E-Book, Deutsch, 256 Seiten
Reihe: Ullstein eBooks
Walsch Der Sturm vor der Ruhe
12001. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8437-0241-6
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 256 Seiten
Reihe: Ullstein eBooks
ISBN: 978-3-8437-0241-6
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Neale Donald Walsch ist Autor von fünfzehn Büchern über Spiritualität und deren Anwendung im täglichen Leben, einschließlich der Bestseller-Trilogie 'Gespräche mit Gott'. Auf der ganzen Welt erhältlich, führten die ersten fünf GmG-Bücher die New York Times Bestseller-Liste an; 'Gespräche mit Gott' Band 1 sogar für mehr als zweieinhalb Jahre. Seine 'mit Gott'-Serie von Büchern wurde in 27 Sprachen übersetzt und inspirierte Millionen von Menschen weltweit zu bedeutenden Veränderungen im täglichen Leben.
Weitere Infos & Material
— Gespräch 4 —
DER ERSTE GLAUBENSSATZ, DEN WIR ÄNDERN MÜSSEN
Beim Übergang in diese neue Ära der Menschheitsgeschichte müssen wir zuallererst Verantwortung für unsere Vergangenheit übernehmen.
Aber seid dabei nicht voreilig. Es geht nicht darum, sich schuldig zu fühlen oder andere zu beschuldigen, sondern darum, die Kontrolle zu übernehmen.
Wir sollten uns nicht »niedermachen« wegen der Dinge, die bisher falsch gelaufen sind. Mir geht es um sanfte, stille Einsicht, um die mitfühlende Akzeptanz einer einfachen Wahrheit: Wir sind hier nicht die Opfer.
Was derzeit in unserem persönlichen Leben und überall auf dem Planeten geschieht, ist gut, aber dieses Gute ist nutzlos, wenn wir blind für die Realität sind; wenn wir darauf beharren, dass wir die Opfer der Ereignisse sind; wenn wir mit wütender Inbrunst verkünden, dass diese Dinge uns widerfahren, und nicht, dass sie durch uns geschehen.
Und deshalb …
… müssen wir als Erstes den Glaubenssatz ändern, wir wären lediglich »Zuschauer«, die dem, was geschieht, hilflos ausgeliefert sind.
Viele Menschen glauben, wir wären hoffnungslose, unglückselige Opfer der Ereignisse und müssten stumm und voller Furcht erdulden, was geschieht und möglicherweise noch auf uns zukommt. Das ist falsches Denken. Es ist unzutreffend und irreführend. Vor allem aber ist dieses Denken dysfunktional. Es macht uns zu dysfunktionalen Menschen.
Befreien wir uns also von dieser Art des Denkens. Öffnen wir uns für eine wichtige neue Erkenntnis. Daher soll dieses, unser viertes Gespräch sich mit den Ursachen beschäftigen.
Unsere Rolle im Großen Ganzen anerkennen
Wir müssen uns nur umschauen, um zu erkennen, wie schlimm die Lage auf diesem Planeten inzwischen ist. Doch nun eine Frage …
Warum
fragen
sich
nicht
alle,
warum
?
Das ist keine der Sieben Einfachen Fragen, die ich weiter oben erwähnt habe. Diese Frage steht ganz für sich allein. Sie geht den Sieben Einfachen Fragen voraus und schafft einen Sinnzusammenhang für sie.
Diese erste Frage stellen sich nicht genug Menschen, und noch weniger beantworten sie. Ich werde beides tun. Das hat mit diesem ersten Glaubenssatz zu tun, den wir ändern müssen. Ich werde damit aufhören, passiver Zuschauer zu sein.
Im Frühling 2011 schrieb ich in einem kleinen Büchlein etwas, was ich an dieser Stelle wiederholen möchte: Die Ereignisse auf der Erde werden nicht durch Unsichtbare Mächte erschaffen. Wir sind nicht den Launen der Götter ausgeliefert oder, wie William Shakespeare es ausdrückte, den »Pfeilen und Schleudern des wütenden Geschicks«.
Selbst bei geophysikalischen Ereignissen sind wir nicht völlig den Elementen ausgeliefert. Es mag den Anschein haben, aber so ist es nicht.
Nehmt zum Beispiel Erdbeben. Sie sind real, es gibt sie, und sie sind etwas, was wir auf einer gewissen Ebene selbst erschaffen.
Nehmt Hurrikane, Tornados und Taifune, Sturmfluten und Tsunamis. Sie sind real und sie sind etwas, was wir auf einer gewissen Ebene selbst erschaffen.
Nehmt den Treibhauseffekt. Er ist real, es gibt ihn, und er ist etwas, was wir auf einer gewissen Ebene selbst erschaffen.
Oder nehmt die unglaubliche und rasante weltweite Ausbreitung bakterieller Infektionen. Auch das ist etwas, was wir auf einer gewissen Ebene selbst erschaffen.
Natürlich sind wir weit davon entfernt, für irgendetwas davon die Verantwortung zu übernehmen. Jedenfalls nicht die Mitglieder des menschlichen »Establishments«.
In einem erschreckenden Beispiel fehlender politischer Führung lehnte das US-Repräsentantenhaus im Frühjahr 2011 mit 240 zu 184 Stimmen eine Resolution ab, in der es lediglich hieß, dass »der Treibhauseffekt existiert, größtenteils menschengemacht ist und ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen darstellt«.
Das muss man sich einmal vorstellen.
Nun … erschaffen »wir, das Volk« diese Phänomene bewusst? Natürlich nicht. Könnte es denn sein, dass wir sie unbewusst erschaffen? Allerdings. Durch unser unbewusstes (das heißt gedankenloses und kurzsichtiges) Verhalten.
Also, was du da behauptest, ist schon ein starkes Stück! Es sitzt doch niemand herum und beschließt, ein Erdbeben auszulösen – und selbst wenn jemand so etwas beschlösse, ist es doch völlig unmöglich. Und es gibt keinen Beweis, dass die globale Klimaerwärmung »größtenteils menschengemacht« ist.
Würdet ihr mir denn zustimmen, dass Menschen mehr sind als nur passive Beobachter des Weltgeschehens?
Kommt darauf an, was du damit meinst. Wenn du das allerdings auf Tornados und dergleichen beziehst …
Na gut, lasst mich euch eine Frage stellen. Wie viele unterirdische Atombombentests können wir durchführen, bis die massiven Explosionen, die wir auslösen, die tektonischen Platten lockern oder verschieben, die die tragende Struktur der Planetenoberfläche bilden, was in der Folge zu Erdbeben führt? Wie viel Kohlenstoff können wir in die Atmosphäre emittieren, bis wir den natürlichen Treibhausmechanismus der Erde überladen, was dann zu einer signifikanten Erwärmung des Planeten führt, sodass die durch die ansteigende Temperatur der Ozeane hervorgerufenen geothermischen Zustände heftige Luftbewegungen auslösen, die wir Hurrikane und Tornados nennen?
Und lasst mich bitte einige Sätze aus der Aprilausgabe 2011 des Scientific American zitieren:
»Seit über fünfzig Jahren warnen Mikrobiologen vor dem Einsatz von Antibiotika in der Tiermast. Diese Praxis, argumentieren sie, bedroht die menschliche Gesundheit, weil landwirtschaftliche Betriebe dadurch zu Brutstätten für Antibiotika-resistente Keime werden.
Die Viehzüchter antworten, dass eine Beschränkung des Antibiotika-Einsatzes in der Massentierhaltung die Bauern ruinieren und die Verbraucherpreise für Fleisch stark ansteigen lassen würde.«
Kann mir mal jemand verraten, wieso angeblich beides eintreten soll? Wenn die Preise für Fleisch stark ansteigen (und würden die Verbraucher nicht gern etwas mehr bezahlen, wenn sie dafür länger leben?), wie kann das die Bauern in den Ruin treiben? Wurde etwa die Ölindustrie ruiniert, als die Benzinpreise um 30 Prozent stiegen?
Aber aller Logik zum Trotz … was glaubt ihr wohl, wer diese Debatte gewonnen hat? (Folgt einfach der Spur des Geldes.)
Jetzt die gute Nachricht
Natürlich weiß ich, dass manche Leute steif und fest behaupten, der Mensch würde in keiner Weise zu diesen Problemen beitragen, aber ich sage euch (in Übereinstimmung mit der überwältigenden Mehrheit aller Wissenschaftler, Geophysiker und medizinischen Forscher auf der Welt), dass unsere menschlichen Aktivitäten eng mit den Prozessen in der Natur verwoben sind, dass wir im Beziehungsgeflecht einer Welt leben, in der eine Sache unvermeidlich zur nächsten führt, und dass die Menschheit nicht immuner gegen die Auswirkungen der Kausalität ist als jedes andere Element des Lebens. Einfach ausgedrückt, wir sind zumindest ein Teil des Problems.
Das ist eine gute Nachricht. Denn wenn wir Teil des Problems sind, können wir auch Teil der Lösung sein. Wenn wir nicht Teil des Problems sind, bleibt uns nichts anderes übrig, als es zu ertragen. Sind wir aber Teil des Problems (und gestehen uns das ein), dann sind wir nicht völlig hilflos Unsichtbaren Mächten ausgeliefert.
Im Hinblick auf unsere menschlichen Angelegenheiten trifft dies, im Gegensatz zu physikalischen Naturphänomenen wie Erdbeben oder Tornados, ganz offensichtlich zu. Die geopolitischen Probleme der Menschheit sind ausschließlich von uns selbst verursacht.
Ja und nein. Es stimmt, dass politische Katastrophen nicht durch die Natur verursacht werden. Aber sie sind das Resultat unserer...