Vlcek / Davenport / Warren | Dorian Hunter 5 - Die Vampirin Esmeralda | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 422 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

Vlcek / Davenport / Warren Dorian Hunter 5 - Die Vampirin Esmeralda


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95572-005-6
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 5, 422 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

ISBN: 978-3-95572-005-6
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, ist tot - aber der Kampf gegen die Dämonen geht weiter. Schon tritt ein neuer Gegenspieler auf den Plan. Ausgerechnet Olivaro, den Hunter bislang für seinen Verbündeten hielt, hegt Ambitionen, Asmodi zu beerben. Enttäuscht über den Verrat nimmt Dorian den Fehdehandschuh auf. Er lässt sich auf einen Kampf ein, den er längst verloren hat ... Der fünfte Band der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter. - 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 18: 'Das Fest auf dem Teufelshügel' 19: 'Die Vampirin Esmeralda' 20: 'Bei Vollmond wird gepfählt' 21: 'Die Geliebte des Teufels' 22: 'Die Leichengrube'

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Das Fest auf dem Teufelshügel

von Neal Davenport

1. Kapitel


Dunkle Wolken rasten über den Himmel und verdeckten den durchscheinenden Mond. Es schien, als wollte eine unsichtbare Kraft verhindern, dass es hell wurde. Eine gespenstische Stille hing über der Moorlandschaft, und überall stiegen Dampfwolken auf. Den Polizisten war kalt; sie fühlten sich immer unbehaglicher, je näher sie dem Schloss auf dem Teufelshügel kamen.

Dorian Hunter hob das Fernglas. Das Schloss schien ausgestorben zu sein, doch mit jedem Schritt wurde die unbestimmbare Drohung stärker. Kein Licht war zu sehen. Die Umrisse der unzähligen Türme und Gebäude, die sich hinter den hohen Ringmauern erhoben, wiesen wie eine anklagende Hand in den schmutziggrauen Himmel.

»Das Schloss scheint unbewohnt zu sein«, sagte Trevor Sullivan, der neben Hunter stehenblieb.

»Nach unseren Informationen muss sich Coco darin aufhalten«, sagte der Dämonenkiller. »Und sie ist nicht allein.«

Er setzte das Glas ab und blickte sich um. Mehr als zwanzig Polizisten waren an der Aktion beteiligt. Ihnen war mitgeteilt worden, dass sie auf der Suche nach einem entflohenen Sexualverbrecher seien, der sich im Schloss versteckt hielte.

»Hoffentlich stimmen die Angaben«, seufzte der Observator Inquisitor, wie Trevor Sullivan genannt wurde. »Sonst haben wir das ganze Spektakel für ...«

»Die Information stimmt, O. I.«, sagte Hunter entschieden. »Und wir werden Coco aus dem Schloss herausholen.«

»Ich frage mich, weshalb Coco in diese gottverlassene Gegend gefahren ist – und was sie hier wohl will?«

Der Dämonenkiller gab keine Antwort. Er ahnte den Grund für Cocos Aufenthalt, und er hatte Angst, dass er zu spät gekommen war. Er stellte den Kragen seiner Jacke auf. Es regnete leicht, und der Wind zerrte an seinem nackenlangen Haar.

Das Schloss war ein Anachronismus. Es musste von einem Verrückten gebaut worden sein. Und was es besonders unheimlich erscheinen ließ: Es stand auf einem Hügel inmitten einer Moorlandschaft.

Plötzlich blieb der Dämonenkiller stehen. »Die Zugbrücke wird heruntergelassen.«

Die Brücke senkte sich langsam und krachte auf die Zugangsstraße.

»Stehenbleiben!«, rief der O. I., und die Polizisten folgten. Die meisten waren mit modernen Schnellfeuergewehren ausgerüstet, zwei trugen Maschinenpistolen.

Im diffusen Licht erkannte Dorian eine riesige Gestalt, die blitzschnell über die Brücke rannte. Er hob das Glas und drehte an der Feineinstellung. Der Anblick des Mannes war furchteinflößend. Er war gut und gern zwei Meter groß und hatte gewaltige Schultern und riesige Fäuste. Sein Gesicht wirkte leblos; ein verschwommener weißer Fleck. Auf den Armen trug er eine nackte Frau. Eine Hand lag in ihren Kniekehlen, die andere stützte ihren Nacken. Das pechschwarze Haar der Frau hing zu Boden; den Kopf hatte sie verdreht. Hunter konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber den Körper mit den üppigen Brüsten kannte er. Es war Coco, die der unheimliche Mann trug.

»Nicht schießen!«, brüllte der Dämonenkiller.

Der Unheimliche rannte einige Meter die schmale Straße entlang, dann wandte er sich nach rechts.

»Zwei Männer zu mir!«, rief Hunter und wandte sich dem O. I. zu. »Ich folge dem Mann, und Sie stürmen in der Zwischenzeit das Schloss.«

Der O. I. nickte. Zwei Polizisten folgten dem Dämonenkiller, der keuchend den Hügel hochlief. Der unheimliche Mann, der Coco trug, war mindestens dreihundert Meter entfernt. Er schlug einen Bogen und verschwand hinter einer Baumgruppe. Dahinter erstreckte sich das Moor.

»Wir müssen vorsichtig sein, Sir«, sagte einer der Polizisten. Er atmete schwer. »Das Moor ist heimtückisch.«

Hunter nickte. Vor den Eichen blieb er stehen und starrte über die Moorlandschaft. Von dem Unheimlichen und Coco war nichts mehr zu sehen. Der Boden war trügerisch. Überall standen Wasserlachen, und bei jedem Schritt versank man bis zu den Knöcheln im Morast. Der Himmel änderte langsam die Farbe. Er war jetzt hellgrau; bizarr geformte Wolken schoben sich vor die tiefstehende Sonne. Es war eine unwirkliche Landschaft, wie auf einem fremden Planeten, schoss es Hunter durch den Kopf.

Sie kamen nur langsam vorwärts. Einige Krähen kreisten über ihnen und stießen klagende Laute aus. Der Wind trug ihnen einen fauligen Geruch entgegen.

»Lassen Sie mich vorgehen, Sir!«, sagte einer der Polizisten. »Ich bin im Moor aufgewachsen.«

Hunter blieb stehen, und der Polizist ging voraus. Nachdem sie hundert Meter zurückgelegt hatten, sahen sie den unheimlichen Mann wieder. Er hatte einen gewaltigen Vorsprung gewonnen.

»Wir müssen rascher gehen«, keuchte Hunter.

Der Regen wurde stärker; sie konnten nur wenige Meter weit sehen. Jeder ihrer Schritte erzeugte quatschende Geräusche.

Der Polizist, der hinter Hunter ging, stieß plötzlich einen Schrei aus. Dorian wandte den Kopf. Der Polizist war nur einen Schritt vom Weg abgekommen und bis zu den Hüften im Morast versunken.

»Strecken Sie das Gewehr aus! Wir ziehen Sie heraus.«

Mit jeder Sekunde versank der Mann tiefer im Moor. Verzweifelt reichte er Hunter das Gewehr, der es am Lauf packte und mit aller Kraft zog, doch er konnte den Polizisten nur einige Zentimeter herausziehen.

»Helfen Sie mir!«, keuchte Hunter, und der zweite Polizist packte mit an.

Endlich hatte sie den Mann aus dem Sumpf gezogen.

»Danke!«

Hunter nickte ihm zu und drehte sich wieder um. Die Welt schien im Regen zu ertrinken. Nebelschwaden hingen über dem Moor.

»Es hat keinen Sinn«, sagte der Polizist, der als Führer fungierte. »Wir können nicht weiter. Es wäre Selbstmord. Wir müssen warten, bis der Regen aufhört.«

Hunter strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Der Regen prasselte auf seine braungebrannte Haut. Sein dichter Schnurrbart hing traurig herunter. Wütend fluchte er vor sich hin. Der Polizist hatte recht. Bei diesem Wetter war jede Verfolgung ausgeschlossen. Das Wasser stieg ununterbrochen. Er konnte sie getötet haben; oder er hatte den Weg verfehlt und war im Moor versunken.

Der Dämonenkiller ballte die Fäuste, und starrte zum Himmel empor. Der Regen konnte noch Stunden anhalten.

Aber Hunter irrte sich. Nach zwanzig Minuten riss die Wolkendecke auf, und es wurde langsam heller. Sie konnten weitergehen.

»Coco!«, rief Hunter immer wieder, doch er bekam keine Antwort.

Nach einigen Minuten wurde der Boden fester, und sie kamen rascher vorwärts.

»Es kann Stunden dauern, bis wir den Mann und das Mädchen finden«, sagte der Polizist.

Das war Hunter in der Zwischenzeit ebenfalls klargewordem.

»Wir sollten umkehren, Mr. Hunter, und den Hubschrauber anfordern.«

Der Dämonenkiller ärgerte sich, dass er kein Walkie-Talkie mitgenommen hatte, doch die ganze Aktion war so plötzlich gestartet worden. »Sie beide gehen zurück. Setzen Sie sich mit Mr. Sullivan in Verbindung! Der Hubschrauber soll das Moor absuchen.«

»Und Sie, Sir?«

»Ich suche weiter«, sagte Hunter entschlossen. »Lassen Sie mir ein Gewehr da!«

Der Polizist seufzte und reichte ihm die Waffe. Hunter packte sie und ging weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen. Etwa hundert Meter kam er rasch vorwärts, dann wurde der Boden wieder weich und nachgiebig. Nach fünf Minuten erreichte er ein kleines Wäldchen. Einige Vögel flogen protestierend auf. Er trat zwischen die Bäume und blieb stehen. Hinter einem Strauch erblickte er ein Bein. Er riss das Gewehr hoch und stand mit drei gewaltigen Sprüngen neben dem Strauch.

»Coco!«, rief er erleichtert.

Sie richtete sich langsam auf. Das dunkle Haar klebte an ihrem Kopf. Sie hob den Blick. Hunter kniete neben ihr nieder. Ihr schönes Gesicht mit den stark hervortretenden Wangenknochen und den dunkelgrünen Augen wirkte unendlich müde.

»Wo ist der unheimliche Kerl, der dich ins Moor geschleppt hat?«

Sie blickte ihn an, doch ihr Blick schien durch ihn hindurchzugehen.

»Von ihm ... droht ... keine Gefahr«, murmelte sie stockend, fast unhörbar.

Hunter schlüpfte aus seiner Jacke und legte sie um ihre Schultern. »Du bist in Sicherheit. In wenigen Minuten kommt ein Hubschrauber.«

Coco Zamis schloss die Augen. Mit einer müden Bewegung strich sie durch ihr feuchtes Haar.

»Was ist los, Coco?«, fragte er drängend.

Sie bewegte die Lippen. Er folgte ihrem Blick, doch nur das Moor lag vor ihnen. Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie sanft.

»Wach auf! Ich möchte endlich wissen, was geschehen ist.«

Sie sah ihn an, und Tränen schimmerten in ihren Augen.

»Du freust dich überhaupt nicht über mein Auftauchen«, stellte Hunter verbittert fest.

Sie versuchte ein Lächeln, was kläglich misslang. Sie senkte den Kopf, und ihr Körper wurde von Krämpfen geschüttelt.

Hunter nahm sie in die Arme und küsste sie sanft auf den Mund. Sie presste ihren Kopf gegen seine Schulter.

»Es war so fürchterlich«, hauchte sie.

»Erzähle!«, bat er.

»Es ist eine lange Geschichte. Ich möchte eine Zigarette.«

Er holte aus der Jacke eine Schachtel Player's und steckte zwei an; eine reichte er Coco, die hastig rauchte.

»Steh auf! Du wirst dich erkälten.«

Sie erhob sich. Die Jacke bedeckte notdürftig ihre Blößen. Sie atmete den Rauch aus und sagte: »Es ist wohl besser, wenn ich von Beginn an...



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