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E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Reihe: Paper-Reihe

Watt Paper Party

Die Leidenschaft
18001. Auflage 2018
ISBN: 978-3-492-97987-0
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Leidenschaft

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Reihe: Paper-Reihe

ISBN: 978-3-492-97987-0
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



PAPER-REIHE – BAND 3,5Als ältester der Royal-Brüder war Gideon schon immer der Vernünftige. Liebevoll kümmerte er sich um seine jüngeren Geschwister und um seine Mutter bis sie starb. Er geht aufs College und trainiert hart für sein Sportstipendium. Doch auch Gideon hat eine düstere Seite und ein Geheimnis, das er seit Langem hütet. Warum zerbrach die Beziehung zwischen ihm und seiner großen Liebe Savannah? Und wird es ihm gelingen, ihr Herz zurückzuerobern? Nach den Erfolgsromanen um Reed und Ella beglückt uns Erin Watt nun mit einer Fortsetzung über die glamourösen, attraktiven und abgründigen Royals.
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GIDEON


»Warum hab ich noch mal gesagt, dass ich mitkomme?«, brumme ich, während ich mich in dem proppenvollen Raum umsehe. Diese Party ist wie hundert andere, auf denen ich seit meinem vierzehnten Geburtstag war – seit ich herausgefunden habe, wie man sich eins der Autos aus Dads Garage schnappt und damit wegfährt. Die Musik ist vielleicht etwas besser als üblich, weil die Studentenverbindung sich einen echten DJ geleistet hat, dafür ist das Bier aber eher mittelmäßig und die Pillen auch.

»Weil es Freibier gibt und heiße Mädels. Was braucht man mehr?«, antwortet Cal Lonigan, einer meiner Schwimmkumpels.

»Das war eine rhetorische Frage.«

»Hast du dir die Babes denn überhaupt schon angesehen? Ist in deiner Hose etwa nix mehr los, sag mal? Allein da drüben stehen zwölf gute Gründe, hier zu sein.« Cal deutet mit seiner Bierflasche zu einer Gruppe von Mädchen.

Für mich sehen sie alle gleich aus. Toupierte Haare, knappe Kleider und Schuhe, die die Waden hochgeschnürt werden. Meine Stiefschwester wusste, wie die heißen. Römersandalen? Griechensandalen? Kümmert mich das wirklich?

Nein. Nein, absolut nicht. Mich zu kümmern, damit habe ich vor einer Weile aufgehört.

Ich gebe Cal das Bier zurück, das er mir gerade erst in die Hand gedrückt hatte. »Verzichte.«

»Verzichte?«, wiederholt er ungläubig. »Was ist denn mit der? Die Asiatin da in der Ecke ist Turnerin. Wie ich höre, ist sie so gelenkig, dass sie sich zu einer Brezel verbiegen kann.«

Wer will denn Brezeln vögeln? »Verzichte gerne.«

»Ich mach mir echt Sorgen um dich, Mann.« Er hält sich die Flasche vor den Mund, ich schätze, um zu verhindern, dass jemand an seinen Lippen ablesen kann, was er als Nächstes sagen will. »Man munkelt, dass du dir schon lange nicht mehr den Schwanz nass gemacht hast. Was ist los? Ist er jetzt für immer eingelaufen?«

Ich öffne den Mund, um ihm zu sagen, dass das gar nicht möglich ist. Aber ich entscheide mich dagegen. Er hat als Kind zu viel Chlorwasser geschluckt, das hat seine geistige Entwicklung beeinträchtigt. Man kann ihm das nicht vorwerfen. »Du hast echt Glück, dass du schnell schwimmen kannst und gut aussiehst, Cal.« Ich klopfe ihm auf den Rücken.

»Du findest, ich seh gut aus«, quietscht er. Dann schaut er sich mit aufgerissenen Augen um, ob ihn jemand gehört hat. »Hör zu, du bist jetzt auch nicht gerade unattraktiv, aber du weißt doch, dass ich so nicht gepolt bin.«

»Wie dem auch sei, ich mach mich vom Acker. Diese Party ist –«

Und da sehe ich sie.

Sie hat sich die Haare geglättet, und ich weiß aus Erfahrung, dass sie das mindestens eine Stunde kostet. Sie ist geschminkt und hat sich klare Linien ins Gesicht gemalt, die sich um ihre Augen zu rauchigen Bögen formen. Außerdem sind da Pünktchen über ihren geschwungenen Lippen. Die Maske trägt sie, seit sie mit mir Schluss gemacht hat. Sie zeigt, wie wütend sie auf die Welt ist – und bereit, diese Wut an jedem einfältigen Trottel auszulassen. Keine Ahnung, mit wie vielen Typen sie in der Kiste war, seit sie mir eröffnet hat, mich auf die gleiche Art verletzen zu wollen wie ich sie. Sicher bin ich mir nur, dass sie kein einziges Mal wirklich Spaß dabei hatte. Wie sollte sie auch, wenn sie so sehr zu mir gehört wie ich zu ihr?

»Wer ist das Schätzchen, das du da anstarrst?«, fragt Cal neugierig.

»Fass sie an und du bist tot!«, knurre ich.

Dann lass ich ihn stehen, um herauszufinden, was Savannah Montgomery auf dieser verdammten Party will, wo sie doch eigentlich gerade die Träume der Neulinge an der reihenweise platzen lassen sollte.

Ein Sigma ist bei ihr, bevor ich sie erreiche. Er stemmt einen Ellbogen über ihr gegen den Türrahmen und rammelt sie spielerisch an.

Ich fasse ihm an die Schulter. »Dein Kumpel Paul sucht dich.«

Der Arsch mit dem Polohemd und dem nichtssagenden Gesicht blinzelt mich an. »Paul?«

»Oder war’s Peter? Parker? Er ist so groß.« Ich wedele mit der Hand auf Kinnhöhe herum. »Blond.«

»Meinst du Jason Pruitt?«

»Der wird’s sein.« Ich schiebe ihn nicht sonderlich nett von Savannah weg.

»Ich muss mich leider um was kümmern.« Der Blödmann zwinkert meinem Mädchen zu. »Halt den Platz neben dir warm, ich komme wieder.«

»Wer ist Kumpel Paul?«, fragt eine Stimme neben mir.

Cal, verdammt. Ich fahre herum. »Was willst du?«

»Ich muss mir mal ansehen, was die Aufmerksamkeit des mächtigen Gideon Royal erregt hat.« Er streckt Sav seine riesige Pranke entgegen. »Cal Lonigan. Du kannst mich aber gern Long nennen.«

Sie nimmt seine Hand und hält sie länger, als mir lieb ist. »Long? Ist das einer dieser Fälle, wo der Spitzname wettmachen soll, was in Wirklichkeit fehlt?«

Ich beiße die Zähne zusammen. Ein Wunder, dass ich überhaupt noch Zahnschmelz habe. Meine Backenzähne haben eigentlich keine Pause, seit dem Tag, an dem ich Sav kennenlernte.

»Nee, nee. Alles genau wie beworben. Das kann Royal bezeugen. Wir sind beide im Schwimmteam.« Er beugt sich herab, um ihr einen Kuss auf den Handrücken zu geben. »Und jetzt, Prinzessin, suchen wir uns ein Örtchen, an dem ich dir zeigen kann, wie sehr mein Spitzname der Wirklichkeit entspricht.«

»Sie ist minderjährig«, platzt es aus mir heraus.

»Bin ich nicht, du Arsch.« Sav reißt ihre Hand los. »Ich bin achtzehn. In diesem Bundesstaat ist man mit sechzehn mündig, wie du sehr genau weißt.«

»Verschwinde, Cal.« Ich weigere mich, ihn Long zu nennen. »Sie gehört mir. Du kennst die Regeln.«

Savannahs Blicke könnten töten. »Ich gehöre dir nicht.«

Cal seufzt. »Schon gut, schon gut. Aber die Nächste hier, das ist meine.«

Ich lasse Sav nicht aus den Augen. »Dann leg los.«

»Ich bin kein Stück Fleisch, Gideon«, faucht sie mich an. »Du kannst mich nicht einfach kennzeichnen, als wäre ich ein Truthahn, den du geschossen hast.«

Ich ignoriere den Einwand, weil ich etwas ganz anderes, viel Wichtigeres wissen will. »Was machst du hier?«

Sie lächelt, wenn auch gequält. »Ich schau mir das College an. Ich überlege, mich hier einzuschreiben.«

Eine Hälfte in mir jubelt. Die andere ist entsetzt. Ich verabscheue mich doch schon so sehr – brauche ich da wirklich noch jemanden, der mich auf dem Campus ständig daran erinnert, was für ein jämmerlicher Mensch ich bin? Nein. Brauche ich nicht.

»Meinst du nicht, das wird zu hart, auf dasselbe College zu gehen wie ich?«

»Warum sollte es?«, fragt sie kühl. Würde ich sie nicht so gut kennen, hätte ich mich vielleicht täuschen lassen, aber in ihrem gestählten Blick schimmert ein Fünkchen Schmerz.

»Das weißt du so gut wie ich. Weil wir uns gegenseitig umbringen werden.« Egal, wie viele Kilometer oder fremde Körper wir zwischen uns bringen, die Anziehung bleibt unverändert. Wir können unsere gemeinsame Vergangenheit genauso wenig leugnen wie unsere noch bestehende Verbindung, egal, wie sehr wir es versuchen. Aber wenn wir uns begegnen, dann verursachen wir einander grenzenlose Schmerzen.

»Ich bin längst tot. Das dürfte eigentlich nichts Neues sein für dich. Du warst es schließlich, der mir das Messer ins Herz gerammt hat.« Sie schiebt sich an mir vorbei, eine Wolke Magnolienduft, dazu ihre sinnliche Wärme treffen mich, bevor Sav von der Menge Studenten verschluckt wird, die ihre verschwitzten Körper aneinanderreiben.

»Ich glaub, die kann dich nicht leiden.« Cal taucht hinter mir auf, seine Miene sehr nüchtern.

»Du bist ein richtiges Ass, wenn’s um zwischenmenschliche Interaktion geht, Cal.«

»Ich mein ja nur. Wo hast du sie kennengelernt? Wenn ich das fragen darf.«

»Wo schon?«, erwidere ich und versuche sie im Getümmel wiederzufinden. Aber es ist zu dunkel, und sie will nicht gefunden werden. »An der Highschool.«

»Savannah war früher ein richtiges Mauerblümchen. Zahnspange und komisches Haar. Dann hat sie sich in der zehnten Klasse plötzlich total verändert. Gid hat einen Blick auf sie geworfen und sich sofort an sie rangeschmissen.«

– Easton Royal, Paper Princess

»Unser letztes Jahr, G-man. Wir rocken das!«, brüllt Hamilton Marshall III, besser bekannt als Three, aus dem Panoramadach meines Wagens.

Seine Freundin, Bailey, zieht an seinem Hosenbein. »Setz dich wieder hin, du Hirni, sonst schlägst du dir noch den Kopf an irgendwas ab.«

Widerwillig kommt er wieder ganz zurück ins Auto. »Ich mach das nur deinetwegen, Babe. Wärst du dabei, wenn ich enthauptet würde, du würdest ja für den Rest deines Lebens nicht mehr froh. Und das will ich dir nicht antun. Dir auch nicht, G-man.« Er greift über die Lehne und klopft mir auf die Schulter.

Bailey schnaubt. »Ha! Von wegen. Gideon und ich würden uns miteinander über deinen Verlust hinwegtrösten, und dann vergessen, dass es dich jemals gab.«

»Sag, dass das nicht stimmt, G-man.« Three schlägt sich voller Dramatik gegen den Brustkorb. »Das würdest du mir doch nicht antun.«

»Gilt der Bro-Code auch noch nach dem Tod?« Das ist nur ein Gag. Eher würde ich mir die Hand abhacken, als Threes Mädchen anzufassen.

»Dann kümmere ich mich halt um dich, Spatzi«, sagt mein Bruder Reed vom Beifahrersitz aus zu Bailey. Er ist so faul, dass er dazu weder die Augen öffnet noch den Kopf anhebt.

»Niemals. Der...


Watt, Erin
Erin Watt ist das Pseudonym zweier amerikanischer Bestsellerautorinnen, die ihre Begeisterung für großartige Bücher und ihre Schreibsucht verbindet. Beide sind sehr erfolgreiche Autorinnen in den Bereichen Young und New Adult. Die »Paper«-Serie um die Protagonistin Ella war ihr erstes gemeinsames Projekt, das die SPIEGEL-Bestsellerlisten im Sturm eroberte.



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