Vlcek / Davenport / Warren | Dorian Hunter 11 - Das Kind der Hexe | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 11, 432 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

Vlcek / Davenport / Warren Dorian Hunter 11 - Das Kind der Hexe


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95572-011-7
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 11, 432 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

ISBN: 978-3-95572-011-7
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Dorian hat endlich Gewissheit erhalten. Coco befindet sich nicht aus freien Stücken bei Olivaro - im Gegenteil, sie erwartet ein Kind des Dämonenkillers, das sie mit allen Mitteln vor der Schwarzen Familie schützen will. Was plant der selbsternannte Fürst der Finsternis, und wie lange wird Coco vor ihm in Sicherheit sein? In seiner Verzweiflung lässt Dorian sich auf ein geradezu wahnsinniges Experiment ein. Ein magischer Körpertausch gibt ihm die Möglichkeit, sich Olivaro unerkannt in der Gestalt eines anderen Mannes zu nähern. Aber damit hat er noch nichts gewonnen. Der Körper, den er wählte, gehört einem Werwolf, der zum Sterben verurteilt ist ... Der elfte Band der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter. - 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 47: 'Der Schatten des Werwolfs' 48: 'Panik' 49: 'Blut für Lukretia' 50: 'Die Höhle der Untoten' 51: 'Das Kind der Hexe'

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Der Schatten des Werwolfs

von Neal Davenport

1. Kapitel


Panik stieg in ihm hoch.

Er konnte sich an nichts mehr erinnern, er hatte alles vergessen, sogar seinen Namen. Die Straßenbeleuchtung brannte. Ein roter doppelstöckiger Autobus fuhr an ihm vorbei. Rasch blickte er sich um. Ich bin in London, stellte er fest. Der Autobus und die Wagen fuhren auf der linken Straßenseite. Auf einem Haus konnte er den Straßennamen lesen: Baring Road, S. E. 12. Die Baring Road war ihm unbekannt, er wusste aber, dass er sich im Südosten Londons befand, in einem Stadtteil, in dem er nie zuvor gewesen war. Er starrte seine rechte Hand an. Lange, schlanke Finger; der Handrücken war gebräunt und mit dunklen Haaren bedeckt. Er umklammerte einen Schlüsselbund; einen der Schlüssel hielt er zwischen Zeigefinger und Daumen. Sein Blick wanderte weiter und fiel auf ein gewaltiges schmiedeeisernes Tor, das mit scheußlichen abstoßenden Mustern verziert war. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. Hinter dem Tor lag ein gepflegter Garten, und er sah eine Villa. Jugendstil, stellte er fest und wunderte sich, woher sein Wissen stammte.

Kein Grund zur Aufregung, versuchte er sich zu beruhigen. In wenigen Augenblicken werde ich mich wieder erinnern können. Ich werde wissen, wer ich bin und was ich hier will.

Nochmals blickte er sich um. Kein Mensch war auf der Straße, nur gelegentlich raste ein Auto vorbei.

Mühsam unterdrückte er das Zittern seiner Hände, hob dann den linken Arm und sah, dass er eine Lederjacke trug. Er schob den Ärmel zurück. Die Rolex zeigte an, dass es zehn Minuten nach neun war. Er wartete einige Minuten, schloss die Augen und dachte angestrengt nach, doch seine Erinnerung kehrte nicht zurück. Er griff in die Außentaschen der Jacke und fand eine angebrochene Packung Players und ein Feuerzeug.

Schritte näherten sich. Er wandte den Kopf nach rechts. Es war ein verwachsener Zwerg, der rasch näher kam. Nie zuvor hatte er etwas Ähnliches gesehen.

Das unheimliche Geschöpf blieb vor ihm stehen. Es trug einen braunen Anzug. Der linke Arm war winzig klein und wirkte wie eine Geschwulst, die sich unter dem Ärmel abzeichnete. Dafür war der rechte Arm fast zwei Meter lang und dünn wie eine Liane. Die Beine waren unterschiedlich lang. Das Gesicht war abstoßend hässlich, mit Geschwüren und eitrigen Beulen übersät.

»Endlich erreiche ich dich, Dorian«, sagte der Zwerg mit schriller Stimme.

»Sie kennen mich?«

Der Zwerg lachte bösartig. »Du willst dich wohl nicht mehr an mich erinnern, Bruder, was?«

»Ich soll Ihr Bruder sein?«

»Stell dich nicht dumm, Hunter!«, knurrte der Zwerg. »Ich will, dass du mich tötest.«

»Wie nannten Sie mich?«

»Jetzt reicht mir diese Komödie!«, schrie der Zwerg. »Du bist Dorian Hunter, und ich bin Jerome Hewitt.«

Der Mann presste die Lippen zusammen. Der Zwerg kannte ihn. Er nannte ihn Dorian Hunter, doch dieser Name rief keine Erinnerung in ihm hervor. »Ich kann mich nicht entsinnen«, sagte er schwach. »Ich habe mein Gedächtnis verloren.«

Hewitt musterte ihn aufmerksam. »Ich glaube dir kein Wort, Hunter.«

»Es ist aber so. Ich habe die Erinnerung an alles verloren.«

»Töte mich endlich! Erlöse mich von meinen Schmerzen!«

Der muss verrückt sein, dachte der Mann. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen, und er will, dass ich ihn töte.

Der Freak versuchte, ihn zu packen. Der Mann schüttelte den dünnen Arm ab und näherte sich langsam dem Tor. Er steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch. Er passte. Seine Vermutung war richtig gewesen. Er sperrte das Tor auf, drückte einen der Flügel auf, trat in den Garten und wandte den Kopf um. Hewitt verfolgte ihn nicht. Er blieb draußen stehen, hüpfte wie ein Verrückter auf und ab und beschimpfte Dorian.

Ich heiße also Dorian Hunter, dachte der Mann. Und wie es aussieht, wohne ich hier.

Die wilden Verwünschungsschreie des Freaks wurden leiser. Der Mann ging rascher, blieb vor der Haustür stehen, griff nach der Klinke und drückte sie nieder. Die Tür war versperrt. Zögernd blickte er den Schlüsselbund an, steckte ihn in die Jackentasche und drückte auf den Klingelknopf.

Es dauerte mehr als eine Minute, bis die Haustür geöffnet wurde.

Eine ältere Frau, an die Sechzig, stand vor ihm und musterte ihn missbilligend. Sie trug ein altmodisches Kleid, und das graue Haar hatte sie aufgesteckt.

»Sie haben wohl den Schlüssel vergessen, Mr. Hunter?«

»Wer sind Sie?«

»Haben Sie den Verstand verloren, Mr. Hunter?«, fragte die Frau spöttisch.

»Ich kenne Sie nicht.«

»Aber ich bin doch Martha Pickford!«

Der Mann schüttelte den Kopf.

Hinter der Frau tauchte ein Mann auf. »Hallo, Dorian!«, sagte er. Er wirkte bullig, und sein Gesicht hatte brutale Züge.

»Soll ich Sie kennen?«, fragte der Mann.

»Na klar. Ich bin Marvin Cohen.«

Auch dieser Name sagte ihm nichts.

Die Alte trat einen Schritt zur Seite. Der Mann ging an ihr vorbei und blickte sich um. Die Diele rief keine Erinnerung bei ihm hervor. Seine Hoffnung, dass sein Gedächtnis zurückkehren würde, hatte sich nicht erfüllt. Tiefe Verzweiflung stieg in ihm hoch.

Der Mann, der sich als Marvin Cohen vorgestellt hatte, baute sich vor ihm auf. »Was hat das alles zu bedeuten, Dorian?«

Er hob verzweifelt die Schultern.

»Ich weiß es nicht«, sagte er tonlos. »Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Sie behaupten, dass ich Dorian Hunter sei, doch dieser Name sagt mir überhaupt nichts. Ich kenne Sie und die Frau nicht.«

»Sieh mal in den Spiegel, Dorian!«, sagte Cohen. »Vielleicht hilft dir das weiter.«

Er folgte zögernd. Vor einem hohen Spiegel blieb er stehen und beugte sich vor. Er war groß, mindestens ein Meter neunzig, schlank und hatte eine sportliche Figur. Sein Haar war mittellang und schwarz. Das Gesicht mit den stechenden, grünen Augen war dunkelbraun. Die Oberlippe zierte ein dichter Schnurrbart, dessen Spitzen nach unten gezwirbelt waren.

»Kannst du dich jetzt erinnern, Dorian?«

»Nein«, sagte Hunter heiser. »Es kommt mir so vor, als würde ich mich das erste Mal sehen.«

Cohen fuhr sich nachdenklich mit der Zunge über die Lippen. Er führte den Mann, der wie Dorian aussah, in ein großes Wohnzimmer. Auf einem Stuhl saß ein älterer Mann, der langsam aufstand. Er sah durchschnittlich aus. Das einzig Auffallende an ihm war, dass die rechte Gesichtshälfte wesentlich heller als die linke zu sein schien.

»Dorian behauptet, dass er sein Gedächtnis verloren hat«, erklärte Cohen.

»Sie soll ich wohl auch kennen?«, fragte der Mann mit Dorians Gestalt.

»Ja, ich bin Trevor Sullivan.«

»Nie gehört.«

»Setzen Sie sich, Dorian!«, sagte Sullivan.

Er setzte sich auf eine Couch und schüttelte den Kopf.

»Ich verstehe das einfach nicht«, sagte er. »Ich soll Sie alle kennen, doch ich kenne niemanden.«

Sullivan nickte. »Holen Sie bitte Phillip, Miss Pickford!«

Die Alte nickte und ging rasch aus dem Zimmer.

»Wer ist Phillip?«

»Sagt Ihnen der Name Lilian etwas?«

Er schüttelte den Kopf.

»Das ist Ihre Frau«, sagte Sullivan. »Sie haben noch eine Wohnung, Dorian. In der Abraham Road. Ein Reihenhaus, in dem Sie mit Lilian wohnen.«

»Ich kann mich nicht erinnern«, wiederholte er und stützte den Kopf zwischen seine Hände. »Es ist furchtbar.«

Sullivan und Cohen wechselten einen Blick.

»Ob die Schwarze Familie dahinter steckt?«, fragte Cohen leise.

»Schwarze Familie?«, wiederholte er verwundert.

»Er kann sich tatsächlich an nichts erinnern«, stellte Trevor Sullivan fest. »Das kann ziemlich böse werden.«

»Dorian hat sich doch mit der Dämonengruppe verbündet, die Olivaro feindlich gegenübersteht«, sagte Cohen.

»Vielleicht war das eine Falle«, meinte Sullivan.

»Ich verstehe nicht ein Wort«, sagte der Mann in Dorians Gestalt. »Sie sprechen von Dämonen und Olivaro. Was hat das alles zu bedeuten?«

»Später«, sagte Sullivan.

Die Tür wurde langsam geöffnet, und Phillip trat mit geschlossenen Lidern ins Zimmer. Er schien in Trance zu sein. Der Mann stand überrascht auf. Phillips Haut war fast durchscheinend. Blondgelocktes Haar fiel über die schmalen Schultern. Er blieb vor Dorian stehen und öffnete die Augen. Sie waren goldfarben und schimmerten geheimnisvoll. Phillip lächelte.

»Hallo, Dorian!«, sagte er.

Der Mann nickte schwach. Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung und wandte den Kopf um. Ich muss träumen, dachte er, als sein Blick auf eine dreißig Zentimeter große Gestalt fiel. Sie war normal gekleidet und wirkte trotz der Kleinheit überaus männlich. Das dunkle Haar des Puppenmannes war mit Silberfäden durchzogen.

»Wer ist das?«, fragte er und zeigte auf den Puppenmann.

»Don Chapman«, sagte Cohen.

»Ich träume«, sagte er und ließ sich auf die Couch fallen.

Er fürchtete, verrückt zu werden, schloss die Augen und kniff sich in die rechte Hand. Deutlich spürte er den Schmerz und riss die Augen auf.

Die Versammlung der seltsamen Gestalten verschwand nicht. Das geheimnisvolle Wesen mit dem blondgelockten Haar lächelte freundlich, drehte sich um und ging langsam aus dem Zimmer.

»Phillip zeigte keine...



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