Buch, Deutsch, 372 Seiten, GB, Format (B × H): 149 mm x 264 mm, Gewicht: 420 g
Eine soziologische Studie zum Deutungsproblem der Quantentheorie
Buch, Deutsch, 372 Seiten, GB, Format (B × H): 149 mm x 264 mm, Gewicht: 420 g
ISBN: 978-3-942393-51-5
Verlag: Velbrueck GmbH
Die Quantentheorie stellt eines der anspruchsvollsten und erfolgreichsten Theorieprojekte der Menschheitsgeschichte dar. Sie ist eine, wenn nicht die Universaltheorie der Physik. Die Geschichte ihrer Deutung und die Auseinandersetzung um ihre Interpretation berühren jedoch weitaus mehr als nur das Feld der theoretischen Physik. Eine solche Theorieanlage zerstört ontologische Gewissheiten. Sie stellt den Beobachter in Frage und sie lässt uns ahnen, was zu erwarten ist, wenn wir uns in anderen Feldern mit komplexen Phänomenen beschäftigen, die mit der Beobachterproblematik infiziert sind.
Als transklassische Physik ist die Quantentheorie gleichsam auf 'Welten ohne Grund' gebaut und enttäuscht damit die Hoffnung, sich Sinnfragen durch die Physik oder Mathematik entledigen zu können. Homolog zu den Hochformen mystischer Reflexion kann uns die Auseinandersetzung um die Deutung der Quantenphysik allerdings eine Ahnung vermitteln, was das Geheimnis der konditionierten Koproduktion von System und Umwelt – Reflexion und Welt – für uns bedeuten kann, und uns möglicherweise dabei helfen, in Welten ohne Grund heimisch zu werden. Hierbei wird deutlich, dass hochgetriebene Theorie, die sich in ihren Abstraktionen in hohem Maße von der lebensweltlichen Wirklichkeit löst, nicht im Widerspruch zur Möglichkeit von Welterkenntnis steht. Im Gegenteil, erst ein hinreichend elaboriertes und mit eigenen, intern konditionierten Konsistenzzwängen ausgestattetes Theoriegebilde stellt die Bedingung zur Möglichkeit von Reflexion und Erkenntnisgewinnung dar.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhalt
Vorspiel auf dem Proszenium (von Peter Fuchs)
Einleitung
I Die Entwicklung der Quantentheorie
II Die Suche nach Alternativen zur Kopenhagener Interpretation
Ensemble-Interpretation: Rückkehr zum Teilchenbild Bohmsche Mechanik: Holistische Ordnungen Viele-Welten-Interpretation: Die ?-Funktion als einzige Realität Entfaltungen der Paradoxie einer nicht-klassischen Theorie
III Normalisierung – Quantentheorie und Experimentalphysik
IV Nicht die Quantenphysik, sondern unsere Alltagswelt bleibt das Unerklärliche
Spontaner Kollaps: Rückkehr zur klassischen Realität Zeit und Irreversibilität: Wissen macht einen Unterschied Informationstheoretische Deutung: It from Dekohärenz: Die Natur misst sich selber Konsistente-Geschichten-Theorie: Selektive Existenzen Emergenz: Abschied von der Weltformel Von der Physik zur Metaphysik?
V Operative Schließung von Theorie: Das Beispiel der Stringtheorie
VI Quantentheorie und Mystik
VII Formprobleme einer Universaltheorie – systemtheoretische Reflexionen
Literatur
Personenregister