Wekwerth | Das Labyrinth (4). Das Labyrinth vergisst nicht | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 4, 304 Seiten

Reihe: Labyrinth-Tetralogie

Wekwerth Das Labyrinth (4). Das Labyrinth vergisst nicht

Actiongeladene Mysteryserie ab 12 Jahren
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-401-80973-1
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Actiongeladene Mysteryserie ab 12 Jahren

E-Book, Deutsch, Band 4, 304 Seiten

Reihe: Labyrinth-Tetralogie

ISBN: 978-3-401-80973-1
Verlag: Arena Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mary ist ins Labyrinth zurückgekehrt, um ihre Freunde zu retten. Tief unter der Erde, in einem gigantischen Gefängnis, kämpfen die sieben Jugendlichen erneut ums Überleben, doch sie erinnern sich weder aneinander noch an das, was mit ihnen geschehen ist. Und dieses Mal ist nicht nur die Zeit ihr erbitterter Gegner. Ein übermächtiger Feind agiert nun unsichtbar hinter den Kulissen und will nicht weniger als ihren Tod. Während Mary noch gegen das Vergessen ankämpft und um die Liebe ihres Lebens ringt, muss sie sich gemeinsam mit den anderen den Gefahren stellen, die das Labyrinth für sie bereithält. Ein Mystery-Thriller der Extraklasse! Band 1 der Labyrinth-Reihe 'Das Labyrinth erwacht' wurde mit den Leserpreisen 'Segeberger Feder', 'Ulmer Unke' und 'Goldene Leslie' für das beste deutschsprachige Jugendbuch ausgezeichnet. Band 3 'Das Labyrinth ist ohne Gnade' schaffte es auf die Spiegelbestsellerliste. Alle Bände der Labyrinth-Tetralogie: Das Labyrinth erwacht (1) Das Labyrinth jagt dich (2) Das Labyrinth ist ohne Gnade (3) Das Labyrinth vergisst nicht (4)

Rainer Wekwerth, 1959 in Esslingen am Neckar geboren, schreibt aus Leidenschaft. Er ist Autorerfolgreicher Bücher, die er teilweise unter Pseudonym veröffentlicht und für die er Preise gewonnen hat. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter. Der Autor lebt im Stuttgarter Raum.
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1.


Das grelle Licht schmerzte in Leóns Augen, als sie seinen Kopf von dem schwarzen Sack befreiten. Er kniff die Lider zusammen und versuchte, die Umgebung zu erkennen. Es roch nach nassem Asphalt und verfaulendem Gras. Wo immer sie ihn auch hingebracht hatten, es war kein schöner Ort.

Ein düsteres Betongebäude mit hohem Eingangstor erstreckte sich vor ihm. Wenigstens ein Dutzend bewaffnete Männer in schwarzen Uniformen patrouillierte auf hohen Mauern. Regen peitschte León ins Gesicht, lief ihm an der Stirn und den Wangen hinab. Er fröstelte.

Sein Blick fiel auf die beiden Cops, die ihn flankierten. Sie trugen Regenponchos und schauten finster. Der eine schien ein Latino zu sein, klein, schlank, mit dem lauernden Blick einer Ratte. Der andere war groß und schwer, eine wulstige Narbe verunstaltete seine Stirn.

Etwas klirrte, als León sich umdrehte. Er starrte seine Hände an. Handschellen lagen darum, die über eine Kette mit Fußfesseln verbunden waren. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er einen grauen Overall anhatte.

León versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen, aber es war ein einziges Durcheinander. Krampfhaft wühlte er in seiner Erinnerung und versuchte herauszufinden, warum er sich gefesselt wie ein wildes Tier in einer ihm vollkommen fremden Umgebung befand.

Er war hier irgendwo auf dem flachen Land. In der Ferne konnte er eine Hügelkette erkennen, deren Umrisse vom Regen verwischt wurden. Bäume streckten ihre grünen Finger zum Himmel empor, über den zerfledderte graue Wolken trieben.

Da war keine Stadt.

Plötzlich erinnerte sich León wieder, dass er in einer Stadt lebte, und als die Erkenntnis kam, wusste er auch ihren Namen.

Los Angeles.

Das hier war jedoch nicht die Stadt der Engel. Wo immer er sich gerade befand: Es war Niemandsland. Keine Häuser, außer dem Komplex vor ihm. Kein Autohupen. Keine Sirenen. Keine spanischen Wortfetzen aus irgendwelchen Wohnungen, in denen Menschen lebten und sich stritten. Und keine Latinomusik.

»Wo bin ich hier und warum?«, fragte er den Typen rechts neben ihm.

Der Cop lachte meckernd, dabei entblößte er kleine Zähne, die von gelben Flecken bedeckt waren. Atem, der nach kaltem Rauch roch, strich über Leóns Gesicht.

»Weißt du das nicht mehr, Muchacho? Haben die drogas dein Gehirn zerfressen?«

»Sag es mir einfach.«

»Fünfundzwanzig Jahre. Du hast fünfundzwanzig Jahre bekommen.«

»Wofür?«

»Raubüberfall. Versuchter Mord. Und der Drogenscheiß.«

»Wann soll das gewesen sein? Und wann war die Verhandlung?«

»Kannst du dich nicht erinnern? Was ist los mit dir?«

Der Typ klopfte mit den Fingerknöcheln gegen seine Stirn. León zuckte zurück.

Ein unwirkliches Gefühl machte sich in ihm breit. Was der Cop da sagte, konnte nicht stimmen. Und doch spürte er, dass der Mann nicht log. Was war hier los?

»Alles weg? Hä? Aber mach dir keinen Kopf. Wo du jetzt hingehst, spielt das alles keine Rolle mehr.«

»Wohin bringt ihr mich?«

»Hell’s Kitchen. Alter, von dort kommt niemand zurück.« Rattengesicht grinste.

»Hell’s Kitchen? Was soll das bedeuten? Wo ist meine Familie?« Leóns Hände begannen zu zittern.

»Halt’s Maul!«, mischte sich der Dicke ein und stieß León grob in den Rücken. »Vorwärts.« Zu seinem Kollegen gewandt meinte er: »Rede nicht mit ihm. Das ist ein toter Mann. Sprich nicht mit den Toten.«

León wurde schwindlig. Die Umgebung begann sich zu drehen. Ein merkwürdiges Schwächegefühl erfasste seine Glieder und ließ ihn zittern. Er taumelte, aber Rattengesicht packte ihn am Arm.

»Was ist los, Hermano?«

Und dann kam die Erinnerung.

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Warum konnte er sich an nichts nach dieser Nacht erinnern?

Ein heiserer Schrei erregte Leóns Aufmerksamkeit. Er hob den Blick zum Himmel. Ein einsamer Raubvogel zog dort seine Kreise.

Plötzlich wurden die Konturen des Vogels undeutlich, verschwammen mit dem Grau des Himmels, dann war er verschwunden.

»Los jetzt!«, knurrte der Dicke. Er deutete auf das schwere, eiserne Tor, das unheilvoll vor León aufragte. »Wir müssen dich bis zehn Uhr abliefern oder es gibt Ärger. Also beweg deinen Arsch.«

Ungelenk stolperte León nach vorn. Die Fußfesseln ließen nur kleine Schritte zu und die Handschellen verhinderten, dass er mit den Armen sein Gewicht ausbalancierte. Es war eine Mischung aus Hoppeln und Schlurfen. Demütigend. León spürte Tränen in seine Augen steigen, aber er blinzelte sie weg. Niemand würde ihn weinen sehen.

Rattengesicht neben ihm kicherte, dann summte er ein Kinderlied. Irgendwas von Schatten in der Nacht, die kamen, um diejenigen zu holen, die nicht brav waren. Was für ein Arschloch.

Vor dem Tor blieben sie stehen. Eine quäkende Stimme meldete sich aus dem kleinen, eingelassenen Lautsprecher. Surrend richteten sich die Überwachungskameras auf sie.

Der Dicke wedelte mit einem Stück Papier herum.

»Officers Hanson und Rodrigues mit dem Gefangenen 12466 zur Übergabe in das California State Prison für jugendliche Straftäter.«

»So schön hat das schon lange niemand mehr gesagt.« Die Stimme drang aus der Box. »Das hier ist Hell’s Kitchen, das verdammte Ende der Welt. Was hat der Penner ausgefressen? Zeig mir mal den Überstellungsschein.«

Der Polizist hob die Hand und hielt das Formular noch näher an das...



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