Buch, Englisch, 128 Seiten, GB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
A Berlin “Cream&Sugar” Substudy
Buch, Englisch, 128 Seiten, GB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
ISBN: 978-3-86387-624-1
Verlag: Mensch & Buch
Einleitung:
Zerebrale Läsionen der weißen Substanz (LWS) finden sich häufig bei Patienten mit Nierendysfunktion. Diese Arbeit untersuchte Zusammenhänge zwischen LWS im Gehirn und der glomulären Filtrationsrate (eGFR) in der Niere sowie dem Ausmaß der Behinderung nach ischämischer Schlaganfall nach einem Jahr.
Methodik:
Für diese retrospektive Analyse wurden Daten, die im Rahmen der Berliner „Cream&Sugar“ (C&S) Studie (NCT 01378468) zwischen Januar 2009 und März 2012 erhoben wurden, untersucht. Patientinnen und Patienten im Alter von mindestens 18 Jahren mit erstmaligem ischämischen Schlaganfall, deren Nachbefragungsergebnisse sowie eGFR- und MRT-Daten vorlagen, wurden in diese C&S Substudie eingeschlossen. Der Schweregrad des neurologischen Ausfallsmusters wurde mittels der „National Institutes of Health Stroke Scale“ (NIHSS) eingeschätzt. Das Serum Kreatinin wurde 3-7 Tage nach dem erstmaligen ischämischen Schlaganfall untersucht. Die eGFR-Werte wurden auf Basis der MDRD-Formel ermittelt. Der Schweregrad der LWS wurde unter Verwendung von FLAIR oder T2-gewichteten Sequenzen mit Hilfe der visuellen Fazekas-Skala bewertet. Ein Jahr später wurden die Patienten telefonisch befragt und es erfolgte eine Bewertung des klinischen Ergebnisses mittels des „modified Rankin Scale“ (mRS). Alter, Geschlecht, NIHSS der Patientinnen und Patienten bei Aufnahme sowie eGFR und LWS wurden in eine binäre logistische Regressionsanalyse aufgenommen.
Ergebnisse:
Es wurden 160 Patientinnen und Patienten (medianes Alter: 66 Jahre, IQR: 52-73, männlich 63.1%, mediane NIHSS bei Aufnahme 2, IQR 1-4) in diese Substudie eingeschlossen. Im Chi-Quadrat-Test ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Nierendysfunktion (eGFR < 90 mL/min/1.73m2) und LWS (OR 2.30, 95% KI 1.17-4.52, p = 0.014). Einen signifikanten Zusammenhang mit einem schlechten klinischen Ergebnis nach einem Jahr zeigten die eGFR 30-60 mL/min/1.73m2 (OR 7.86, 95% KI 1.77-34.83, p = 0.007), 2 - 3 Punkte auf der Fazekas-Skala (OR 2.22, 95% KI 1.03-4.77, p = 0.042), und ein NIHSS = 5 (OR 6.77, 95% KI 2.06-22.23, p = 0.002).
Fazit:
Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten auf einen Zusammenhang zwischen Nierendysfunktion und LWS hin. Der unabhängige Zusammenhang zwischen klinischem Endergebnis nach einem Jahr und der Nierendysfunktion einerseits sowie LWS andererseits legen nahe, diese Faktoren im klinischen Alltag in die prognostische Einschätzung miteinzubeziehen.