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E-Book, Deutsch, Band 389, 448 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
Weaver / Maxwell / Meyer Bianca Exklusiv Band 389
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3114-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 389, 448 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
ISBN: 978-3-7515-3114-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SECHS WOCHEN IM PARADIES von AMI WEAVER
High Heels, knallenge Jeans und perfekt gestylt - als Josie auf seiner Ranch ankommt, ist Luke Ryder entsetzt: Dieses Modepüppchen soll seinen Haushalt führen? Am liebsten würde er sie sofort zurückschicken. Wäre da nicht dieses verheißungsvolle Funkeln in Josies Augen ...
MAMI UND MR. JONES von MEG MAXWELL
Eine Affäre mit dem attraktiven Milliardär Autry Jones ist so ungefähr das Letzte, was die alleinerziehende Mutter Marissa in ihrem Leben braucht. Aber ihre drei kleinen Töchter schmieden einen geheimen Plan. Mr. Jones soll ihr neuer Daddy werden!
IM BANN EINES BETRÜGERS? von KATIE MEYER
Jillian verfällt sofort dem Charme des attraktiven Nic Caruso, als der mit seinem Hund in ihrer Tierklinik auf Paradise Island auftaucht. Doch kaum hofft sie nach einem märchenhaften Date mit Nic auf mehr, muss sie annehmen, auf einen Betrüger hereingefallen zu sein ...
Melissa Senate hat viele Romane für Harlequin Enterprises und andere Verlage geschrieben, inklusive ihres ersten veröffentlichten Romans 'See Jane Date', der für das Fernsehen verfilmt wurde. Unter dem Pseudonym Meg Maxwell war sie auch Autorin von sieben in der Harlequin Special Edition-Reihe erschienenen Büchern. Ihre Romane werden in über fünfundzwanzig Ländern veröffentlicht. Melissa lebt zusammen mit ihrem Sohn im Teenageralter, mit Flash, einem Mischlingsschäferhund aus dem Tierheim, und einer Schmusekatze namens Cleo an der Küste in Maine. Für weitere Informationen besuchen Sie ihre Website melissasenate.com.
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1. KAPITEL
Josie Callahan hatte schon zwei turbulente Flüge hinter sich gebracht, dazwischen volle sechs Stunden auf einem Provinzflughafen gewartet und an ihrem Zielort einen fast völlig straßenuntauglichen Mietwagen in Empfang genommen. Da konnte sie so schnell nichts mehr schockieren. Auch dann nicht, als sie mit besagtem Mietwagen im Graben landete. Und das nach Einbruch der Dämmerung, auf einer abgelegenen, schlecht befestigten Straße im Bundesstaat Montana. Dazu mitten in der Regenzeit, so wie es aussah.
Und jetzt? Spaßeshalber zog sie ihr Handy aus der Handtasche und ließ es sofort wieder zurückgleiten. Kein Empfang, das war ja klar.
Da sie ohne Navigationssystem nicht wusste, wie weit die Silver River Ranch von hier aus noch entfernt war, ließ sie einfach den Kopf gegen die Lehne sinken und schloss fest die Augen. Ihr knurrte der Magen, allerdings hatte sie bloß einen zerkrümelten Müsliriegel und eine halbe Flasche Wasser dabei.
Sie öffnete die Augen wieder und bedachte den Regen, der unablässig über ihre Windschutzschreibe strömte, mit einem bösen Blick. Dort, wo sie herkam, wäre ihr so etwas nie passiert.
Plötzlich leuchtete ein Stück weiter die Straße hinunter etwas auf. Hatte es eben geblitzt? Dass auf dieser gottverlassenen Straße bei diesem Wetter ein Auto unterwegs war, war ja wohl unmöglich. Oder etwa nicht?
Das Licht kam langsam näher, bis sie feststellte, dass es sich dabei tatsächlich um Scheinwerfer handelte. Sie schienen zu einem riesigen Transporter zu gehören. Der Wagen verlangsamte sein Tempo, bis er schließlich auf der gegenüberliegenden Straßenseite zum Stehen kam. Blitzschnell suchte Josie nach ihrem Pfefferspray. Dabei schlug ihr das Herz bis zum Hals.
Die Fahrertür des Transporters ging auf, und ein großer Mann stieg aus dem Wagen.
Sie umklammerte fest das Pfefferspray. Ganz ruhig, sagte sie sich. Vielleicht war das ja jemand von der Silver River Ranch, der nach ihr suchte, weil sie noch nicht angekommen war? Schließlich hatte sie ihrer Tante durchgegeben, dass sie bald da sein müsste.
Als der Mann an ihr Fenster klopfte, ließ sie es ein Stück herunter und hob gleichzeitig für ihn gut sichtbar die Spraydose an. Regentropfen fielen durch den Fensterspalt und schlugen ihr kalt ins Gesicht.
Der Mann trug einen Cowboyhut, das Wasser rann ihm von der Krempe. Mit wachen blauen Augen betrachtete er sie. „Sind Sie Josie Callahan?“ Seine Stimme klang tief und ein bisschen heiser.
„Ja“, erwiderte sie, ohne die Spraydose sinken zu lassen. „Und Sie sind …?“
„Luke Ryder. Ihre Tante hat mich losgeschickt, ich soll nach Ihnen Ausschau halten.“ Er beugte sich ein Stück weiter zu ihr herunter, dann zog er eine Augenbraue hoch. „Das Spray können Sie übrigens wieder runternehmen, Ma’am.“
Oje, wie peinlich, dachte sie und ließ die Dose sinken. Luke Ryder wollte sie nun wirklich nicht damit besprühen. Der Mann war ein bekannter Ex-Countrystar und außerdem der Arbeitgeber ihrer Tante. „Oh, entschuldigen Sie bitte. Und vielen Dank auch.“
„Steigen Sie schon mal bei mir ein, dann hole ich schnell Ihr Gepäck. Bis zur Ranch ist’s nicht mehr weit, und Rosa macht sich schon Sorgen um Sie.“
Schuldbewusst verzog Josie das Gesicht. „Tut mir leid, ich konnte mich nicht bei ihr melden. Mein Telefon …“
„Ich weiß, hier gibt es keinen Handyempfang, darum hat sie mich ja losgeschickt.“ Während Josie auf einen Knopf drückte, um das Fenster wieder ganz zu schließen, öffnete er ihre Fahrertür. Dann drehte sie sich nach hinten, um Mantel, Handtasche und Laptop vom Rücksitz zu holen. Der Mann streckte ihr seine freie Hand entgegen, und nach kurzem Zögern ließ Josie sich von ihm aus dem Auto ziehen. Er war erstaunlich groß. Obwohl sie hochhackige Stiefel trug, überragte er sie immer noch um einen ganzen Kopf.
Trotz des kalten Windes war seine raue Handfläche warm. Sie erschauerte – nicht seinetwegen, sagte sie sich, sondern wegen des kalten Regens, mit dem sie Ende August nicht gerechnet hatte.
„Jetzt steigen Sie schnell in meinen Wagen, ich hole Ihr Gepäck“, forderte er sie auf.
„Vielen Dank“, sagte sie erneut und stöckelte auf ihren Acht-Zentimeter-Absätzen über die matschige, unebene Straße – in der Hoffnung, sich dabei nichts zu brechen. Es waren eben echte Großstadtstiefel, ebenso wie sie selbst eine echte Großstädterin war. Jetzt befand sie sich allerdings in Montana …
Sie kletterte in die Kabine des großen roten Transporters und ließ sich dort auf den butterweichen Ledersitz sinken. Mit so einer Luxusausstattung hätte sie nicht gerechnet. Eher mit abgewetzten, dreckigen Polstern. So, wie man sich den Wagen eines Cowboys eben vorstellte. Und so sah sich der ehemalige Countrysänger Luke Ryder inzwischen: als Cowboy, wie sie von ihrer Tante Rosa erfahren hatte.
Im Wageninneren duftete es nach ihm. Als er die Hintertür öffnete, um ihr Gepäck auf dem Rücksitz zu verstauen, wehte ein frischer Luftzug zu ihr herüber, der nach Regen roch und gleichzeitig nach Seife und einer leicht würzigen, männlichen Note. Sie konnte sich gerade noch davon abhalten, tief und hörbar Luft zu holen.
Sie hatte sich schon einmal in einen Star verliebt, war sogar eine Beziehung mit ihm eingegangen. Und dafür hatte sie teuer bezahlen müssen.
„So, jetzt ist Ihr Kofferraum leer“, erklärte er. „Ist sonst noch etwas im Auto?“
„Nein, jetzt habe ich alles zusammen. Vielen Dank.“ Selbst für ihren Geschmack klang es ein bisschen zu unterkühlt.
„Wie haben Sie eigentlich diese beiden schweren Koffer ins Flugzeug bekommen?“, erkundigte er sich.
Sie lächelte angespannt. „Dafür musste ich natürlich einen Aufschlag zahlen.“ Im Gepäck befanden sich auch einige ihrer liebsten Töpfe und Kochutensilien. „Und was ist mit meinem Leihwagen?“, fragte sie ihn, als er neben sie auf den Fahrersitz kletterte. „Können wir den einfach so stehen lassen?“
„Erst mal ja, das geht leider nicht anders. Morgen schleppe ich ihn ab und schaue nach, ob er beschädigt ist.“
Sie seufzte innerlich. Ein Schaden am Leihwagen – das hatte ihr gerade noch gefehlt! „Okay. Danke noch mal.“
„Gern.“ Er startete den Motor und vollführte mit dem riesigen Wagen eine Hundertachtzig-Grad-Wendung. Dann fuhr er los. Schweigend saßen sie nebeneinander, nur das rhythmische Geräusch der Scheibenwischer war zu hören. Wenn Josie nicht aufpasste, würde sie ohne Weiteres einschlafen. Immerhin hatte sie einen harten Tag hinter sich, war um vier Uhr morgens aufgestanden, um rechtzeitig am Flughafen zu sein. Jetzt war es fast neun Uhr abends, wie die Uhr im Armaturenbrett anzeigte.
Los Angeles kam ihr inzwischen unendlich weit weg vor. Aber wahrscheinlich war das auch besser so, nach allem, was sie dort hatte durchmachen müssen. Hatte Tante Rosa ihrem Arbeitgeber Luke wohl davon erzählt? Hoffentlich nicht.
Verstohlen betrachtete Josie sein Profil. Er hatte ein kantiges Kinn und trug immer noch seinen Cowboyhut. Sein klatschnasses Hemd schmiegte sich um muskulöse Oberarme. Viel hatte Tante Rosa ihr nicht von ihrem berühmten Arbeitgeber erzählt – nur, dass er sehr hart auf seiner Ranch arbeitete. Seine durchtrainierten Arme schienen das zu bezeugen.
Nicht, dass Josie das besonders interessierte.
Den Blick von ihm losreißend, fixierte sie stattdessen das Stück Straße vor ihnen, das sie im Scheinwerferlicht ausmachen konnte. Links und rechts am Straßenrand hatte der Regen kleine Rinnsale gebildet. Wahrscheinlich war sie dadurch von der Straße abgekommen und im Graben gelandet. „Vielen, vielen Dank, Mr. Ryder“, sagte sie erneut. „Dafür, dass Sie mir geholfen haben. Es tut mir leid, dass Sie extra meinetwegen bei dem Wetter losfahren mussten.“
„Gern geschehen. Und das mit dem Mr. Ryder ist nicht nötig, wir sind hier nicht so förmlich“, erklärte er. „Ich bin einfach Luke. Hat Rosa eigentlich nicht gesagt, dass es besser wäre, erst morgen früh weiter zur Ranch zu fahren?“ In seiner Frage schwang unterschwellige Kritik mit.
„Doch, das hat sie.“ Aber Josie hatte endlich ankommen und in einem richtigen Bett schlafen wollen.
„Das haben Sie … das hast du wohl nicht richtig ernst genommen.“
Josie verschränkte die Finger so fest miteinander, dass es wehtat. „Doch, schon. Aber ich dachte …“ Sie hielt inne. So schlimm hatte sie die Lage nicht eingeschätzt. Sie war davon ausgegangen, dass die „abgelegene Ranch“ wenigstens in der Nähe einer Stadt lag, dass es befestigte Straßen gab und sie hin und wieder auf andere Menschen treffen würde. Dass sie hier mitten im Nichts in einen sintflutartigen Regen geraten würde – damit hatte sie nicht gerechnet. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht. Ihre ordentliche Hochsteckfrisur hatte sich schon vor einigen Stunden in Wohlgefallen aufgelöst. „Okay, das war ganz schön dumm von mir“, gab sie schließlich zu. „Das ist mir jetzt völlig klar.“
„Dummheit kann einen hier leider das Leben kosten“, gab er sanft zurück, als würde er mit einem kleinen Kind sprechen. „Es dauert nicht mehr lange, dann fällt hier nicht mehr bloß Regen, sondern auch Schnee. Dann dauert es schon mal mehrere Tage, jemanden wiederzufinden, der sich verirrt...