E-Book, Deutsch, 240 Seiten
Reihe: Ullstein eBooks
Walsch Was wirklich wichtig ist
13001. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8437-0521-9
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Neue Gespräche mit der Menschheit
E-Book, Deutsch, 240 Seiten
Reihe: Ullstein eBooks
ISBN: 978-3-8437-0521-9
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Neale Donald Walsch ist Autor von fünfzehn Büchern über Spiritualität und deren Anwendung im täglichen Leben, einschließlich der Bestseller-Trilogie 'Gespräche mit Gott'. Auf der ganzen Welt erhältlich, führten die ersten fünf GmG-Bücher die New York Times Bestseller-Liste an; 'Gespräche mit Gott' Band 1 sogar für mehr als zweieinhalb Jahre. Seine 'mit Gott'-Serie von Büchern wurde in 27 Sprachen übersetzt und inspirierte Millionen von Menschen weltweit zu bedeutenden Veränderungen im täglichen Leben.
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–– 4 ––
DU WIRST EIN BUCH SCHREIBEN
Jetzt schau, was als Nächstes geschieht: Du wirst es nicht für möglich halten.
Du wirst nämlich dieses Buch schreiben.
»Das ist ja verrückt«, sagst du nun vielleicht. »Schließlich lese ich dieses Buch. Also schreibe ich es ja wohl nicht!« Nun, gedulde dich einen Moment. Etwas Magisches wird sich ereignen.
Hast du schon einmal den Satz gehört: Wir sind alle eins? Natürlich hast du das. Du hast ihn schon tausendmal gehört. Aber hast du je ernsthaft darüber nachgedacht, welche Konsequenzen es hätte, wenn er wirklich wahr wäre? Nicht bloß als abstrakte Idee, sondern ganz real, praktisch und alltäglich?
Nun, er ist wahr.
Real.
Praktisch.
Alltäglich.
Es gibt nur Dich, in verschiedenen Formen.
Für viele Menschen klingt das zunächst zu weit hergeholt und zu abstrakt, um in der Realität damit zu arbeiten. Doch in einem größeren Zusammenhang betrachtet, in einer sehr weiten Perspektive, könnte es zumindest ganz entfernt im Bereich des Möglichen liegen.
Schauen wir uns die Sache genauer an.
Wir alle sind aus »demselben Stoff« gemacht, denn wir haben uns aus derselben Ersten Quelle entwickelt. Verdeutlichen wir es mit einer Analogie: Als der Ozean zuerst erschien und sich ausdehnte, wurde er als nichts anderes erschaffen als seine Tropfen. Ein Tropfen des Ozeans ist dasselbe wie der Ozean. Er ist der Ozean, nur in kleinerer Form. Kein einzelner Tropfen ist etwas anderes als der Ozean. Alle Tropfen des Ozeans sind ein Ding: DER OZEAN.
Seelenwissen:
Wir sind
alle das Gleiche,
nur individualisiert.
Daher könnte ein Tropfen durchaus zutreffend zu einem anderen Tropfen sagen: »Wir sind alle eins.« Der zweite Tropfen würde einfach sagen: »Natürlich sind wir das. Dass wir vereinzelt wurden, bedeutet nicht, dass wir anders als die anderen sind oder anders als das, aus dem wir hervorgehen. Wir sind alle das Gleiche: der Ozean in vereinzelter Form.«
Das gilt auch für uns Menschen. Wir sind alle das Gleiche, nur individualisiert. Wir sind nicht abgetrennt von dem, aus dem wir hervorgegangen sind, und wir sind nicht »anders« als die anderen Menschen.
Jetzt denkst du vielleicht: »Na, das klingt ja ganz nett, ein wirklich nettes Modell der Welt, aber es gibt keine Möglichkeit, es in der Realität unseres Alltags praktisch umzusetzen.«
Dass du so denkst, ist sehr verständlich. Schließlich scheinen wir alle abgetrennte Wesen zu sein, auch wenn das in Wahrheit gar nicht zutrifft. Natürlich verhalten wir uns so, als wären wir getrennte Wesen – auch wenn wir alle aus demselben Stoff gemacht sind. Dieses Verhalten geht so weit, dass, wenn verschiedene Teile von Uns anderen Teilen von Uns sagen, es gäbe nur ein einziges, gemeinsames Uns, diese anderen Teile von Uns Uns auslachen würden!
Und wenn wir darauf beharren würden, dass wir alle eins sind, würden die anderen Teile von Uns nicht bloß lachen. Sie würden versuchen, uns mundtot zu machen und zu isolieren, damit wir den Rest von Uns nicht kontaminieren. Und wenn uns das noch nicht zum Schweigen bringt … nun … dann würden sie andere Maßnahmen ergreifen.
Warum? Warum all dieses ominöse Zeug, das sich anhört wie aus einem schlechten Film? Weil die Idee, dass wir alle eins sind, überall auf der Welt die bestehende Ordnung durcheinanderwirbeln würde.
Es würde die Weltwirtschaft durcheinanderwirbeln. Was sollen wir dann tun?
Es würde die Weltpolitik durcheinanderwirbeln. Was sollen wir dann tun?
Es würde weltweit die gesellschaftlichen Strukturen durcheinanderwirbeln. Was sollen wir dann tun?
Und … hier kommt es … gut aufgepasst! … es wird unsere weltweite Theologie durcheinanderwirbeln, das ist sicher. Was sollen wir dann tun?
Alles, was wir für wahr hielten, wäre dann nicht mehr wahr. Alles, was wir für nicht wahr hielten, würde wahr sein. Wie könnten wir dann noch für uns selbst einstehen? Wie könnten wir dann noch für das kämpfen, was richtig ist? Wie könnten wir es noch rechtfertigen, uns wegen dem, was wir für richtig halten, gegenseitig umzubringen? Denn wir würden ja denken, dass wir uns selbst wegen etwas töten, das gar nicht wahr ist!
Okay, dann sollten wir die ganze Idee wohl besser fallen lassen. Lösche diesen Satz: Wir sind alle eins.
Vergiss, dass wir das gesagt haben.
Betrachte diesen Text, als hätte ein anderer ihn geschrieben, und du würdest ihn einfach nur lesen. Vielleicht genügt das für deine erste Sitzung mit diesem Buch. Das ist der sichere Weg, und daher ist es vielleicht der bessere Weg. Wenigstens für den Augenblick. Vielleicht kommen wir später noch einmal darauf zurück … sagen wir, zehn Kapitel später … wenn eine solidere Grundlage dafür erarbeitet ist.
Oder vielleicht nicht. Wir werden sehen.
Nein, warte. Wir müssen darauf zurückkommen. Das ist ein absolutes Muss, denn nur die Bewusstheit dafür, dass wir alle eins sind, erzeugt den Kontext, in dem Das, Was Wirklich Wichtig Ist, zum Bestandteil unserer Lebenserfahrung werden kann. Ehe wir hier fertig sind, wirst du also dazu eingeladen werden, wirklich zu spüren, dass Wir Alle Eins Sind – denn du wirst dieses Buch schreiben.
Aber noch nicht sofort.
Kehren wir erst noch einmal zum gewohnten literarischen Stil zurück. Dieser Stil geht davon aus, dass dieses Buch von einer anderen Person geschrieben wurde und dass du es liest. Akzeptieren wir diese Vorstellung und kehren wir zu der ursprünglichen Frage zurück: Was ist wirklich wichtig? Und … wenn du deine Aufmerksamkeit ausschließlich darauf richtest … was ist dann mit dem Rest deines Lebens?
Wie kannst du in dieser Welt leben, ohne den Dingen Aufmerksamkeit zu schenken, denen du bisher 98 Prozent deiner Zeit gewidmet hast?
Sollst du dich als Einsiedler in eine Höhle zurückziehen?
Ins Kloster gehen?
Ästhet werden?
»Aussteigen«, wie es in den 1960er-Jahren die Hippie-Bewegung tat, die, enttäuscht von den konventionellen Werten, Kommunen gründete und eine Gegenkultur schuf?
Nein. Die Idee besteht nicht darin, davonzulaufen oder in meditativer Versenkung jede konstruktive Aktivität aufzugeben. Die Idee ist vielmehr, dass du dein Lebensziel neu fokussierst, sodass du eines Tages sagen kannst: Ich verbringe 98 Prozent meiner Zeit mit dem, was mir wirklich wichtig ist.
Wenn das geschieht, wird sich überraschenderweise zeigen, dass die Aktivitäten, denen du nachgehst, sich nur wenig ändern. Selbst wenn jeder Mensch auf dem Planeten dieses Buch läse, die Idee übernähme und tatsächlich 98 Prozent seiner Zeit dem widmen würde, was wirklich wichtig ist, würden die Aktivitäten der Leute sich nur wenig verändern.
Die Menschen würden immer noch morgens aufstehen und zur Arbeit gehen – oder jedenfalls auf irgendeine Weise ihren Lebensunterhalt verdienen.
Die Menschen würden immer noch heiraten und Kinder bekommen – also jemanden erschaffen, den sie lieben können und von dem sie geliebt werden.
Die Menschen würden immer noch herumlaufen, springen, tanzen, singen und lachen – also Wege finden, ihre Tage und Nächte mit Abwechslung und Freude auszufüllen und glücklich zu sein.
Daraus ergibt sich die Frage: Wenn das, was die Menschen tun, sich kaum verändern würde, wieso würde dieses Tun dann plötzlich wichtig sein?
Seelenwissen:
Es kommt nicht
darauf an, was du tust, sondern wie und warum du es tust.
Die Antwort liegt nicht in dem, was sie tun, sondern darin, wie und warum sie es tun. Die Antwort lautet: Etwas ist wichtig, wenn es zu einem bestimmten Resultat führt – einem Resultat, das dem Wunsch der Seele entspricht; einem Resultat, das das Leben selbst sich wünscht.
Das, was du tust, wird dann wichtig, wenn es dem Größeren Ziel dient, das du erreichen willst.
Doch dazu müssen die Menschen zunächst einmal erkennen, worin denn das Größere Ziel besteht, das sie erreichen wollen. Und darin liegt das Problem. Die meisten Menschen wissen nicht, was sie tun.
Das ist keineswegs verächtlich gemeint. Es ist einfach eine Tatsache. Die meisten Leute haben kaum eine Vorstellung von der Natur der Reise, auf der sie sich befinden, ganz zu schweigen davon, wie sie ihr gewünschtes Ziel erreichen können.
Die Dinge, die sie tagtäglich tun, spielen eine enorme Rolle dabei, ob sie sich auf ihr Größeres Ziel zubewegen oder sich von ihm entfernen. Doch die meisten Menschen sind sich ihres ursprünglichen Zieles gar nicht mehr bewusst, und so trifft die ironische Beobachtung eines Comedians zu: »Wenn wir nicht aufpassen, enden wir alle genau dort, wohin wir unterwegs...