Die Historiografie hat die Populärkultur der 1970er-Jahre für sich entdeckt: also nicht nur Ölkrise, sondern auch Kraftwerk, nicht nur RAF, sondern auch Fehmarn. Noch vor zwanzig Jahren hieß es über die Dekade: „Ihre ersten fünf Jahre verbrachte man damit, die Folgen der Sechziger abzuschütteln, und die letzten fünf mit der Frage, wie wohl die Achtziger werden würden“; doch dieser Satz hat längst keine Gültigkeit mehr. Wahrscheinlich sind die 1970er-Jahre tatsächlich das erste Jahrzehnt unserer Gegenwart.
'Wenn man nun die verschiedenen Formen der Intensitätssteigerung zusammendenkt — die im Kollektiverlebnis eines Rockkonzerts, die im Gruppenerlebnis des Straßenkampfes sowie die intimeren in der Sexualität und im Drogenrausch —, dann hält man einen Schlüssel in der Hand, um das, ws es mit dieser Art von Revolte auf sich hatte, in einer qualitativ anderen als der üblichen politischen Weise zu deuten.'— Wolfgang Kraushaar
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Kraushaar, Wolfgang
Wolfgang Kraushaar, Dr. phil., Politikwissenschaftler, Wissenschaftler an der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur; assoziiert am Hamburger Institut für Sozialforschung. Er war bis 2015 Wissenschaftler im Hamburger Institut für Sozialforschung.