Wanetschek / Bäumler / Schiermeier | Grünanlagen in der Stadtplanung von München | Buch | 978-3-9809147-4-1 | sack.de

Buch, Deutsch, 270 Seiten, LEINEN, Format (B × H): 270 mm x 230 mm, Gewicht: 1360 g

Wanetschek / Bäumler / Schiermeier

Grünanlagen in der Stadtplanung von München

1790-1860
1. Auflage 2005
ISBN: 978-3-9809147-4-1
Verlag: Schiermeier, Franz

1790-1860

Buch, Deutsch, 270 Seiten, LEINEN, Format (B × H): 270 mm x 230 mm, Gewicht: 1360 g

ISBN: 978-3-9809147-4-1
Verlag: Schiermeier, Franz


Das Buch von Margret Wanetschek gilt als Standardwerk zur Münchner Stadtgeschichte. Detailliert beschreibt die Autorin die Grünplanungen der königlichen Gärten in der Stadt, die Planungen zu Stadterweiterungen dieser Zeit und die einzelnen Garten-Planungen für die Monumentalbauten.

Sowohl die stadträumliche Bedeutung der Grünanlagen sowie die gesellschaftlichen Strömungen, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben, werden berücksichtigt.

Für die Neu-Herausgabe haben der bayerische Staatsminister Prof. Dr. Kurt Faltlhauser und der Direktor des Münchner Stadtarchivs Dr. Richard Bauer ein Vorwort verfasst.

Klaus Bäumler stellt das Werk in seinem Nachwort in einen umfassenden zeitlichen Rahmen und ergänzt aktuelle Bezüge.

Die beiliegende Übersichtskarte der Münchner Grünanlagen zeigt die historischen und aktuellen öffentlichen Gärten in ihrem räumlichen Zusammenhang.

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Die Münchner „Stadt-Landschaft“ resultiert keineswegs erst auf den philanthropischen Ansätzen des 18. Jahrhunderts. Die Stadt war in ihren seit 1158 gut nachvollziehbaren Entwicklungsschritten stets mehr als eine in ihren Konturen durch Mauern bzw. Bastionen definierte Summe von Handels-, Gewerbe- und Wohnraum. Jenseits der befestigten Altstadt erstreckte sich der Rechts- und Wirtschaftsbereich der Münchner weit in das umgebende Terrain hinein, wobei von Anfang an beträchtliche Flurteile der benachbarten Landgemeinden Schwabing, Sendling, Neuhausen und daneben namhafte stadtherrliche Vorbehaltsbereiche entlang der Isar von stadtbürgerschaftlicher Nutzung überlagert waren. Diese gewöhnlich als „Burgfrieden“ umschriebene Stadtperipherie war nie „gestaltlos“ geblieben, sondern kannte immer eine wohlüberlegte Einteilung und Ausformung, die der wirtschaftlichen Bedarfslage der auf engstem Raum zusammen lebenden Wohnbevölkerung entsprach. Äcker und Weideflächen, Obst- und Hopfengärten, Gewerbe- und Erholungszonen (Mühlen, Hämmer, patrizische und adelige Ansitze, Schießplätze, Gartenwirtschaften usw.) reihten sich vor den Stadttoren in bunter Vielfalt an die großen Ausfallstraßen und an ein Netzwerk kleiner Erschließungsstraßen und Feldwege an. Deshalb war der Münchner Burgfrieden nicht allein Geltungsbereich des Stadtrechts, sondern zugleich auch Garantiebereich „grüner“ Grundbedürfnisse gegenüber dem zunehmend versteinernden Stadtraum. Die höfische Gesellschaft verlagerte seit dem 17. Jahrhundert ihren Erholungsraum nach Kemnaten/Nymphenburg, wo der Anfang des

18. Jahrhunderts vollendete Park in seiner äußeren Ausdehnung wohl nicht ganz zufällig die Konturen der Münchner Stadtanlage spiegelte. Ein raffiniert ausgeklügeltes Kanalsystem setzte dieses Werk der Gartenkunst mit der Residenz in direkte Beziehung und strebte darüber hinaus auch nach einer ebensolchen Anbindung der gigantisch geplanten Schloss- und Gartenanlage zu Schleißheim. Künstliche Wasserwege und eine Vielzahl gepflegter und gehegter fürstlicher Reviere und Parks trugen zu einer naturbetonten Strukturierung des Münchner Umlandes bei. Doch erst mit dem unter Kurfürst Karl Theodor 1789 in unmittelbarer Stadtnähe initiierten „Englischen Garten“ wurde auch beim Münchner Bürgertum die maßvoll geregelte Landschaft als existentielle Entsprechung und Ergänzung von Urbanität thematisiert. Stadterweiterung und Stadtausbau setzten seit Beginn des 19. Jahrhundert in allen Erschließungsarealen ante portas auf eine Harmonisierung von baulicher Verdichtung und Begrünung. Diese in verschiedenen Entwicklungsphasen unterschiedlich akzentuierte Durchdringung von Architektur und Natur wurde zu einem Markenzeichen „Neu-Münchens“ und prägt bis in die Gegenwart das städtebauliche Selbstbewusstsein der bayerischen Landeshauptstadt.

Ich freue mich, dass die erstmals 1971 in unserer Dissertationsreihe „Miscellanea Bavarica Monacensia“ veröffentlichte gründliche Untersuchung und Darstellung von Margret Wanetschek nunmehr in einer erweiterten und überdies optimal bebilderten Fassung vorgestellt wird. Sie legt Zeugnis ab für das althergebrachte bemerkenswert ausgeprägte „grüne“ Niveau Münchens.

München, 5. Oktober 2005

Dr. Richard Bauer
Direktor des Stadtarchivs München



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