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E-Book, Deutsch, 384 Seiten

Welsch Der Wächter

E-Book, Deutsch, 384 Seiten

ISBN: 978-3-7392-8522-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die erneute drohende Vernichtung der Menschheit konnte gerade noch verhindert werden. Doch die Erde wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Wesen aus alter Zeit tauchen auf. Der Rest der Menschheit kämpft ums Überleben. Doch auch das alte Volk welches seit Beginn der Zeit die Menschheit im Verborgenen geführt hat ist nun bedroht. Auf den Schultern eines der letzten Wächters liegt eine große Verantwortung.
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4 Jahre später - 10 Jahre in der Vergangenheit -
Biosphäre Silvy Clein starrte angestrengt auf die Uhr über der Schleuse. Sie tat dies mit der gleichen Nervosität wie die übrigen Anwesenden. Gespannt warteten sie gemeinsam auf den Augenblick in dem sie ihr selbstgewähltes Refugium, diese Erde im Kleinen, nach fast 1.500 Tagen wieder verlassen durften. Obwohl manche von ihnen sich hier in der Zwischenzeit sehr wohlfühlten und die Biosphäre für sie zu einer Art zweiten Heimat geworden war. Es war in den letzten 4 Jahren einiges hier drin, in diesem 5 Hektar großen Kuppelbau der ein Volumen von fast 1 Million Kubikmeter hatte, geschehen.46 Es hatte sich auch bewahrheitet was die Wissenschaftler behauptet hatten: Die früheren Biosphäre-Experimente47 waren nur deshalb gescheitert, weil das künstlich geschaffene Ökosystem viel zu klein bemessen war. Nach dem jetzt alles viel großzügiger und noch artenreicher ausgestattet worden war, entwickelte sich tatsächlich eine Art künstliches Klima, in das nur noch sehr selten eingegriffen werden musste. Im Arm hielt Silvy Clein ihre zwei Jahre alte Tochter Joan. Ben Clarson, ein Meeresbiologe, lächelte sie zärtlich an, er hielt Susann die Zwillingsschwester von Joan im Arm. „Noch 5 Minuten“, Jack Lincoln musterte seine Truppe. Er war der demokratisch gewählte Sprecher und Koordinator der 10 Wissenschaftler. Zwar hatte jeder von ihnen seine festgelegten Aufgaben in den letzten 4 Jahren gehabt. Aber es gab auch Tätigkeiten, welche darüber hinaus für die Gemeinschaft zu erfüllen waren und es gab so viele Unwägbarkeiten, bei denen dann wohl oder übel einer den Häuptling spielen musste. Jack Lincoln betrachtete die Anwesenden. Eigentlich war es überraschend gut gelaufen. Es hatte wider Erwarten fast keine Streitigkeiten gegeben. Aber schließlich waren sie alles erwachsene und intelligente Menschen. Da konnte man so ein Verhalten auch erwarten. „Noch 4 Minuten“, Jack Lincoln las die Angabe am Zeitmesser laut vor, obwohl diese jeder der Anwesenden genau wie er im Blick hatte. 9 anwesende Erwachsene und 4 Kinder. Es hatte in den letzten 4 Jahren fast keinen Zwist gegeben. Fast! Problematisch war es für alle geworden, als sich Silvy und Robert Clein getrennt hatten und Silvy Clein anschließend mit Ben Clarson zusammengezogen war. Als sie unmittelbar darauf dann auch noch schwanger wurde, zog sich Robert Clein von der Gemeinschaft zurück. Jack Lincoln konnte das gut verstehen. Silvy und Robert Clein waren über 10 Jahre zusammen gewesen und der Kinderwunsch der beiden war unerfüllt geblieben. Kaum war Silvy dann mit einem anderen Mann beisammen, bekam sie ein Kind. Diese Nachricht war für Robert Clein nicht einfach zu verdauen gewesen. Jack Lincoln hatte zwei Flaschen Rotwein und eine Nacht geopfert, um Robert Clein auszureden, dass das Ende der Beziehung und die Kinderlosigkeit allein seine Schuld gewesen waren. (Obwohl nach Ansicht von anderer Biosphäre-Bewohner ihn zumindest eine Schuld von 95 Prozent traf). „Vielleicht ist es ganz gut, dass wir keine Sicht nach Außen haben“, Joseph Sun grinste. „Ich kann mir vorstellen, dass sich soeben an die Tausend Fotoreporter und Kameramänner auf uns einschießen. Wir werden von dem Blitzlichtgewitter einen Sonnenbrand bekommen.“ „Das werden wir auch noch überstehen“, brummte Ben Clarson und strich über sein frisch rasiertes Kinn. „Richtig schlimm dürfte die Konfettiparade und der Empfang beim Präsidenten werden. Bin gespannt welchen Spinner sie in der Zwischenzeit gewählt haben. Wahrscheinlich wieder einer der von Nichts eine Ahnung hatte, dafür aber sein Nichtwissen gut verkaufen konnte und vielleicht auch schon wieder den üblichen Krieg angefangen hatte. Die Rüstungsindustrie benötigt schließlich Aufträge.“ Ben Clarson hatte wie alle anderen Erwachsenen sein Aussehen wieder der zivilisierten Außenwelt, die vor der Schleuse auf sie wartete, etwas angepasst. Keine ausgewaschenen Shorts, kein Zottelbart und keine schulterlangen Haare mehr. „Noch eine Minute.“ Die Tür öffnete sich und Robert Clein trat ohne Worte zu der Truppe. Jack Lincoln schlug ihm freudig auf die Schulter. „Danke dass du gekommen bist Robert. Ich hätte die Schleuse nicht ohne deine Anwesenheit geöffnet. Schließlich wollen wir der Weltöffentlichkeit geschlossen gegenübertreten.“ Robert Clein nickte nur. Sein Blick fiel kurz auf seine frühere Frau, die versuchte ein kurzes Lächeln, wich seinem fragenden Blick dann aber sofort wieder aus. „So … jetzt gilt es!“ „Stellt euch vor die Schleuse geht auf und kein Schwein steht draußen und wartet auf uns“, scherzte Joseph Sun und alle, sogar Robert Clein, mussten unwillkürlich lachen. Eine unmögliche Vorstellung! Jack Lincoln gab den erforderlichen Code ein, der dafür sorgte, dass man die Schleuse in 30 Sekunden öffnen konnte. Es gab keine Gründe dies zu verhindern. Alle waren gesund und fit … und sehr neugierig darauf was sie erwarten würde. Das Schleusenschloss knackte. Langsam glitt die stählerne Tür auf. „So und jetzt bitte alle freundlich grinsen“, Jack Lincoln versuchte die fast greifbare Spannung aus der versammelten Truppe zu nehmen. 20 Sekunden später glotzte er wie alle anderen völlig sprachlos auf das was er zu sehen bekam: Kein einziger Mensch stand auf der anderen Seite der Schleuse, kein Begrüßungskomitee … nur Büsche und Sträucher! „Was soll diese Scheiße?“, Jack Lincoln starrte völlig überrascht um sich. „Die Frage ist viel mehr, wo sind wir hier?“, resümierte Robert Clein gewohnt klar und machte eine umfassende Handbewegung. „Das sieht hier nicht wie unser Ausgangsort aus. Wir sind nicht in der Wüste herausgekommen. Das da dort draußen ist eine ganz andere Klimazone, als die, welche wir vor 4 Jahren verlassen haben. Es ist alles grün, dass hier ist ein Regenwald … im Anfangsstadium.“ Langsam verließ Robert Clein die Schleuse. Nur zögernd folgten ihm die anderen Biosphäre Bewohner. Die Überraschung war wirklich total: Büsche, Sträucher, Vogelgezwitscher, ab und zu Schreie von anderen Tieren, Regenwaldklima, viele bereits halbhohe Bäume. „Was ist bloß geschehen? Wo sind wir nur“, flüsterte Jack Lincoln kopfschüttelnd. „Vielleicht wäre die richtige Frage, ich unterstelle man, dass wir uns sicherlich nicht vom Ort gerührt haben, in welcher Zeit wir uns befinden?“ Robert Clein kaute nachdenklich auf seinen Lippen. „Es sieht fast so aus, als wären wir einige Tausend Jahre in die Vergangenheit versetzt worden, so völlig unberührt ist es hier noch. Aber wie soll das funktioniert haben?“ ISS Er war in den letzten Jahren so verdammt feige gewesen und hatte einfach nicht die Kraft aufgebracht diese verdammte Kapsel zu schlucken! Diese Pille, die ihn innerhalb weniger Augenblicke von dieser trostlosen Einsamkeit erlöst hätte und ihn stattdessen seit fast 4 Jahren wegen seiner Feigheit verächtlich anstarrte. Immer wenn er knapp davor gewesen war die Kapsel einzunehmen, war Lillys lächelndes Gesicht vor seinen Augen aufgetaucht und damit auch die minimale Hoffnung seine Freundin vielleicht doch noch einmal … ein einziges Mal wenigstens … in die Arme schließen zu können. In der Zwischenzeit war er täglich hier vor dem Panoramafenster der ISS gesessen und hatte zugesehen wie sich die Umgestaltung auf der Erde fortgesetzt hatte. So ähnlich musste sich Gott einst gefühlt haben, als er der Entstehung der Erde48 zugesehen hatte. Falls er dies jemals getan hatte. Allerdings war dieses nicht fassbare Wesen dabei überaus kreativ gewesen. Er selbst war leider nur ein feiger hilfloser Zuschauer. Aber er hatte dafür in den letzten 4 Jahren täglich umfangreiche Aufzeichnungen angefertigt, welche die Umgestaltung des Planeten bis ins kleinste Detail dokumentiert hatten. Die Frage war ob jemals irgendein Mensch diese Aufzeichnungen finden würde? Vielleicht würde sich die Menschheit erst in einigen Tausend Jahren von diesem furchtbaren Klimaschlag erholt haben und dann wieder bereit sein um in das All zu fliegen. Falls die ISS bis dahin noch nicht in der Atmosphäre der Erde verglüht war und als nutzloser Weltraumschrott den Planeten umkreiste … dann stellte sich die Frage, ob seine Aufzeichnungen überhaupt von Nutzen sein konnten und ob sie überhaupt jemanden interessieren würden. Nun - zumindest würden sie von den Archäologen dieser fernen Zeit als große Sensation und Kostbarkeit angesehen werden, … falls es Archäologen dann noch geben sollte. Glenn Bordman musterte abfällig sein sich in der Panoramawand spiegelndes Ebenbild. Er war fett geworden. Außer essen und trinken hatte er in den letzten 4 Jahren wenig zu tun gehabt. Die Aufzeichnungen waren weitgehend automatisch abgelaufen. Das für die Bordbesatzung der ISS...


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