E-Book, Deutsch, Band 4, 665 Seiten
Reihe: EARBN-Reihe
Wagner Elves and Roses by Night: Starmoon
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7554-4039-0
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 4, 665 Seiten
Reihe: EARBN-Reihe
ISBN: 978-3-7554-4039-0
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
4. Teil der Fantasy-Reihe 'Elves and Roses by Night' Nur als Familie können sie den neuen Hindernissen entgegentreten! Medina hat es tatsächlich geschafft. Sie hat Leopas besiegt und damit ihr Volk und ganz Lyvián gerettet. Der lange und anstrengende Kampf scheint endlich vorüber zu sein, doch hinter den Bergen kommt ein neuer Gegner zum Vorschein. Werden Tobén und Medina es auch dieses Mal wieder schaffen, den Gegner zu besiegen? Oder ist ihr Glück nun endgültig verbraucht? Welche Geheimnisse verstecken sich noch in Lyvián? Der allerletzte Kampf steht Medina nun bevor...
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
2
War es das wirklich wert? Sollte ich mich weiter einmischen? Mich noch mehr in Gefahr bringen, nur seinetwegen? Wahrscheinlich war ich ein Dummkopf. Ein Dummkopf, der sich nur selber in sein eigenes Grab befördern würde! Doch was tat man nicht alles, um dieses Spiel zu beenden. Ich riskierte sogar mein Leben. Für einen Bastard. Für diesen Idioten, der so dumm war, sich auf dieses Spiel einzulassen. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Das war doch alles ein böser Traum. Eine Einbildung meiner Gedanken, die sich einen Weg hinaus bahnen wollten. Nein, das war es nicht! Ich stand wirklich hier, versteckt in der Dunkelheit. In dieser kleinen Nische, die mich vor aller Augen verborgen hielt. Noch konnte ich gehen. Einfach wieder verschwinden und niemand hätte mich gesehen. Oder hätte jemals mit meinem Plan gerechnet. Doch mein Körper rebellierte. Meine Beine blieben wie angewurzelt stehen und immer noch pumpte mein Herz Adrenalin durch meine Adern. Immer heftiger wurde das Pochen in meiner Brust. Das letzte Mal hatte ich dieses Gefühl während eines Kampfes gespürt. Als ich mein Schwert durch die Körper meiner Feinde hatte sausen lassen und ihr Blut mir ins Gesicht gespritzt war. Wenn ich Pech hatte, würde mir ein Kampf gleich auch noch blühen. Das alles nur seinetwegen. Wie war ich nur auf diese absurde Idee gekommen? Würde eine Rettung etwas an der Situation ändern? Vielleicht hatte ich mir auch nur etwas eingeredet.
Wahrscheinlich würde meine Tat alles nur schlimmer machen und es nur wenige Tage oder Wochen weiter hinauszögern. Wieso hatte Aéryn es immer noch nicht getan? Sie hatte doch alles, was sie dafür brauchte. Hatte sie vielleicht Angst? Nein, niemals! Aéryn kannte dieses Gefühl nicht. Niemals wäre sie auf diese Idee gekommen, einen so bösen Plan zu schmieden. Doch trotzdem musste ich mich fragen, was sie dann davon abhielt? Oder vielleicht wollte sie uns alle in Sicherheit wahren. Dieses hinterhältige Miststück! Aéryn war unberechenbar und das machte mir Angst. Ich wollte nicht wissen, was in ihrem Kopf vor sich ging. Ich war froh, ihr Angebot damals abgelehnt zu haben. Diese Verbindung wäre am Ende mein Tod gewesen und wahrscheinlich war es mein derzeitiger Plan auch. Doch ich musste etwas tun und ich wusste, dass auch Tobén so gehandelt hätte. Er würde uns beschützen, wenn wir es heile zu ihm schafften. Auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung waren und Philiás mich zu hassen schien, würde der High Lord meine Bitte nicht abschlagen. Dieser Plan - mein Plan - würde uns wohl oder übel verbinden. Wenn er mich nicht vorher umbringen würde. Ich versuchte, mein Inneres zu beruhigen und atmete vorsichtig ein und wieder aus. Konzentration war jetzt das Wichtigste. Scheitern war keine Option. Als Schritte neben mir zu hören waren, zuckte mein Körper kurz zusammen, doch schnell hatte ich mich wieder im Griff. Ich konzentrierte mich auf die Stimmen, die durch den Gang hallten. »Meinst du, es ist wirklich eine gute Idee?« »Natürlich, alter Freund. Wir werden höchstens eine halbe Stunde fort sein. Und aus diesen Zellen ist noch nie jemand herausgekommen. Es wird schon nichts geschehen ...« Langsam verblassten die Stimmen, und auch die Schritte wurden leiser. Ich horchte noch einmal genauer hin. Es war still. Selbst die Mäuse und Ratten schienen sich versteckt zu haben. Eine halbe Stunde war nicht viel, also hastete ich los. Ich hatte Glück, dass die restlichen Zellen leer waren, sonst wäre es nicht so einfach gewesen, an mein Ziel zu kommen. Die Person im Inneren blickte mich mit trüben, gelben Augen an. Kein Wort kam über seine Lippen, als ich mit einem Zauber das Schloss knackte. »Was willst du hier? Dich an meinem Elend ergötzen?«, zischte er. Dieser sture Bock! »Nein! Im Gegenteil. Ich bin hier, um dir deinen Arsch zu retten!« Bei meinen letzten Worten weiteten sich seine Augen. Er schien es nicht wahrhaben zu wollen, nicht glauben zu wollen, dass ich wegen ihm hier war. Ich lächelte ihm verschmitzt zu und hielt ihm auffordernd meine Hand entgegen. Ja, er sollte meinen Worten ruhig Glauben
schenken, denn allein würde ich diese Zelle und den Kerker nicht verlassen! Ich war doch tatsächlich eingeschlafen. Erholsam war dieser Schlaf jedoch nicht gewesen. Ganz im Gegenteil. Die Vision hatte meinen Körper in eine Starre versetzt. Nicht nur hatte ich seit langem wieder eine Vision gehabt, auch hatten sich die Augen von Moérs deutlich in mein Gedächtnis gebohrt. Es war klar, dass jemand versucht hatte, ihn zu befreien, und seine Stimme mir bekannt vorgekommen war, aber ich mich nicht mehr erinnerte, wem sie gehörte. Vielleicht hätte ich mich an die Person erinnert, wenn ich mehr von seiner Stimme gehört hätte. Doch dass ich durch die Vision nicht wusste, ob er es geschafft hatte, Moérs zu befreien, machte es nur noch schlimmer. Wenn er wieder auf freiem Fuß war, war es eine Katastrophe. Und sein Retter wollte ihn zu uns bringen? Das hatte er deutlich gesagt, als er kurz an seinem Plan gezweifelt hatte. Doch wie kam er darauf, zusammen mit Moérs zu uns zu kommen? Er musste doch wissen, was wir von ihm hielten. Dass Tobén den alten König der Riesen schon bei ihrer letzten Begegnung grün und blau geschlagen hatte. Der Retter glaubte daran, dass es ihre einzige Chance war zu überleben und sich vor Aéryn und ihrem Plan zu schützen. Uns allen war bewusst, dass sie ein starkes, mächtiges Herz brauchte, um einen neuen Onyx zu erschaffen. Ein Herz, das dem von Tobén oder mir gleich kam. Moérs! Doch dieser lebte, was bedeuten musste, dass der Onyx noch nicht erschaffen worden war. Lautstark ließ ich einen Schwall warme Luft aus meinem Mund strömen. Dieser kleine Gedanke schenkte mir kurz Erleichterung, doch nicht lange. Zwar war mir in diesem Moment bewusst, dass es keinen neuen Onyx gab, aber mir war nicht klar, ob der Retter seinen Plan überlebt hatte und sie auf dem Weg zu uns waren. War der Plan vielleicht doch gescheitert? Hatten sie es überlebt oder war Moérs jetzt tot und Aéryn hielt den Onyx in ihrer Hand? Mir brummte der Kopf und alles um mich herum schien nur verschwommener zu werden. Ich musste zu Tobén und den anderen, jetzt sofort. Ich sprang aus den Laken, in die ich mich eingewickelt hatte. Mit beiden Beinen landete ich vor dem Bett, als ein Stechen mich zusammenzucken ließ. Mein Bauch krampfte und ich musste mir die Hand fest hinauf drücken. Auch mein Steißbein fing merklich an zu kribbeln, und im selben Augenblick wusste ich, was das zu bedeuten hatte. Ich bekam meine Periode! Ich hastete durch die Tür in das kleine Badezimmer direkt neben unserem Bett. Dann wischte ich mir mit einem nassen Lappen zwischen den Beinen. Ich schnappte mir eines der Baumwollhöschen, die Gildá mir schon vor Monaten gegeben hatte. Darin waren mehrere Lagen kleiner Baumwollstreifen, die mich vor weiteren Unfällen schützen sollten. Ich hatte mich daran gewöhnt, doch der Luxus von richtigen Binden oder Tampons fehlte mir trotzdem. Oder dieses Gefühl, dass etwas Wunderbares in mir heranwuchs. Wieder ein Monat, indem es nicht geklappt hatte. Wieder ein Monat, der mir immer mehr die Hoffnung nahm, obwohl Tobén alles dafür tat, um mich zu ermutigen. Ich wusste, dass es nach einer Fehlgeburt schwieriger war, wieder schwanger zu werden. Und natürlich war es keine normale Fehlgeburt gewesen, sondern eine, die durch böse Magie heraufbeschworen worden war. Noch immer wussten Tobén und ich nicht, was Leopas' Magie alles in mir angerichtet hatte. Selbst Keálas war es nicht möglich, das herauszufinden. Und dann war da noch der Preis, den ich hatte zahlen müssen, um Tobéns Seele wiederzubekommen. Vielleicht war es wirklich unser Schicksal, niemals Kinder haben zu können. Vielleicht ... Ich hatte ganz vergessen, warum ich eigentlich aufgestanden war. Was mich aus meinem Schlaf gerissen hatte. Doch jetzt war es wieder deutlich in meinem Kopf. Alles, was ich gerade gesehen hatte. Ich musste mich beeilen. Irgendwo würde ich Tobén und die anderen schon finden. Als ich aus dem Bad heraustrat, blickten mich wunderschöne, blaue Augen an. Eingekuschelt lag Béal zwischen den aufgewühlten Laken und Kissen. Die Helligkeit, die ihr ganzer Körper ausstrahlte, stach mir direkt ins Auge. Sie war einfach wunderschön. Ist alles in Ordnung? »Ja! Und nein. Aber mir geht es gut, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.« Ich schenkte ihr ein kleines...