E-Book, Deutsch, 192 Seiten
Wein Roadtrips Schweden
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7343-3314-9
Verlag: Bruckmann Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Unvergessliche Traumrouten für den perfekten Urlaub mit Auto, Camper & Motorrad
E-Book, Deutsch, 192 Seiten
ISBN: 978-3-7343-3314-9
Verlag: Bruckmann Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Der Bonner Historiker Dr. Martin Wein schreibt und fotografiert seit zwei Jahrzehnten für zahlreiche Zeitungen und Magazine. Darüber hinaus hat er mehr als 25 Bücher veröffentlicht. Nordische Reisethemen sind einer seiner Schwerpunkte. Im Bruckmann Verlag erschienen von ihm »Reisehandbuch Schweden« und »Die Magie des Nordens«. www.martin-wein.de
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
ROUTE 1: DIE SÜDKÜSTE
SCHÖNES SCHONEN
Eine Route wie gemacht, um sich in Schweden zu verlieben. Vom Fährhafen Trelleborg bummelt sie durch drei Provinzen an der Ostsee entlang bis zur alten Festungsstadt Kalmar. Unterwegs warten gemütliche Städtchen, zahlreiche Schlösser und Schlösschen und wahre Bilderbuchstrände für eine zwanglose Badepause.
Start: Trelleborg
Ziel: Kalmar
Länge: 360 km
Dauer: 3–5 Tage
Beste Reisezeit: Mitte Juni bis Mitte August
In Schonen gliedern alte Lindenalleen noch streckenweise die Landschaft.
Zwar lässt sich Schweden von Mitteleuropa längst bequem über Jütland, den Großen Belt und die Öresundbrücke erreichen, aber viele ziehen die geruhsame Schiffspassage vor und sparen damit etliche Kilometer und die Brückenmaut. Das Erste, was Sie vom Land Ihrer Träume in diesem Fall zu sehen bekommen, ist der unübersichtliche Fährhaften von Trelleborg.
Folgen Sie einfach der Masse zum Ausgang. Statt gleich auf dem Riksväg 9 nach Osten zu bleiben, lohnt sich ein Schwenker in die Stadt. Dort kann man an der teilrekonstruierten Ringburg nachempfinden, wie begehrt und umkämpft der Süden Schwedens, die historische Provins Skåne, schon in früheren Zeiten war. Schnell führt die 9 dann stadtauswärts und als Smyge strandväg schon nach 20 Kilometern zu einem Parkplatz am südlichsten Punkt Schwedens mit einem Richtungsanzeiger, einem Jachthafen und einigen Imbissmöglichkeiten. Am Smygehuk kann man gleich den ersten Strandspaziergang unternehmen! Im Kies ist das allerdings etwas mühsam. In der Nachbarschaft steht ein weißer Leuchtturm mit Wanderheim. Weiter geht es dann noch eine Dreiviertelstunde ins wunderschöne Ystad. Lassen Sie dieses Fachwerkjuwel mit seinen engen Gassen und verträumten Innenhöfen – die Heimat von Kommissar Wallander – keineswegs links liegen. Im Hafen südlich der Sjömansgatan finden Sie am ehesten einen Parkplatz für den ausgedehnten Bummel.
Einen Blick in die Vorgeschichte und an guten Tagen ein Panorama bis nach Bornholm verspricht das Dorf Kåseberga. Vom Hafen bietet sich ein überschaubarer Spaziergang zu den Ales stenar auf einem kleinen Hochplateau über der Ostsee an. Nach einem kurzen Aufstieg stehen Sie vor einer der größten sogenannten Schiffssetzungen Skandinaviens mit 59 Findlingen in Form eines Schiffsrumpfes. Statt der Hauptstraße nehmen wir anschließend den schmalen Östra Kustvägen durch sanft geschwungenes Hügelland mit Feldern und lichten Küstenwäldern. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für diesen Abschnitt, denn vor allem im Hochsommer geht es hier nur langsam voran. Und der herrliche Sandstrand im Naturschutzgebiet Sandhammaren fordert förmlich zu einer Badepause oder einer Strandwanderung auf.
Die Steine von Ale bei Ystad hoch über der Ostsee geben der Wissenschaft noch Rätsel auf.
Simrishamn mit seinem Autoseum – der eindrucksvollen Fahrzeugsammlung eines Autonarren – eignet sich gut für einen Boxenstopp. Einen kurzen Abstecher lohnt Glimmingehus. Die trutzige Wasserburg aus der frühen Neuzeit hat allen Kapriolen der letzten 500 Jahre widerstanden. Im Norden des Städtchens gibt es ebenfalls einen schönen Strand, bevor es weiter nach Kivik geht. Hier lohnt sich vor allem ein Besuch im 3000 Jahre alten Königsgrab etwas außerhalb. Die Anlage aus der Bronzezeit wirkt von außen wie ein riesiger Schutthaufen, überrascht innen aber mit ihrer Größe und den vorhandenen Petroglyphen. In der Wassermühle am Eingang kann man anschließend zur einkehren.
Die Route wendet sich nun landeinwärts. In Brösarp mit seiner Museumseisenbahn biegen Sie rechts auf den Riksväg 19 ab und wechseln in Österlia auf den Segesholmsvägen. Durch eine gepflegte Lindenallee fahren Sie direkt auf das Märchenschloss Vittskövle zu, sicher einer der fotogensten Adelssitze im Land. Leider ist nur der Park zugänglich. Zurück auf der 19, folgen Sie dieser nordwärts bis zur ehemaligen dänischen Grenzstadt Kristianstad mit seiner gemütlichen Altstadt rund um die Dreifaltigkeitskirche.
Von hier aus geht es nun in schneller Fahrt auf der E22 durch die Provinz Blekinge nach Karlskrona. Für die Marinestadt auf mehreren Inseln mit ihren vorgelagerten Schären sollte man sich am besten einen ganzen Tag Zeit nehmen. Immerhin ist Karlskrona Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Auf dem geräumigen Hauptplatz Stortorget mit dem Dom und dem Rathaus kommt fast südländisches Flair auf. Und nicht nur bei schlechtem Wetter lohnen das Marinemuseum auf einer eigenen Insel – erreichbar über eine Fußgängerbrücke – und das Blekinge Museum am Fuße des Stadthügels. Am Fisktorget nebenan starten auch Ausflugsboote zu Tagestouren oder Rundfahrten in die Schären.
An den Kalmarsund
Für die letzte Etappe können Sie entweder der E22 in Küstennähe folgen oder den direkten Riksväg 130 wählen. Dort, wo beide Routen wieder zusammentreffen, lohnt es sich, von der E22 auf die landschaftlich schönere H570 abzubiegen. Einen Stopp wert ist die kleine weiße Kirche in Hagby mit ihren erstaunlich dicken Mauern. Sie wurde einst so wehrhaft gebaut, damit sich die Dorfbewohner bei Angriffen von Piraten innen verschanzen konnten. Durch die grüne Kulturlandschaft der Provinz Kalmar geht es anschließend weiter bis in die namensgebende Stadt Kalmar. Das festungsartige Wasserschloss am Kalmarsund ist in der 40 000-Einwohner-Stadt natürlich der Blickfang schlechthin. Hier schmiedete Margarethe I. von Dänemark einst die Kalmarer Union und vereinigte fast ganz Skandinavien unter einer Krone. Auch die rechtwinklig angelegte Neustadt aus dem 17. Jahrhundert auf einer ehemaligen Insel gegenüber hat ihren Reiz. Die Stadt ist als Verkehrsknotenpunkt zudem in alle Himmelsrichtungen gut angebunden. Von Kalmar ist es ein Katzensprung zur Insel Öland. Die E22 bietet Anschluss in Richtung Stockholm. Oder man wendet sich auf dem seltener genutzten Riksväg 25 nach Westen und steuert das schwedische Glasreich rund um Växjö an.
RESTAURANTS / ÜBERNACHTUNGEN
EINKEHREN
FRIDOLFS KONDITORI (YSTAD)
In dem kleinen Café kann man sich beim Beobachten der Passanten fühlen wie Kurt Wallender. Der Krimi-Kommissar kehrte hier regelmäßig auf eine Kaffeepause ein. Entsprechend groß ist noch heute der Andrang in den Sommermonaten. Neben Torten und Gebäck gibt es mittags auch warme Speisen.
Lingsgatan 3
CAFÉ SÅGMÖLLAN (KIVIK)
Schon seit 1939 werden in dieser ehemaligen Sägemühle im Sommerhalbjahr Kaffee und Kuchen serviert. Neben dem Himbeerstreuselkuchen sind besonders die frischen Waffeln beliebt. Das hölzerne Wasserrad liefert den gemütlichen Sound dazu.
BELLA MARE (KARLSKRONA)
Gleich hinter der Brücke zur Museumsinsel Stumholmen liegt in Karlskrona dieses italienische Lokal mit herrlichem Ausblick auf die Stadt und das Wasser. In diesem Bistro genießt man mittags eine reich belegte Pizza ebenso wie abends einen Aperitif.
Bastionsgatan 2
SÖDERPORT (KALMAR)
Unter hohen Bäumen mit Schlossblick werden in dieser weißen Sommerfrische in der Altstadt von Kalmar internationale Leckereien – vom Garnelensandwich bis zum Entrecôte – serviert. Sonntags gibt es öfter mal Livemusik, von Blues und Jazz bis zu Techno und Comedy.
ÜBERNACHTEN
SMYGEHUK FYR (TRELLEBORG)
Der Traum vom Leuchtturmwärter für eine Nacht erfüllt sich im Wanderheim des schwedischen Jugendherbergsverbandes STF. Das Leuchtturmwärterhaus hat neun Zimmer, eine Küche zur freien Benutzung und einen herrlichen Garten. Ideal für Familien oder Radfahrer und Wanderer. Der Leuchtturm ist frei zugänglich.
STATIONEN (YSTAD)
Im alten Bahnhofsgebäude aus dem 19. Jahrhundert untergebracht, liegt dieses urgemütliche Bed & Breakfast nur fünf Gehminuten...