Wallon | Lobo - Der Einzelgänger 09: Terror im Johnson County | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4209, 254 Seiten

Reihe: Lobo

Wallon Lobo - Der Einzelgänger 09: Terror im Johnson County


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-95719-399-5
Verlag: Blitz Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 4209, 254 Seiten

Reihe: Lobo

ISBN: 978-3-95719-399-5
Verlag: Blitz Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Immer mehr Siedler strömen hoffnungsvoll nach Wyoming. Doch ihre Träume werden zerstört. Die mächtigen Viehzüchter sind nicht bereit, auf Land zu verzichten, das ihrer Meinung nach ihnen gehört. Als die Auseinandersetzungen immer blutiger werden, erhält das Halbblut Lobo ein lukratives Angebot von den Rinderbaronen.

Wallon Lobo - Der Einzelgänger 09: Terror im Johnson County jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material




Kapitel 2
Lobo Gates wusste, dass etwas nicht stimmte, als er die dunkle Rauchwolke am fernen Horizont bemerkte. Es war noch früh am Morgen. Die Sonne war erst vor zwei Stunden aufgegangen. Alles sah nach einem ruhigen und friedlichen Morgen aus. Sofern man von Ruhe und Frieden in diesem Teil von Arizona überhaupt sprechen konnte. Seit fast zwei Wochen hatte es keinen Ärger mit den Apachen gegeben. Selbst ein alter Hase wie Lobo war schon bereit, zu glauben, dass die Roten allmählich Ruhe gaben, weil jeden Tag Patrouillen aus Fort Belknap das Gelände am Rand der Mogollon Mountains durchquerten und mit ihrer stetigen Präsenz ein Zeichen setzen wollten. Diese Gedanken hatten jetzt keine Bedeutung mehr, denn die dunkle Rauchwolke veränderte alles. Lobo schaute kurz zu dem Tonto-Scout Nantahe. Die Miene des Apachen wirkte verschlossen. Man konnte ihm nicht ansehen, was er in diesen Sekunden dachte. Trotzdem schweiften seine Blicke immer wieder von der Stelle, wo der Rauch zu sehen war, bis hin zu den schroffen Felsen der Mogollon Mountains. „Was hat das zu bedeuten, Mister Gates?“, riss ihn die Stimme eines jungen Rekruten aus seinen Gedanken. Sein Name war Timothy Carr. Er war erst vor einer Woche in Fort Belknap mit Tom Riker, Silas Thompson und einem knappen Dutzend anderer Rekruten angekommen. Das harte und entschlossene Auftreten des Armeescouts Lobo Gates hatte Carr von Anfang an respektiert. Deshalb behandelte er ihn nicht abfällig, weil er ein Halbblut war. Aber es gab auch Soldaten in der Truppe, die Carrs Meinung nicht teilten. Lobo wusste das. Aber das war ihm egal, solange die vorgesetzten Offiziere dieser Rekruten ihn gewähren ließen. „Sieht so aus, als wenn es da drüben Ärger gibt, Junge“, meinte Lobo. „Haltet eure Waffen bereit“, sagte er zu den anderen Soldaten, die hinter Carr ritten. „Ist das etwa in der Nähe von Gallaghers Handels­posten?“, erkundigte sich der blonde Riker, der immer so aussah, als hätte er tagelang nichts zu essen bekommen. Sein Gesicht war bleich und hohlwangig, und angesichts dieser Nachrichten wirkte es noch angespannter als sonst. „Sieht ganz so aus“, brummte Lobo, der sich nicht wohl in seiner Haut fühlte. Lieutenant Bourke hatte ihm die drei Rekruten zur Seite gestellt, damit sie auf dem täglichen Spähritt erste Erfahrungen in diesem trostlosen und einsamen Teil Arizonas sammelten. Unter Umständen würden sie ihre Feuertaufe schneller erhalten, als ihnen lieb war. „Ich reite voraus und sehe mich um“, sagte der Tonto-Scout und wartete, bis ihm Lobo mit einem kurzen Nicken sein Einverständnis gab. Daraufhin gab Nantahe seinem Pferd die Zügel frei, und das Tier spurtete sofort los. „Diesem roten Burschen traue ich nicht“, murmelte der schwarzhaarige Tom Riker. „Was ist, wenn er mit den anderen unter einer Decke steckt?“ „Zerbrich dir nicht den Kopf über Dinge, die nicht bewiesen sind, mein Junge“, meinte Lobo. „Nantahe ist bis jetzt ein verlässlicher Scout gewesen. General Crook hat doch auch noch andere Apachenscouts in seiner Truppe. Ich habe auch zum Teil Pimablut in meinen Adern. Haltet ihr mich deswegen für einen Verräter?“ Er sah, dass niemand etwas dazu sagte, und sprach deshalb rasch weiter. „Allein die Tatsache, dass Nantahe bei uns ist, dürfte ihm gewaltigen Ärger bei den anderen Apachen bereiten. Er riskiert schon eine ganze Menge, wenn er allein voraus­reitet. Schließlich weiß keiner, was dort passiert ist.“ Die jungen Soldaten erwiderten nichts darauf. Jeder von ihnen hatte seine Blicke zum Horizont gerichtet. Die dunkle Rauchwolke wurde allmählich dichter und stieg immer höher in den Morgenhimmel empor. Man konnte das auch schon aus großer Entfernung sehen. Bestimmt hatten das Lieutenant Bourke und die übrigen dreißig Soldaten der Patrouille schon bemerkt und wussten demzufolge, was zu tun war. Spätestens in einer halben Stunde würden sie den kleinen Spähtrupp eingeholt haben. Aber so lange konnte und durfte Lobo nicht warten. Gallagher und sein Gehilfe waren in Gefahr. Hoffentlich kamen sie nicht zu spät! Eine knappe Viertelstunde später waren sie den Gebäuden des abgelegenen Handelspostens so nahe gekommen, dass man mehr erkennen konnte. Lobo zog sein Fernglas aus der Satteltasche, spähte kurz hindurch und sah, dass das gesamte Anwesen lichterloh brannte. Da war nichts mehr zu retten, alles stand in Flammen. Der Überfall musste erst vor ganz kurzer Zeit erfolgt sein. Nantahe kam Lobo und den Rekruten entgegen geritten. Seine Miene wirkte angespannt, und der Blick wirkte gehetzt. Mit einer knappen, aber umso eindeutigeren Geste gab er Lobo zu verstehen, dass dort nichts mehr zu retten war. „Wo sind Gallagher und sein Gehilfe?“, fragte Lobo. „Tot“, antwortete Nantahe knapp. „Alle beide.“ „Verdammt!“, entfuhr es Lobo. „Der alte Gallagher hätte die Warnungen des Majors besser nicht in den Wind schlagen sollen. Los, Männer, reiten wir. Achtet auf das Gelände und haltet die Augen auf. Habt ihr verstanden?“ Lobo konnte in den Gesichtern der jungen Rekruten lesen wie in einem offenen Buch. Sie fühlten sich nicht wohl in ihrer Haut, als sie sich dem lichterloh brennenden Handelsposten näherten. Unter Umständen auch deswegen, weil einige von ihnen wegen Lobos Hautfarbe nicht ganz sicher waren, ob er wirklich vertrauenswürdig war. Soeben stürzte das Dach des Haupthauses ein, und Funken stoben hoch empor. Beißender Rauch breitete sich aus, und Lobo fühlte einen Hustenreiz in der Kehle, als er mit seinen Leuten den Hof der abgelegenen Station erreichte. Einer der Toten lag direkt neben dem Brunnen, der zweite befand sich kurz vor der Tür zur Station. „Holt ihn dort weg!“, befahl Lobo den Rekruten Carr und Riker. „Nun macht schon!“ Die beiden Soldaten beeilten sich. Sie fluchten, als sie die Hitze spürten. Hastig schleppten sie den toten ­Gallagher hinüber zur Leiche seines Gehilfen, während eine Wand des Gebäudes einstürzte. Thompson war ganz bleich im Gesicht und kämpfte mit seiner Fassung, als er auf die blutigen Leichen der beiden Männer schaute. Sekunde später beugte er sich zur Seite und übergab sich würgend. Wahrscheinlich waren es die ersten Toten, die er gesehen hatte, und er verkraftete den schrecklichen Anblick nicht. Lobo durfte ihm jetzt keinen Vorwurf machen. Er konnte sich gut vorstellen, was die Soldaten in solch einem Moment fühlten. Viele von ihnen hatten schon von der Grausamkeit der Apachenstämme gehört. Aber mit eigenen Augen die Resultate zu sehen, war etwas ganz anderes. „Wir sollten nicht länger hierbleiben, Lobo“, meldete sich Nantahe zu Wort. „Diese Stille, sie gefällt mir nicht. Ich kann sie spüren.“ „Was meint er damit, Mister Gates?“, erkundigte sich Carr, der sich als Erster wieder gefasst hatte und wegen der Worte des Tonto-Scouts ins Grübeln geraten war. „Stimmt etwas nicht?“ Gerade als Lobo dem Rekruten eine Antwort geben wollte, fiel ein Schuss. Die Kugel traf Carr in den Rücken und stieß ihn nach vorn. Der Rekrut brüllte vor Schmerzen und wälzte sich auf dem Boden. Bruchteile von Sekunden später traf ihn eine zweite Kugel und löschte sein Leben aus. „In Deckung!“, schrie Lobo den anderen Soldaten zu, während er sich selbst hinter den Brunnen duckte. Nantahe reagierte ebenfalls geistesgegenwärtig und verbarg sich hinter einer Steinmauer in der Nähe des Brunnens. Thompson und Riker hatten nicht ganz so viel Glück. Eine weitere Kugel traf das Pferd, auf dem Thompson saß. Das Tier knickte mit den Vorderläufen ein und schleuderte den Rekruten in hohem Bogen aus dem Sattel. Der Aufprall war hart. Thompson lag für einen kurzen Augenblick still, während zwei weitere Kugeln in seiner unmittelbaren Nähe einschlugen. Riker deckte ihn mit einigen Schüssen aus seinem Gewehr, bis sich sein Kamerad ebenfalls eine Deckung gesucht hatte und dort erst einmal keuchend verharrte. „Alles in Ordnung mit dir, Thompson?“, rief Lobo, während er sein Gewehr nachlud und dann erneut zwei Schüsse in Richtung der Felsen abgab, wo die Heckenschützen lauerten. „Ja!“, kam es zaghaft zurück. „Dann nimm deinen Revolver und wehre dich!“, riet ihm Lobo. „Die Krieger haben nur auf den richtigen Augenblick gewartet. Wir sitzen in der Falle!“ Nantahe schien gespürt zu haben, dass die Apachen noch irgendwo lauerten. Aber seine Warnung war zu spät gekommen. Nun war guter Rat teuer. Dass so etwas ausgerechnet einem Mann wie Lobo Gates passieren musste! Er war in die Falle getappt wie ein blutiger Anfänger, der zum ersten Mal mit Apachen kämpfte. Dabei kannte er doch ihre Vorgehensweise zur Genüge und hätte durch den aufsteigenden Rauch eigentlich gewarnt sein müssen. Aber er hatte Gallagher und seinem Gehilfen beistehen wollen, und nun saß er selbst in der Klemme. Zusammen mit einem Tonto-Scout und einigen unerfahrenen Rekruten, die sich jetzt wahrscheinlich vor Angst in die Hosen machten! „Kannst du was erkennen, Nantahe?“, rief er dem Tonto-Scout zu. „Sie sind dort bei den Felsen, Lobo!“, antwortete ­Nantahe. „Gleich greifen sie an!“ Lobo blickte in die betreffende Richtung, konnte aber nichts erkennen. Er wusste nicht, wie viele Gegner dort lauerten. Sicher war nur, dass diese verdammten Hunde­söhne nur darauf warteten, dass sich Lobo und seine Leute eine Blöße gaben. Dann würden sie sofort angreifen. So weit durfte es aber nicht kommen. Lobo sah plötzlich eine huschende Bewegung auf der linken Seite und zielte...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.