Buch, Deutsch, 348 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 224 mm, Gewicht: 536 g
Reihe: Edition Politik
Zur alltäglichen Reproduktion von Nation und sozialer Ungleichheit
Buch, Deutsch, 348 Seiten, Kartoniert, Format (B × H): 148 mm x 224 mm, Gewicht: 536 g
Reihe: Edition Politik
ISBN: 978-3-8376-7611-2
Verlag: Transcript Verlag
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Anhand von Interviews mit Personen aus der sogenannten Mitte Deutschlands trägt das Buch zu einer Dekonstruktion der Auffassung von Nationalismus als ausschließlich intendierter Handlung bei. Die Relevanz dieser Analyse zeigt sich in der gegenwärtigen politischen Polarisierung, wenn narrative Grenzziehungen zwischen Mitte und Rand die mitunter geteilte Praxis verdecken und einer Reflexion von strukturellem Nationalismus, der auch in der Mitte gewaltvolle Formen annehmen kann, entgegenstehen.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Das Buch zeigt auf, dass es eines strukturellen Verständnisses von Nationalismus bedarf, welches auch jene häufig nicht reflektierte nationalistische Praxis der Mitte umfasst. In der Folge lassen sich mitunter gewaltvolle nationalistische Praktiken des Ein- und Ausschlusses, der Hierarchisierung und Marginalisierung auch innerhalb der Mitte aufdecken und kritisieren. Zudem wird der Zusammenhang zwischen Nationalismus der Mitte und sozialer Ungleichheit herausgearbeitet.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Das Buch knüpft an Forschungsansätze wie everyday nationhood und ambivalente nationale Identität hinsichtlich der Alltäglichkeit von Nationalismus bzw. der Implementierung einer Perspektive sozialer Ungleichheit an. Die repräsentativen Mitte- bzw. Autoritarismus-Studien wiederum vermögen es, die weite Verbreitung rechtsextremer Einstellungen in Deutschland aufzuzeigen. Die vorliegende Arbeit zeigt darüber hinaus auf, wie sich die Mitte gleichwohl als frei von Nationalismus begreifen kann.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Das Buch soll einen Anstoß zur Selbstreflexion für die Mitte hinsichtlich der eigenen, häufig nicht intendierten und dennoch teilweise gewaltvollen nationalistischen Praxis liefern. Eine Diskussion des Buches erscheint mir sowohl mit gewöhnlichen Menschen als auch mit politischen Funktionsträger*innen spannend, die mit Asylrechtsverschärfungen und Ressentiments gegen Migrant*innen Wahlkampf betreiben und sich zugleich durch Grenzziehung nach rechts als Teil einer politischen Mitte legitimieren.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Nationalismus der Mitte in Deutschland macht die alltägliche, häufig nicht intendierte Reproduktion von Nation und sozialer Ungleichheit sichtbar.