Wagner | Fire and Souls tonight | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 462 Seiten

Reihe: Fast-Reihe

Wagner Fire and Souls tonight

Sundown
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7583-8855-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Sundown

E-Book, Deutsch, Band 2, 462 Seiten

Reihe: Fast-Reihe

ISBN: 978-3-7583-8855-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie soll ich dich sterben lassen? Schnell? Oder unter unendlichen Qualen? Thórvi hat sich auf ein Spiel mit dem Teufel eingelassen, und die Reise, auf der sie sich befindet, scheint zum Scheitern verurteilt zu sein. Keine Lösung ist in Sicht, und das Vertrauen der kleinen Gruppe bröckelt mit jedem Tag, den sie nicht weiterkommen. Daymón merkt, dass etwas mit Thórvi nicht stimmt und versucht, an ihrer Mauer zu rütteln und sie zu durchbrechen. Werden sie den Weg zu ihrem Ziel ergreifen und das Vertrauen in sich selbst zurückfinden? Wird Thórvi Daymón die Wahrheit sagen und eine Antwort auf die Fragen in ihrem Herzen bekommen? Oder wird Hjerdíz Thórvis Dämonen erneut an die Oberfläche holen und die Freunde zu Feinden machen?

Lisa Wagner, geboren 1991 in Hagen, wechselte nach der zweiten abgeschlossenen Ausbildung ihren Standort und zog an den beschaulichen Bodensee im wunderschönen Baden-Württemberg. Während sie schon immer die Nase in Bücher gesteckt hat, begann sie 2019 mit ihrem ersten eigenen Roman "Elves and Roses by Night", den sie über einen Selfpublishing-Vertreiber veröffentlichen konnte. Ihr Interesse an Irland und dem Außergewöhnlichen hat sie in ihren Romanen zum Ausdruck gebracht. Die Liebe zum Lesen, Schreiben und Erschaffen war schon in ihrer Jugend deutlich zu erkennen, während sie in mehreren Buchclubs angemeldet war und sich während ihrer Schulzeit für das Hauptfach Kunst entschieden hatte.
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PROLOG


Schweißgebadet wachte Daymón auch diese Nacht in seinem Bett auf, dessen Laken genau so feucht wie seine Haut waren. Er konnte nicht mehr zählen, wie oft er in den letzten Tagen in einem Albtraum gefangen und schreckhaft daraus erwacht war.

Daymón hatte nicht eine Nacht durchgeschlafen.

Er fühlte sich so aus gelaugt und müde, wie schon lange nicht mehr. Und trotzdem konnte er nichts gegen seine Träume tun.

Er wusste, dass ein lauter Schrei aus seiner Kehle gedrungen war, kurz bevor seine Augen sich geöffnet hatten. Dexter war in der ersten Nacht in sein Zimmer gestürmt und hatte ihn argwöhnisch angeblickt.

Auch in der zweiten und dritten Nacht war er gekommen, doch Daymón hatte ihm bis heute nicht gesagt, was er in seinen Albträumen sehen musste.

Er konnte es nicht.

Daymón wusste ja selber nicht, was er in seinem Schlaf sehen musste.

Womit er versuchte umzugehen.

Trotzdem klammerte er sich noch immer mit den Händen in die Matratze, obwohl er das Zimmer klar und deutlich vor sich sehen konnte.

Er war wach.

Und er war in Sicherheit.

Der kleine Raum lag in völliger Dunkelheit, nur der Schein des Mondes fiel durch das Fenster direkt an die Wände, über den ausgebrannten Kamin und die kleine Sitzgruppe aus zwei Sesseln direkt davor.

Daymón fuhr sich mit der nassen Hand durch die zerzausten Locken und ließ den Blick wieder und wieder durch das Zimmer gleiten. Er hatte sich in den letzten Tagen versucht, an diese Kammer zu gewöhnen. Er musste sich eingestehen, dass das Bett weicher war als sein Eigenes. Trotzdem war es nur ein Zimmer und kein Ort, an dem er sich wohlfühlen und eine Zuflucht finden konnte.

Diese Wohnung – die wohl alle anderen Wohnungen in Therren übertraf – war wunderschön und erfüllte alle ihre Wünsche.

Ein eigenes Zimmer für jeden von ihnen.

Eine gut ausgestattete Küche und ein modern eingerichteter Wohnraum, direkt über einer großräumigen Schmiedewerkstatt und einer leerstehenden Lagerhalle. Keine Nachbarn, die sich mit den neuen Bewohnern anfreunden wollten oder Fragen stellen würden, wenn man sich mitten in der Nacht aus der Wohnung schleichen musste.

Von Kopf bis Fuß bewaffnet und vermummt.

Noch immer wusste Daymón nicht, wie Ronan dieses Meisterwerk angestellt hatte. Seine Antwort, dass er durch die Lyrischen einige Kontakte hatte, war Daymón genug gewesen. Und wieso hätte er sich beschweren sollen?

Diese Räumlichkeiten waren tausend Mal besser, als auf der Straße zu kampieren und Angst haben zu müssen, jemand würde ein Messer in ihren Rücken rammen, während sie schliefen. In gewisser Weise waren sie hier in Sicherheit, und dieses Wissen genügte dem Meermann für diesen Moment.

Mit einer schnellen Bewegung ließ Daymón die Beine über den Rand des Bettes gleiten und marschierte in das Badezimmer. Er klammerte sich an das Waschbecken und blickte in den Spiegel darüber.

Dunkle Augenringe, die sich um seine blauen Pupillen drängten. Schweiß klebte an seiner Stirn und war in dicken Bahnen über seinen Hals und seine Brust gelaufen. Seine blonden Haare waren matt und standen in alle Richtungen ab.

Er schaute sich weiter an und wartete auf irgendein Geräusch, das sich außerhalb seines Zimmers zeigte.

Doch da war nichts.

Er wusste, dass Dexter in dieser Nacht nichts von einem weiteren Albtraum mitbekommen konnte. Daymón hatte selbst dafür gesorgt, dass sein bester Freund zu dem zehnten Krug Bier in der Kneipe zwei Straßen weiter nicht hatte Nein sagen können. Sie hatten es gerade noch in die Wohnung und in Dexters Zimmer geschafft, bevor er sich schnarchend auf seinem Bett zusammengerollt hatte.

Ansonsten war gerade niemand in der Nähe.

Thórvi hatte sich mit Ronan und Connáh auf eine erneute Erkundungstour begeben. Und sie hatte ziemlich deutlich gemacht, dass sie niemanden sonst dabei haben wollte.

Obwohl Daymón immer noch das Gefühl hatte, dass Thórvi etwas vor ihm verschwieg, ließ er sie größtenteils in Ruhe und gab ihr die Zeit, die sie brauchte. Er wollte sie nicht drängen oder überfordern. Daymón wusste viel zu gut, dass die Situation ziemlich schwer für seine Seelengefährtin war.

Sie waren seit fünf Tagen in Therren, und Thórvi hatte es mit Leichtigkeit hinbekommen, dass sie sich nie allein in einem Raum aufgehalten hatten.

Sie ging ihm aus dem Weg, das spürte er.

Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um sie darauf anzusprechen.

Auch Daymón musste sich eingestehen, dass er der schönen Frau wissentlich aus dem Weg ging. Und das nur, weil seine Träume mehr als deutlich waren.

Jede Nacht fingen sie damit an, dass er seine Mutter sah, die immer noch schlafend in ihren Gemächern lag. Das schwarze Gift unter ihrer Haut hatte sich bereits bis zu den Schultern hochgezogen und würde bald ihr Herz erreichen. Doch noch schlimmer war der Anblick von Thórvi, die vor seinen Augen gefoltert, verprügelt und zu Tode gequält wurde. Ihre Augen waren jedes Mal von ihren Tränen rot angelaufen und geschwollen. Sie erlitt Schmerzen, und ihr Schrei ging Daymón immer wieder durch Mark und Bein.

Doch bevor er etwas tun konnte, um ihr das Leben zu retten, wachte er auf. Mit dem Wissen, dass er sie nicht hatte beschützen können.

Dass der Prinz der Meerwesen mit ansehen musste, wie seine Seelengefährtin den letzten Atemzug tat und nie wieder die Augen öffnen würde.

Wie hätte er jemand anderem dieses qualvolle Gefühl beschreiben sollen? Wie hätte er überhaupt anfangen sollen, darüber zu sprechen?

Dexter hätte ihn für verrückt erklärt und gesagt, er solle sich nicht so anstellen und nicht zu viel hinein interpretieren.

Die ersten Tage hatte er es versucht.

Doch je weiter der Albtraum voranschritt, desto schlimmer wurden die Bilder in seinem Kopf, und das Gefühl von Hilflosigkeit und Angst übermannte Daymón jeden Tag aufs Neue.

Er hätte so gern mit ihr gesprochen, sich Thórvi anvertraut und mit ihr zusammen herausgefunden, warum ihn diese Gedanken und Träume plagten.

Doch so intim und freundschaftlich war ihre Beziehung noch lange nicht. Außerdem konnte Daymón nicht riskieren, dass irgendwelche Hirngespinste sie von ihrer Mission ablenkten.

In den letzten Tagen waren sie nicht wirklich weiter gekommen. Obwohl Daymón mit keinem schnellen Erfolg gerechnet hatte. Sie mussten sich erst einmal einen Überblick verschaffen.

Niemand von ihnen war jemals hier gewesen.

Obwohl Thórvi seit ihrer Ankunft angespannter wirkte als vorher und ihn der Gedanke nicht losließ, dass es sich um ihre Vergangenheit drehen musste. Vielleicht war sie schon einmal hier gewesen. Aber sollte ihn das stören?

Wahrscheinlich nicht.

Jeder von ihnen trug irgendeine Last auf seinen Schultern, von denen die anderen nichts wussten. Die Tageszeit hatten sie damit verbracht, die Karten der Stadt zu studieren und sich jeden kleinen Winkel einzuprägen. Manchmal waren sie in getrennten Gruppen durch die Straßen und über den Marktplatz gelaufen, um sich zu zeigen und den Bewohnern klarzumachen, dass sie normale Reisende waren, die nichts Böses im Schilde führten.

Thórvi und Connáh hatten es mit Leichtigkeit geschafft, Gespräche zu fuhren und sich in das Leben auf Therren zu mischen. Wenigstens wussten sie jetzt, dass die Gerüchte über die vielsagende Bibliothek wahr waren. Auch wenn die Bewohner Therrens - die, die schon ewig hier lebten und nichts mit den üblen Gestalten zu tun hatten - kaum mehr Informationen hatten als sie selbst.

In den Nächten waren Daymón und Dexter durch einige Kneipen gezogen und hatten sich einen Überblick über das Verhalten der Personen gemacht.

Wer hielt sich wann und wo auf?

Welche Vorlieben gab es?

Mischten sich die guten Bürger unter die bösartigen?

Und waren unter ihnen auch einige Bibliothekare, die sie im Auge behalten sollten? Daymón und sein bester Freund hatten auf diese Weise nicht viel erreichen können. Thórvi war mit Abstand die bessere Spionin. In nur einer Nacht hatte sie die Bibliothek ausfindig gemacht und erkannt, dass es einen geheimen Eingang - oder Ausgang? - gab, der durch die Kanalisation unter den Straßen direkt hinein führte.

Sie war eine atemberaubende Frau.

Das wusste Daymón nicht erst seit diesem Moment. Trotzdem wollten sie nicht einfach hineinspazieren und womöglich in eine Falle oder einen unnötigen Kampf laufen. Sie besaßen nur die beiden Karten, die Connáh mitgebracht hatte, und waren sich alle schnell einig gewesen, dass sie mehr brauchten als nur einen Weg hinein und wieder hinaus.

Sie brauchten einen Verbündeten hinter den Mauern der Bibliothek.

Doch das war schwieriger als erwartet.

Die Bibliothekare - und Priester, die sich mit den Jahren unter sie gemischt hatten - waren nicht wirklich daran interessiert, ihre freie Zeit außerhalb zu verbringen.

Daymón war in den fünf Tagen nur Mann...



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