E-Book, Deutsch, Band 196, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Weale / Marton / Mortimer Julia Exklusiv Band 196
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-241-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Serena und der Millionär / Falcon House - Schloss der Hoffnung / Zwischen tausend Rosen /
E-Book, Deutsch, Band 196, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-86295-241-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SERENA UND DER MILLIONÄR von MARTON, SANDRA
Jakes Erfolg ist grandios - in der Geschäftswelt ebenso wie bei Frauen. Emiliy dagegen ist schon lange auf der Suche nach dem großen Glück. Deshalb beobachtet sie ihren attraktiven Chef jetzt ganz genau. Vielleicht kann sie ja von ihm die Liebe lernen?
FALCON HOUSE - SCHLOSS DER HOFFNUNG von MORTIMER, CAROLE
Ein romantisches Schloss mitten in Yorkshire - Crys kann ihr Glück kaum fassen. Ausgerechnet im noblen 'Falcon House' darf sie mit ihrer Freundin Molly die Ferien verbringen. Doch dann taucht plötzlich Mollys Bruder auf, und aus Romantik wird heiße Sinnlichkeit ...
ZWISCHEN TAUSEND ROSEN von WEALE, ANNE
Holly ist fassungslos! Der begehrte Junggeselle Pierce Sutherland macht ihr doch tatsächlich einen Heiratsantrag. Ausgerechnet ihr, die lieber mit ihren Rosen spricht als mit Männern. Wie kommt er nur darauf? Und geht es Pierce auch wirklich um Hollys Liebe?
Jay Blakeney alias Anne Weale wurde am 20. Juni 1929 geboren. Ihr Urgroßvater war als Verfasser theologischer Schriften bekannt. Vielleicht hat sie das Autorengen von ihm geerbt? Lange bevor sie lesen konnte, erzählte sie sich selbst Geschichten. Als sie noch zur Schule ging, verkaufte sie ihre ersten Kurzgeschichten an ein Frauenmagazin, und sie hatte das Gefühl für das Schreiben bestimmt zu sein. Darum entschied sie sich, Autorin zu werden, und schrieb für Zeitungen und Magazine. Bereits mit 21 war Jay Zeitungsreporterin mit einem Karriereplan, aber der Mann in den sie sich unwiderruflich verliebt hatte, teilte ihr mit, dass er auf der anderen Seite der Welt arbeiten würde. Er war der Meinung, dass sie entweder heiraten oder sich auf Wiedersehen sagen sollten. Sie hatte immer daran geglaubt, dass wahre Liebe ein ganzes Leben lang halten würde, und sie wusste, dass es schwieriger ist, einen wundervollen Mann als einen guten Job zu finden. Darum legte sie ihre Karriere auf Eis, was sich als weise Entscheidung herausstellte. Gemeinsam bereisten sie die Welt. Hätte sie nicht einen Teil ihres ersten Ehejahres am Rand eines malaysischen Dschungels verbracht, wäre Jay wohl nie Liebesromanautorin geworden. Die abgelegene Lage und die Gefahren durch den Ausnahmezustand, der damals im Land herrschte, gaben ihr genug Stoff für ein Genre, das sie erst kennenlernte, als sie in der Bibliothek des Country Clubs Liebesromane entdeckte. Da sie selbst die große Liebe erlebt hatte, konnte sie über Gefühle schreiben, die sie aus eigener Erfahrung kannte. Nach ihrer Rückkehr nach Europa arbeitete Jay wieder als Journalistin und schrieb in ihrer Freizeit ihren ersten Liebesroman, den sie unter dem Pseudonym Anne Weale bei Mills & Boon veröffentlichte. Damals war sie erst 24. Nach der Geburt ihres Sohnes David beschloss sie, ihren Beruf aufzugeben und sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie war eins der Gründungsmitglieder der The Romantic Novelists' Association. Insgesamt hat sie 88 Romane geschrieben, auch unter dem Pseudonym Andrea Blake, die häufig vor exotischer Kulisse - in der Karibik oder ihrem geliebten Spanien - spielen.
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1. KAPITEL
Holly hätte niemals erwartet, dass sie Pierce Sutherland ausgerechnet um halb sieben vor dem Blumengroßmarkt in London wiedersehen würde.
Holly legte großen Wert auf Pünktlichkeit. Daher war sie auch als Erste am Treffpunkt erschienen, wo sich die Teilnehmerinnen der „Führung durch den Blumenmarkt mit anschließendem Sektfrühstück und einer Vorführung im Blumenarrangieren“ versammelten.
Mittlerweile hatten sich ungefähr zwanzig Frauen – darunter eine Gruppe lächelnder Japanerinnen – eingefunden und tranken Kaffee, den Lucinda, die Organisatorin servierte.
Eine Luxuslimousine mit einem Chauffeur am Steuer glitt heran und hielt an. Ein großer Mann stieg aus und musterte die Frauen mit einem arroganten Blick. An diesen Blick erinnerte sich Holly nur zu gut – obwohl sie ihn nur einmal fünf Jahre zuvor wahrgenommen hatte.
Was, um alles in der Welt, macht Pierce Sutherland denn hier?, fragte Holly sich. Ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen bei dem Gedanken, Pierce könnte sie erkennen. Das ist nicht sehr wahrscheinlich, beruhigte sie sich dann. Er sah noch genauso aus wie damals. Aber sie hatte sich verändert, seit sie als Neunzehnjährige seinen Sinn für Humor auf die Probe gestellt hatte.
„Schenk dein Herz nur einem Mann mit Sinn für Humor“, hatte ihr Vater Holly bei einem ihrer Gespräche gesagt. „Pass auf, dass du dich nicht mit einem wichtigtuerischen Dummkopf einlässt. Davon gibt es viele.“
Obwohl Professor Nicholson dabei gelächelt hatte, war seine Warnung durchaus ernst gemeint gewesen. Er hatte nämlich den Fehler gemacht, nach dem Tod ihrer Mutter eine Frau zu heiraten, die wichtigtuerisch und geistlos war.
Er wusste es. Holly wusste es. Auch seine Freunde und Kollegen wussten es. Nur die zweite Mrs. Nicholson war sich dessen nicht bewusst. Die Beziehung war ähnlich wie die der Bennets in Jane Austens berühmtem Roman „Stolz und Vorurteil“: ein gelehrter Mann, verheiratet mit einer Frau mit Spatzenhirn, deren leibliche Töchter genauso strohköpfig wie ihre Mutter waren.
Chiara, die älteste von Hollys Stiefschwestern, war zwar nicht besonders klug, aber schön und gutmütig. Holly verstand sich mit ihr wie mit einer richtigen Schwester.
Bislang war ihnen beiden nicht das Happyend des Romans beschieden gewesen. Holly hatte noch keinen Mann kennengelernt, der so umwerfend attraktiv war wie Jane Austens Held Mr. Darcy. Und Chiara ging eine Beziehung nach der anderen ein, von denen keine ihr dauerhaftes Glück versprach. Aber wie sollte man auch den richtigen Mann finden, wenn die Welt voll mit den falschen war?
Vor fünf Jahren hatte Chiara geglaubt, Pierce Sutherland wäre der Richtige. Holly war ihm gegenüber sofort voreingenommen gewesen, und ihre Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Die Beziehung mit Chiara hatte drei Monate gedauert, dann hatte eine andere junge Frau sein Bett mit ihm teilen dürfen. Chiara waren teure Erinnerungsstücke an seine flüchtige Leidenschaft geblieben, und die Trennung hatte ihr keinesfalls das Herz gebrochen. Schon bald danach hatte sie eine neue Affäre angefangen.
Trotzdem fand Holly, dass sich Pierce wie ein Schuft benommen und damit ihr Misstrauen bestätigt hatte …
Nach Pierce stieg nun eine elegante Japanerin aus dem Auto, und er eilte zu ihr. Die Frau war viel kleiner als er. Ihre feingeschnittenen Züge und der zarte Teint bildeten einen auffallenden Kontrast zu seinem sonnengebräunten markanten Gesicht. Aber beide hatten etwas gemeinsam, nämlich Stil und Niveau. Sie trug einen Kaschmirschal über einem schlichten Wollkostüm, das sicher von einem Topdesigner stammte. Ihre Stiefel und die Handtasche waren aus feinstem Leder.
Auch Pierce sah – wie Holly sich unwillig eingestand – großartig aus. Er trug eine schwarze Hose, einen Rollkragenpullover aus Kaschmir und darüber eine blassgraue Jacke. Die Sachen betonten seine hellgrauen Augen, das dunkle Haar und die sehr dunklen Brauen.
Pierce war Amerikaner mit einer Vorliebe für alles Britische. Er war zum Studium nach Oxford gekommen und danach nicht mehr in die USA zurückgekehrt. Er hatte seinen Hauptwohnsitz nach London verlegt und besaß außerdem einige Apartments in anderen europäischen Städten.
Holly fand, dass Pierce Sutherland ein ausgesprochen egoistischer Mann war, der seinen brillanten Verstand nur zu seinem eigenen Vorteil nutzte. Als Chiara ihn kennengelernt hatte, war er bereits reich gewesen. Jetzt schwimmt er wahrscheinlich im Geld, dachte Holly abfällig. Aber dass er mit seinem Geld auch etwas Gutes tat, bezweifelte sie.
Nun hakte er seine Begleiterin unter und ging mit ihr zu der Organisatorin. Während die Japanerin anmutig den Kopf neigte, um die anderen Frauen zu begrüßen, unterhielt Pierce sich leise mit Lucinda.
Holly musterte ihn unauffällig. Sie war überrascht, dass seine Genusssucht noch keine Spuren bei ihm hinterlassen hatte, denn er wirkte keineswegs verweichlicht. Er war jetzt ungefähr fünfunddreißig Jahre alt, sah aber fit und durchtrainiert aus wie ein viel jüngerer Mann mit aktiver Lebensweise, obwohl er die meiste Zeit am Schreibtisch saß und Geschäftsabschlüsse tätigte.
Nachdem Pierce Chiara damals sitzengelassen hatte, hatte Holly sich gezwungen, nicht mehr an ihn zu denken. Das war ihr erstaunlich schwergefallen. Er war einer jener Menschen, die man nach der ersten Begegnung nie mehr vergaß. In letzter Zeit hatte sie jedoch nicht mehr an ihn gedacht, und sie wollte auf keinen Fall die Bekanntschaft mit ihm erneuern. Während Holly ihn noch immer missbilligend betrachtete, gesellte sich eine andere Frau zu der Gruppe.
„Guten Morgen, meine Damen“, sagte sie und übersah dabei Pierce geflissentlich. „Ich bin Marisa Challoner und werde Ihnen später vorführen, wie man Blumen arrangiert. Da wir heute so viele sind, bilden wir zwei Gruppen. Die eine führe ich herum, Lucinda übernimmt die andere.“
Erleichtert stellte Holly fest, dass sie Lucindas Gruppe zugeteilt wurde, Pierce und seine Begleiterin hingegen der Mrs. Challoners.
Die Markthalle war groß wie ein Hangar und enthielt außer den Blumen- und Pflanzenständen auch Geschäfte, in denen Körbe und Vasen, Schleifen, Blumendraht und Weihnachtsgestecke verkauft wurden. Dorthin führte Lucinda ihre Gruppe.
Während sie herumschlenderten, sagte die Frau neben Holly: „Ich frage mich, wer der große gutaussehende Mann ist. Meinen Sie, er könnte der Leibwächter der Japanerin sein? Die Dame sieht doch aus, als wäre sie Mrs. Mitsubishi oder aber Mrs. Toyota … jedenfalls die Frau eines Multimillionärs. Ihr Begleiter spricht übrigens fließend Japanisch.“
„Woher wissen Sie das?“, fragte Holly.
„Ich bin gerade an ihnen vorbeigegangen“, erwiderte die Frau. „Da habe ich gehört, dass er für sie und die anderen Japanerinnen übersetzt hat. Seltsam, dass die an einer solchen Führung teilnehmen, wenn sie kein Englisch sprechen.“
„Vielleicht verstehen sie es besser, als sie es sprechen“, meinte Holly. „Möglicherweise sind es die Frauen von Geschäftsleuten und müssen sich irgendwie die Zeit vertreiben, während die Ehemänner an Sitzungen teilnehmen.“
Pierce hatte sie offensichtlich noch nicht entdeckt. Wenn man bedachte, dass er als Frauenheld berüchtigt war und sie die einzige junge Frau in der Gruppe war, kränkte es sie ein bisschen, dass er ihr nicht einmal einen flüchtigen Blick gegönnt hatte. Allerdings war sie warm angezogen, und die lange Hose, der dicke Pullover und die Öljacke verbargen ihre langen, schlanken Beine und ihre gute Figur. So vermummt, wirkte sie ziemlich unförmig. Was an ihr hätte also Pierce’ Aufmerksamkeit erregen sollen?
Ihr Gesicht war, wie sie fand, keineswegs ihr größter Vorzug. Sie hatte zwar einen klaren, zarten Teint, große Augen und gute Zähne, aber selbst wenn sie geschminkt war und ein schickes Kleid trug, sah sie nur „nett“ aus, nicht „hinreißend“ oder „bezaubernd schön“ wie ihre Stiefschwester. Das bedrückte Holly allerdings nicht.
Ihre Mutter war auch keine Schönheit gewesen, doch ihr Vater hatte sich auf den ersten Blick in sie verliebt – und war über ihren Tod verzweifelt gewesen. Eines Tages, so hoffte Holly, würde jemand ähnlich starke Gefühle für sie empfinden. Ein Mann mit denselben Moralvorstellungen wie sie, kein kaltherziger Frauenheld wie Pierce …
Das Frühstück wurde in einem L-förmigen Raum im ersten Stock der Markthalle serviert. Sobald sich alle gesetzt hatten, gingen die Kellnerinnen und Kellner mit Sektflaschen und Krügen eisgekühlten Orangensafts herum.
Holly trank ihren Sekt lieber pur. Und da sie mit dem Taxi gekommen war, brauchte sie sich auch nicht auf ein Glas zu beschränken. Sie hatte bei Chiara übernachtet und wollte auch bei ihr zu Mittag essen. Nachmittags würde sie dann mit dem Zug zurück nach Norfolk fahren, wo sie arbeitete und lebte.
An dem Tisch mit den Japanerinnen saß Pierce, mit dem Rücken zu ihr. Er erzählte offensichtlich einen Witz auf Japanisch, denn plötzlich erklang fröhliches Gelächter.
Dass Pierce so gut Japanisch spricht, liegt sicher nicht daran, dass er die japanische Kultur schätzt, dachte Holly. Eher interessierte ihn das Land als Wirtschaftsmacht, denn Geld zu scheffeln war schließlich sein Hauptanliegen.
Während sie Croissants aß und gelegentlich an der Unterhaltung an ihrem Tisch teilnahm, blickte sie immer wieder magnetisch angezogen auf Pierce’ breite Schultern und sein markantes Profil.
Nach dem...




