Vlcek / Davenport | Dorian Hunter 31 - Panik in New York | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 31, 416 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

Vlcek / Davenport Dorian Hunter 31 - Panik in New York


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95572-031-5
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 31, 416 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

ISBN: 978-3-95572-031-5
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Die Jünger des Kinddämons Baphomet werden immer zahlreicher und setzen Luguri, das amtierende Oberhaupt der Schwarzen Familie, unter Druck. Der magielose Zustand in New York verschlimmert die Lage: Dämonen verlieren die Kontrolle über ihre magischen Fähigkeiten, werden zu ziellos mordenden Bestien ... Als Dorian und Coco in New York eintreffen, werden sie Zeuge, wie die Stadt unaufhaltsam im Chaos versinkt ... Der 31. Band der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter. - 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 143: 'Panik in New York' 144: 'Der Drachenhai' 145: 'Rächer aus dem Totenreich' 146: 'Die Vampir-Familie' 147: 'Insel des Schreckens'

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Panik in New York

von Neal Davenport

1. Kapitel


Gordon Calder wählte sich seine Opfer immer äußerst sorgfältig aus. Innerhalb seiner Sippe galt er als ausgesprochener Gourmet; er war ein Feinschmecker in jeder Beziehung.

Zufrieden blickte er Liz Fidler an, die ihm gegenüber im ›Club 133‹ saß. Hätte das Mädchen gewusst, dass Calder ein Werwolf war, wäre sie wohl nicht so ruhig sitzen geblieben, sondern hätte fluchtartig das Restaurant verlassen.

Liz entsprach genau seinen Vorstellungen. Schon immer hatte er eine Schwäche für langbeinige, knabenhafte Blondinen gehabt. Sie war neunzehn Jahre alt, besuchte eine Schauspielschule und stammte aus Concord, New Hampshire. Besonders faszinierte Gordon Calder ihr Puppengesicht mit den aufgeworfenen Lippen, der kleinen Stupsnase und den himmelblauen Augen. Ihr Verschwinden würde nicht so bald auffallen. Sie wohnte bei einer alten Frau, die sich um ihre Untermieterinnen nicht kümmerte. Tagtäglich verschwanden Dutzende von Menschen in New York, die niemals mehr wiedergesehen wurden. Ein Großteil dieser vermissten Personen ging auf das Konto der Schwarzen Familie.

Das junge Mädchen blickte sich scheu um. Nie zuvor war sie in einem so aufwendig ausgestatteten Restaurant gewesen. In ihrem billigen Sommerkleid kam sie sich völlig fehl am Platze vor. Ein Kellner brachte die Speisekarten, und Gordon Calder bestellte zwei Martini.

»Wie gefällt es dir hier, Liz?«, fragte er mit tiefer Stimme.

»Sehr gut«, sagte sie leise.

Dann schlug sie ihre Speisekarte auf, und unwillkürlich hoben sich ihre Brauen. Die Preise waren schwindelerregend. Die billigste Suppe kostete über zehn Dollar, und Fleischspeisen waren unter vierzig Dollar nicht zu haben.

»Worauf hast du Appetit?«, erkundigte er sich freundlich.

»Ich weiß nicht«, stammelte Liz. »Es ist alles so teuer.«

Calder lachte. »Keine Angst, du bist ja eingeladen. Such dir aus, was dir schmeckt! Besonders zu empfehlen ist die Krebssuppe.«

Liz nickte langsam. Sie warf wieder einen Blick in die Speisekarte; dabei beobachtete sie unauffällig Gordon Calder.

Eigentlich war er so gar nicht der Typ Mann, für den sie sich erwärmen konnte. Er war etwa dreißig Jahre alt. Sein Gesicht war aufgedunsen. Die Augen waren fast schwarz, und sein Blick war durchdringend. Das dunkelbraune Haar war kurz geschnitten und lag wie eine Kappe an seinem Kopf an. Die Stirn war niedrig, und die außergewöhnlich buschigen Brauen waren über der Nasenwurzel zusammengewachsen. Ein gestutzter Vollbart verbarg die untere Hälfte seines Gesichtes. Seine Gestalt war klein und gedrungen. Auffällig waren noch die riesigen Hände, die sehr stark behaart waren.

»Ich esse, was du isst«, sagte Liz schließlich und klappte die Karte zu.

Der Kellner servierte die Martinis und nahm Calders Bestellung entgegen.

»Cheerio!«, sagte Calder und hob sein Glas.

Liz folgte seinem Beispiel und nippte kurz an dem Getränk.

Calder lehnte sich bequem zurück und studierte das Mädchen. Langsam strich er sich mit der Zunge über die Lippen. Er hatte sie vor zwei Tagen kennengelernt. Seine magischen Fähigkeiten waren äußerst schwach, doch sie reichten dazu aus, um jede Frau innerhalb weniger Sekunden in seine Gewalt zu bekommen. Nie hatte er die geringsten Schwierigkeiten gehabt. Genussvoll stellte er sich vor, was er alles mit ihr tun würde. Sie ist der Typ, der vor Entsetzen in Ohnmacht fallen wird, wenn ich mich in meiner wirklichen Gestalt zeige, dachte Calder.

»Ich habe eine Überraschung für dich, Liz«, sagte Calder und beugte sich vor.

»Und die ist?«, fragte Liz neugierig.

Plötzlich verspürte Calder einen stechenden Schmerz in seinem Kopf. Er rang nach Luft und schloss die Augen. Irgendetwas Unerklärliches ging mit ihm vor. Ein eigenartiges Ziehen war in seinen Gliedern. Dieses Gefühl kannte er; es stellte sich immer ein, wenn er sich in einen Werwolf verwandelte.

»Was ist mit dir, Gordon?«, fragte Liz ängstlich.

»Mir ist plötzlich so seltsam«, flüsterte er und öffnete die Augen.

»Deine Augen!«, sagte Liz mit bebender Stimme. »Sie sind jetzt ganz rot. Blutrot.«

Mit aller Kraft versuchte Calder, die Metamorphose zu stoppen. Aber sosehr er sich auch bemühte, er konnte seine Verwandlung in einen Wolfsmenschen nicht aufhalten. Innerhalb weniger Sekunden war seine Stirn mit fingerlangen Haaren bedeckt, und sein Mund verformte sich zu einer Wolfsschnauze. Die Form seiner Hände veränderte sich; sie waren jetzt mit einem dunklen Pelz bedeckt, und die Finger wurden zu rasiermesserscharfen Krallen.

Liz stieß einen Entsetzensschrei aus. Sie wollte aufspringen und davonlaufen, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Wie eine Statue blieb sie sitzen.

Calders Gedanken verwirrten sich. Seine wahre, die dämonische Natur kam zum Vorschein. Er riss die Schnauze auf und entblößte dabei scharfe Reißzähne. Dann heulte er auf, sprang ruckartig hoch und stieß den Tisch um.

Nun waren auch die anderen Gäste auf ihn aufmerksam geworden. Ein paar Frauen kreischten hysterisch.

Liz kämpfte gegen eine drohende Ohnmacht an. Ein Zittern durchlief ihren Körper, als sich Gordon Calder über sie beugte und eine Pranke zum Schlag erhob.

Ein beherzter Gast ergriff einen Stuhl und rammte ihn Calder in den Rücken. Der Schlag des Wolfsmenschen ging daneben. Wütend drehte er sich um, fletschte die Zähne, duckte sich und fauchte den Mann an, der breitbeinig vor ihm stand und noch immer den Sessel mit beiden Händen gepackt hielt.

»Ruft die Polizei!«, brüllte eine dicke Frau.

Liz brach ohnmächtig zusammen. Sie rutschte langsam vom Stuhl herunter und fiel auf den Boden. Der Werwolf ging auf den Mann mit dem Stuhl los, der zurückwich und geschickt die Hiebe Calders parierte.

Der tapfere Mann hatte Verstärkung erhalten. Zwei Kellner hatten sich ebenfalls mit Sesseln bewaffnet und gingen nun auf das Monster los, das wild knurrend zurückwich. Ein Großteil der Gäste hatte panikartig das Restaurant verlassen. Das Heulen einer Polizeisirene, die rasch näher kam, war zu hören.

Calder hatte mit seinen scharfen Krallen einen Stuhl gepackt. Da schlug ihm einer der Kellner ein Stuhlbein über den Kopf.

In diesem Augenblick stürmten zwei uniformierte Polizisten ins Lokal. Der Wolfsmensch achtete nicht mehr auf die Hiebe. Er duckte sich, ergriff einen Kellner, riss ihn an sich und versuchte, seine Kehle zu zerreißen. Der Mann hob einen Arm, und Calder verbiss sich darin. Die Polizisten zogen fast gleichzeitig ihre Revolver. Drei Meter vor dem Wolfsmenschen blieben sie stehen. Sie zielten und schossen. Zwei Kugeln bohrten sich in Calders Leib, der ein unmenschliches Gebrüll ausstieß, vom Kellner abließ und sich den Polizisten zuwandte. Beide schossen wieder. Die Kugeln bohrten sich in die Brust des Wolfsmenschen, doch kein Blut drang aus den Wunden.

Calder schlug einem der Polizisten den Revolver aus der Hand, stieß den zweiten zur Seite und lief durch das Lokal.

Ein paar Bedienstete brachten sich schleunigst in Sicherheit. Niemand stellte sich dem Werwolf entgegen.

Calder lief an der Garderobe vorbei auf den Ausgang zu. Auf der Straße hatte sich eine ansehnliche Menschenmenge versammelt, die schreiend auseinanderwich, als der Werwolf auftauchte, über den Bürgersteig raste und auf die Straße sprang.

Ein Taxi brauste heran. Der Fahrer war so verblüfft, dass er vergaß, auf die Bremse zu steigen. Der schwere Wagen erfasste Calder und schleuderte ihn durch die Luft. Der Wolfsmensch schlug mit dem Hinterkopf auf der Gehsteigkante auf und blieb benommen mit gebrochenen Beinen liegen. Mühsam richtete er sich noch einmal auf, dann brach er zusammen. Sein Körper streckte sich. Und von einer Sekunde zur anderen veränderte sich sein Aussehen. Er hatte wieder seine menschliche Gestalt angenommen.

Ein paar Zuschauer hatten die Veränderung bemerkt. Überraschte Rufe wurden laut. Ein zweiter Streifenwagen blieb mit kreischenden Reifen stehen, dann kam noch einer. Die Polizisten drängten die Neugierigen zur Seite. Sie hoben den noch immer bewusstlosen Calder hoch und trugen ihn ins Restaurant.

»Der Bursche sollte eigentlich schon längst tot sein«, sagte einer der Polizisten. »Er hat vier Kugeln im Leib.«

Calder bewegte sich und schlug die Augen auf. Langsam hob er den Kopf und blickte sich um.

»Was ist geschehen?«, fragte er verwundert. Er verzog das Gesicht. »Meine Beine! Ich muss sie mir gebrochen haben.«

»Und von den Kugeln in Ihrer Brust sprechen Sie nicht, Mister?«

»Welche Kugeln?«

»Sie können sich also an nichts erinnern?«

Calder schüttelte den Kopf.

»Bleiben Sie ruhig liegen, Mister! In ein paar Minuten ist Leutnant Mandel da.«

Calder schloss die Augen und überlegte kurz. Mit seinen gebrochenen Beinen kam eine Flucht nicht infrage. Sie dürfen mich auf keinen Fall untersuchen, dachte er. Er musste ganz dringend seine Familie verständigen.

Bevor Calder noch zu einem Entschluss gekommen war, betraten zwei Männer das Restaurant. Einer der Männer, es war Tim Morton, trug eine dunkle Sonnenbrille, doch auch sie konnte nicht ganz das blau geschlagene linke Auge verdecken. Seine Nase war geschwollen, und auf der rechten Wange klebte ein Pflaster. Morton war FBI-Agent – ein Spezialist in der Dämonenbekämpfung.

Der Mann neben ihm war Leutnant Ernest Mandel. Er war tief gebräunt und sein blondes Haar sorgfältig frisiert. Kein Mensch...



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