Buch, Deutsch, 256 Seiten, Format (B × H): 153 mm x 233 mm, Gewicht: 447 g
Reihe: hors série
Szenarien ästhetischer Lebendigkeit
Buch, Deutsch, 256 Seiten, Format (B × H): 153 mm x 233 mm, Gewicht: 447 g
Reihe: hors série
ISBN: 978-3-03734-075-2
Verlag: diaphanes
Gegenstand des Bandes ist die grundlegende Transformation des Denkens ästhetischer »Lebendigkeit« in der Epoche der philosophischen Ästhetik. Entscheidend für die Neubestimmung des klassisch-rhetorischen Topos und die Inauguration eines neu verstandenen ästhetischen Lebensbegriffes ist zunächst die parallele, vielfach verschränkte Entwicklung der Disziplinen Biologie und Ästhetik im Zeitraum von 1750 bis 1800. So vollzieht sich mit der Entwicklung der Naturgeschichte zu einer Wissenschaft des Lebens – der Biologie – ein Umbruch im klassischen Denken der Natur. In der Ästhetik wiederum rückt zeitgleich mit dem Konzept eines ästhetischen »Belebens« bzw. »Lebens des Subjekts« (Kant) die Eigenständigkeit eines sich selbst erhaltenden Modus von Wahrnehmung, Urteil und »Lust« in den Vordergrund.
Im 19. Jahrhundert zeigen sich die Spannungen, die den ästhetischen Lebensbegriff auszeichnen, dann konkreter ausgestaltet. Hier wird die Kehrseite emphatisch begriffener Lebenskonzepte etwa an untoten Vampiren und übermenschlichen Monstern anschaulich. Die in den Lebensbegriff eingetragenen Ambivalenzen zeigen sich ebenfalls in der mit der Ästhetik verknüpften generellen Frage des Wissens vom Leben.
Entlang einer Vielzahl unterschiedlicher Szenarien entfalten Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker, Wissenshistoriker und Philosophen die vita aesthetica kunstvoller Zeichenpraktiken im 18. und 19. Jahrhundert und untersuchen das Nachleben des älteren Topos der Lebhaftigkeit/Lebendigkeit in seinen epistemologischen und ästhetischen Dimensionen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
7 | - | 11 | Einführung | (Armen Avanessian, Winfried Menninghaus, Jan Völker) |
15 | - | 16 | Sektion 1: Die Entstehung zweier Disziplinen: Biologie und Ästhetik | (Armen Avanessian) |
17 | - | 29 | Aesthetik, aisthesis und das Schöne | (Olaf Breidbach) |
31 | - | 44 | Vom Bildungstrieb der Stoffe | (Friedrich Weltzien) |
45 | - | 53 | Luft um 1800 | (Joseph Vogl) |
55 | - | 56 | Sektion 2: Ästhetisches Leben | (Jan Völker) |
57 | - | 75 | ›Bravi i morti!‹ | (Frank Fehrenbach) |
77 | - | 94 | »Ein Gefühl der Beförderung des Lebens« | (Winfried Menninghaus) |
95 | - | 113 | Komplettes Leben | (Jan Völker) |
115 | - | 129 | »Zum Ungeheuren hast Du mich gewöhnt…« | (Felix Ensslin) |
133 | - | 134 | Sektion 3: Prekäres Leben | (Armen Avanessian) |
135 | - | 155 | Das Monster im Regenbogen | (Denise Gigante) |
157 | - | 176 | Die ästhetische Wiederkehr des Vampirismus | (Armen Avanessian) |
177 | - | 191 | Anti-Pygmalion | (Barbara Wittmann) |
193 | - | 211 | Form und Leben in der Theorie des Romans | (Rüdiger Campe) |
213 | - | 214 | Sektion 4: Lebenswissen | (Jan Völker) |
215 | - | 225 | Zur Genesis der Vererbung als biologisches Konzept, 1750–1900 | (Staffan Müller-Wille, Hans-Jörg Rheinberger) |
227 | - | 236 | Drehmoment | (Helmut Müller-Sievers) |
237 | - | 249 | Leben im Modus des Als-Ob | (Thomas Brandstetter) |