Weiß / Bauer | Promotion | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 168 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Via Medici Buch

Weiß / Bauer Promotion

Die medizinische Doktorarbeit - von der Themensuche bis zur Dissertation
4. vollständig überarbeitete Auflage 2015
ISBN: 978-3-13-152804-9
Verlag: Thieme
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Die medizinische Doktorarbeit - von der Themensuche bis zur Dissertation

E-Book, Deutsch, 168 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm

Reihe: Via Medici Buch

ISBN: 978-3-13-152804-9
Verlag: Thieme
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



So meistern Sie Ihre Promotion!

Das Buch bietet alles, was Sie dazu brauchen:

- Erst denken, dann loslegen: Die richtigen Überlegungen vor der Promotion und Tipps zur Auswahl des passenden Themas
- So gelingen wissenschaftliche Arbeiten: Statistische Verfahren richtig auswählen und anwenden, effektiv Literatur recherchieren und klassische Stolpersteine umgehen
- Tipps zum richtigen Schreiben und Präsentieren, hilfreiche Software und wichtige Quellen im Internet
Damit wird Ihre Doktorarbeit eine runde Sache.

Plus: So promoviert man an einer Fremduniversität oder im Ausland und Wege zum Promotionsstipendium!

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Zielgruppe


Ärzte

Weitere Infos & Material


1;Christel Weiß, Axel W. Bauer: Promotion – Die medizinische Doktorarbeit – von der Themensuche bis zur Dissertation;1
1.1;Innentitel;4
1.2;Impressum;5
1.3;Vorwort zur 4. Auflage;6
1.4;Geleitwort zur 4. Auflage;8
1.5;Inhaltsverzeichnis;9
1.6;1 Überlegungen vor der Promotion;15
1.6.1;Die Motivation zur Promotion;15
1.6.1.1;Lohnt sich eine Promotion?;15
1.6.1.2;Oder soll man’s bleiben lassen?;16
1.6.1.3;Die Promotion ist eine Erfahrung fürs Leben!;17
1.6.2;Einige Formalitäten;18
1.6.2.1;Voraussetzungen;18
1.6.2.2;Für ehrgeizige Kandidaten: Das Bewertungssystem;18
1.6.2.3;Die günstigste Zeit für den Beginn;19
1.7;2 Die Themensuche;22
1.7.1;Wichtig: Die Beurteilung der eigenen Person;22
1.7.2;Ein passendes Thema – wie finde ich das?;23
1.7.3;Für jeden etwas: Wählen Sie!;24
1.7.3.1;Beliebt: klinisch-retrospektive Arbeiten;24
1.7.3.2;Praxisbezogen: klinisch-prospektive Arbeiten;25
1.7.3.3;Aufschlussreich: epidemiologische Arbeiten;25
1.7.3.4;Anspruchsvoll: experimentelle Arbeiten;26
1.7.3.5;Außergewöhnlich: Literaturarbeiten;27
1.7.3.6;Weiteres;27
1.7.4;Der Doktorand und sein Betreuer;28
1.7.4.1;Bei wem und wo kann man promovieren?;28
1.7.4.2;Promotion an einer anderen Universität;28
1.7.4.3;Der ideale Betreuer;29
1.7.4.4;Der ideale Doktorand;30
1.7.5;Das erste Gespräch mit dem Betreuer;30
1.7.5.1;Bereiten Sie sich vor!;30
1.7.5.2;Stellen Sie präzise Fragen!;31
1.7.5.3;Ziehen Sie ein Resümee!;33
1.7.6;Wie kommt man an ein Stipendium?;34
1.7.7;Thema gefunden – jetzt geht’s los!;35
1.8;3 Wissenschaftstheoretische Grundlagen;38
1.8.1;Die Wissenschaft und ihre Komponenten;38
1.8.1.1;Was ist eine Wissenschaft?;38
1.8.1.2;Gegenstände der medizinischen Wissenschaft;40
1.8.1.3;Methoden der medizinischen Wissenschaft;40
1.8.2;Was ist Wissenschaftlichkeit? Die Einstellung prägt den Wissenschaftler;41
1.8.3;Logische Schlüsse in der Wissenschaft oder: Alle Kater sind schwarz;41
1.8.3.1;Wissenschaftliche Verfahren;41
1.8.3.2;Deduktion;41
1.8.3.3;Induktion;42
1.8.3.4;Abduktion;42
1.8.4;Hypothesenbildung;42
1.8.4.1;Der Forscher wird kreativ;42
1.8.5;Hypothesenprüfung: Von der cleveren Idee zum empirischen Beleg;43
1.8.6;Hempels Rabe oder Münchhausens Zopf: Wann habe ich meine Hypothese ausreichend bestätigt?;45
1.8.6.1;Bestätigung durch positive Einzelfälle;45
1.8.6.2;Bestätigung durch die Bayes-Analyse;46
1.8.6.3;Bestätigung nach dem Münchhausen-Prinzip;46
1.8.7;Vom Schluss zum Trugschluss: Vorsicht vor der Lieblingshypothese!;47
1.9;4 Ein Exkurs in die medizinische Forschung;50
1.9.1;Die Methodik in der medizinischen Forschung;50
1.9.1.1;Historische Betrachtungen;50
1.9.1.2;Die Phasen einer Studie;51
1.9.1.3;Beispiel: Die Untersuchungen von Semmelweis;52
1.9.2;Unterschiedliche Studientypen;53
1.9.2.1;Kriterien zur Kategorisierung;53
1.9.2.2;Retrospektive Studien;53
1.9.2.3;Prospektive Studien;54
1.9.3;Spezielle Studien;54
1.9.3.1;Fallberichte und Fallserien;54
1.9.3.2;Fall-Kontroll-Studien;54
1.9.3.3;Kohortenstudien;55
1.9.3.4;Kontrollierte klinische Therapiestudien;56
1.9.3.5;Cross-over-Studien;59
1.9.3.6;Diagnosestudien;59
1.9.3.7;Prognosestudien;60
1.9.4;Das A & O: eine ordentliche Versuchsplanung;60
1.9.4.1;Bestandteile der Versuchsplanung;60
1.9.4.2;Das Studienprotokoll;61
1.9.5;Der Umgang mit dem Versuchsfehler;62
1.9.5.1;Vermeiden Sie systematische Fehler!;62
1.9.5.2;Minimieren Sie zufällige Fehler!;63
1.9.6;Die Aufgaben der Ethikkommission;63
1.9.7;Einige Bemerkungen zu Tierversuchen;64
1.9.7.1;Formale Voraussetzungen;64
1.9.7.2;Die Beteiligung eines Doktoranden;65
1.10;5 Die statistische Analyse – ein Kapitel für sich;67
1.10.1;Wozu benötigt man Statistik?;67
1.10.1.1;Die Bedeutung der Statistik für die Medizin;67
1.10.1.2;Anwendungen in Studium und Beruf;67
1.10.1.3;Die Methoden der Statistik;67
1.10.2;Am Anfang stehen die Daten – Schnellkurs in deskriptiver Statistik;68
1.10.2.1;Grundgesamtheit, Stichproben und Merkmale;68
1.10.2.2;Etwas fürs Auge: grafische Darstellungen;69
1.10.2.3;Die Charakterisierung eines einzelnen Merkmals;71
1.10.2.4;Die Beschreibung eines Zusammenhangs;73
1.10.3;Der Schluss über die Stichprobe hinaus – Schnellkurs in induktiver Statistik;74
1.10.3.1;Grundlagen eines statistischen Tests;74
1.10.3.2;Standardtests, die (fast) jeder kennt;76
1.10.3.3;Das Problem des multiplen Testens;77
1.10.3.4;Multivariable Analysemethoden;78
1.10.3.5;Konfidenzintervalle;79
1.10.3.6;Auf die Interpretation kommt’s an!;80
1.10.4;Die Zusammenarbeit mit dem Biometriker;81
1.10.4.1;Konflikte und deren Ursachen;81
1.10.4.2;Wie findet man einen kompetenten Berater?;81
1.10.4.3;Was ist beim ersten Gespräch zu klären?;82
1.10.4.4;Spezielle Problematiken;83
1.10.4.5;Die Wahl eines Statistikprogramms;84
1.11;6 Ein wesentlicher Teil: das Literaturstudium;87
1.11.1;Literatur zum Einstieg;87
1.11.2;Die Dienste einer modernen Bibliothek;87
1.11.2.1;Allgemeine Einrichtungen;87
1.11.2.2;Einstieg in die Benutzung der Bibliothek;88
1.11.2.3;Auf der Suche nach einer Monografie;89
1.11.2.4;Auf der Suche nach einem Paper;90
1.11.2.5;Fernleihen und Lieferdienste;91
1.11.3;Recherchieren, lesen und ordnen;92
1.11.3.1;Klassisch recherchieren;92
1.11.3.2;Online recherchieren;93
1.11.3.3;Tipps für das Lesen von Papers;95
1.11.3.4;Wie trennt man die Spreu vom Weizen?;96
1.11.3.5;Die persönliche Literaturdatenbank;97
1.11.4;Weitere Dienste des Internets;98
1.12;7 Die Hauptsache: das Schreiben;101
1.12.1;Bereiten Sie sich vor!;101
1.12.2;Das Gelbe vom Ei: der Inhalt der Arbeit;102
1.12.2.1;Am Anfang steht das Titelblatt;102
1.12.2.2;Das Inhaltsverzeichnis;103
1.12.2.3;Einleitung;104
1.12.2.4;Material und Methoden;104
1.12.2.5;Ergebnisse;106
1.12.2.6;Dazwischen: Abbildungen und Tabellen;107
1.12.2.7;Diskussion;107
1.12.2.8;Zusammenfassung;109
1.12.2.9;Literaturverzeichnis;110
1.12.2.10;Der Lebenslauf;111
1.12.2.11;Ganz am Ende: die Danksagung;112
1.12.3;Ein Hoch auf die Technik: der Computer;112
1.12.3.1;Hardware und Software;112
1.12.3.2;Tipps für das Arbeiten am Computer;113
1.12.4;Ein paar formale Dinge;114
1.12.4.1;Hinweise zur Rechtschreibung;114
1.12.4.2;Die Gestaltung der Arbeit;115
1.12.4.3;Tipps zum Schreiben;115
1.12.4.4;Worauf Sie sonst noch achten sollten;116
1.13;8 Stolpersteine – und wie man sie umgeht;119
1.13.1;Einige Bemerkungen vorab;119
1.13.1.1;Vermeiden Sie Probleme im Vorfeld!;119
1.13.1.2;Wägen Sie Risiken ab!;119
1.13.1.3;Das erste Resümee;120
1.13.1.4;Ihr Status als Doktorand;120
1.13.2;Zwischenmenschliche Probleme;120
1.13.2.1;Uninteressierte Betreuer;120
1.13.2.2;Unkooperative Mitarbeiter;122
1.13.2.3;Konkurrierende Doktoranden;123
1.13.2.4;Der Betreuer verlässt die Universität;123
1.13.3;Schwierigkeiten beim Schreiben;124
1.13.3.1;Allgemeine Hinweise;124
1.13.3.2;Das Überwinden von Schreibblockaden;125
1.13.4;Die Zeit läuft davon;126
1.13.4.1;Ursachen;126
1.13.4.2;Folgen;127
1.13.4.3;Gegenmaßnahmen;128
1.13.5;Zu guter Letzt noch ein paar Tipps;130
1.14;9 Ende gut – alles gut;133
1.14.1;Der Ablauf des Promotionsverfahrens;133
1.14.1.1;Die offizielle Abgabe der Dissertation;133
1.14.1.2;Ausdruck und Vervielfältigung;134
1.14.1.3;Die mündliche Prüfung;135
1.14.1.4;Die Bewertung;137
1.14.2;Die Veröffentlichung der Dissertation;138
1.15;10 Beispiele von Doktorarbeiten;141
1.15.1;Allgemeines;141
1.15.2;Erfahrungsberichte;141
1.15.2.1;Klinisch-retrospektive Arbeit in der Chirurgie;141
1.15.2.2;Klinisch-retrospektive Arbeit in der Dermatologie;142
1.15.2.3;Klinisch-prospektive Arbeit in der Notfallmedizin;143
1.15.2.4;Klinisch-prospektive Arbeit in der Anästhesiologie;144
1.15.2.5;Klinisch-prospektive Arbeit in der Anästhesiologie;145
1.15.2.6;Klinisch-prospektive Arbeit in der Gynäkolologie;146
1.15.2.7;Therapiestudie in der Anästhesiologie;147
1.15.2.8;Diagnostische Studie in der Gerontopsychiatrie;148
1.15.2.9;Epidemiologische Arbeit in der Inneren Medizin;149
1.15.2.10;Experimentelle Arbeit in der Pathologie;151
1.15.2.11;Tierexperimentelle Arbeit;152
1.15.2.12;Literaturarbeit im Fach Geschichte der Medizin;154
1.15.2.13;Literaturarbeit im Fach Medizinische Ethik;155
1.15.2.14;Literaturarbeit im Fach Klinische Ökonomik;156
1.15.2.15;Epidemiologisch-prospektive Arbeit am Institut für Public Health;157
1.15.2.16;Fragebogenstudie im Fach Allgemeinmedizin;158
1.16;11 Anhang;161
1.16.1;Literaturverzeichnis;161
1.16.2;Internet-Adressen;161
1.16.2.1;Angebote und Informationen zu Doktorarbeiten;161
1.16.2.2;Literaturdienste;161
1.16.2.3;Software;161
1.16.2.4;Suchmaschinen;161
1.16.2.5;Verlage;161
1.16.2.6;Sonstige Informationen;161
1.17;Sachverzeichnis;162


1 Überlegungen vor der Promotion


1.1 Die Motivation zur Promotion


Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt.

(Laotse, Philosoph, 6. Jahrhundert v. Chr.)

1.1.1 Lohnt sich eine Promotion?


Abb. 1.1 Promotion ja oder nein?

(© Kirsten Oborny/Thieme Verlagsgruppe)

In der Medizin gehört der Doktorgrad wesentlich stärker als in jedem anderen Studienfach zum Berufsbild eines Hochschulabsolventen dazu. Korrekt bezeichnet der „Dr.“ einen akademischen Grad, keinen Titel, auch wenn der Begriff „Doktortitel“ umgangssprachlich häufig verwendet wird. Derzeit sind nahezu 80 % aller Mediziner promoviert. Offenbar legen sowohl die Ärzte selbst als auch die Gesellschaft, in der sie leben und arbeiten, immer noch großen Wert auf diesen akademischen Grad.

Dennoch ist eine Promotion in der Medizin keineswegs selbstverständlich. Schließlich müssen die Doktoranden neben ihrem Studium oder ihrem Beruf in der Regel sehr viel Zeit und Mühe investieren, um den begehrten Grad eines „Dr. med.“ oder „Dr. med. dent.“ zu erwerben. Vor diesem Hintergrund darf sehr wohl gefragt werden: Lohnt sich die Promotion wirklich – oder geht es dabei nur um einen „Titel“, auf den man ebenso gut verzichten kann? Gibt es darüber hinaus irgendeinen erkennbaren Nutzen, der die damit verbundenen Strapazen rechtfertigt? Die Antwort ist eindeutig: Ja, die Promotion ist der Mühe wert, und zwar aus mehreren Gründen.

Für Sie als Doktoranden bedeutet die Promotion einen Erkenntnisgewinn in vielfacher Hinsicht.

  • Sie müssen nachweisen, dass Sie in der Lage sind, eine wissenschaftliche Fragestellung selbstständig zu bearbeiten. Dadurch gewinnen Sie Einblicke in die medizinische Forschung, die Ihnen anderweitig kaum möglich wären. Sie erkennen, wie schwierig und mühsam es ist, zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gelangen. Aufgrund dieser Erfahrungen werden Sie in Ihrem späteren Beruf neu entwickelte Methoden ganz anders beurteilen als jene Kolleginnen und Kollegen, die niemals in ein Forschungsvorhaben involviert waren. Darüber hinaus lernen Sie systematisch zu arbeiten, üben sich im Schreiben wissenschaftlicher Texte, in Literaturrecherche und trainieren ggf. das Arbeiten im Team.

  • Außerdem haben Sie die Möglichkeit, eine Klinik oder ein Institut sowie dessen Mitarbeiter, Arbeitsmethoden und Einrichtungen von Grund auf kennenzulernen. Dies kann Ihnen später bei der Entscheidung für ein berufliches Spezialgebiet hilfreich sein. Insofern dient die Promotion auch der Berufsfelderkundung. Für Studenten, die eine akademische Karriere anstreben (dazu gehört in der Regel die Habilitation), ist die Promotion die Basis für den beruflichen Werdegang und damit eine unabdingbare Voraussetzung.

  • Ferner ist die Promotion bei Bewerbungen auf eine berufliche Position innerhalb wie außerhalb der Klinik und bei der Facharztweiterbildung hilfreich. Auch Chefärzte legen Wert auf den Doktorgrad, und zwar nicht nur wegen des Renommees ihrer Klinik und auch nicht unbedingt deshalb, weil der Bewerber detaillierte Kenntnisse in einem kleinen Spezialgebiet erworben hat. Ein promovierter Kandidat hat bewiesen, dass er mit Schwierigkeiten umgehen kann und dass er bereit ist, hart zu arbeiten. Auf diese Eigenschaften legen Chefs oft ganz besonderen Wert.

  • Auch die Erwartungshaltung der Patienten ist von Bedeutung. Obwohl der Beruf des Arztes längst nicht mehr von dem Nimbus umgeben ist wie in vergangenen Zeiten und obwohl die meisten Patienten wesentlich aufgeklärter sind als früher, wird ein Arzt im Volksmund immer noch gerne als „Herr Doktor“ oder „Frau Doktor“ bezeichnet. Dies ist historisch bedingt: Bereits seit dem 17. Jahrhundert ist in Deutschland der Doktor das Synonym für einen Arzt.
    Tatsächlich sind in Deutschland etwa zwei Drittel aller promovierten Akademiker Ärzte. Diese Anrede scheint auch heute noch vielen Patienten und deren Angehörigen Respekt einzuflößen. Die wenigsten Patienten wissen, dass der Doktorgrad nicht viel über die klinische Qualifikation eines Arztes besagt – für die meisten ist ein Arzt ohne „Dr. med.“ auf dem Namens- oder Praxisschild kein „richtiger Doktor“. Vielleicht belächeln Sie diese Einstellung, aber es scheint tatsächlich so zu sein, dass ein Doktorgrad vertrauensbildend wirken kann.

  • Zudem finden in letzter Zeit zunehmend mehr Mediziner ihr Betätigungsfeld im nicht kurativen Bereich: also beispielsweise in der Pharmazeutischen Industrie, im Bibliothekswesen, bei einem Verlag, einer Versicherung oder im Verkauf, sei es als Journalist, als Manager oder als Unternehmensberater. In diesen Branchen wird mittlerweile der Doktorgrad bei Akademikern fast immer erwartet – bei Juristen, bei Naturwissenschaftlern und erst recht bei Medizinern. Ohne ein Dr. vor dem Namen ist man hier nahezu chancenlos.

Merke

Die Promotion wird Ihnen in jedem Fall von Nutzen sein – unabhängig davon, welchen beruflichen Werdegang Sie einschlagen. Jede Doktorarbeit behandelt eine neue Fragestellung, und jeder Doktorand darf zu Recht für sich in Anspruch nehmen, dass er ein klein wenig zum Fortschritt in der Medizin beigetragen hat.

1.1.2 Oder soll man’s bleiben lassen?


Trotz der oben genannten Argumente, die für eine Promotion sprechen, gibt es Studierende, die den Sinn einer Promotion infrage stellen. Zwar bekunden die meisten Studierenden zu Beginn ihres Studiums, dass sie eine Promotion anstreben. Eine Minderheit ist sich jedoch unsicher, ob sie ein solches Wagnis eingehen soll oder lehnt dies ab.

Einige Studierende zweifeln daran, ob sie überhaupt in der Lage sind, eine Dissertation zu verfassen. Und das ist auch nicht so verwunderlich, da das Medizinstudium sehr verschult ist. Die Fähigkeit, selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten, wird im Rahmen des Medizinstudiums daher kaum vermittelt. Deshalb trauen sich einige Studierende eine Promotion neben dem Studium, mit allem was dazugehört, einfach nicht zu – angefangen von den oft zeitraubenden Untersuchungen oder Aktendurchsichten über das Besorgen und Lesen von Fachartikeln (die meisten davon in englischer Sprache), die Datenanalyse bis hin zum Schreiben der Arbeit.

Weitere Einwände Es gibt weitere Einwände gegen die Promotion, die nicht von der Hand zu weisen sind:

  • Sie ist kein Bestandteil des Studiums,

  • sie ist keine Voraussetzung für die Approbation,

  • sie ist nicht unbedingt notwendig für die berufliche Weiterentwicklung (abgesehen von den Kandidaten, die sich habilitieren möchten), und

  • Honorare der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen werden aufgrund des Doktorgrades nicht höher.

Zudem sind einige Studenten der Meinung, dass das „Getue“ um diesen „Titel“ und den damit verbundenen höheren Sozialstatus lächerlich sei. Andere haben die Frustrationen von Kommilitonen miterlebt, die an einen schlechten Betreuer geraten waren und nach Jahren erfolglos die Promotionsarbeit abbrechen mussten.

Nach einigen wissenschaftlichen Skandalen in der jüngeren Vergangenheit, die zur Aberkennung des Doktorgrades (nicht nur) bei Prominenten führten, drängen sich fast zwangsläufig Fragen wie diese auf:

  • Ist die Dissertation eher ein Risiko mit ungewissem Ausgang als eine sinnvolle Beschäftigung?

  • Könnte man die Zeit, die neben dem Studium verbleibt, vielleicht effizienter nutzen, beispielsweise für Praktika oder für einen zusätzlichen Masterstudiengang?

Merke

Eine Promotion ist für den Studierenden in aller Regel gewinnbringend, wenn er ein geeignetes Thema und einen kompetenten Betreuer hat. Man muss die Sache allerdings richtig angehen (und sollte dazu dieses Buch lesen …).

Wer auf den Doktorgrad bewusst verzichtet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er seine Chancen im Berufsleben möglicherweise drastisch reduziert. Das sollten auch diejenigen Studierenden bedenken, die später ein vermeintlich sicheres Auskommen (z. B. durch eine Praxisübernahme) haben. Auch sie werden bis zum Ende ihrer Ausbildung auf das Wohlwollen ihrer...



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