Webber / Darcy / Hardy | Julia Ärzte Spezial Band 4 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 400 Seiten

Reihe: Julia Ärzte Spezial

Webber / Darcy / Hardy Julia Ärzte Spezial Band 4

Auf der Kinderstation
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-0862-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Auf der Kinderstation

E-Book, Deutsch, Band 4, 400 Seiten

Reihe: Julia Ärzte Spezial

ISBN: 978-3-7515-0862-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



WILLKOMMEN IM LEBEN, KLEINE TERESA von LILIAN DARCY
Tag und Nacht betreut die junge Kinderärztin Jennifer Powell wie eine Mutter die zu früh geborene Teresa, das Baby ihrer verstorbenen Schwester. Jennifer zur Seite steht der erfahrene Dr. Will Hartman. Sie ist fasziniert von seiner Ausstrahlung. Können sie Teresa retten, und geben sie ihrer erwachenden Liebe eine Chance?

VERLIEBT IN DEN ARZT AUS ITALIEN von KATE HARDY
Seite an Seite retten sie das Leben von Kindern, aber seit die hübsche Ärztin Lucy sich in ihren Chef Dr. Niccolo Alberici verliebt hat, kann sie sich nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren. Wird sie ihren Job verlieren? Nur Niccolo kann ihr jetzt noch helfen ...

ZUM TRÄUMEN SCHÖN von MEREDITH WEBBER
Ausgerechnet in dem Moment, als das Notfallteam von Crocodile Creek eine seiner dramatischen Rettungsaktionen vorbereitet, tritt die neue Schwester ihren Dienst an. Kinderarzt Dr. McGregor vergisst fast seine Pflicht - denn vor ihm steht eine Frau zum Träumen ...



Die Australierin Lilian Darcy hat einen abwechslungsreichen Weg hinter sich. Sie studierte Russisch, Französisch und Sprachwissenschaften und ging nach ihrem Abschluss als Kindermädchen in die französischen Alpen. Es folgten diverse Engagements am Theater, sowohl auf der Bühne als auch als Drehbuchautorin. Später hat Lilian Darcy als Lehrerin für Französisch und Englisch gearbeitet, um dann einen ganz anderen Weg einzuschlagen und in die Computerbranche einzusteigen. Sie schrieb Computerprogramme, bis Sie Ihren Mann, einen New Yorker Schriftsteller, heiratete. Heute leben die Autorin und ihr Mann mit ihrer Tochter und ihren drei Söhnen in New South Wales, Australien. Lilian Darcys erster Roman wurde 1981 veröffentlicht. Seitdem hat sie mehr als 70 Liebesromane geschrieben. Sie wurde für ihre Romane 'Der Prinz von Aragovia' und 'Schicksalhaftes Wiedersehen' für den RITA-Award nominiert, den wichtigsten Preis für Liebesromane in den USA.
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1. KAPITEL

Zu deiner Geburt gab es ein richtiges Feuerwerk, Teresa.

Das würde sie später zu ihr sagen, dachte Jennifer Powell, als sie vom neunten Stockwerk des Riverbank Hospitals in die bunt erleuchtete Nacht sah. Es war der Sonntag des Wochenendes vor dem 4. Juli, und die Bewohner von Columbus im Staat Ohio feierten.

Nun sah Jennifer Dr. William Hartman, der sich beim Näherkommen in der Fensterscheibe spiegelte, und drehte sich um.

„Dr. Powell?“

„Hmm?“ Die Stimme blieb ihr im Hals stecken.

Sie sah die tiefe Sorgenfalte über den dunklen Augen des Arztes. Um seinen breiten Mund lag ein fester, sachlicher Ausdruck.

„Ich habe Richard Gilbert erreicht, und das OP-Team hat angefangen, Ihre Schwester vorzubereiten“, sagte er und strahlte ruhige Kompetenz aus. „Das Kind wird noch in dieser Stunde kommen.“

Während das Leben meiner Schwester zu Ende geht, dachte Jennifer.

Nie im Leben hätte sie gedacht, dass ein Wochenende so lang sein konnte. Jetzt, vor dem vorläufigen Schlussakt, strömte die Erinnerung an die vergangenen drei Tage in ihr Bewusstsein zurück.

Freitagmorgen hatte sie noch nichts gewusst, als sie ihre Runde über die Pädiatrie-Station des Massachusetts State University Hospitals in Boston gemacht hatte. Es war der fünfte Tag in ihrem ersten Ausbildungsjahr als Assistenzärztin im Krankenhaus.

Freitagmorgen war sie ans Telefon des Dienstzimmers gerufen worden, ahnungslos, bis sie eine besorgte, aber auch unpersönliche Stimme hörte und ihr mitgeteilt wurde, dass ihre Schwester Heather bei einem schweren Autounfall in Columbus, Ohio, verletzt worden sei und wahrscheinlich nicht überleben würde.

Sie konnte sich sofort aus familiären Gründen freinehmen. Dr. Alan Brinkley, der für die Ärzte im ersten Jahr zuständig war, kannte ihre Familienverhältnisse gut genug: Eltern für ein Jahr in Hongkong, eine Adoptivschwester mit unbekanntem Aufenthaltsort …

Noch vom selben Telefon im Krankenhaus buchte sie einen Flug, fuhr nach Hause und packte mechanisch, bevor sie dem bei ihnen wohnenden Hausmeister ihrer Eltern ihr Auto übergab. Natürlich hatte dieser bestürzt auf die Neuigkeit reagiert.

„Mach dir keine Sorgen, Tom. Ich erzählte es meinen Eltern. Sie … Sie werden nicht extra zurückkommen, glaube ich.“

Sie hatte ein Taxi zum Flughafen genommen, den Flug knapp erreicht, war in Columbus wieder in ein Taxi gestiegen und zu dem Hotel gefahren, das der Fahrer empfohlen hatte.

„Ganz nah am Krankenhaus“, hatte er gesagt. „Und es hat einen Pool.“

Warum sprach er von einem Pool? Sie hatte nur schnell ihren Koffer aufs Bett geworfen und fünf Minuten später vorm Krankenhaus gestanden.

Entscheidend war, wie alt das Kind im Mutterleib war. Heathers Weg war zu Ende. Damit hatte sich Jennifer irgendwie abgefunden, vielleicht, weil es sich schon lange angedeutet hatte.

Heather war mit zwei Jahren adoptiert worden, kam aus schlimmen Verhältnissen und hatte nie die Erwartungen ihrer Adoptiveltern erfüllen können.

Diese wollten noch so ein Kind wie Jennifer – gesund, glücklich, intelligent und erfolgreich.

Stattdessen schien mit Heather in vieler Hinsicht etwas nicht zu stimmen, nicht nur emotional, sondern auch geistig und körperlich. Keiner der vielen Spezialisten, für die die Powells ihr Geld ausgaben, hatte mit einer Diagnose aufwarten können.

Anerkennung, nicht Therapie, wäre das Richtige gewesen.

So aber lief Heather mit zwölf zum ersten Mal davon. Mit dreizehn hatte sie schon Freunde, mit sechzehn hatte die Polizei Drogen bei ihr gefunden, und gleichzeitig lebte sie auf der Straße und kam monatelang nicht nach Hause.

„Ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben“, hatte Julie Powell gesagt, und ihr Mann hatte ihr nicht widersprochen.

Da war Jennifer neunzehn und schon in Harvard. Sie liebte Heather immer noch, hatte sich aber keine allzu großen Hoffnungen gemacht und noch vor einem Jahr gedacht, wie überraschend weit Heather doch gekommen war.

Auch das Klinikpersonal hatte so seine Erfahrungen mit Patientinnen wie ihr. Das hatte Jennifer dem Gesichtsausdruck der Schwester entnehmen können, die auf ihr Klingeln hin an die Tür der Intensivstation gekommen war.

Vielleicht hatten sie Heather sogar darauf getestet, ob sie Drogen genommen hatte. Aber genau das würde Heather nicht getan haben, nachdem sie so oft behauptet hatte, dass sie so viele Probleme hatte, weil ihre Mutter drogenabhängig gewesen sei.

„Warten Sie bitte hier“, hatte die Krankenschwester gesagt. „Das Team, das sich um Ihre Schwester kümmert, hat gerade eine Besprechung, aber es wird bald jemand zu Ihnen kommen.“

Jennifer hatte genickt und aus demselben Fenster geblickt, vor dem sie jetzt stand. Der dichte Verkehr vor dem Feiertag, den sie auf dem Freeway beobachtet hatte, war ihr genauso sinnlos vorgekommen wie die bunten Sternschnuppen in dieser Nacht.

Und wie heute war auch am Freitag Will Hartman zu ihr gekommen, um mit ihr zu sprechen, ein Fremder, der die üblichen professionellen Worte von sich gab: „Alles, was wir tun konnten … sehr kritischer Zustand … hinreichend begründete Hoffnungen für das Überleben des Kindes …“ Er war nur ein unpersönlicher Weißkittel für sie gewesen, allein deshalb schon hassenswert, aber sie hatte nur die Kraft dazu, um Heather zu trauern und für das Kind zu beten.

Mit der Zeit war ihr klar geworden, dass sie diese Stimme noch oft hören würde, ob sie es wollte oder nicht. Will Hartman spielte in diesem Drama, das sie nie vergessen würde, eine Schlüsselrolle.

Bisher hatte er sie ganz anständig gespielt, erkannte sie nun, wie jemand, der wirklich verstand, was sie gerade durchmachte. Und als er ihr einmal die Hand auf die schmalen Schultern gelegt hatte, hatte sie ihn als echte Stütze empfunden.

„Hat Heather noch eine Chance?“ hatte sie ihn gefragt.

„Das kann ich nicht … Also, Sie sind ja Arzt wie ich …“

„Im ersten Jahr …“

„Sie sind Ärztin. Unsereins muss sich davor hüten, endgültige Aussagen zu machen. Als Neonatologe bin ich vor allem am Zustand des Fötus interessiert. Aber das Trauma-Team konzentriert sich jetzt auch auf die Frage, was es für die Mutter tun kann, um dem Kind zu helfen.“ Er zögerte. „Vielleicht würde sie es selbst nicht anders wollen.“

„Das stimmt.“ Jennifer war sich sicher. „Was immer sie auch in ihrem Leben, ja mit ihrem Leben gemacht hat, sie hätte nie etwas getan, was dem Kind schaden könnte. Als ich sie vor zwei Monaten zum letzten Mal gesehen habe, hatte sie sogar damit aufgehört, ihr Haar zu bleichen. Sie hat nicht geraucht, getrunken oder sonst etwas genommen, obwohl sie der Kokainentzug wahnsinnig nervös gemacht hat. Sie hatte schon vor der Schwangerschaft aufgehört. Sie muss das Kind gewollt haben … und hat durchgehalten.“

„Das erhöht jetzt die Überlebenschance für das Kind.“

Kurz darauf war er in die Intensivstation für Neugeborene zurückgekehrt, und dann hatte sie am Rande mitbekommen, wie er wie alle anderen, die dem Kind noch ein paar Tage im Mutterleib erkämpfen wollten, auf der Station ein und aus ging.

Natürlich hatten ihr einige aus dem Team gesagt, sie könne doch gern ins Hotel fahren und sich ausruhen, aber er war nicht darunter gewesen. Ab und zu hatte sie einen Blick auf ihn erhascht – Samstag um drei Uhr in der Nacht und um elf am Morgen sowie Sonntagnachmittag um vier – und sich denken können, dass er der Arzt war, der an diesem Wochenende Bereitschaft hatte. Und Heathers Zustand verschlechterte sich weiter.

Heute, Sonntag, hatten sie sie abends um acht dann doch weggeschickt.

„Frühstück war um zehn, und Sie sehen wirklich wie ein Strich in der Landschaft aus“, hatte es vorwurfsvoll geheißen. „Essen Sie etwas, bevor die Cafeteria zumacht, wenn Sie schon nicht aus dem Haus und in ein richtiges Restaurant gehen wollen.“

Und als Jennifer zurückkam, war das Team in einer Besprechung, und niemand wollte sie auf die Station lassen. Da war Heather schon nach unten gebracht worden, wurde Jennifer nun klar.

„Sind Sie nur gekommen, um mich zu holen?“ wollte sie von Dr. Hartman wissen.

Er zuckte mit den Achseln und lächelte schwach. „Sonst verlaufen Sie sich noch.“

Mit seinem freundlichen Humor hatte er so ins Schwarze getroffen, dass sie ganz schwach wurde und sich dann kurz an eine nüchterne Fahrstuhlwand lehnen musste, bevor sie wieder richtig stehen konnte.

Und er sah sie nur besorgt an, ohne etwas zu sagen. Dafür war sie ihm dankbar. Erschöpft, wie sie war, hätte sie natürlich versuchen sollen, irgendwie zu schlafen. Genauso offensichtlich war aber auch, dass sie zu willensstark und angespannt war, um diesem Bedürfnis nachzugeben. Also brauchte man ihr in keiner Weise gut zuzureden.

Der Lift hielt im achten Stock für eine Ärztin an, die im siebten Stock wieder ausstieg, Zeit genug für Jennifer, sich ein konkreteres Bild von dem Mann neben ihr zu machen.

Er war kräftig, ohne dick zu sein, und hielt die relativ breiten Schultern gerade. Seine Größe ließ ihn leicht herablassend wirken, aber er war nicht so groß, dass er bedrohlich wirkte – wenn er es denn gewollt hätte, was sie bezweifelte.

In den klaren, männlichen Gesichtszügen lagen Leben und Anteilnahme, etwa in den leicht nach oben zeigenden Mundwinkeln und der Art, wie er Kinn und Unterlippe gleichzeitig zu bewegen...



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