Weston | Das Château der Träume | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Weston Das Château der Träume

Digital Edition
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-8797-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8797-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Niemand wird hier nach Jo suchen, niemand wird sie hier jemals finden! Das einsam gelegene Schloss in Frankreich ist das perfekte Versteck. Bis der Besitzer, der attraktive Reporter Patrick Burns, überraschend aus dem Ausland zurückkehrt. Denn er bringt nicht nur Jos Geheimnis, sondern auch ihr Herz in Gefahr: Patrick scheint entschlossen, sie erobern zu wollen. Soll Jo, die noch nie einem Mann vertraut hat, ihrer Sehnsucht nachgeben? Oder ist Flucht vor diesem Märchenprinzen die sicherste Lösung?

Sophie Weston reist leidenschaftlich gern, kehrt aber danach immer wieder in ihre Geburtsstadt London zurück. Ihr erstes Buch schrieb und bastelte sie mit vier Jahren. Ihre erste Romance veröffentlichte sie jedoch erst Mitte 20. Es fiel ihr sehr schwer, sich für eine Karriere zu entscheiden, denn es gab so viele Berufe, die sie interessierten. Also probierte sie so viele wie möglich aus, schnupperte in Jobs hinein und machte dabei viele Erfahrungen, die sie später beim Schreiben ihrer Romances verwerten konnte, u.a. hielt sie Vorträge am arabischen Golf und kellnerte in Paris. Sophie hat ein Haus, drei Katzen und schätzungsweise eine Million Bücher. Sie schreibt praktisch ständig, tanzt nicht sehr gut, zieht mehr Pflanzen, als sie Platz hat, und kreiert sehr gern sündige Nachspeisen.

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PROLOG Fernsehzuschauer auf drei Kontinenten erlebten mit, wie Patrick Burns während einer Liveübertragung seiner bis dahin so erfolgreichen Laufbahn ein jähes Ende bereitete. Die Erste, die Schlimmes ahnte, war die Sendeleiterin im Londoner Studio. „Ich fasse es nicht!“, meinte sie entgeistert. „Er will ein persönliches Statement abgeben.“ Die Kollegen wollten ihr nicht glauben. Patrick Burns war gerade von einer internationalen Jury zum Reporter des Jahres gewählt worden. Wieso sollte er ausgerechnet bei diesem wichtigen Bericht seine Rolle als unparteiischer Berichterstatter aufgeben und dadurch seine Karriere aufs Spiel setzen? „Das war jetzt schon das zweite Mal!“ Wie gebannt starrte Ed Lassells, Direktor des Nachrichtensenders und Patricks Boss, auf den Monitor. Bei Reden und auf Konferenzen hatte Patrick eins stets betont. „Wir Journalisten müssen uns einer eigenen Meinung enthalten. Sind wir dazu nicht in der Lage, haben wir den falschen Beruf gewählt.“ Doch das hatte Patrick behauptet, bevor er zwanzig Minuten lang mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden gelegen und jede Sekunde mit dem Tod gerechnet hatte. Die Rebellen hatten ihn schließlich nur deshalb verschont, weil sich ein elfjähriger Dorfjunge unter Einsatz seines Lebens neben ihn setzte und ihm Feuerschutz gab. Seitdem war Patrick persönlich in den Aufstand verstrickt, ob er es nun wollte oder nicht. Sein Kameramann ahnte, dass Patrick etwas Ungewöhnliches plante, als sie bei Einsetzen der Dunkelheit in die Berge aufbrachen, um dort auf Sendung zu gehen. Es herrschte Vollmond, und sie kamen ohne Lampe aus, so hell war es. „Verdammter Mond“, knurrte Tim. „Wir könnten genauso gut im Scheinwerferlicht stehen.“ Stiche in der Seite zwangen ihn zum Stehenbleiben, die dünne Luft machte ihm das Atmen schwer, denn er besaß längst nicht Patricks Kondition. „Vielleicht beobachtet der Feind ja den gegenüberliegenden Hang.“ Unbeeindruckt kletterte Patrick auf allen vieren über den nächsten Felsen. „Schade, dass unsere Mädels im Büro dich jetzt nicht sehen können“, stichelte Tim. Patrick musste lachen. „Spielst du auf das Poster im Frühstücksraum an? Das, auf dem ich ein grünes Samtjackett trage und wie ein Glücksspieler aus Las Vegas aussehe? Ich habe es nicht nur schon längst gesehen, sondern musste es auf der letzten Weihnachtsfeier sogar mit meinem Autogramm versehen.“ Tim schüttelte den Kopf. Die Einstellung der weiblichen Angestellten des Senders Patrick gegenüber war sehr zwiespältig. Einerseits hielten sie ihn für einen hoffnungslosen Fall, andererseits ließen sie nichts unversucht, um sich mit ihm zu verabreden. Allein Corinna war ein Erfolg vergönnt gewesen, doch schon nach drei Wochen hatte sie das Verhältnis wieder beendet. „Was Frauen betrifft, tickt Patrick nicht richtig“, vertraute sie ihrer besten Freundin, der Balkanexpertin, an, die es dann im ganzen Büro verbreitete. „Er kann dir nicht verzeihen, wenn du mit ihm ins Bett gehst.“ „Wie bitte?“ Die Balkanexpertin schüttelte den Kopf über derart altmodische Ansichten. „Er verachtet dich, weil du ihm gibst, was er von dir möchte?“ „Nein, eher verachtet er sich selbst – weil er es überhaupt verlangt hat.“ Corinnas kurze Affäre mit dem umwerfenden Patrick Burns sorgte natürlich für interessanten Gesprächsstoff bei den Frauen des Senders. Im Büro, neben der Weltzeituhr, wurde ein neues Bild von Patrick an die Wand gepinnt. Es zeigte ihn, wie er – korrekt mit einem schwarzen Smoking bekleidet – bei einer Preisverleihung ernst, beinahe tragisch, in die Kamera blickte. Lisa, die Empfangssekretärin, gab ihm daraufhin einen neuen Spitznamen: Graf Dracula. Die Frauen nickten und seufzten sehnsüchtig, die männlichen Kollegen reagierten verärgert. „Was ist an ihm schon dran? Er ist ein Mann wie jeder andere auch“, erklärte Ed Lassells von oben herab. „Eben nicht, er besitzt nämlich das gewisse Etwas“, klärte die Balkanexpertin ihren Boss auf. „Ob Ihnen das nun gefällt oder nicht.“ „Aber du sagst doch selbst, dass er schwer zu verstehen und abweisend ist“, mischte sich Donald ein. „Davon träumen Frauen also?“ Sie lächelte nur. „Ich spreche nicht von Träumen, sondern von sexuellen Fantasien.“ Tim musste grinsen, als er sich an jenes Gespräch erinnerte – für die Balkanexpertin hatte er nämlich sehr viel übrig. Schade, dass sie ihr Idol jetzt nicht sehen kann, dachte er schadenfroh, als männliche Sexbombe würde sie Patrick in seiner jetzigen Aufmachung nämlich bestimmt nicht bezeichnen. Wie er selbst steckte Patrick in einem unförmigen, dick gefütterten Parka, dessen Kapuze fast bis auf die Augen fiel. Mit den riesigen Fausthandschuhen und den klobigen Fellstiefeln erinnerte Patrick eher an einen Neandertaler als an den geheimnisvollen Verführer Graf Dracula. Patrick setzte die Kameraausrüstung ab und betrachtete aufmerksam das von kahlen Bergen umgebene Dorf im Talkessel. Von seiner Warte aus wirkte es winzig und verlassen. Entlang der Straße, auf der er am Morgen gekommen war, wehten dünne Rauchfahnen. Dort lagerten die traumatisierten Flüchtlinge, die Tim und er begleitet hatten, Menschen, die hofften, dass ihnen das Dorf wenigstens für einige Tage Schutz vor dem Grauen des Krieges bieten könnte. Während er noch angespannt lauschte, detonierten die ersten Bomben im Tal. „Die armen Kerle.“ Auch Tim blickte jetzt zum Dorf. Patrick ließ sich von seinen Gedanken nichts anmerken. Bis auf einen kleinen Muskel am Kinn, der deutlich zuckte, blieb sein seit zwei Tagen unrasiertes Gesicht ausdruckslos. „Ja“, antwortete er lediglich. Tim stellte die Satellitenverbindung zum Londoner Studio her. Da sie schon seit zehn Tagen im Krisengebiet weilten, bereitete ihm die Peilung keine Schwierigkeiten mehr. Ruhig und konzentriert wartete er auf die Anweisungen aus dem Studio. Patrick stellte sich auf den Platz, den Tim ihm zugewiesen hatte, schob die Kapuze zurück und setzte seinen Kopfhörer auf. „Du siehst überhaupt nicht wie ein Journalist aus – eher wie ein Brigadegeneral“, bemerkte Tim. Das war nicht gelogen. Mit seinen langen Locken, den dunklen Bartstoppeln und dem Parka ähnelte er in der Tat den verwegenen Männern, die sie auf den Schlachtfeldern gesehen hatten. „Danke, ich werte das als Kompliment.“ Patrick lächelte grimmig. Schlagartig wandelte sich das dumpfe Unbehagen, das Tim schon die ganze Zeit fühlte, in konkrete Befürchtungen. Plötzlich gab alles einen Sinn, Patricks ungekämmtes Haar, der Bart, seine hitzigen Diskussionen mit dem Übersetzer. Außerdem hatte Patrick am vergangenen Tag nichts gegessen, sondern seine Ration an die von Hunger gequälten Dorfbewohner verschenkt. Patrick schien fieberhaft zu überlegen, so, als würde er vor einer wichtigen Entscheidung stehen. „Du willst dich doch wohl nicht den Partisanen anschließen?“, fragte Tim langsam. „Und warum nicht? Es ist einen Versuch wert.“ „Du bist verrückt, Mann“, konnte Tim gerade noch antworten, bevor der Countdown für die Liveübertragung begann. Am Nachthimmel zuckten helle Blitze, gefolgt von dumpf klingenden Detonationen. Über ihre Kopfhörer verfolgten sie die einleitenden Worte des Moderators im Studio. „… und direkt dabei unser Korrespondent Patrick Burns. Dürfen wir hoffen, Patrick? Lassen die Kämpfe nach?“ „Drei, zwei, eins – los“, hörte Patrick die Sendeleiterin. Ohne das geringste Zögern begann Patrick mit der Berichterstattung, die im Londoner Studio für größte Aufregung sorgen sollte. „Hier herrschen schreckliche Zustände“, erklärte er. „Was soll der Unsinn?“, zischte die Sendeleiterin. „Halt dich gefälligst an unsere Abmachungen, Patrick!“ Patrick ignorierte die Stimme in seinem Ohr. „Die Nacht ist schrecklich kalt und noch schwerer zu ertragen als der Tag. Die Dürreperiode dauert jetzt schon zwei Jahre, und der staubfeine Sand ist überall, in den Schuhen, der Kleidung, in unserer technischen Ausrüstung und im Essen. Mein Kameramann und ich binden uns einen Schal um Mund und Nase, um nicht ständig husten zu müssen.“ „Die Schlacht, Patrick!“ Die Stimme der Sendeleiterin überschlug sich jetzt. „Berichte endlich von den Kämpfen!“ Patrick ging darauf ein, nannte die Siege, die die Parteien für sich beanspruchten, und die genannten Verluste. Auf sein Zeichen hin schwenkte Tim die Kamera und richtete sie auf ihn. Er ist telegen, das muss man ihm lassen, dachte Tim. Patrick wirkte hellwach und zuverlässig wie der Kapitän eines Schiffes. Er war eine Autorität, der die Fernsehzuschauer der englischsprachigen Welt Vertrauen schenkten. Dem letzten Firmenbericht zufolge war Patrick Burns das unumstrittene Zugpferd von Mercury News International. Patrick hatte eine unnachahmliche Art, so in die Kamera zu blicken, dass sich die Zuschauer persönlich angesprochen fühlten. Das tat er auch jetzt, nachdem er mit dem offiziellen Bericht fertig war. „Die Bomben, die unsere Regierung der einen Seite verkauft“, begann er in gemessenem und sachlichem Ton, „zerstören die Arsenale mit den Waffen, die unsere Regierung der anderen Seite verkaufte. Das verursacht die Detonationen, die Sie im Hintergrund sehen und hören.“ Auf sein Kopfnicken hin machte Tim einen Kameraschwenk und zeigte den rauchverhangenen...



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