Buch, Deutsch, Band 56, 316 Seiten, GB, Format (B × H): 135 mm x 210 mm
Reihe: Sprache - Literatur und Geschichte. Studien zu Linguistik/Germanistik
Eine Korpusuntersuchung an wissenschaftlichen Texten des frühen Neuhochdeutschen
Buch, Deutsch, Band 56, 316 Seiten, GB, Format (B × H): 135 mm x 210 mm
Reihe: Sprache - Literatur und Geschichte. Studien zu Linguistik/Germanistik
ISBN: 978-3-8253-9676-3
Verlag: Universitätsverlag Winter
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Phänomen der Auslagerung von Nominalphrasen, Präpositionalphrasen und Relativsätzen in medizinischen und theologischen Texten aus der Zeit von 1650 bis 1900. Inwiefern kann Extraposition als Ausdruck kognitiv optimierter Informationsverarbeitung verstanden werden kann? Wie hängt sie mit Mündlichkeitsnähe zusammen und haben sich die Einflussfaktoren auf Extraposition diachron verändert?
Auf Grundlage korpuslinguistischer Annotation und unter Rückgriff auf Informationsdichte in Form von Surprisal wird Extraposition als mehrdimensionales Phänomen modelliert – beeinflusst durch erwartungsbasierte Verarbeitung, Gedächtnislast, Konstituentenlänge und Registervariation. Insbesondere bei Nominalphrasen besteht ein Zusammenhang zwischen hoher lexikalischer Informationsdichte und Nachfeldstellung.
Diese Studie leistet einen Beitrag zur diachronen Sprachverarbeitungsforschung und unterstreicht zugleich die Rolle der Satzklammer im Verarbeitungskontext.