Voehl / Marks | Dorian Hunter 58 - Baal | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 58, 280 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

Voehl / Marks Dorian Hunter 58 - Baal


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-95572-058-2
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 58, 280 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

ISBN: 978-3-95572-058-2
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Asmodi I. wurde zu neuem Leben erweckt. Damit sind die Verhältnisse in der Schwarzen Familie auf den Kopf gestellt! Um seine Stellung als Oberhaupt zu festigen, benötigt Asmodi Hilfe - und ruft Kräfte auf den Plan, die selbst er kaum beherrschen kann ... Der 58. Band der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter. - 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 235: 'Der Fliegenkult' 236: 'Baal' 237: 'Die magische Seuche'

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Der Fliegenkult

von Geoffrey Marks

1. Kapitel


Als würden die rhythmischen Schallwellen aus den mannshohen Lautsprecherboxen wie elektrische Impulse in die Leiber der Partygäste jagen, zuckten die jungen Frauen und Männer auf der Tanzfläche mit Armen und Beinen; sie sprangen, ruckten mit den Köpfen und johlten lauthals.

Die Frauen trugen Bikinis oder luftige Strandkleider, die kaum etwas von der gebräunten Haut verbargen; einige hatten ihre Oberbekleidung abgelegt und tanzten barbusig, die Arme wie beschwörend über den Köpfen erhoben. Die Männer waren in grellbunte Shorts und kurzärmelige Hemden gekleidet, die die muskulösen, im farbigen Scheinwerferlicht ölig glänzenden Körper deutlich betonten.

Es herrschte eine ausgelassene, fast ekstatische Stimmung. Die Barkeeper hatten alle Hände voll damit zu tun, die farbenfrohen Drinks mit den exotischen Namen zu mixen, die sich an diesem Abend besonders regen Zuspruchs erfreuten.

In dem Festsaal des Reef-Hotels an der australischen Gold Coast südlich der Stadt Brisbane war es trotz Klimaanlage schwül und drückend. Schweiß rann die Körper der Tanzenden hinab, verklebte die Kleidung und perlte in den Haaren.

Die Glastüren, die auf die breite Veranda hinausführten, waren weit geöffnet. Doch die tropische Brise, die vom Meer her hereinwehte, war fast noch heißer, als die mit Schweißgeruch, Parfüm und Zigarettenqualm geschwängerte Saalluft.

Susan Rivers war auf die Veranda hinausgetreten und hatte sich von den Feiernden abgewendet. Die Unterarme auf die gemauerte Balustrade gestützt, ließ sie den Blick schwermütig über den in der Dunkelheit fahl schimmernden, weißen Strand schweifen.

Hier und da lagen Paare im Sand und vergnügten sich kichernd. Hinter einer Wand aus hastig in den Boden gerammten Surfbrettern drang ein Stöhnen und Juchzen, das so laut war, dass es sogar die über den Strand schallende Musik übertönte.

Der taube Klumpen in Susans Magen schwoll beim Anblick der Paare nur noch mehr an, sodass sie es plötzlich bereute, hinausgegangen zu sein, um etwas Luft zu schnappen.

Doch in dem Saal sah es nicht anders aus: überall, wo sie hinblickte, glückliche Paare, die sich ausgelassen ihren Gefühlen hingaben.

Susan seufzte. Es war falsch gewesen, dass sie sich hatte überreden lassen, mit zu dieser Party zu kommen.

Die junge Frau strich sich eine Strähne ihres schulterlangen, blonden Haars aus dem Gesicht und blickte zum Meer hinüber. Ein paar Windsurfer nutzen den schwülen Wind für eine nächtliche Regatta. Lampen zierten die Spitzen der Masten und ließen die Surfer in Susans Augen wie mythische Lichtgestalten aussehen, die unermüdlich über das teerschwarze Wellenchaos patrouillierten, um die Kreaturen der Tiefe im Zaum zu halten und sie daran zu hindern, an Land zu kriechen, wo sie sich auf die arglosen Menschen gestürzt hätten.

So jedenfalls war Brian ihr stets vorgekommen, wenn sie nahe der Brandung im Sand gesessen und ihm dabei zugesehen hatte, wie er nachts mit seinem Surfbrett vor ihr auf und ab fuhr.

Brian …

Susan erschauerte bei der Erinnerung an ihn. Einsamkeit und Ungewissheit nagten an ihren Nerven, ließen sie in ihrem hauchdünnen Minikleid frösteln. Warum nur war er verschwunden? Aus eigener Entscheidung – oder war ihm womöglich etwas zugestoßen …?

Eine Fliege schwirrte dicht an ihrem Gesicht vorbei. Verärgert wedelte sie mit der Hand, um das Insekt zu verscheuchen, das wie ein Satellit um ihren Kopf surrte.

Da tauchte plötzlich ein Mann neben ihr auf.

»Hier – trink das, Darling«, forderte er sie auf und reichte ihr ein hohes Glas mit einer gallegrünen Flüssigkeit darin. Ein feuerroter Strohhalm ragte zwischen blau gefärbten Eiswürfeln aus dem Mixgetränk, das scharf nach Alkohol roch.

»Das war doch nicht nötig, David«, sagte Susan und ergriff das Glas zögernd. »Ich bin nicht zum Feiern aufgelegt, das weißt du doch.«

Ihr Gegenüber saugte geräuschvoll am Strohhalm seines Cocktails. Dass eine fette, schwarze Fliege darauf hockte, schien er nicht zu bemerken. Der Flüssigkeitsspiegel in dem Glas senkte sich rasch.

»Vergiss diesen Brian doch endlich, Susan«, sagte er, nachdem er den Strohhalm mit der Zunge schmatzend zwischen den Lippen hervorgeschoben hatte, was die Fliege veranlasste, träge davonzufliegen. »Dieser Bursche ist es nicht wert, dass du ihm eine Träne nachweinst.«

»Was weißt du schon!«, fuhr Susan den jungen Mann an.

»Nun sei doch nicht gleich eingeschnappt«, erwiderte David hart. »Begreif doch endlich, dass du dich in deinem Brian getäuscht hast. Er hat dich sitzen gelassen und vergnügt sich jetzt mit einer anderen.«

Susan schüttelte abgehackt den Kopf, sodass ihr blondes Haar herumwirbelte. »Du kennst Brian nicht. Wir sind seit drei Jahren ein Paar. Es passt nicht zu ihm, dass er plötzlich sang- und klanglos verschwindet. Er ist schon zwei Tage lang nicht mehr in unserem Apartment aufgetaucht. Er ruft nicht einmal an!«

David legte ihr eine Hand auf die Schulter und grinste begütigend. »Du wärst nicht das erste Mädchen, das während eines Urlaubs im Surfer's Paradise von ihrem Lover verlassen wurde. Glaub mir, so etwas passiert hier ständig. Was meinst du, wie viele Tragödien ich an diesem Strand schon miterlebt habe.«

Susan verschränkte unbehaglich die Arme vor der Brust und betrachtete ihr Gegenüber prüfend. Das Cocktailglas in ihrer Hand wog plötzlich schwer und war eiskalt.

Sie kannte David Mahone erst seit knapp einer Woche. Brian war ihm beim Surfen begegnet. Seitdem hatten sie gemeinsam einige Ausflüge an versteckte Buchten unternommen, die unter den ortsansässigen Surfern als Geheimtipp galten.

David lebte seinen Angaben zufolge auf einer Farm nördlich von Brisbane und war ein leidenschaftlicher Surfer. Er kannte die Küste und die Strömungsverhältnisse wie kein Zweiter und verbrachte jede freie Minute auf dem Wasser.

Eigentlich war David überhaupt nicht Susans Typ. Für ihren Geschmack war er viel zu stämmig und grobschlächtig. Seine schwarzen dichten Haare wirkten drahtig und standen wie Borsten vom Kopf ab. Das breite Kinn zierte ein fingerlanger Spitzbart, der dem Gesicht im Zusammenspiel mit den dunklen Augen einen verschlagenen, brutalen Ausdruck verlieh.

Trotzdem war Susan froh, dass David sich ihrer angenommen hatte. Sie kannte in diesem Urlaubsparadies für Surfer sonst niemanden.

Da sie selber nicht surfte, kam sie mit den anderen Sportlern nur schwer ins Gespräch. Und die Mädchen, die ihre Zeit hauptsächlich damit zubrachten, in der Sonne zu schmoren und gut gebaute Kerle anzubaggern, bedachten Susan nur mit argwöhnischen, geringschätzigen Blicken, da sie in ihr eine Rivalin witterten.

Susan seufzte melancholisch. Als Brian ihr vorgeschlagen hatte, Melbourne für zwei Wochen den Rücken zu kehren und am Strand von Brisbane auszuspannen, hatte sie nur zugestimmt, weil sie wusste, wie gerne Brian surfte. Doch jetzt bereute sie, eingewilligt zu haben. Sie hätte darauf bestehen sollen, eine Kreuzfahrt auf einem dieser riesigen schwimmenden Hotels zu unternehmen.

»Woran denkst du gerade?«, drang Davids raue Stimme in ihre Gedanken. Mit dem Daumen wischte er eine Träne aus Susans Augenwinkel. Dabei krabbelte eine Fliege, die auf seiner Hand gesessen hatte, auf ihre Wange.

Die junge Frau schüttelte sich angewidert, und die Fliege flog zögernd davon.

»Entschuldige«, murmelte Susan zerstreut, als sie Davids beleidigtes Gesicht bemerkte. »Was hast du gerade gesagt?«

»Ich wollte bloß an deinen Gedanken teilhaben.«

Susan zuckte lahm mit den Achseln und saugte kurz an dem Strohhalm. Ein scharfer, bitterer Geschmack breitete sich in ihrer Mundhöhle aus.

»Brian und ich – wir hätten diese Reise nicht unternehmen dürfen«, sagte sie rau. »Wenn er morgen nicht wieder auftaucht, werde ich zur Polizei gehen und ihn als vermisst melden.«

David grinste spöttisch. »Die Polizisten werden dich nur mitleidig belächeln«, prophezeite er. »Außerdem müsstest du mehrere Stunden warten, bis du an der Reihe bist, weil vor dir noch ein Dutzend anderer Leute mit gebrochenem Herzen eine Vermisstenanzeige aufgeben wollen.«

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass Brian wirklich fremdgeht.«

»Entspann dich, Schätzchen«, erwiderte David gelassen und umfasste ihren Oberarm. »An deiner Stelle würde ich es Brian mit gleicher Münze heimzahlen. Was glaubst du, wie blöde er gucken wird, wenn er herausfindet, dass du dich mit einem anderen amüsiert hast, anstatt dich vor Sorge um ihn aufzuzehren.«

Susan konnte über Davids billige Anmache nur müde lächeln. Es war allzu offensichtlich, dass er sich ihr als Seelentröster aufdrängen wollte. Sie war drauf und dran, ihn zu fragen, wie viele Mädchen er in seinem Leben schon über ihren untreuen Partner hinweggetröstet hatte.

Doch da wurde sie plötzlich abgelenkt.

Eine Frau taumelte barfuß über den Strand und näherte sich der Treppe, die zur Veranda der Festhalle hinaufführte. Im Gesicht der Fremden zuckte es unkontrolliert, während sie wie hypnotisiert zu Susan emporstarrte.

Irgendetwas schien mit dieser Frau nicht zu stimmen. Sie war klatschnass, als wäre sie gerade geschwommen. Anscheinend war sie aber komplett angezogen ins Wasser gesprungen, denn ihr Kleid klebte tropfend auf ihrem Leib. Das Kleidungsstück war zerrissen und schmutzig, die linke Brust war halb entblößt.

Doch das schien die junge Frau...



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