Wagner | Elves and Roses by Night: Fireheart | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 418 Seiten

Reihe: EARBN-Reihe

Wagner Elves and Roses by Night: Fireheart


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7554-2068-2
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3, 418 Seiten

Reihe: EARBN-Reihe

ISBN: 978-3-7554-2068-2
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Auch der Tod schreckt nicht vor einer wahren Liebe zurück! Medina hat nur knapp den Kampf gegen Leopas überlebt, und das auch nur mit Glück und der Hilfe von Lenox. Doch dafür hat sie einen hohen Preis zahlen müssen, der sie verändert hat. Eine schwarze Wolke schwebt über Medinas Leben, welche sie zu verschlingen droht. Nur mit der Hilfe ihrer Familie wird sie einen Weg finden, um Leopas aufhalten zu können. Wird sie es schaffen, jemals den Pfad in ihr altes Leben zurückzufinden? Oder wird sie die Hoffnung auf Liebe und Glück ganz verlieren? Es handelt sich um den 3. Teil der Fantasy-Reihe 'Elves and Roses by Night'.

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1
Ich sah zu Tobén, dessen Mund weit offen stand, aber kein Ton herauskam. Wie in Trance stand er da und dann, ohne Vorwarnung, fiel er einfach auf die Knie, wie ein Häufchen Elend. Sein Blick galt dabei nur mir und ich konnte deutlich sehen, wie immer mehr Kraft aus ihnen verschwand. Auch wenn ich meinen Blick nicht ganz von Tobén lösen konnte, sah ich alles deutlich um ihn herum. Leopas schritt ganz langsam auf ihn zu. Näher und Näher.
Doch Tobén rührte sich nicht ein kleines bisschen. Wie versteinert saß er da und blickte mich weiterhin an und ich blickte zurück. Seine Augen waren feucht und eine glänzende Träne bahnte sich ihren Weg. Ganz langsam kullerte sie über seine Wange.
- Für immer und ewig liebste Meddi!
Die schwarze Magie, die Leopas erzeugte, rauschte auf ihn nieder. Er wurde von dem Boden gehoben und schleuderte mit voller Wucht davon. Sein Aufprall in die Steinwand hinter uns brach mir das Herz. Der Knall war ohrenbetäubend. Schutt und Asche flogen umher. Eine Staubwolke stob in den Himmel und nur ein riesiges Loch blieb übrig. Das laute Knacken war noch lange zu hören, während Trümmer des Gesteins von oben herabrieselten und Tobéns Körper unter sich begruben.   Schweißgebadet wachte ich auf. Ich blickte mich hektisch um, doch ich erkannte sofort die deckenhohen Fenster und die blauen Laken, die mich bedeckten. Schon wieder dieser Albtraum. Jede Nacht das Gleiche.
Und wieder brummte mein Kopf vor Schmerzen von den wenigen Stunden, die ich geschlafen hatte. Wenn man das überhaupt schlafen nennen konnte. Es war eher ein Hin und Her zwischen wach sein und quälenden Träumen. Doch das waren sie nicht. Es waren keine Träume. Diese Erinnerung, die mich jede Nacht wach hielt, war real und ich musste mir gar nichts vormachen. Auch als Erinnerung in meinen Gedanken tat es unglaublich weh und war kaum auszuhalten. Ich zog langsam das Laken von meinen Beinen und hievte mich aus dem Bett. Schweren Schrittes trugen mich meine Beine zu den großen Fenstern, die hell zu schimmern schienen. Die Sonne stand mitten am Himmel, schien ununterbrochen und schickte ihre Wärme in die Natur. Es musste mitten am Tag sein, doch das war mir egal. Alles war mir egal. Ich ließ mich an der Scheibe hinabgleiten und landete auf dem Holzboden. Meine Beine hielt ich angewinkelt an meinem Körper und meine Stirn lehnte an dem kühlen Glas, welches die Wärme der Sonne überhaupt nicht aufgenommen hatte. Mein Blick wanderte umher. Erst traf er auf den Garten, der direkt unter mir lag. Links der kleine Brunnen, in dem das Wasser plätscherte und der mich an viele schöne Momente erinnerte. Rechts die weite Wiese mit den unzähligen verschiedenen Blumen und dem Drachen, der sich auf ihr ausgebreitet hatte. Seit Wochen hatte er sich nicht vom Fleck bewegt, genau so wenig wie ich. Seine rot-braunen Schuppen schimmerten im Licht der Sonne und verschmolzen mit dem Grün der Wiese. Aus seinen Nüstern stiegen kleine Rauchwolken und schwebten langsam hinauf in den Himmel. Nur daran erkannte ich, dass Falingeár am Leben war und ich wusste, dass er meine Gedanken hörte, die mich jeden Tag wach hielten. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken und döste weiter ruhig vor sich her. Er hatte mich die ganze Zeit in Ruhe gelassen. Dafür war ich ihm irgendwie dankbar. Noch jemanden, der mich belästigte, brauchte ich ganz sicher nicht. Ich wollte einfach nur meine Ruhe und allein sein. Ich wollte trauern können, ohne dass mich jemand dabei zu Gesicht bekam, denn ich hatte alles verloren. Alles, was mir wichtig gewesen war. Mein Glück, meine Hoffnung und am Ende sogar meine Liebe. Ich presste meine Beine noch fester an mich. Wieder überkam mich dieses Gefühl von Einsamkeit. Seit Wochen war sie mein stetiger Begleiter. Obwohl ich es nicht gerne zugab, war ich einsam. Mein Herz war in tausend Teile zerbrochen und ich wusste selbst nicht, ob es irgendwann wieder heilen würde. Wieder hatte ich meinen Traum vor Augen, meine widerspenstige Erinnerung. Den letzten Augenblick, in dem ich Tobén gesehen hatte. Für immer und ewig liebste Meddi ... Das waren seine letzten Worte an mich gewesen und je mehr Tage vergingen, desto undeutlicher wurde seine Stimme. Ich vergaß sie, die Stimme meines Mannes, und das machte mir Angst. Meine Trauer ebbte nicht ab. Sie wurde umso stärker, je öfter ich an ihn dachte und mich daran erinnerte, dass er nicht mehr hier war. Nicht mehr bei mir. Tobén war verschwunden und sein Körper mit ihm. Ich hatte es nicht mit eigenen Augen gesehen, nur Wortfetzen hingen in meinen Erinnerungen.
... Wir haben alles abgesucht ...
... Er hätte dort sein müssen ...
... Tobén ist einfach verschwunden ...
Ich hatte mich nicht von ihm verabschieden können und diese noch so winzige Geste würde mich noch lange verfolgen. Selbst eine Beerdigung war zu viel, um darüber noch weiter nachzudenken. Es war einfach alles zu viel und sinnlos. So ging es für mich nicht mehr weiter. Ich wollte nicht mehr und die anderen wussten das. Deswegen hatte Keálas mir meine Magie genommen und sie hinter einem Schutzzauber versteckt, den ich nicht brechen konnte. Wir wollen dich doch nur beschützen! So nannten sie es immer, doch für mich war es hier einfach nicht mehr auszuhalten. Ja, natürlich hörte ich mich an wie ein weinerliches Kind und niemand hätte sein Leben einfach so weggeworfen, nur weil deren Mann gestorben war. Doch für mich war meine Welt einfach nur noch schwarz und in einen dichten Nebel gehüllt. Ich wollte diesem Schmerz doch einfach nur entkommen und mich nicht mehr daran erinnern. Das Einzige, was ich wollte, war wieder Tobéns Nähe zu spüren, seine Wärme und mich in seinen Berührungen wohlfühlen. So oft hatten wir diese Momente zusammen gehabt, wo ich einfach alles vergessen konnte und nur er und ich zählten. Doch Tobén war tot. Eindeutig. Der Schmerz in meinem Inneren zeigte es mir. Tag für Tag, Stunde für Stunde pochte es in meinem ganzen Körper. Warme Tränen liefen über mein Gesicht und ich ließ es einfach geschehen. Schon lange hatte ich aufgehört, mich dagegen zu wehren und mich an eine Hoffnung zu klammern, die aussichtslos war. Es gab gerade keine Hoffnung, keinen Lichtblick, der mich zurück in mein Leben holte. Niemand machte mir ernsthafte Vorwürfe, denn nicht nur ich trauerte. Auch das Volk der Nachtelfen war in tiefe Trauer versunken. Bunte Kleider hatten sich schwarz gefärbt und überall standen schwarze Blumen. Die Fahnen am Burgtor hingen auf halbmast, niemand lachte mehr und die fröhlichen Gesänge waren verstummt. Als hätte sich mein Schmerz wie ein Fluch über die Burg gelegt und vielleicht war es genau so gewesen. Wir hatten unseren König, meinen Mann, verloren. Nichts war von ihm übrig geblieben. Und ihre Königin? Ich war ein Häufchen Elend, zu nichts zu gebrauchen, und wieso sollten sie an mich glauben, wenn ich mich versteckte und mich in meiner Trauer verlor? Mein Zimmer hatte ich nicht mehr verlassen und niemand hatte mich seit Wochen zu Gesicht bekommen.
Ich war nicht ihre Königin, nicht ihre High Lady. Ohne Tobén war ich nichts davon. Ich war einfach nur Medina, eine Frau, die in eine Rolle gedrängt worden war, die sie niemals haben wollte. Hätten Siénah und die anderen nicht so schnell reagiert, dann wäre das ganze Grübeln und Trauern schon lange vorbei. Ich wäre nicht mehr hier, nicht mehr am Leben, hätte Keálas mich nicht aufgehalten. Ohne Zweifel wäre ich Tobén in den Tod gefolgt, damit wir uns in 30.000 Jahren wiederfinden konnten, doch die anderen hielten es für eine dumme Idee. Ich musste mir eingestehen, dass ich in dieser Situation egoistisch handelte und mir die Meinung anderer egal war. Sie konnten sagen, was sie wollten, doch für mich war der Tod ein ziemlich guter Weg hier raus. Dass sie sagten, dass man ohne Tobéns Körper nicht wüsste, ob er wirklich tot war, war für mich nur eine Ausrede. Ich glaubte das alles nicht. Sie wollten mich damit doch nur beruhigen und mich irgendwie von der Trauer ablenken oder mir falsche Hoffnungen machen und ich wollte einfach nur meine Ruhe. Wieder zupfte ich an Tobéns T-Shirt herum, das ich seit Tagen trug. Ich nahm seinen Geruch wahr und erinnerte mich an die Zeit mit ihm. An die Zukunft, die wir miteinander gehabt hätten, wenn der schwarze Erhabene ihn mir nicht genommen hätte. Wie von selbst ballte sich meine Hand zur Faust, doch ich versuchte durchzuatmen. Meine Gefühle spielten Achterbahn und ich hatte nichts mehr unter Kontrolle. Gleich würde ich wahrscheinlich wieder vor Wut schreien, weinen oder mich auf den Boden fallen lassen und stumm die Decke anstarren. Das übliche Spiel, welches ich jeden Tag aufs Neue spielte. Ein Klopfen an der Tür weckte meine Aufmerksamkeit, doch ich rührte mich nicht. Ich blieb einfach sitzen, während mein Blick weiterhin aus dem Fenster gerichtet war. Ein leises Quietschen ließ erahnen, dass die Tür geöffnet wurde und in der Spiegelung in dem Fenster erkannte ich die Person. Es war Siénah. Pünktlich wie jeden Tag. Sie trug eine schwarze Rüstung aus Lederhose und Wams. Ihre Haare hatte sie zu einem festen Zopf geflochten,...



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