E-Book, Deutsch, Band 0003, 448 Seiten
Reihe: Julia Platin
Walker / Kendrick / Thorpe Julia Platin Band 3
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-1124-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0003, 448 Seiten
Reihe: Julia Platin
ISBN: 978-3-7337-1124-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SPANISCHES FEUER von KENDRICK, SHARON
Eine magische Anziehungskraft übt der spanische Adlige Luis de la Camara auf Sophie aus. Bei einem Besuch auf seinem Weingut träumt sie, hier als seine Frau mit ihm glücklich zu werden. Er will sie - aber nur als Geliebte ...
VERLOBUNG AUF MALLORCA von THORPE, KAY
Unter der heißen Sonne Mallorcas erlebt Jessica ein prickelndes Abenteuer! Der attraktive Unternehmer Zac Prescott bittet sie, seine Verlobte zu spielen. Magisch fühlt Jessica sich zu ihm hingezogen - und sagt Ja. Doch bleibt die Liebe für Zac bloß ein Spiel?
DAS SCHLOSS DER TRÄUME von WALKER, KATE
Rauls Küsse waren der Himmel auf Erden! Trotzdem hat Alannah sich von ihm getrennt. Sie glaubte, dass der spanische Adlige nur eins von ihr wollte: möglichst schnell einen Erben. Jetzt kreuzen sich ihre Wege erneut - und das süße Verhängnis nimmt wieder seinen Lauf ...
Kate Walker wurde zwar in Nottinghamshire in England geboren, aber ihre Familie zog nach Yorkshire, als sie 18 Monate alt war, und deshalb sah sie Yorkshire immer als ihre Heimat an. In ihrer Familie waren Bücher immer sehr wichtig, und so lasen sie und ihre vier Schwestern schon als Kind alles, was sie in die Finger bekamen. Schon bevor sie schreiben konnte, dachte sie sich Geschichten aus, und sie schrieb ihr erstes "Buch" im zarten Alter von 11 Jahren. Jeder sagte ihr, sie könne nie vom Bücher schreiben leben, und so suchte sie sich einen Beruf, bei dem sie wenigstens mit Büchern zu tun hatte: Sie wurde Bibliothekarin. Nach der Schule studierte sie in Wales Englisch und Bibliothekswissenschaften. Dort lernte sie ihren zukünftigen Mann kennen, der ebenfalls dort studierte. Nach ihrer Heirat zogen sie nach Lincolnshire, wo sie als Bibliothekarin arbeitete, bis ihr Sohn auf die Welt kam.
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1. KAPITEL
Das Telefon klingelte genau im falschen Moment. Sophie, die gerade Tabellenkalkulation machte, stöhnte auf. Sie musste noch so viel durcharbeiten und war daher bereits seit dem Morgengrauen im Büro.
Normalerweise kam sie um acht und arbeitete so lange, wie es nötig war, denn niemand sollte ihr mangelndes Pflichtbewusstsein vorwerfen. An diesem Tag wollte sie aber ausnahmsweise einmal früh gehen, damit sie genügend Zeit hatte, sich für ein Rendezvous fertig zu machen – ein heißes Rendezvous mit Oliver Duncan, dem Inhaber ihres Konkurrenten, der Werbeagentur Duncan’s. Sie würde den Abend also mit einem der begehrtesten Junggesellen Londons verbringen.
„Ich habe doch gesagt, dass ich nicht gestört werden möchte, Narell“, meldete sie sich gespielt streng, denn sie wusste, dass Narell die beste Assistentin der Welt war. Es musste sich daher um etwas Wichtiges handeln.
Narells Stimme klang allerdings gequält. „Dieser Mann lässt sich leider nicht abwimmeln. Er will unbedingt mit dir sprechen.“
Sophie schnitt ein Gesicht. „Aha, unbedingt. Ich weiß nicht, ob ich Männer mag, die so hartnäckig sind. Wer ist es denn?“
„Es ist …“ Narell räusperte sich. „Es ist Don Luis de la Camara.“
Luis.
Luis!
Sophie klammerte sich an den Schreibtisch, als würde ihr Leben davon abhängen. Es war verrückt, dass ihr der kalte Schweiß ausbrach, wenn sie nur seinen Namen hörte! Sie verspürte ein erregendes Prickeln. Und dann Schuldgefühle.
Was hatte Luis de la Camara nur an sich? Ihr war doch klar, was für ein Mann er war – oberflächlich, sexy und tabu für sie. Und nun pochte ihr Herz wie wild, obwohl sie normalerweise ruhig und vernünftig war. Sie dachte nicht mehr an Oliver, sondern sah den furchteinflößendsten Mann vor sich, den sie je kennengelernt hatte.
Dann riss sie sich allerdings zusammen und fragte sich, warum der arrogante Spanier sie hier im Büro anrief und darauf bestand, mit ihr zu sprechen.
Sie verfluchte den Tag, an dem ihre Cousine ihn geheiratet hatte, und nickte widerstrebend. „Okay, Narell. Du kannst ihn durchstellen.“
„Gut.“
Nach einer kurzen Pause hörte Sophie die unverkennbare sinnliche Stimme von Luis de la Camara und spürte zu ihrem Leidwesen, wie sie errötete. Er ist verheiratet, rief sie sich ins Gedächtnis, und zwar mit deiner Cousine. Du verachtest ihn, falls du das vergessen haben solltest.
Sie hatte lernen müssen, ihn zu hassen. Es war viel besser, einen Mann zu hassen, als sich einzugestehen, dass er einen auf eine beängstigende Weise erregte und dies zudem völlig unpassend war. Und wie sollte eine Frau etwas anderes als Hass für einen Mann empfinden, der sie mit unverhohlenem Verlangen in den Augen ansah, und das nur wenige Tage vor der Hochzeit ihrer Cousine?
„Soph-ie?“
Luis sprach ihren Namen aus wie kein anderer – mit singendem Tonfall und einem leichten spanischen Akzent, was ihr stets eine Gänsehaut verursachte. Schnell schaltete sie die Sprechanlage aus und nahm den Hörer ab, damit der Klang seiner Stimme nicht den Raum erfüllte.
„Ja, das bin ich“, erwiderte sie forsch und legte ihren Stift weg. „Das ist wirklich eine Überraschung, Luis.“ Was für eine Untertreibung!
„Ja.“
Seine Stimme klang anders als sonst. Hart. Gequält. Und plötzlich hatte Sophie eine dunkle Vorahnung und erschauerte. „Was ist passiert?“, erkundigte sie sich ängstlich. „Warum rufst du mich bei der Arbeit an?“
Luis schwieg einen Moment, was ihr nur noch mehr Unbehagen verursachte, denn normalerweise zögerte er nicht. Es gab Männer, die nie um Worte verlegen waren, und Luis de la Camara war das beste Beispiel dafür.
„Was ist?“, flüsterte sie.
„Sitzt du?“
„Ja! Luis, um Gottes willen, sag es mir!“
Luis, der sich in einem anderen Land und in einer anderen Welt befand, zuckte zusammen. Er wusste nicht, wie er es ihr schonend beibringen sollte. „Es geht um Miranda“, begann er langsam. „Sophie, ich muss dir leider mitteilen, dass deine Cousine einen schrecklichen Unfall hatte. Sie … sie ist dabei ums Leben gekommen. Murio en un accidente de coche“, fügte er ungläubig hinzu, als würde er die schreckliche Wahrheit nur glauben, indem er die Worte in seiner Muttersprache wiederholte.
Sophie schrie auf. „Nein!“
„Es ist wahr“, bekräftigte er.
„Sie ist tot? Miranda ist tot?“, fragte sie, als könnte Luis es immer noch leugnen.
„Sí. Es tut mir leid, Soph-ie. Sehr leid.“
Ihr Magen krampfte sich zusammen. Miranda war tot? „Aber sie kann nicht tot sein!“, widersprach sie und schluchzte auf. Wie konnte eine schöne Frau von fünfundzwanzig plötzlich nicht mehr da sein? „Sag, dass es nicht wahr ist, Luis!“
„Glaubst du nicht, ich würde es tun, wenn ich könnte?“, meinte Luis, und seine tiefe Stimme klang beinah sanft, als er fortfuhr. „Sie ist heute Morgen bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“
„Nein.“ Sophie schauderte und schloss die Augen. Dann kam ihr ein noch schrecklicherer Gedanke, und sie öffnete die Augen wieder. „Was ist mit Felipe?“, rief sie, und ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie an ihren süßen kleinen Neffen dachte. „Er … er war doch nicht bei ihr, oder?“
„So früh am Morgen? Nein, Sophie, er war nicht bei ihr. Mein Sohn lag im Bett und schlief tief und fest.“
„Gott sei Dank!“, flüsterte sie, und während tiefer Schmerz sie überkam, dachte sie über seine Worte nach.
Wenn Felipe im Bett gelegen und geschlafen hatte, wo war Miranda dann in den frühen Morgenstunden gewesen? Und warum war Luis nicht verletzt? Es sei denn … es sei denn, er war es. „Bist du auch verletzt, Luis?“, fragte Sophie mit bebender Stimme.
In der klimatisierten Hazienda verspannte Luis sich, und seine Miene versteinerte. „Ich war nicht im Wagen“, antwortete er schroff.
Obwohl sie noch immer unter Schock stand, runzelte Sophie verwirrt die Stirn. Warum nicht? überlegte sie. Warum war Miranda so früh am Morgen ohne ihre Familie unterwegs gewesen?
Sophie ballte die freie Hand zur Faust. Nach dem Warum zu fragen wäre in dieser Situation völlig unpassend gewesen. Sicher trauerte Luis um seine Frau, auch wenn es keine Liebesheirat und ihre Ehe nicht glücklich gewesen war. Miranda, die Mutter seines Sohnes, hatte ein tragisches Ende gefunden, und für ihn war eine Welt zusammengebrochen, ungeachtet dessen, was vorher passiert war.
Ihre Gefühle für ihn spielten in einer Zeit wie dieser keine Rolle. Sie, Sophie, musste ihm Mitgefühl entgegenbringen.
„Es … es tut mir so leid“, erklärte sie steif.
„Danke“, erwiderte Luis ausdruckslos. „Ich habe dich angerufen, weil ich es dir selbst sagen wollte und du es nicht von der Polizei erfahren solltest. Außerdem wollte ich dich fragen, ob ich deine Großmutter anrufen soll …“
Seine Worte erinnerten sie an eine schwere Aufgabe, die vor ihr lag, nämlich ihrer alten und gesundheitlich angeschlagenen Großmutter die traurige Nachricht zu überbringen. Sophie atmete gequält ein. Sie war froh, dass die Eltern ihrer Cousine nicht mehr miterleben mussten, was dieser zugestoßen war. War nicht der viel zu frühe Tod eines Kindes das Schlimmste, was Eltern widerfahren konnte, auch wenn die beiden sich nie besonders um Miranda gekümmert hatten?
Die beiden waren leidenschaftliche Globetrotter gewesen und hatten die ganze Welt bereist, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Eines Tages waren sie mit einem kleinen Flugzeug in den Bergen abgestürzt. Miranda war damals siebzehn gewesen und hatte bald danach begonnen, so zu leben, als würde es kein Morgen geben.
Und nun würde es für sie nie wieder ein Morgen geben.
„Nein“, brachte Sophie hervor, während sie mit den Tränen kämpfte. „Ich werde es meiner Großmutter selbst sagen, und zwar persönlich. Es wird leichter sein …“ Sie schluckte mühsam. Auf keinen Fall würde sie die Fassung verlieren, wenn Luis gewissermaßen dabei war. „Es wird weniger schlimm für sie sein, wenn ich ihr die Nachricht überbringe.“ Außerdem würde sie versuchen, sich mit ihren Eltern in Verbindung zu setzen, die sich gerade eine Kreuzfahrt auf einem Luxusliner gönnten.
„Bist du sicher?“, erkundigte sich Luis.
„Ja.“
„Es wird … schwer sein“, meinte er, und seine Stimme klang ungewöhnlich sanft. „Sie ist jetzt eine alte Frau.“
Sophie riss sich zusammen, um nicht auf seinen Tonfall zu reagieren. Es war sehr wichtig, dass sie für seinen Charme unempfänglich blieb. „Es ist nett, dass du dir Gedanken darum machst“, bemerkte sie kühl.
„Natürlich. Sie gehört doch zur Familie. Was hattest du denn erwartet, Sophie?“
Ja, was hatte sie erwartet? Sophie wusste es nicht, und sie überlegte, wie er ihr in dieser Situation eine solche Frage stellen konnte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihre geliebte Miranda einen so sinnlosen Tod sterben und ihr Neffe ohne Mutter aufwachsen könnte, noch dazu so weit entfernt von seinem Heimatland.
Felipe.
Allein der Gedanke an ihn veranlasste sie, ihren Kummer zu verdrängen und zu handeln. „Wann … wann ist die Beerdigung?“
„Am Montag.“
Damit hatte sie drei Tage Zeit.
„Ich komme. Ich fliege am Sonntag.“
Entsetzt stellte Luis fest, dass er ein gewisses Gefühl des Triumphs und gleichzeitig einen...




