Weitze | Der Widersacher | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 13, 510 Seiten

Reihe: Der 13. Paladin

Weitze Der Widersacher

Der 13. Paladin - Band 13
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-98896-013-9
Verlag: Torsten Weitze
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Der 13. Paladin - Band 13

E-Book, Deutsch, Band 13, 510 Seiten

Reihe: Der 13. Paladin

ISBN: 978-3-98896-013-9
Verlag: Torsten Weitze
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ahrens gewaltige Aufgabe, die dreizehn Paladine zu vereinen, ist nach einer jahrelangen, hindernisreichen Reise endlich beendet. Nun bleibt ihm und seinen Gefährten nur noch eins zu tun: die Streiter der Götter und die Armeen der freien Völker Joraths bei ihrem Sturm auf die Obsidianfeste anzuführen. Doch der Widersacher hat eigene Pläne, um seine Erzfeinde zu Fall zu bringen, bevor sie ihn hinter dem hohen Mauern der Feste und inmitten seiner Horden erreichen können, und einer dieser Pläne ist eine Falle, die seit Jahrhunderten darauf wartet, zuzuschnappen...

Torsten Weitze wurde in Krefeld geboren, wo er noch heute zusammen mit seiner Frau wohnt. Nach langer Erfahrung als Leiter einer Pen & Paper-Gruppe begann er, sich selbst ganze Welten auszudenken und sie, nun als Autor, zu Papier zu bringen. Nach dem Erfolg seiner High-Fantasy-Debutreihe 'Der 13. Paladin'folgt, neben der Fortführung der 'Nebula Convicto'-Reihe, sein nächstes großes Projekt: Die Romane über die Streitenden Götter, deren Auftakt die 'Sturmfels-Akademie' darstellt. Entspannung sucht Torsten Weitze im Praktizieren des Jiu-Jitsu und in der Handhabung traditioneller japanischer Waffen wie dem Katana oder dem Bo.

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  1. Kapitel
  »Geschafft.« Dieses eine Wort, kaum mehr als ein Flüstern, hallte in Ahrens Inneren wider wie ein tosender Donnersturm. Zwei Silben, die, in die laue Abendluft des Eathinian hinausgehaucht, jene Vollendung einer gefahrvollen Reise verkündeten, die Ahren als Jüngling, ohne rechte Ahnung von der Welt, einst im verschlafenen Tiefstein begonnen hatte. Die dreizehn Paladine waren gefunden. Und alle dreizehn standen vereint. Zumindest hoffe ich das, dachte er sarkastisch, während er behutsam sein Körpergewicht verlagerte, damit sein Arm nicht unter dem Gewicht der schlafenden Khara taub wurde, die sich dicht an ihn schmiegte. Wir waren viele Monde lang fort vom Kontinent. Wer weiß, was die anderen Paladine in der Zeit alles angestellt haben. Ein bitterliches Seufzen drang in seine Gedanken. Kann ein hart arbeitender Eiswolf nicht mal einen Abend für eigene Belange einfordern, ohne sich um seinen anstrengenden Paladin kümmern zu müssen? Ahren lächelte selig. Du hast doch ohnehin nichts weiter zu tun, als Yoka anzuhimmeln, während sie schläft. Ist das nicht ein schöner Name?, fragte Culhen sicherlich zum achtzigsten Mal, seit Lyssin ihrer Wölfin einen Namen gegeben hatte. Und ist sie nicht perfekt? Wo ist die Würde eines Alphas, wenn man sie braucht?, erwiderte Ahren schelmisch. Du benimmst dich wie ein betörter Göttertagsschüler, dabei hast du noch nicht ein Wort mit ihr gewechselt, seit Yoka zum Vertrautentier erwählt wurde. Unruhe brandete in Culhens Geist auf wie eine Fontäne erhitzten Wassers, welche aus einem Geysir emporschoss. Du … du glaubst doch, dass sie mich auch jetzt noch mögen wird, oder? Wo sie doch keine gewöhnliche Wölfin mehr ist. Ahren unterdrückte den Ärger auf sich selbst, der ihn überkam, als er spürte, wie sehr er seinen Wolf verunsichert hatte. Sie war in den Eisfeldern sehr von dir angetan, sagte er voller Wärme. Ich sehe keinen Grund, warum sich das geändert haben sollte. Du hast recht, ertönte Culhens Antwort im Geist des Paladins. Ich bin perfekt. Wer könnte mich nicht lieben? Danke, dass du mich daran erinnert hast. Nun, wo Culhen beruhigt in seinen eigenen Gedanken schwelgte, hatte Ahren Zeit für seinen persönlichen Seelenfrieden. Er zog das leise Rauschen der sich im sanften Wind wiegenden Bäume des Eathinian in sich auf und beobachtete, wie die Sterne hier und da vorwitzig ihr Funkeln zwischen dem dichten Blätterdach des Elfenwaldes zu ihm hinab aufs weiche Moos sandten, auf dem er und seine Gefährten die Nacht verbrachten. In der vorherigen Nacht hatten sie noch Vierklaue in einem Labyrinth aus Dampf, Eis und Feuer bekämpft und nun lagen sie hier, wohlbehalten und sicher. Und vereint, schoss es Ahren durch den Kopf und er musste wieder grinsen. Die Reise auf den Schwingen der Göttin hatte ihn und seine Gefährten schwer erschüttert, bis ins Mark mit Ehrfurcht erfüllt und sie zugleich von allen körperlichen Gebrechen befreit. Mirilan hatte noch immer die Reste jener unglaublichen Magie in sich getragen, die sie alle einmal längs über die gesamte bekannte Welt hatte reisen lassen, von den Eisfeldern im tiefsten Süden bis in den Norden jenseits des Eathinian. Sie hatten nur das Nötigste gesprochen, als sie, beflügelt von Jelninolans neu erschaffener Sturmfiedel, binnen eines Tages in die lebensspendende Umarmung der nördlichsten Ausläufer des Eathinian geeilt waren. Ahren drehte den Kopf und spähte nach der Elfe, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Jelninolan und Trogadon waren am frühen Abend wortlos zwischen den Bäumen verschwunden, eine Hand fest mit der des anderen verschränkt. Die restlichen Gefährten lagen immer noch schlafend da, nachdem sie sich der intensiven reinigenden Erschöpfung des Immergrüns ergeben hatten, die seiner sanften Umarmung stets folgte. Selbst aus dem Baum über ihm drangen tiefe, wenn auch laute Schlafgeräusche. Schläft-im-Wipfel machte ihrem Namen alle Ehre, denn sie hatte sich in die Zweige einer Eiche zurückgezogen, wo sie nun auf einer Astgabel ruhte und mit ihrem derben Schnarchen die Eichhörnchen verstörte. Nur seiner Euphorie über den Erfolg, alle Paladine aufgespürt und zum Kampf gegen den Dunklen Gott vereint zu haben, hatte Ahren es zu verdanken, dass er noch immer klar denken konnte, obwohl er schon so lange wach war. Alle dreizehn Paladine sind bereit. Jetzt bleibt nur noch eines zu tun: den Widersacher zu töten. Allein diesen Gedanken flüchtig mit seinem Verstand zu berühren, wie man einen schmerzenden Zahn mit der Zunge prüfte, sandte Schauer durch seinen Körper und ließ sein Herz rasen wie nach einem schweißtreibenden Waldlauf. Plötzlich kam ihm die Reise der letzten Jahre wie ein erbaulicher Spaziergang vor. Nun aber schickten sie sich an, einen selbst ernannten Gott zu bezwingen. Etwas, das noch keinem Wesen der Schöpfung je zuvor gelungen war. Hab keine Angst. Ich bin ja die ganze Zeit bei dir. Culhens reflexhaft vorgetragene und von jedwedem Zaudern verschonte Worte zertrümmerten die Woge des Zweifels, die sich in Ahrens Geist auftürmte. Der Paladin starrte noch lange in den Himmel hinaus und flehte die Drei inständig an, ihm auch etwas von jenem überbordenden Selbstvertrauen zu schenken, das sie seinem Wolf zu Genüge hatten angedeihen lassen. Doch bevor sie ihn erhören konnten, war Ahren schließlich eingeschlafen.   Lautes Vogelgezwitscher, das Wispern der Blätter im Wind und der betörende Duft unzähliger Pflanzen ließ Ahren erwachen – ebenso wie die kleine feuchte Nase, die sich schnüffelnd in sein rechtes Ohr bohrte und nur einem gewissen vorwitzigen Fuchs gehören konnte. »Aufstehen, Meister«, hörte Ahren die frohgemute Stimme seines Lehrlings, die die letzten Spinnweben des Schlafes zerriss. »Die Sonne steht bereits am Himmel und Uldini möchte, dass wir aufbrechen.« »Es sei denn, ihr alle wollt, dass wir am Ring ankommen, nur um festzustellen, dass der Widersacher seine Feste längst verlassen und die Belagerung durchbrochen hat, weil wir hier vor uns hin getrödelt haben«, erklang die kindliche Stimme des Erzmagus, die trotz ihres Timbres jedwede vermeintliche Unschuld des Sprechers in Sarkasmus und Missmut ersäufte. »Der Erste, Schläft-im-Wipfel und Bergen sind bereits bei Sonnenaufgang losgezogen, um unser Kommen bei den Elfen anzukünden. »Wir hatten lediglich eine Nacht voll Schlaf. Das kann man wohl kaum als Trödelei bezeichnen«, murmelte Khara neben Ahren, und der Paladin schlug blinzelnd die Augen auf, um sie anzusehen. Seine Liebste wirkte ausgeschlafen, aber die Unordnung ihres schwarzen, seidigen Haares zeigte ihm, dass sie wohl ebenfalls erst kürzlich erwacht war. Ihre Augen zuckten zu Ahren hinüber und Wärme sowie Belustigung gleichermaßen sickerte in ihren Blick. »Heb besser den Kopf, bevor Kamaluq dir ein Ohr abbeißt. Dein frecher Lehrling hat ein Stück Wurst unter deinem Hinterkopf versteckt und sein Fuchs versucht es zu erbeuten.« Ahren richtete sich auf, und sofort war ein erfreutes Fiepen zu hören, gefolgt von einem kurzen, aber lauten Schmatzen. »Und fort ist der Leckerbissen«, sagte Lanlion lachend, der auf dem Stamm eines riesigen umgestürzten Baumes saß und die Beine baumeln ließ. »Ich sehe, Culhen war ein guter Lehrmeister für den Kleinen.« Ahren entging die ungewöhnliche Gelassenheit des blutleeren Paladins nicht, aber als er einen Blick mit Lanlion austauschte, schüttelte dieser auf Ahrens unausgesprochene Frage hin den Kopf. Details über die mysteriöse Reise Lanlions, die ihn offensichtlich zum Besseren verändert hatte, würden also noch warten müssen. »Mein Wolf hat Kamaluq alles Unwichtige beigebracht«, sagte Ahren und stieg damit in die Frotzelei seines bleichen Freundes ein. »Nur hat er die wichtigen Dinge darüber vergessen.« Ahrens Augen hefteten sich auf den feixenden Hakanu und er ließ so viel Eis in seinen Blick fließen, wie es ihm möglich war. »Ebenso wie ich dies anscheinend bei meinem Lehrling versäumt habe.« Verwirrung und deutliches Unbehagen verscheuchte die Heiterkeit aus der Miene Hakanus. »Meister …?«, fragte er beunruhigt. »Denk nur nicht, dass ich deinen kleinen Rückfall in die Untiefen sinnfreien Mutes vergessen habe«, grollte Ahren. »Hakanu … Drachentöter.« Hätte der Lehrling eine schallende Ohrfeige erhalten, seine Reaktion hätte nicht schamvoller ausfallen können. Sein Kopf wurde puterrot und er scharrte mit den Füßen im weichen Moos des Immergrüns. »Mein Speer hätte eigentlich treffen müssen …«, begann er sich zu entschuldigen, aber Ahren schnitt ihm mit einer herrischen Geste das Wort ab. »Da du dich wie ein blutiger Anfänger verhalten hast, werde ich dich auch wie einen behandeln«, sagte er. »Das hier ist mein Kräuterbeutel«, fuhr er fort und knotete dabei das lederne Behältnis von seinem Gürtel. »Er ist leer. Bis wir den Eathinian verlassen haben, erwarte ich, dass du dir selbst einen eigenen Beutel fertigst und diesen sowie meinen mit allen heilkräftigen Pflanzen befüllst, an denen wir vorbeikommen.« Sein Blick bohrte sich regelrecht durch die Augen des jungen Mannes bis direkt in dessen Hirn. »Du wirst mir jeden Abend berichten, welche Pflanzen du wann in welcher Reihenfolge hinzugefügt hast und welche Heilkräfte ihnen innewohnen.« »Aber …«, begehrte Hakanu auf. »Ich will von dir am Tage nichts weiter hören als ›Ja, Meister‹, bis ich entscheide, dass du deine Lektion...



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