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E-Book, Deutsch, 113 Seiten, Format (B × H): 200 mm x 240 mm, Gewicht: 200 g
Voß / Wahrmann Scheibchenweise zum Erfolg
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96557-088-7
Verlag: ZIEL
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Praxistipps vom DiscGolf-Weltmeister zum Frisbee®-Einsatz in Gruppen, Schulen und Unternehmen
E-Book, Deutsch, 113 Seiten, Format (B × H): 200 mm x 240 mm, Gewicht: 200 g
Reihe: Gelbe Reihe: Praktische Erlebnispädagogik
ISBN: 978-3-96557-088-7
Verlag: ZIEL
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Frisbee®- oder DiscGolf ist ein einfaches Spiel mit komplexen erlebnispädagogischen Möglichkeiten, die für Lehrer, Trainer und Personalverantwortliche interessant sind. Genau diese Möglichkeiten sollen hier aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Dieses Buch stellt den Sport und das Spiel vor und möchte den Blick für Frisbee®Golf zusätzlich weiten, um Grundlagen und Praxisbeispiele für den pädagogischen Einsatz vorzustellen.
Die Attraktivität und die vielen Möglichkeiten liegen darin, dass DiscGolf ein Sport für Jedermann ist. Egal ob Vereins-, Schul-, und Firmensport oder Seminar in der Aus- oder Fortbildung, die Teilnehmenden bewegen sich an der frischen Luft und sind mitten in der Natur. Mit zugewandter Kommunikation, persönlichen Kontakten, Small Talk und Emotionen haben sie Gemeinschaftserleben und tanken WIR-Gefühl pur. So wird jede DiscGolf Veranstaltung automatisch zu Balsam für Leib und Seele.
Zielgruppe
Vereins-, Schul-, und Firmensport oder Seminar in der Aus- oder Fortbildung
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. Am Anfang war die Kuchenform 1. Am Anfang war die Kuchenform Die Geschichte des Frisbee®-Sports bzw. Disc-Spiels Wie so viele Sportarten der Neuzeit hat auch der Frisbee®-Sport seinen Ursprung in den USA. Es begann etwa im Jahre 1871 an der Ostküste Amerikas in Bridgeport, Connecticut, wo William Russell Frisbie eine Kuchenfabrik namens „Frisbie Pie Backing Company“ eröffnete. Schnell wuchs die Fabrik und es gab überall in der Nähe Filialen. Die Produktion wuchs auf über 80.000 Apfelkuchen je Tag! Die Kuchen wurden in Alu-Formen (Spritzgussformen) gebacken und verkauft. Hatte man den Kuchen gegessen, warf man die leere Form weg. Nicht nur die Wegwerfgesellschaft wurde an dieser Stelle geboren. Diese Bleche waren rund und Kinder und Studenten nutzten die weggeworfenen Bleche, um am Badestrand von Milford und an der Universität von Stanford Connecticut, zu spielen. Die Teenies und Studenten warfen sich die Kuchenformen mit der Öffnung nach unten zu und entdeckten so erstmals die Flugeigenschaften solcher Formen. Das beobachtete Frederic Morrison in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Zu einer Zeit, als fliegende Untertassen (= UFOs) die Menschen begeisterten, hatte er die Idee ein Produkt daraus zu machen und arbeitete an der Vervollkommnung der Form. Er begann, die Flugeigenschaften dieser Bleche zu verbessern, indem er zuerst versuchte, sie mit Metallringen zu stabilisieren. Das brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Nach weiteren vergeblichen Versuchen stieß er 1947 auf das ideale Material für die „Frisbee®“-Scheiben, nämlich Kunststoff. Diese konnten nun in jeder beliebigen Form und Farbe hergestellt werden und waren zugleich sehr leicht. Einige Discs wurden mit Lichtquellen versehen und abfotografiert, um die Anwesenheit „Außerirdischer“ zu dokumentieren! Dieser „Hype“ sorgte für eine weltweite Verbreitung der fliegenden Scheiben. © Dominik Wendland, http://www.dominikwendland.de/ Vier Jahre später entstand ein Nachfolger. Es war die beliebte „Pluto Platte“, die ab dem 13. Januar 1957 kommerziell von der Firma Wham-O vertrieben wurde. Dieses Modell hatte schon einige wichtige Merkmale, die auch die heutigen Scheiben noch aufweisen, wie zum Beispiel die Riefen im äußeren Drittel auf der Oberseite der Scheibe, die die Flugbahn stabilisierten. 1957 wurde von dem Inhaber der Vertriebsfirma die Bezeichnung „Frisbie“ für die Flugscheiben aufgeschnappt, und ohne Wissen über den historischen Ursprung ließ er sich den gleich klingenden Handelsnamen „Frisbee“ für sein Produkt eintragen. So ist der Begriff „Frisbee“, der meist als Gattungsname verwendet wird, eine eingetragene Marke des Spielzeugherstellers Wham-O. Aus diesem Grund musste der Sport einen neuen Namen bekommen, damit die warenrechtlichen Ansprüche gewahrt blieben. Da wurden einige Begriffe ausprobiert: Flugscheibe, Segelscheibe, in der früheren DDR sogar Wurfscheibe oder Schwebedeckel. Der Sport stammt aus den USA und so hat sich schließlich der englische Begriff Disc für die Frisbee®-Scheibe durchgesetzt und wir schreiben später in diesem Buch vom Disc-Sport bzw. in unserer Sache vom DiscGolf. 1959 fand in Eagle Harbor, Michigan dann der erste internationale Frisbee®-Wettkampf statt. Dann kamen die 60er Jahre und die Zeit der Hippies. Der Zeitgeist machte das Disc-Spiel zum Sport der Gegenkultur. Fünf Jahre später stellte Wham-O das „Official Pro Model“ vor, eine Scheibe, die generell für jeglichen Scheibensport zu verwenden war. 1967 wurde von Ed Headrick die International Frisbee® Association (IFA) gegründet. Die heute wohl populärste Frisbee-Wettkampfform Ultimate Frisbee® tauchte das erste Mal im Jahr 1968 an der New Jersey High School auf. So waren also die Ursprünge des heutigen Spiels mit den fliegenden Scheiben. Heute gibt es weltweit ca. 25 Millionen Spieler in 28 Ländern (Welt-, USA-, Asien-, Europa- und Deutschlandweit) – allein bei uns in Deutschland gab es in den letzten 3 Jahren eine Steigerung um fantastische 300 Prozent! Ca. 100 festinstallierte DiscGolf-Kurse gibt es allein in Deutschland, ca. 600 Kurse in Skandinavien, über 1000 in ganz Europa und ca. 3.500 Kurse in den USA! In Deutschland wird jedes Wochenende ein Turnier gespielt! Tendenz steigend! 1.1 DiscGolf, die Spielidee Das Spiel mit der Scheibe ist also noch eine recht junge Sportart und davon ist DiscGolf eine von verschiedenen Varianten, um mit der Disc zu spielen. Wie der Name schon vermuten lässt, ist DiscGolf stark an Ball Golf angelehnt. Viele Regeln und Begriffe wurden übernommen. Der Ball wurde gegen Scheiben und die Bodenlöcher gegen große Körbe ausgetauscht. Und so wie die Ball Golfer mit ihren Bags voller Schläger über den Platz ziehen, haben auch DiscGolfer Taschen voller verschiedener Scheiben mit unterschiedlichen Flugeigenschaften. Ein weiterer Unterschied sind die Kosten. DiscGolf ist ein kostengünstiger Sport, den sich jeder leisten kann. 2018 gab es übrigens zum ersten Mal in Deutschland ein Turnier DiscGolf gegen traditionelles Golfball. Je 30 Spieler in aufeinander abgestimmten Leistungsklassen traten auf dem Ball-Golf Platz in Schmallenberg gegeneinander an und spielten dort 9 Bahnen mit Längen zw. 140 m und 500 m. Neben die normalen Golflöcher im Boden wurden DiscGolf Körbe aufgestellt. Beide Gruppen hatten also gleiche Bedingungen. Während die Golfer mit ihren Abschlägen anfangs mehr Weite erzielten als die DiscGolfer mit ihren Würfen, waren diese dann aber beim Annähern und Einputten im Vorteil. Nach 9 Bahnen siegten die DiscGolfer mit insgesamt 104 Würfen weniger. Sensationell! 1.1.1 Das Geheimnis der fliegenden Scheibe Entscheidend für jedes Spiel sind natürlich die Flugeigenschaften der Discs. Sie sollte dafür formstabil und flexibel sein. Ausschlaggebend ist dafür das Material und dessen Biegefestigkeit. Hinzu kommen die Form und der Aufbau sowie das Gewicht und die Größe der Scheibe. Als Varianten wurden häufig Schaumstoff, Stoff, Gummi und Hartplastik verwendet, aber die richtigen Scheiben, die man auch für Turniere verwendet, bestehen aus einem Kunststoff- bzw. Polyurethangemisch. Die wichtigsten Formunterschiede gibt es bei drei verschiedenen Scheibentypen. Als erstes gibt es Discs mit einem großen Durchmesser und einem tiefen Rand. Sie benutzt man beim Mannschaftsspiel und im Allroundbereich. Zum zweiten haben wir die Scheiben mit einem sehr flachen Profil. Diese haben einen sehr geringen Luftwiderstand und werden für Weitwürfe und für DiscGolf verwendet. Und drittens, gibt es da noch die Discs mit einem erhöhten Zentrum, die mehr Auftrieb haben und aus diesem Grund sehr gut für Schwebewürfe (ähnlich Bumerang) und Hundefrisbee® geeignet sind. Flugweite und Flugstabilität werden durch das Profil, das Gewicht sowie dessen Verteilung und den Durchmesser der Scheibe bestimmt. All diese Informationen tauschen die Spieler detailliert und kameradschaftlich untereinander aus. Für Anfänger oder Veranstaltungen sind die sog. Putter völlig ausreichend, die dann noch als vierte Variante zu erwähnen sind. Letzterer Scheibentyp ist leichter zu beherrschen und verzeiht kleine Fehler. Die Scheiben haben ein Gewicht zwischen 125 und 175 g und sind in der Anschaffung mit 15 bis 18 Euro recht preiswert. Für Teilnehmer bei erlebnispädagogischem DiscGolf ist eine Scheibe pro Person ausreichend. Nur für die regelrechten Disc-Sportler werden die unterschiedlichen Discs interessant. Manch ein Sportler beschränkt sich auf 3 Basismodelle für die unterschiedlichen Distanzen, andere haben ca. 15 Discs in ihrer Tasche, aber es gibt auch Sammler mit über 1.000 Discs. Als namhafte Hersteller gelten die Ursprungsfirma der fliegenden Scheiben Wham-O, die Firma Innova Champion, Discraft und Lattitude, um nur die größten zu nennen. Fast jeder hat schon einmal eine Disc mit aufgedruckter Werbung in der Hand gehabt. Das sind meistens minderwertige Scheiben. Wer mit ihnen spielt, kann die Freude an DiscGolf schnell verlieren. Es käme ja auch keiner auf die Idee, mit einem Gymnastikball auf ein Fußballtor zu schießen. 1.1.2 Jetzt geht’s los: Das Disc-Spiel „DiscGolf-Plätze“ nennt man Parcours (s. Abschn. 1.1.3). Sie dürfen meistens kostenlos genutzt werden. Parcours in privater Hand kosten durchschnittlich 5 Euro pro Person und Spieltag. Bei der Spielidee des DiscGolfs geht es darum, den Parcours mit möglichst wenigen Würfen zu durchspielen. Dabei wird immer von dort aus weitergespielt, wo die Scheibe nach dem Wurf liegenbleibt, egal ob diese Position für die Spieler günstig oder ungünstig ist. Jede Spielbahn muss beendet werden und die Spieler setzen ihr Spiel solange fort, bis die Scheibe im Zielkorb landet. Diese Zielkörbe haben eine Gesamthöhe von 145 cm, eine Fangkorb-Höhe von 55 cm, eine Fangkorb-Tiefe von 24 cm und einen Fangkorbdurchmesser von 85 cm. Ca. 14 Ketten vom oberen Rand bis in den Korb bremsen die eintreffenden Scheiben und leiten sie in den Korb. Das Klingeln der Ketten ist für Spieler natürlich wie Musik in den Ohren, weil sie bei jedem Treffer erklingen. Alle Wurfversuche, die man je Spielbahn benötigt, werden am Ende einer Spielrunde zu einer Gesamtsumme addiert und in sog. Scorekarten (s. Abschn. 1.1.4) eingetragen. Der Spieler mit der geringsten Gesamtwurfanzahl ist Sieger. „Gibt es beim DiscGolf auch ein Handicap?“ Wird häufig gefragt. Offiziell gibt es das beim DiscGolf...