Buch, Deutsch, Band 13, 348 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 540 g
Reihe: Interkulturalität. Studien zu Sprache, Literatur und Gesellschaft
Interkulturelle Perspektiven auf Raum, Identität und Literatur
Buch, Deutsch, Band 13, 348 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 225 mm, Gewicht: 540 g
Reihe: Interkulturalität. Studien zu Sprache, Literatur und Gesellschaft
ISBN: 978-3-8376-4174-5
Verlag: transcript
. mit den Herausgeber_innen
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Die kulturhistorische Betrachtung Prags ging bisher in der Regel vom Modell der klar zu sondernden Nationalkulturen aus und befasste sich folglich entweder mit der ›Prager deutschen Literatur‹ und Kunst oder mit der tschechischen Moderne. Demgegenüber sind jedoch in der historischen Realität keineswegs seltene Grenzüberschreitungs- und Austauschprozesse nachzuweisen. Auf der Grundlage neuerer Raum- und Interkulturalitätstheorien bietet das Buch anhand ausgewählter Phänomene eine angemessenere Darstellung der spezifischen kulturellen Vielstimmigkeit Prags.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Es stellt das Prag des frühen 20. Jahrhunderts konsequent als Ort einer besonderen Interkulturalität dar und bringt kulturelle (Selbst-)Verortungen, ihre Bedingungen und Entwicklungen in ein komplexes Verhältnis zueinander. Prag erscheint somit als Raum, in dem sich zwar einesteils Auseinandersetzungen um kulturelle Grenzen sowie Zentren/Peripherien finden, andernteils aber auch ständige Austauschprozesse und Verständigungen, ein Raum somit, in dem Intra- und Interkulturelles eins sind.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Eine konsequente interkulturelle Perspektivierung ist v.a. in der Historiographie der letzten Jahre geleistet worden, das Thema der Mehrsprachigkeit/des Sprachenwechsels wurde in kulturgeschichtlichen Studien mit linguistischem bzw. sprachgeschichtlichem Aspekt aufgegriffen. Die Ausrichtung auf die kulturellen Konstruktionen des Raums bzw. auf diverse Modellierungen literarischer Modernität ist in mehreren Publikationen der Beiträger zu diesem Band kenntlich, so dass er einen wichtigen Knotenpunkt einschlägiger gegenwärtiger Debatten bildet.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit dem vor kurzem verstorbenen Nestor der Forschung zur deutschböhmischen Literatur, Kurt Krolop (1930-2016). Dank seines immensen Wissens und scharfsinnigen Humors würde er gewiss eine höchst willkommene kritische Debatte zu diesem Buch anregen. Von den Autoren wie Rainer Maria Rilke, Egon Erwin Kisch oder Richard Weiner zu erfahren, inwieweit sie mit der Deutung ihrer Texte und Standpunkte einverstanden wären, wäre sicherlich genauso verlockend wie es tückisch ausfallen könnte.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Eine Neubestimmung der Prager Moderne(n) als interkulturellem Knotenpunkt in Europa.