Voss | Striker | Buch | 978-3-86638-429-3 | sack.de

Buch, Deutsch, 30 Seiten, Format (B × H): 134 mm x 211 mm, Gewicht: 70 g

Reihe: 16er Reihe

Voss

Striker

Fast eine Nachtgeschichte - über einen jungen Fußballer
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-86638-429-3
Verlag: Dielmann Axel Verlag

Fast eine Nachtgeschichte - über einen jungen Fußballer

Buch, Deutsch, 30 Seiten, Format (B × H): 134 mm x 211 mm, Gewicht: 70 g

Reihe: 16er Reihe

ISBN: 978-3-86638-429-3
Verlag: Dielmann Axel Verlag


„Striker“ rufen sie ihn, weil er mal in den USA gespielt hat, als Stürmer. Jetzt spielt er Bundesliga und ist das junge Talent mit der ganz großen Zukunft. Bis ein böses Foul ihn niederstreckt – und Striker sich ganz anderen Herausforderungen gegenüber sieht …

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Zielgruppe


Fußballfans, Fußballspieler, Fußballer, Sportler, Profisportler, Fußballmannschaften, Coaches, Trainer,Sportjournalisten, Sportkritiker


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Weitere Infos & Material


Das Spiel lief an ihm vorüber. Er war nicht drin. Wieder mal. Entweder war er zu langsam oder die anderen zu schnell. Oder er stand falsch. Oder ließ sich mit einem einfachen Trick ausspielen. Und immer wieder, zu viel Abstand zum Gegenspieler. Zu wenig zum Mitspieler. Und Abseits. Wie oft stand er Abseits? Schließlich nicht mehr nur im Spiel.
Auch in der Kabine inzwischen.
Striker riefen sie ihn. Weil er mal in den USA gespielt hatte. Soccer nennt man es da und die Stürmer heißen Striker. Jetzt spielt er nicht mehr Soccer, klar, sondern wieder Fußball.
Deutsche Bundesliga. Heißt aber immer noch Striker. Sein Spitzname im Verein von Anfang an.
War immer sein Ziel gewesen. Bundesliga. Schon vor seiner Zeit in den USA. Von dort kommen kaum welche zurück. Ist nicht gut genug das Niveau in den USA. Altstarliga allenfalls. Dachte man früher. Stimmt aber nicht mehr. War mal so. Aber nicht mehr heute. Anspruch hoch. Qualität auch. Publikum ist besser, sachverständiger. Versteht jetzt wirklich was vom Spiel. Und will gute Spiele sehen. Und gute Spieler vor allem. So einen wie ihn. Als A Jugendlicher mit 16 aus Deutschland mit Stipendium ans College in die USA. Zum Fußball spielen, nicht für die akademische Karriere.
Mittelfeldspieler war er da noch, nicht Stürmer. Trainierte und hatte in der Jugend bei einem guten Verein aus der zweiten deutschen Liga gespielt. Typischer Ausbildungsverein. Gehen immer alle weg, die was drauf haben. Wie er. Dann machte er die Tore in der US College League. Für seine Uni.
Als Midfielder. Und dann für ein Team in der Mayor League Soccer. Die über ein hervorragendes Scouting verfügten und sein Talent schnell erkannt und ihn geholt hatten. Sein Talent als Stürmer, als Striker, als Goalgetter. MLS Team, war schon was. Erste Saison, in den Playoffs, sein Team, erst weit vorn, zuletzt am späteren Champion gescheitert. Zweite Saison, wieder Playoffs erreicht, länger dabei, dann doch wieder raus, aber spektakuläre Tore von ihm. Und nun rauschten die Angebote rein. Die Agenten stürzten sich auf ihn. Aber er hatte Glück. Die deutsche Agentur, bei der er seinen ersten Beratervertrag unterschrieb, war seriös. Die wollten ihn behutsam aufbauen. Da war er zwanzig. Angekommen in der Bundesliga. Er war glücklich. Zu Anfang. Ergänzungsspieler, so nannte man das. Aber mit dem eindeutigen Drang nach mehr, nach ganz oben in der Hierarchie der Mannschaft. Und mit dem Talent dazu. Und da hatte er wieder Glück. Da waren ein paar ältere und schon ziemlich erfahrene Spieler in seiner Mannschaft, die es nicht nötig hatten, den jungen Nachwuchskickern erst einmal zu zeigen, wo der Hammer hängt. Die ließen sie teilhaben an ihrer Erfahrung aus der Bundesliga, aus Europapokalspielen und sogar aus der Nationalmannschaft. Davon profitierte er sehr. Und war Stammspieler, schon in seiner zweiten Saison.
Von da an kannten sie ihn alle, den Striker.
Er schoß seine Tore auf denkbar einfache, direkte Art. Effizient nannten das die Kommentatoren. Keine großen Schnörkel, selten Spektakel, kein Showgekicke für die Galerie und keine Ronaldoposen nach dem Torerfolg, wie manch andere junge Spieler, wenn sie mal mehr als drei Tore in einer Saison geschossen hatten. Das hatte er nicht nötig. Er verhielt sich zurückhaltend, anspruchslos, dankbar, fast bescheiden. Arroganz lag ihm nicht. Dabei ging es stetig aufwärts, mit seiner Karriere. Er legte technisch zu. Wurde immer besser am Ball. Entwickelte sich auch körperlich weiter. Wurde vom jungenhaften Schlitzohr zu einem wuchtigen Stürmer mit Drang zum Tor, der den Ball behaupten konnte und auch den besser postierten Mitspieler nicht übersah. In seiner Mannschaft wusste man das sehr zu schätzen und auch seine Trainer sahen sein stetig wachsendes Potential. Er verlängerte den Vertrag bei seinem Verein zu erheblich verbesserten Konditionen für drei weitere Jahre. Und war schlau genug, auf Anraten seines Beraters auf ein noch höheres Gehalt zu verzichten. Er ließ stattdessen eine Ausstiegsklausel in den Vertrag aufnehmen, die es ihm garantierte, bei Zahlung einer vertraglich fixierten Ablösesumme, den Verein innerhalb der üblichen Transferperioden jederzeit verlassen zu können. Es hob seine Chancen auf dem Transfermarkt. Auch die Ablösesumme, die für ihn fällig werden würde, bewegte sich noch im unteren Bereich.
Sein nächster Vertrag würde noch höher dotiert sein, versprach der Berater, noch sehr viel höher. Vorausgesetzt, dass er der außergewöhnliche Spieler werden würde, der er auf Grund seiner bisherigen Leistungen und geschossenen Tore zu sein versprach. Da war er 22.
Er war der Striker. Oder nur Strike. So nannten ihn die jungen Fans seiner Altersgruppe auf den Stehplätzen. Die Mädchen vor allem. Er sah gut aus und machte Tore. Einfach und direkt aber todsicher, wenn er nur die geringste Chance dazu bekam. Das liebten alle.
So war es bisher gewesen. Seine Gegenspieler aber, auch die weniger erfahrenen, begannen im Laufe der Saison, ihn und seine Spielweise zu durchschauen. Er war keine Überraschung mehr für die. Sie nahmen ihn ernst und widmeten ihm größere Aufmerksamkeit. Das erhöhte zwar seinen Stellenwert und sein Selbstwertgefühl, wenn gestandene Profis, sogar Nationalspieler sich um seine Deckung kümmerten, doch es verminderte seine Torquote merklich.
Vor allem er selbst bemerkte es. Und ...


Voss, Peter
Peter Voss wurde 1952 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Abitur studierte er Germanistik, Amerikanistik und Philosophie an der Goethe Universität Frankfurt. Nach dem Examen arbeitete er einige Spielzeiten als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung für Oper / Ballett an den Städtischen Bühnen Frankfurt. An-schließend fand er in die Werbung und wurde nacheinander Geschäftsführer zweier Agenturen. In der Folge gründete er mit einem Partner eine eigene Agentur in Frankfurt, die er über 20 Jahre bis 2014 führte. Seither widmet er sich dem Schreiben. Sein literarisches Debüt Wolfsstunden / 12 Nachtgeschichten erschien 2021 bei uns im Verlag, gefolgt von Exploding Heads / Nachtgeschichte 12 bis 24 im Jahr 2023.



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