Wellen | How (not) to Kiss your Neighbor | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 242 Seiten

Wellen How (not) to Kiss your Neighbor

Roman
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98952-633-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Roman

E-Book, Deutsch, 242 Seiten

ISBN: 978-3-98952-633-4
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Keine Zeit für die Liebe - aber für einen Nachbarschaftskrieg? Oh ja! Ein Blick in die Augen ihres neuen (und unverschämten) Nachbarn und Marie spürt ein seltsames Kribbeln im Bauch. Das kann nur allerhöchste Abneigung sein ... Als Marie aus Versehen mit dem Fahrrad einen streunenden Kater anfährt, nimmt sie ihn kurzerhand bei sich auf. Schließlich weiß niemand, wo der kleine »Scruffy« hingehört. Auch der charmante Tierarzt Darius kann nicht weiterhelfen, aber immerhin ist er das genaue Gegenteil von Maries neuem Nachbarn - denn Nikolas ist ein Frauenheld, wie er im Buche steht und an Unreife kaum zu übertreffen. Denkt zumindest Marie, aber ausgerechnet Scruffy scheint ihren Männergeschmack nicht zu teilen: Immer wieder schleicht er sich auf den Balkon von Nikolas ... der plötzlich auch noch zum Retter in der Not wird und Marie mit einem Kuss aus einer brenzligen Situation befreit. Ein Kuss, der ganz und gar nichts zu bedeuten hat! Witzig, sexy, clever - für alle Fans von Ali Hazelwood, Elena Armas und Beth O'Leary's »The Flatshare«.

Jennifer Wellen lebt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet und arbeitet als Dozentin im Pflegebereich. Wenn sie neben ihrer Tochter und ihren Tieren noch Zeit findet, schreibt sie mit Begeisterung witzige Romane für Frauen, die wissen, wie das Leben spielt. Die Autorin im Internet: jenniferwellen.com instagram.com/jenniferwellen_autorin/ Bei dotbooks veröffentlichte Jennifer Wellen ihre Liebesromane »Honigkuchentage«, »Sternschnuppenwünsche«, »Kiss me like a Star« und »How (not) to Kiss your Neighbor«. Ihr Roman »Drei Küsse für ein Cottage« erscheint bei dotbooks als eBook- und Printausgabe und als Hörbuch bei Saga Egmont. Ihre »Schottische Herzen«-Trilogie ist bei dotbooks im eBook erhältlich und bei Saga Egmont im Hörbuch: »Das Rosencottage am Meer« »Das Veilchencottage am Meer« »Das Magnoliencottage am Meer« Ihre »Hollywell Hearts«-Reihe erscheint bei dotbooks im eBook und bei Saga Egmont als Printausgaben und Hörbücher: »Hollywell Hearts - Die kleine Farm am Meer« »Hollywell Hearts - Die Glückspension am Meer« »Hollywell Hearts - Der Strickladen am Meer«
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Kapitel 1
Was für ein Scheißtag


Wie genau ich in der Hecke gelandet bin, kann ich gar nicht sagen. Ich weiß nur, dieses blöde Katzenviech ist schuld daran. Es war einfach auf die Straße gehüpft.

Ächzend rappele ich mich hoch, sortiere meine Knochen und klopfe den Staub von meiner Jeans.

In Ordnung. Obwohl meine Beine zittern und das Herz hämmert, scheint bis auf mein schmerzendes, rechtes Knie alles an mir ganz geblieben zu sein. Anschließend greife ich zu meinem Fahrrad. Auf den ersten Blick erscheint auch daran alles funktionstüchtig. Glück im Unglück würde ich sagen.

Kurzerhand schwinge ich mich wieder auf den Sattel. Wird Zeit, dass ich endlich nach Hause komme, um diesen katastrophalen Tag zu beenden. Und dass der Tag eine einzige Katastrophe war, daran gibt es nun wirklich keinen Zweifel mehr. Gleich morgens habe ich ein wichtiges Experiment versaut, was mich drei Monate in meiner Doktorarbeit zurückwirft. Kurz darauf folgten ein heftiger Streit mit dem Chef, mehrere Excel-Dateien, die sich nicht öffnen ließen, und die Entdeckung des riesigen Tintenflecks in meinem Laborbuch. Aber der Salto mit dem Rad eben ist das i-Tüpfelchen auf meinem Lieblingssatz heute: Was für ein Scheißtag.

Ich setze meinen Fuß auf das Pedal und will mich eben mit dem anderen Bein abstoßen, als mein Blick auf zwei leuchtende Augen fällt, die unter einem geparkten Auto das Licht der Straßenlaterne reflektieren. Das ist sicher die Katze, der ich den ungewollten Freiflieger zu verdanken habe.

Blödes Vieh!

Doch schlagartig fühle ich den Anflug eines schlechten Gewissens. Immerhin war ich ziemlich flott unterwegs und in Gedanken bereits bei der Planung meines neuen Experiments. Wenn ich aufmerksamer gewesen wäre, hätte ich den Sturz vielleicht verhindern können.

Ich stoße einen Seufzer aus. Na gut. Vielleicht sollte ich mich vergewissern, dass es der Mieze ebenfalls gut geht. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.

Behände steige ich vom Rad, schiebe es zur anderen Seite rüber und stelle es auf den Bürgersteig. Langsam nähere ich mich der Autoreihe am Straßenrand und gehe in die Hocke. Aha. Da hinten ist sie ja.

Ich stehe auf, laufe ein Stück weiter und lege mich vor einem roten Golf auf den Bauch. Der Unfallverursacher sitzt darunter.

»Miez, miez«, versuche ich die Katze anzulocken. Aber sosehr ich mich auch bemühe, das Vieh will einfach nicht hervorkommen. Zehn Minuten lang rede ich auf es ein und versichere ihm, dass ich, obwohl ich Biologin bin, keinesfalls vorhabe, es für illegale Tierversuche zu missbrauchen. Doch da könnte ich wohl genauso gut versuchen, Bakterien davon zu überzeugen, dass sie sich nicht teilen dürfen.

Schließlich gebe ich es auf, rapple mich hoch und laufe zurück zu meinem Rad. Wie hat Opa immer so schön gesagt? Wer nicht will, der hat schon. Und ich will jetzt endlich nach Hause.

Als ich entschlossen den Ständer meines Rades zurückklappe, höre ich ein leises Maunzen hinter mir. Ich blicke über die Schultern und sehe, wie die Katze unter dem Auto hervorkriecht. Sie macht einen Schritt in meine Richtung, bleibt kurz darauf aber abrupt wieder stehen. Anscheinend traut sie mir immer noch nicht über den Weg.

Stocksteif verharre ich in meiner Position. Minutenlang starren wir uns an.

Plötzlich schnellt Miezes verfilzter Schwanz in die Höhe, und sie läuft mit sieben Tippelschrittchen auf mich zu. Aber ihr Gang sieht merkwürdig aus. Irgendwie steif und asymmetrisch.

Ich überlege krampfhaft, was an dem Bild nicht stimmt, komme aber einfach nicht drauf. Im nächsten Augenblick plumpst es mir jedoch wie Hornhautzellen von den Glubschern - die Mieze tippelt nicht, sie humpelt.

Mit der Katze auf dem Arm laufe ich durch den Hausflur zu meiner Wohnung hoch. Kurzerhand habe ich mich dazu entschieden, die humpelnde Mieze mitzunehmen, da sie sonst womöglich Freiwild wäre. Außerdem fühle ich mich indirekt für ihre Verletzung verantwortlich, und es ist wohl besser, sie an jemanden zu übergeben, der sich damit auskennt - wie das Tierheim zum Beispiel. Vielleicht können die sogar ihren Besitzer ausfindig machen.

Ich steige die zehn Stufen zur ersten Etage hinauf. Die beiden Zungenakrobaten, die dort stehen, kann ich schon vom Eingang aus sehen. Sie lehnen so eng umschlungen im Türrahmen, dass nicht mal mehr eine menschliche Zelle zwischen sie passen würde. Seine Hände umfassen ihren üppigen Po, während sie seine dunkelblonden Haare zerwühlt. Leidenschaftlich küssen wäre eine untertriebene Beschreibung dessen, was die beiden da tun. Mandeln massieren trifft es sicher besser.

Typisch Nikolas! Der Kerl, der seine Zunge in den Hals der Sexbombe schiebt, ist mein Nachbar.

Wer sie ist? Keine Ahnung. Die Frauen geben sich hier die Klinke in die Hand. Allerdings nur, wenn sie aussehen wie Barbie. Also – das genaue Gegenteil von mir.

An sich könnte es mir egal sein, wenn die Wohnung meines Nachbarn und meine nicht direkt aneinandergrenzen würden und die Wände die Stärke von 120 Gramm schwerem Papier hätten. Ein paar Mal war ich sogar versucht, mir eine neue Bleibe zu suchen. Da aber meine jetzige nur einen Kilometer vom Uniklinikum entfernt und saugünstig ist, kommt ein Umzug nicht infrage. Ich habe nur ein Stipendium und bin sowieso immer knapp bei Kasse.

Ich laufe an den beiden Mundhöhlenakrobaten vorbei. Es ärgert mich tierisch, bereits im Hausflur mit Nikolas’ Frauengeschichten belästigt zu werden. »Siehst du, auch unter den Menschen gibt es welche, die kein Zuhause haben«, erkläre ich der Mieze auf meinem Arm unüberhörbar.

Die Stupida löst sich von meinem Nachbarn, und ich meine dabei sogar ein leises Schmatzgeräusch zu vernehmen. Ich bezeichne Nikolas’ Frauenbekanntschaften gern als Stupida vulgaris. »Vulgaris« bezieht sich auf die Häufung einer Gattung in einem bestimmten Areal – in diesem Fall natürlich Nikolas’ Appartement.

Kopfschüttelnd wende ich mich meiner Haustür zu und stecke den Schlüssel ins Schloss. Es hakt ein wenig, aber es gibt einen gewissen Drehpunkt, den ich mit viel Feingefühl meist problemlos finde.

»Was ist, Marie Kürie, bist du etwa neidisch?« Nikolas’ Bariton dröhnt durch den Hausflur und lässt mich zusammenzucken. Seine ärgerlichen Blicke durchbohren mich wie kleine, spitze Dolche.

In Ordnung. Ich habe ihn beim Knutschen gestört. Aber der Idiot soll zum Fummeln gefälligst in seine Wohnung gehen. »Sorry, Nikolausi. Ich wüsste nicht, worauf ich neidisch sein sollte«, gebe ich zurück, in der Hoffnung, dass er sich nun wieder seiner Stupida widmet. Vergeblich versuche ich den Schlüssel herumzudrehen.

Nikolas beobachtet mich.

»Nikki, ich muss nach Hause.« Seine Stupida drückt ihm einen letzten Kuss auf den Mund.

»In Ordnung, die Kopie von dem Bild schicke ich dir dann zu, ja?«

»Danke dir«, haucht die Stupida ihm zu und hüpft die zehn Stufen hinab. Ihr üppiger Busen Marke Doppel D wippt dabei im Takt.

Hektisch ruckle ich meinen Schlüssel hin und her. Dabei zähle ich in Gedanken die Anzahl der Versuche mit. Sechzehn, bevor er sich endlich umdrehen lässt. Zählen ist so eine dumme Angewohnheit von mir, die ich nicht lassen kann. Wenn ich aufgeregt bin, ist mein Tick ganz besonders ausgeprägt. Da zähle ich zur Not sogar Haare.

Nikolas betrachtet erst mich abschätzend, dann gleitet sein Blick weiter zu meinem Schützling. »Was hast du denn da für einen verfilzten Wischmopp auf dem Arm?«

Ich rolle mit den Augen. Sieht ganz so aus, als hätte Nikolas nicht vor, sich in seine eigenen vier Wände zurückzuziehen, jetzt da seine neueste Eroberung weg ist. Ich presse das zitternde Fellbündel an meine Brust, stoße die Tür zu meiner Wohnung auf und setze die Katze auf dem gekachelten Dielenboden ab. Pfötchen für Pfötchen tritt sie in mein Singlereich ein.

»Bist du etwa schon so einsam, dass du dir ein Vieh aus dem Gebüsch ziehen musst?«, ätzt mein Nachbar herablassend.

»Du weißt doch, Nikolausi: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Felsbrocken werfen.«

Seine Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen. »Und das soll heißen?«

»Dass Männer ihre Einsamkeit häufig mit wechselnden Beziehungen kompensieren.« Das habe ich zumindest mal in der InStyle gelesen.

An der Art, wie er seine Augen aufreißt, erkenne ich, dass ich voll ins Schwarze getroffen habe.

»Dann haben wir ja was gemeinsam, nicht Kürie?«

Jetzt bin ich baff. Mit einer Bestätigung hätte ich niemals gerechnet.

Ein paar Sekunden lang herrscht Schweigen, und wir beide taxieren uns mit hasserfüllten Blicken, bis das Licht im Hausflur erlischt.

Meine Hände tasten nach dem Schalter. Als ich ihn finde, drücke ich ihn, und die weiße Deckenleuchte vertreibt die Dunkelheit und sogar Nikolas, der gerade grußlos in seiner Wohnung verschwindet.

Als ich in die Küche komme, sitzt die Mieze auf der Anrichte und beschnuppert eine offene Packung Butterkekse. »Du hast Hunger, was?« Ich werfe einen Blick in den Kühlschrank und entdecke eine halb volle Packung Mortadella. Für einen Snack sollte das ausreichen. Während ich die Wurst in kleine Streifen schneide, muss ich aufpassen, dass ich der Katze nicht aus Versehen in Zunge oder Pfoten säble. Immer wieder versucht sie ein Stückchen zu klauen, obwohl ich mich echt bemühe, sie mit einem Arm auf Abstand zu halten.

Kaum steht der Teller mit den Häppchen vor ihr, dauert es nur zehn Sekunden, bis alles verschlungen ist. Als Nachschlag bekommt sie Milch, die mit rund achtzig Zungenschlägen pro Minute dorthin befördert wird, wo sich bereits die Mortadella befindet. Nachdem der Teller aussieht, als sei er frisch gespült, springt die Mieze von...



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