglicherweise gemeldet habe, um die Kostüme für die Frühlings-Theateraufführung zu entwerfen. Und dass ich, weil ich ja keine Ahnung vom Nähen hab, ganz eventuell dich als freiwillige Helferin eingetragen habe.« Arianna seufzte und strich sich mit einer Cover-verhüllten Leichenhand durch ihr stacheliges, rot-schwarz gefärbtes Haar. »Irgendwann bring ich dich im Schlaf um.« »Solange es nicht wehtut.« Wir summten die Anfangsmelodie mit, die genau in dem Moment endete, als mit einem Knall die Tür aufschwang und mein Freund hereingestürmt kam, mit einem strahlenden Grinsen seine Reisetasche fallen ließ und sich aus seinem Mantel schälte. »Endlich frei! Was hab ich verpasst?«, fragte Lend, die Wangen von der Kälte gerötet und mit vor Freude leuchtenden Wasser-Augen unter den dunklen seines Covers. »Ich hab bei der Abstimmung für das Farbthema beim Winterball verloren, nach der Werbung fängt das Staffelfinale von Easton Heights an und Arianna will mich im Schlaf umbringen.« »Solange es nicht wehtut.« »Genau das hab ich auch gesagt!« Lend hob mich hoch, wirbelte mich einmal herum und ließ sich auf die Couch fallen, sodass ich auf seinem Schoß landete. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten seine Weihnachtsferien gar nicht früh genug anfangen können. Nach den verrückten Entwicklungen des letzten Monats – eingeschlossen (aber längst nicht beschränkt auf) die Neuigkeit, dass mein Vater eine Fee war, und die Tatsache, dass ich vom rachsüchtigen Jack allein auf den Feenpfaden zurückgelassen worden war und schließlich doch den Weg zurück zu Lend gefunden hatte – brauchten wir jetzt wirklich mal etwas Zeit, um gemeinsam zu entspannen. Ich hatte beschlossen, dass dies das Einzige war, was in meinem Leben jetzt eine Rolle spielte. Keine Sorgen mehr darüber, wie viel Zeit mir wohl noch blieb, keine quälenden Fragen danach, was ich war oder nicht war. Ich war hier, jetzt. Und glücklich. »Sonst noch was?«, erkundigte er sich, während er mir sanft durch die Haare fuhr. »Ach ja, Nona trifft sich hinter dem Diner mit ’nem Drachen.« Lend sah mich stirnrunzelnd an, die warmen Finger immer noch in meinem Nacken. »Und das erwähnst du nach dem Farbthema für einen Schulball und deiner Teeniesoap?« »Man muss eben Prioritäten setzen.« Während noch immer die Werbung lief, piepste mein Kommunikator der IBKP, wofür ich einen eisigen Blick von Arianna kassierte. »Wenn das Ding während einer Dialogszene losgeht, hau ich es kurz und klein.« »’tschuldige! Ich hab Raquel schon x-mal gesagt, dass sie mich auf meinem richtigen Handy anrufen soll. Das ist schön und rosa und hat einen coolen Klingelton, statt bloß so nervig zu piepsen. Außerdem kann ich im Moment ja eh nicht viel für die IBKP tun.« »Tja, ohne Feentransport sind die da wohl ziemlich aufgeschmissen.« Lend gab sich Mühe, nicht allzu zufrieden darüber zu klingen, aber ich wusste genau, wie sehr er sich insgeheim die Hände rieb. Ich wusste nicht so recht, wie ich darüber denken sollte. Es war nett gewesen, wieder mit Raquel zusammenzuarbeiten, außerdem half ich der IBKP hin und wieder ganz gern, solange ich über meine Arbeitsweise selbst bestimmen konnte. Aber einer Fee würde ich keinen Zentimeter mehr über den Weg trauen. Ein kleiner Teil von mir fragte sich neugierig, ob ich die Feenpfade jetzt wohl ganz allein bewältigen konnte. Aber dieser Teil war wirklich sehr klein und alle anderen Teile von mir hielten...


Kiersten White hat einen großen Mann und zwei kleine Kinder. Sie lebt in San Diego, nahe dem Meer, wo sie ihre Tage vollkommen normal verbringt. Diese Fülle an Normalität hat dazu geführt, dass sie alle paranormalen Dinge absolut faszinierend findet - unter anderem Feen, Vampire und Popkultur.



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