Walgenbach | »Die weiße Frau als Trägerin deutscher Kultur« | Buch | 978-3-593-37870-1 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 891, 298 Seiten, Format (B × H): 142 mm x 216 mm, Gewicht: 421 g

Reihe: Campus Forschung

Walgenbach

»Die weiße Frau als Trägerin deutscher Kultur«

Koloniale Diskurse über Geschlecht, »Rasse« und Klasse im Kaiserreich

Buch, Deutsch, Band 891, 298 Seiten, Format (B × H): 142 mm x 216 mm, Gewicht: 421 g

Reihe: Campus Forschung

ISBN: 978-3-593-37870-1
Verlag: Campus Verlag GmbH


Katharina Walgenbach überträgt die angloamerikanische Debatte der kritischen Whiteness Studies auf den deutschen Kontext. Dafür untersucht sie Diskurse des Frauenbunds der Deutschen Kolonialgesellschaft zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs. Sie stellt dar, wie die Frauen sich nicht mehr nur als weiblich sowie als bürgerlich oder adelig definierten, sondern auch als weiß. Auf diese Weise zeigt sie, dass weiße Identität im Kontext des Kolonialismus konstruiert wurde.
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Danksagung

Einleitung

I. Theoretische Explikationen
1. Critical Whiteness Studies
1.1 Die strukturelle Unsichtbarkeit von Whiteness
1.2 Whiteness als Repräsentation
1.3 Whiteness als Terror
1.4 Whiteness als Prozess und Platzanweiser

2. Theoretische Impulse und begriffliche Instrumentarien
2.1 Interdependente Kategorien: Geschlecht, Ethnizität, Klasse
2.2 Diskurs, Macht, Identität
2.3 Selbstaffirmation, Distinktion, Performanz

II. Historische Explikationen

3. Die soziale Architektur der Macht in den deutschen Kolonien
3.1 Politik der Assimilation: Der deutsche Kolonialbesitz und die
Anfangsphase der Kolonisation (1884-1904)
3.2 Politik der Dissimilation: Errichtung eines rassistischen
Subsystems in Südwestafrika (1904-1914)
3.3 Die Regulation so genannter ›Mischehen‹ in den Kolonien

4. Der Frauenbund der deutschen Kolonialgesellschaft (1907-1914)
4.1 Gründungsphase und Organisationsentwicklung
4.2 Projekte des Frauenbundes: Stellenvermittlung, Heimathaus,
Jugendheim, Frauenkolonialschulen, Büchereien und koloniale
Propaganda
4.3 Kooperationen und Konflikte mit anderen Organisationen
4.4 Der Frauenbund von 1914-1943

III. Material und Methode

5. Material und Methode
5.1 Die Zeitschrift Kolonie und Heimat
5.2 Methodologische und epistemologische Reflexionen
5.3 Datenerhebung: Quantitative und qualitative Inhaltsanalyse
5.4 Dateninterpretation: Diskursanalyse

IV. Ergebnisse der Diskursanalyse: Analytischer Fokus Geschlecht

6. Weibliche Selbstrepräsentation:

Die Weiße Frau als Kulturfaktor
6.1 Komplementäre Entwürfe von Geschlechterverhältnissen
6.2 Geschlecht und Nation: Natur-Kultur-Dichotomien
6.3 Femininer Kolonisierungsauftrag: Zivilisierung von
Kolonisierten und Kolonisten
6.4 Das Postulat der Inszenierung Weißer Geschlechtsidentität

7. Emanzipation als koloniale Fiktion:

Die ›gehobene Stellung‹ der Frau in den Kolonien
7.1 Organisatorische Verbindungen mit der bürgerlichen
Frauenbewegung
7.2 Kämpfe um Hegemonie in der bürgerlichen Frauenbewegung:

Politische Rechte oder ›geistige Mütterlichkeit‹?
7.3 Die ›Frauenfrage‹ in den Kolonien
7.4 Emanzipatorische Rhetorik und nationaler Chauvinismus
7.5 Koloniale Geschlechterutopien: Domestizierung statt Befreiung
7.6 Die ›gehobene Stellung‹ der deutschen Frauen in den Kolonien
7.7 Zwischenresümee: Konservatismus statt Emanzipation

V. Ergebnisse der Diskursanalyse:

Analytischer Fokus ›Rasse‹/Ethnizität

8. Weiße Identität und Dominanz
8.1 Machtvolle Wissensarchive: ›Rasse‹, Raum und Identität
8.2 Imperialistische Konkurrenzen: Die anderen Weißen
8.3 Exklusive Formation: ›Deutsches Volkstum‹.
8.4 Distanz und Dominanz:

›Rassenhierarchie‹ und ›Rassenbewusstsein‹
8.5 Zwischenresümee: Weiße Identität im kolonialen Kontext

9. Weibliche Arenen der Weißen Selbstaffirmation
9.1 Weiße Selbstaffirmation im Mikrokosmos
des kolonialen Haushalts
9.2 Weiße Selbstaffirmation in der Debatte über ›Mischehen‹
und ›Mischlinge‹
9.3 Weiße Selbstaffirmation und die Erziehung der
nachfolgenden Generation
9.4 Zwischenresümee

10. Weiße Kultur
10.1 Theoretische Vorüberlegungen zum Kulturbegriff
10.2 Signifikanten ›Weißer‹ beziehungsweise ›deutscher‹ Kultur

VI. Ergebnisse der Diskursanalyse: Analytischer Fokus: Klasse

11. Disparate Klassenpositionen und Distinktionskämpfe
11.1 Positionen des Frauenbundes zum rassistischen Subsystem
11.2 Die ambiguose Stellung Weißer Dienstmädchen in den Kolonien

12. Klassenspezifische Prägung von Diskursen
12.1 Bürgertum: Figurationen bürgerlicher Normen und Werte
12.2 Proletariat: Die ›Dankesbriefe‹ der Dienstmädchen
13. Zwischenresümee

Schluss
Quellen und Literatur
Anhang: Kurzporträts von Autorinnen des Frauenbundes


Katharina Walgenbach, Dr. päd., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin.


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