E-Book, Deutsch, 85 Seiten
Reihe: nuggets
Weyerer Die proaktive Führungskraft
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-381-12493-0
Verlag: UVK Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit Skills und Kommunikation zu Leadership
E-Book, Deutsch, 85 Seiten
Reihe: nuggets
ISBN: 978-3-381-12493-0
Verlag: UVK Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wirtschaft und Märkte waren schon immer Veränderungen ausgesetzt. Allerdings in keinem so rasanten Tempo und herausforderndem Ausmaß, wie in den vergangenen vergangenen Jahren.
Unternehmen haben und hatten in dieser Zeit mit steigenden Rohstoff- und Energiepreisen, Lieferkettenengpässen, einer weltweiten Pandemie und deren gesamtwirtschaftlichen Folgen, geopolitischen Ereignissen, Klimaschutzgesetzen, Inflation, progressiver Zinspolitik, Überbürokratisierung, weiter zunehmendem Fachkräftemangel und einer jungen Arbeitnehmergeneration mit einem neuen Verständnis von moderner Arbeitswelt zu kämpfen.
Der Garant zur Bewältigung dieser vielfältigen Herausforderungen ist ein funktionierendes und stabiles Inhouse-Gefüge. Das sind die proaktiven Führungskräfte und Mitarbeiter:innen, die tagtäglich mit ihrem Engagement, ihrer Loyalität und Innovationskraft dazu beitragen, dass die Unternehmen konkurrenz- und wirtschaftsfähig sind und bleiben.
Dieses Buch zeigt auf, wie Kommunikation und Skills im Unternehmen zum Wettbewerbsvorteil wird.
Barbara Weyerer ist Versicherungsfachwirtin und Geprüfte Betriebswirtin. Sie arbeitete über 20 Jahre im Verkauf und Vertrieb in der Versicherungswirtschaft. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit lag im Kundenbindungs- und Kundenbeziehungsmanagement, der Aus- und Weiterbildung sowie in der Kommunikation. Zudem war sie als Dozentin bei mehreren institutionalisierten Bildungsträgern tätig. Heute ist sie im Bildungssektor ehrenamtlich engagiert.
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3.2 Determinanten des Erfolges
Die bestimmenden Faktoren für Erfolg sind Disziplin, Ausdauer, Energie, mentale Stärke, Resilienz und Konstanz. Die beste Übung für das Erlernen von erfolgreichem Verhalten ist Sport. Jeder, der kontinuierlich eine Sportart betreibt, am besten Ausdauersport, weiß, es beginnt mit dem ersten Schritt, dem nächsten und dem übernächsten. So lange, bis es zum „Selbstläufer“ wird. Dabei werden auch physiologische Prozesse in Gang gesetzt. Erfolg sowie körperliche Anstrengung setzen Endorphine frei und beflügeln uns. Fast könnte man sagen: Erfolg ist eine Droge und verleiht Flügel. Einmal dass Erfolgs- und Glücksgefühl empfunden, will man es wieder und wieder erleben. Die zyklische Erfolgswelle
Stellen Sie sich einen Surfer vor, der auf einer Welle reitet. Bevor er sich auf das Abenteuer des Wellenreitens einlässt, wird er den Zyklus der Wellen beobachten und die physikalische Systematk zu seinen Gunsten nutzen. Zuerst ist der Ruhewasserspiegel. Hier tummeln sich die Kräfte Ausdauer, Disziplin und Beständigkeit. Darauf aufbauend erfolgt mit Energie und Dynamik der konstante Aufstieg zum Wellenkamm. Auf dem höchsten Punkt des Wellenkammes, dem Erfolgsgipfel, kommt es zu einer kurzen Stagnation, die jedoch bereits den sanften oder manchmal auch abrupten Abstieg in das Wellental einleitet, um den Vorgang der erneuten Wellenbildung zu vollziehen. Es ist das Verständnis für die Systematik und die Kenntnis über den zyklischen Verlauf der Erfolgswelle, die es der Führungskraft ermöglichen die Mitarbeitenden bewußt durch diese einzelnen Erfolgsphasen zu begleiten, zu coachen und auch kommunikativ zu unterstützen. Das Business- Erfolgsmanagement
Jeder Erfolg ist per se einzigartig. Er hat seine eigene Chronologie und Textur, die nicht übertragbar und, wenn überhaupt, nur bedingt kopierbar ist. Das heißt: Was bei A funktioniert muss, z. B. aufgrund unterschiedlicher Vorgehensweisen und Verhaltensmuster sowie individuellen Persönlichkeitsstrukturen oder wirtschaftlich-sozialen Rahmenbedingungen, nicht automatisch bei B funktionieren. Dennoch haben Erfolge gemeinsame Parallelen. Und zwar: Erfolg passiert nicht von heute auf morgen, er ist in der Regel ein langwieriger und anstrengender Prozess, er ist die Summe aus organisierter und zielorientierter Arbeit, er ist das Ergebnis permanenter Analyse und Interpretation von Vorgängen und Prozessen sowie die retrospektive Reflexion und die konsequente prospektive Weiterentwicklung, es sind die kurzen Reaktionszeiten und die flexible Anpassungsfähigkeit auf veränderte Umstände und Situationen, es ist die Konzentration und Fokussierung der Energie auf das Wesentliche und es ist ein bestens gepflegtes Netzwerk von hochwertigen Kontakten. Die Komplexität dieser einzelnen Faktoren ergibt das Gesamtkonstrukt Erfolg. Mit den vorgenannten Hard facts ist die Gestaltung, Umsetzung und das Management von Erfolg(en) gut plan- und berechenbar. Weniger berechenbar hingegen ist der Soft fact Mensch. Er ist keine Stereotype, sondern ein Individuum dessen Bedürfnisse und Empfindungen wandelbar sind und trotzdem befriedigt und berücksichtigt werden müssen. Schafft die Führungskraft den Spagat zwischen den Hard Facts und dem Soft fact, hält sie die Schlüssel zur individuellen Business-Erfolgsstory in Händen. Mitarbeiterpersönlichkeiten
Vielfalt ist gut. Unterschiedliche Charaktere bereichern die Arbeitswelt und fördern die Kreativität. Trotzdem: Um ein funktionierendes Team aufzustellen muss die Führungskraft wissen, welche Persönlichkeitstypen ihre Mitarbeitenden im Einzelnen sind. Speziell im personellen Sektor bietet die „psychologische Kategorisierung“ der Mitarbeitenden eine valide Methode für ein erfolgreiches Team(bildungs)management. Frei nach dem Motto: Der richtige Mitarbeitende zur richtigen Zeit am richtigen Platz. Um Mitarbeitende zu typifizieren und deren Persönlichkeitsprofile zu identifizieren, gibt es zur Unterstützung verschiedene Methoden und Modelle. Zwei der Modelle sind nachfolgend skizziert. Von Meredith Belbin stammt beispielsweise das Teamrollen-Modell. Danach können in einem Team bis zu neun verschiedene Rollen vorkommen, die sich in ihren Stärken und Schwächen gegenseitig ergänzen. Unterteilt werden diese Rollen in die drei Kategorien: kommunikations-, handlungs- und wissensorientiert. Ein weiteres Modell für die Erfassung menschlicher Verhaltensreaktionen ist der DISG-Test. Er klassifiziert Persönlichkeiten nach den Kriterien D = Dominant I = Initiativ S = Stetig G = Gewissenhaft. Psychologische Modelle und Tests sind mit Sicherheit aufschluss- und hilfreich. Im Gegensatz zum Menschen sind sie indes überwiegend statisch. Nicht so der Mensch. Aus überlebenstaktischen und berufsbedingten Umständen und Situationen muss er sich immer wieder auf neue Gegebenheiten einstellen. Dieser freiwillige oder auch unfreiwillige Anpassungsprozess kann zu Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen bei Mitarbeitenden und daraus resultierend zu einer Verschiebung der Teamrollen führen. Das zu wissen und in das Führungskalkül einzubeziehen, ist ein markantes Merkmal der proaktiv-sensitiven Führungskraft. Dazu eine konkrete Situation: Ein bisher zuverlässiger und leistungsstarker Mitarbeitender ist seit kurzem mürrisch, unausgeglichen und äußert sich über Teamkollegen abfällig. Sein Leistungsniveau läuft zudem auf Sparflamme. Weder der Leistungseinbruch noch das Sozialverhalten kann aus wirtschaftlichen Aspekten bzw. aufgrund der Belastung der Teambalance toleriert werden. Geklärt werden muss die Situation in einem vertraulichen, von den Partnern akzeptierten und lösungsorientiertem Einzelgespräch. Steht einer Führungskraft der Zugang zu Persönlichkeitstests nicht zur Verfügung, ist die Praxis die beste Alternative. Für das Praxistraining sind Teamrunden ideal geeignet. Aufmerksame Beobachtung, aktives Zuhören, offene und vertiefende Fragestellungen und kontroverse Diskussionen geben einen Ein- und Überblick hinsichtlich verschiedener Interessen, Motivationen und Denkweisen. Somit eine gute Gelegenheit auch von den Mitarbeitenden zu lernen und neue Impulse zu erhalten. Das persönliche Erfolgsmanagement
Stellen Sie sich vor, Sie planen Ihren nächsten Urlaub. Dann überlegen Sie, an was alles Sie bei der Vorbereitung und Organisation der Reise denken müssen. Für die schönste Zeit des Jahres werden Sie sich vorab umfassend informieren und die Dinge bis ins kleinste Detail koordinieren. Beginnend mit dem Reiseziel, dem Zeitpunkt, der Zeitspanne, dem Reise- und Transportmittel, der Reiseroute, den Sehenwürdigkeiten usw. Logisch, Sie vergessen auch nicht rechtzeitig den Urlaubsantrag einzureichen und, damit Sie ja nichts übersehen, haben Sie eine Reise-Checkliste erstellt. Von A wie Ausweisdokumente bis Z wie Zimmerpflanzen zu den Nachbarn bringen. Noch der letzte Kontrollcheck und los kann`s gehen. Und jetzt, stellen Sie sich vor, genauso akribisch und ambitioniert Ihren Erfolg zu planen! Mentale und psychologische Aspekte
Erfolg formt und verändert. Er lässt uns im Umgang mit anderen offener, aufgeschlossener und kommunikativer werden. Das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit werden gestärkt und das Bewusstsein für den Selbstwert nimmt zu. Er steigert zudem unsere emotionale Stabilität und erhöht die Risikobereitschaft das bisher schützende Schneckenhaus zu verlassen und die Fühler zum Ertasten und Austesten neuer Grenzen auszustrecken. Das sind die positiven Aspekte von Erfolg. Allerdings: Erfolg ist korrelativ. Weil man sich mit wachsendem beruflichen Erfolg mit dessen „Begleitern“ Anerkennung, Prestige, sozialer und wirtschaftlicher Aufstieg identifiziert und infiziert hat. Darauf will man künftig nicht mehr verzichten. Proportional dazu steigt die Tendenz zur Übermotivation, zu immer „noch mehr“. Noch mehr Leistung, noch mehr Druck, noch mehr Geld, noch mehr und noch mehr … . Der Einstieg ins Hamsterrad des Erfolges ist geschafft. Im Extremfall wird es bis zur ultimativen Erschöpfung in Schwung gehalten. Berufliche und gesundheitliche Rückschläge sind dann oft die unerwünschten Nebeneffekte. Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist ein wohlwollender und fürsorglicher Umgang mit sich selbst, die sog. Self-care, ein entscheidender Punkt für unsere physische, psychische und mentale Stabilität. Für den Erfolg hart zu arbeiten ist die eine Seite. Ihn zu genießen (let`s celebrate) gehört genauso dazu, wie der richtige Umgang mit unseren internen Empfindungen und externen Reaktionen. Liegt im privaten Bereich der Umgang mit Erfolg in unserer Verantwortung, so liegt diese im Beruflichen bei der Führungskraft. Es obliegt u. a. ihrer sozialen Verpflichtung nicht nur outputorientiert zu sein, sondern fürsorglich auf die Balance zwischen Forderung und Überforderung bei den Mitarbeitenden zu achten. Soziale Aspekte
Für aktive und künftige Führungskräfte. Der kontinuierliche Aufbau einer beruflichen Karriere ist normalerweise langfristig, mit Anstrengungen und Verzicht...