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E-Book, Deutsch, 533 Seiten

Reihe: ISSN

Wacker Poetik des Prophetischen

Zum visionären Kunstverständnis in der Klassischen Moderne

E-Book, Deutsch, 533 Seiten

Reihe: ISSN

ISBN: 978-3-11-029862-8
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die Studie nimmt die Wiederkehr des prophetischen Autorschaftsbildes und die Reichweite visionärer Poetiken in der Moderne in den Blick. Sie zeichnet nach, wie Autorschaft und Prophetie zu Beginn des 20. Jahrhunderts erneut zusammenkommen und welche Traditionen prophetischer Dichtung von Autoren wie Nietzsche, Rimbaud, Thomas Mann, George, Rilke, Trakl und Werfel aufgegriffen und modifiziert werden. Herausgestellt wird das produktive, teilweise auch brüchige Wechselspiel von Inszenierungen heiliger Autorschaft zwischen Selbstermächtigung und Entsubjektivierung einerseits und den prophetischen Sprachfiguren andererseits. Dabei zeigt sich, dass die Autoren und ihre Figuren nicht nur als charismatische Heilsbringer nobilitiert, sondern auch zu prophetischen Medien fremder Instanzen, v.a. der Sprache, erklärt werden. Die anachronistische Figur des Propheten erweist sich hierbei als Katalysator moderner und innovativer Ausdrucksformen. Die Nähe von Prophetie und unfreiwilliger Parodie offenbart aber auch die Tendenz zur Selbstdestruktion und die Gefahr der ideologischen Überformung des Propheten zum 'leeren' Medium. Vor diesem Hintergrund lässt sich die Debatte um die 'Wiederkehr des Autors' mit der um die 'Wiederkehr der Religion' verknüpfen.
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Zielgruppe


Literaturwissenschaftler, Literaturhistoriker


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;I.Einleitung: Zur Wiederkehr des Propheten als Künstler in der Moderne .;9
2;II.Dichtung und Prophetie;31
2.1;II.1. Der Dichter als Prophet/Seher: Ursprünge und Parameter einer Poetik des Prophetischen;32
2.2;II.2. Prophetentum und Künstlertum in Bubers Zeitschrift Der Jude;47
2.3;II.3. Exemplarische Vorboten prophetischer Autorpoetiken in der Moderne;57
2.3.1;II.3.1. Nietzsches Propheten-Figuration Zarathustra: Stilles Sprechen und >Wortblitz<;57
2.3.2;II.3.2. Rimbauds Entgrenzungs-Sucht: Der voyant als Wortspiel;75
3;III.Theoretisch-methodische Wegweiser: Der Dichter-Prophet als Grenzgänger;84
3.1;III.1. Prophetische Autorschaft: >Gesamtkunstwerk< - transgressive Autorpoetik;85
3.2;III.2. Stigma und Charisma;88
3.2.1;III.3.1 Vorbildverehrung und »Einfluss-Angst« (Harold Bloom);97
3.2.2;III.3.2 Exkurs: Knabe und Meister - Dichter und Held;102
3.3;III.4. Vorbilder: Gesichter der Ideen (Friedrich Gundolf, Max Scheler);105
4;IV Thomas Mann und Stefan George: Zwischen Prophetie und Parodie;114
4.1;IV.1.1. Thomas Manns Künstler-Prophet als (Ver-)Führer und >Leerstelle< (»Beim Propheten«);118
4.2;IV.1.2. Abbilderkult zwischen Reklame und >Erziehung des Menschengeschlechts< (»Gladius Dei«, »Fiorenza«);132
4.3;IV.1.3. Prophetische Gerichtsrede: Der Prophet als gerichteter Richter (»Das Gesetz«);142
4.4;IV.2. Götter, Helden und George: Zwischen Vorbildverehrung und »Einfluss-Angst«;147
4.4.1;IV.2.1. Zum Charisma Georges: Prophetische Gesetzeskraft und »Pathos der Distanz«;150
4.4.2;IV.2.2. Vorbilder-Verdichtung;163
4.4.3;IV.2.3. Georges Prophetie-Poetik: Hypertrophes Stückwerk -Entleibung des Propheten;172
5;V Rainer Maria Rilke: Transformation prophetischer Poetiken;186
5.1;V.l. Rilke als Prophet - ein Blick zurück;186
5.2;V.2. Rilke und das Alte Testament;201
5.3;V.3. Der Prophet als literarisches Sujet: Prophetische Künstlerpoetiken;209
5.3.1;V.3.1. Rhetorische Kriegspoetik des >Übermenschen< (»Der Apostel«);210
5.3.2;V.3.2. Der Prophet als Zufrühkommer: Naturpoetik (»Der Totengräber«);216
5.3.3;V.3.3. Dichtung als Inspiration - Dichtung als Hand-Werk (Geschichten vom lieben Gott);223
5.3.4;V.3.4. Rilkes Propheten-Vorbilder: Rodin und Cézanne;226
5.3.5;V.3.5. Prophetische Körperpoetik (Neue Gedichte);234
6;V.3.6 Prophetische Nachklänge: Neues Sehen, neues Schreiben? (Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, >Jubelbriefe<, Sonette an Orpheus);249
7;VI.Georg Trakl: Prophetische Sprachfiguren;264
7.1;VI.I. Okkultes Erbe - mystisches und prophetisches Erbe bei Trakl;264
7.2;VI.2. Trakl als Seher und Prophet: Inszeniertes Stigma - charismatische Beglaubigung;278
7.3;VI.3. Wollust der Priesterschaft- Wahrhaftigkeit des Propheten?;304
7.4;VI.4. Prophetische Bilderfluten: Trakls Reihungsstil;308
7.5;VI.5. Elis und Novalis - >NovElis<: Ausdruck als Klage;314
7.6;VI.6. Elis als Prophet: Die fragmentarische Leib-Sprache des Propheten;327
7.7;VI.7. Helian als Verwandter des Elis: Schauen und Tönen;341
7.8;VI.8. Von Hölderlin über Nietzsche und Rimbaud zu Trakl: Unreine Reinheitspoetik oder Mehrdeutigkeit als System;353
7.8.1;VI.8.1 Exkurs: Hölderlinspoeta vates: Reinheit als Bedingung prophetischer Poetik?;355
7.8.2;VI.8.2. Trakls prophetische Poetik des Unreinen-Reinen;369
7.8.2.1;VI.8.2.1. Exkurs: Rimbauds schmutziger, reinheitssüchtiger voyant;383
7.8.2.2;VI.8.2.2. Stirnzeichen: Charismatisches Stigma oder Einheit der Differenz;385
7.8.2.3;VI.8.2.3. Exkurs: »Zweideutigkeit als System« oder der stigmatisierte Künstler-Prophet bei Thomas Mann. .;392
8;VI.8.2.4 Reinigung der Sprache - Auflösung des Propheten in Töne;396
8.1;VI.9. Deutungsvoll-deutungslose Zeichen: Zur Semiotik des Dichter-Propheten;404
8.2;VI.10. Einflusslust: Zur Genealogie des Dichter-Propheten;410
8.3;VI.11. Das Ende: Apokalypse der Prophetie als Kunst-Vision;413
9;VII.Franz Werfel: Prophetisches Dichten zwischen Sprachmacht und Macht der Sprache;423
9.1;VII.1. Der Dichter als >Griffel< Gottes: Prophetie und der messianische Expressionismus zwischen Regression und Innovation;423
10;VII.2.1 »Wolle schreiben mich mit schöner Schrift!«: Erschreiben und Geschrieben-Werden in Werfels Lyrik und Kurzprosa;429
10.1;VII.2.2. Sprachnot - Sprachrebellion - Sprachwitz;439
10.2;VII.2.3. Exkurs: Moses Körper als Zwischen-Ort (Rudolf Kaysers Moses Tod);444
10.3;VII.2.4. Chaos und Form - Entseelung und Verkörperung - Entdichtung und Verdichtung;447
10.4;VII.3. Inspiration als Tor zur Weltchronik und zum Individuationsprozess (Höret die Stimme);453
10.4.1;VII.3.1. Der Schriftsteller als Prophet;454
10.4.2;VII.3.2. Die Personalität des Propheten: Autonomes Subjekt versus theologische Personalität;458
10.4.3;VII.3.3. Zur Differenz von Stimme und Wort;464
10.4.4;VII.3.4. Poetik des Prophetischen: Undeutliche Zeichen -akustische Epiphanien - der musische Mensch als Klangkörper und »Trompetenschrei«;467
11;VIII.Summe: Poetik des Prophetischen - das Ende prophetischer Dichtung und ein Blick in die Zukunft;479
12;Quellen;495
13;Forschungsliteratur;503
14;Personenregister;531


Gabriela Wacker, Universität Tübingen.

Gabriela Wacker, Universität Tübingen.


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