Walcher | Vormärz im Rheinland | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 138, 349 Seiten

Reihe: Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte

Walcher Vormärz im Rheinland

Nation und Geschichte in Gottfried Kinkels literarischem Werk
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-11-023129-8
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Nation und Geschichte in Gottfried Kinkels literarischem Werk

E-Book, Deutsch, Band 138, 349 Seiten

Reihe: Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte

ISBN: 978-3-11-023129-8
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Im Mittelpunkt der Studie steht die Analyse ausgewählter Gedichte und Prosatexte des Vormärzdichters Gottfried Kinkel (1815-1882). Erkenntnisleitend für die Darstellung und Interpretation der Texte sind epochenspezifische und gattungstypologische Fragestellungen.
Die Interpretationen profitieren von der besonders in den letzten Jahren vorangetriebenen Vormärzforschung. Besonders ergiebig für die Kontextualisierung von Kinkels Werken sind einerseits die Ergebnisse literaturhistorischer Untersuchungen zu Profilbildungen einzelner Gattungen und Institutionen (Reiseliteratur, Dorfgeschichte, Lied, Gesang), zu epochenrelevanten politischen Tendenzen und Entwicklungen sowie zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten des literarischen Vormärz mit Klassik, Romantik und Nachmärz. Andererseits schließt die Arbeit auch an die Ergebnisse der historischen Vormärz-Forschung an, die sich in den letzten Jahrzehnten auch bisher kaum behandelten Persönlichkeiten widmete und wichtige Beiträge zur Fragen der Verfassungs-, Rechts- und Sozialgeschichte der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lieferte. Besonders ergiebig für die Darstellung von Kinkels sozialem und politischem Umfeld sind hierbei auch die zahlreichen Beiträge zur Regionalgeschichte. Die Arbeit leistet so einen Beitrag zur Erschließung der Vormärzliteratur und -kultur.

Walcher Vormärz im Rheinland jetzt bestellen!

Zielgruppe


Academics (German Studies, Literary Studies), Libraries, Institut / Germanisten, Literaturwissenschaftler, Bibliotheken, Institute


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;6
2;I. Der Vormärz-Schriftsteller Gottfried Kinkel: Literaturhistorische und werkbiographische Annäherungen;10
3;II. Regionale Topographie und Zeitgeschichte in der Prosa;95
4;III. Politisches Engagement und poetische Formenvielfalt in der Lyrik;171
5;IV. Ausblick und Schlussbetrachtung;301
6;Literaturverzeichnis;306
7;Namenregister;346





1 »…dass jede Dichtung nach geweiheter Form verlangt«. Überblick zu Kinkels Gedichtausgaben und -sammlungen


Die erste Buchausgabe von Kinkels Gedichten erschien 1843 bei Cotta in Stuttgart und Tübingen. Sie umfasst neben seinem später auch separat gedruckten, mit über 80 Aufl agen bis 1915 immens erfolgreichen Versepos Otto der Schütz rund 70 Gedichte. Die meisten davon stehen in engem Zusammenhang mit dem Maikäfer- Verein, den Kinkel im Juni 1840 mit seiner späteren Frau Johanna gründete und in dessen Zeitschrift viele der in der Buchausgabe publizierten Gedichte zuerst abgedruckt wurden. Der bereits in Teil I dieser Arbeit vorgestellte Verein stellt in den meisten Fällen den ursprünglichen Produktions- und Rezeptionsrahmen dar. Hingegen sind der aus neun Gedichten bestehende Zyklus Die Weine und die Ballade über die frühchristliche Märtyrerin Dorothea im Rahmen von Kinkels Mitgliedschaft im Bonner Privatdozentenverein entstanden, nach ihrem spezifi schen Entstehungskontext aber zunächst einmal auch als »Vereinslyrik« zu verstehen.

Nur wenige Gedichte der Ausgabe von 1843 stammen noch aus der Zeit vor der Maikäfer-Gründung. Bei ihnen handelt es sich ausnahmslos um solche, die während oder unmittelbar nach Kinkels Italienreise (1837/38) entstanden sind wie Im Vaterlande (G I, S. 71–74), Aus dem Süden (G I, S. 95–108: sieben Gedichte), Gebet (G I, S. 141–142), Roma’s Erwachen (G I, S. 143–149), Triumphbogen des Marius (G I, S. 40–41), Margaretha (G I, S. 14–15) und Petrus (G I, S. 20–24). Sieben Gedichte aus der Sammlung von 1843 tauchen bereits in einer dem Jugendfreund Kinkels, Otto Mengelberg, gewidmeten, handschriftlichen Ausgabe früher Gedichte von 1839 auf. Die Abschrift und Publikation – sofern sie nicht in den späteren öffentlichen Ausgaben aufgenommen wurden – der insgesamt 51 Gedichte hat Carl Enders besorgt. Diese Gedichte zeugen nicht nur und anders als bisweilen behauptet von den frühen Zweifeln des jungen Kinkel an der Bedeutung der Religion (Schmerzlicher Trost), sondern verweisen auch auf die bereits in Teil I (Kapitel 2.2) dieser Arbeit beschriebene gleichzeitige Hinwendung zur Kunst (Im Kreise der Düsseldorfer Maler, gesprochen bei Josef Fays Ehrentag 1836) und Kinkels Verbindung zur modernen Düsseldorfer Malerschule. Die Einteilung der Gedichte in die Rubriken Lyrisches, Geistliche Gedichte, Sprüche und Distichen, Romanzen und Legenden lässt einerseits eine bewusste Anlehnung Kinkels an die – im Detail freilich recht unterschiedlichen – Kategorisierungen der Lyriktheorien um die Mitte des 19. Jahrhunderts erkennen. Andererseits präsentiert diese handschriftliche Sammlung auch eine Fülle unterschiedlicher Strophenformen und lyrischer Gattungen, die jene bei Kinkel schon früh erkennbare und intensive Auseinandersetzung mitlyrischen Formen widerspiegelt, worauf auch zahlreiche Stellen in den zeitgleichen Jugendbriefen hindeuten. Der »neuen Poesie« – womit Kinkel zweifellos die Jungdeutschen meint – macht er zum Vorwurf, »dass sie maß- und haltlos ist, nicht von einem Sinne ausgeht«.


Bernhard Walcher, Universität Heidelberg.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.