van Laak | Einfach klar! | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 354 Seiten

Reihe: Rheinwerk Computing

van Laak Einfach klar!

So schreiben Sie verständliche und überzeugende Texte
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-367-10694-3
Verlag: Rheinwerk
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

So schreiben Sie verständliche und überzeugende Texte

E-Book, Deutsch, 354 Seiten

Reihe: Rheinwerk Computing

ISBN: 978-3-367-10694-3
Verlag: Rheinwerk
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Verständlichkeit ist der Schlüssel zu erfolgreicher Kommunikation. Petra van Laak zeigt Ihnen, wie Sie klare, präzise und zugängliche Inhalte für berufliche und formelle Kontexte schreiben. Egal ob im Unternehmen, in Behörden, im Bildungswesen oder privat - mithilfe praxisnaher Anleitungen und aktueller Tools gestalten Sie Ihre Texte effizient und wirkungsvoll. Die Expertin für professionelle Kommunikation und Textentwicklung vermittelt fundiertes Wissen und praktische Beispiele, um Missverständnisse zu vermeiden, Botschaften prägnant zu formulieren und Leserinnen und Leser zu überzeugen. Von Grundlagen über Zielgruppenanalyse bis hin zu gendersensibler Sprache und Barrierefreiheit.

Aus dem Inhalt:

  • Was einen Text verständlich macht
  • Zielgruppenanalyse und präzises Schreiben
  • Textaufbau und innere Logik
  • Stil und Tonalität
  • KI-Tools zur Textoptimierung
  • Gendersensible und inklusive Sprache
  • Redigieren und Optimieren
  • Emotionen in Texten
  • Checklisten und spannende Vorher-Nachher-Beispiele
  • Barrierefreiheit in der Textgestaltung
  • Präzision und Fachjargon


Petra van Laak ist eine Expertin für professionelle Kommunikation und Textentwicklung. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Trainerin und Beraterin vermittelt sie in Seminaren und Büchern klare, effiziente und leserfreundliche Ausdrucksweisen. Ihr Wissen kombiniert sie mit aktuellen Trends wie KI-gestützter Textoptimierung und gendersensibler Sprache, um moderne und zugängliche Kommunikation zu fördern.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Versteht sich doch von selbst -- oder? ... 9  VERSTEHEN! ... 13  Was einen verständlichen Text ausmacht ... 15  Verständlichkeitsmodelle und (KIgestützte) Messbarkeit von Verständlichkeit ... 32  Wie Texte richtig wirken -- mit Logos, Ethos und Pathos ... 40  Lesevergnügen: die Sinne ansprechen, den Leser überraschen ... 51  WISSEN! ... 67  Für wen schreiben Sie? -- Zielgruppen richtig ansprechen ... 69  Texte logisch aufbauen ... 91  Präzise formulieren ... 113  Fachjargon und Standardsprache: das richtige Maß finden ... 123  Impuls und Inspiration: Texte, die bewegen ... 138  Redigieren: Kill your Darlings ... 150  KI-Textgeneratoren einsetzen ... 160  Gendersensible Sprache ... 173  Barrierefreiheit mitdenken ... 192  Vielfalt beachten -- wertschätzend schreiben ... 208  MACHEN! ... 223  Antwort auf Beschwerde ... 225  Aushang ... 229  Formular (Antrag auf Balkonkraftwerk) ... 232  Kondolenzbrief ... 235  Geschäftsbericht, hier: Aktionärsbrief ... 238  Information an Mitarbeitende im Intranet ... 242  Kundenbrief ... 245  Online registrieren ... 249  Protokoll, hier: Eigentümerversammlung ... 256  Instagram-Post ... 260  LinkedIn-Post ... 263  Freudiger Anlass: Gratulation ... 266  Geheimhaltungsvereinbarung ... 270  Information vom Amt ... 276  Anleitung ... 280  Kontomitteilung ... 284  Merkblatt für die Briefwahl ... 289  Unternehmensleitbild ... 293  Aufruf zum ehrenamtlichen Engagement ... 297  Stornierung bestätigen ... 301  CHECKLISTEN ... 305  Checkliste 1: Was einen verständlichen Text ausmacht ... 307  Checkliste 2: Verständlichkeitsmodelle und (KIgestützte) Messbarkeit von Verständlichkeit ... 310  Checkliste 3: Wie Texte richtig wirken -- mit Logos, Ethos und Pathos ... 312  Checkliste 4: Lesevergnügen: die Sinne ansprechen, den Leser überraschen ... 314  Checkliste 5: Für wen schreiben Sie? -- Zielgruppen richtig ansprechen ... 316  Checkliste 6: Texte logisch aufbauen ... 319  Checkliste 7: Präzise formulieren ... 321  Checkliste 8: Fachjargon und Standardsprache: das richtige Maß finden ... 323  Checkliste 9: Impuls und Inspiration: Texte, die bewegen ... 325  Checkliste 10: Redigieren: Kill your Darlings ... 327  Checkliste 11: KITextgeneratoren einsetzen ... 330  Checkliste 12: Gendersensible Sprache ... 332  Checkliste 13: Barrierefreiheit mitdenken ... 335  Checkliste 14: Vielfalt beachten -- wertschätzend schreiben ... 337  ANHANG ... 341  Literaturverzeichnis ... 342  Dank ... 346  Index ... 349


Verständlichkeitsmodelle und (KI-gestützte) Messbarkeit von Verständlichkeit


Sprachgefühl und Intuition sind super, wenn es um verständliches Formulieren geht. Es gibt aber auch Modelle, die Verständlichkeit definieren und bewerten. Es lässt sich tatsächlich messen, ob ein Text von Lesenden gut verstanden wird. Mit KI-Tools ist das besonders einfach.

Modelle zur Verständlichkeit bewerten Texte systematisch und helfen dabei, sie zu verbessern. Sie geben auch Aufschluss über das Verständnisniveau einzelner Zielgruppen. Texte lassen sich so besser an ihre jeweilige Leserschaft anpassen. Solche Modelle analysieren Texte mithilfe bestimmter Lesbarkeitsformeln und machen sie objektiv vergleichbar. Für die Kommunikationswissenschaft, die Linguistik oder die Sprachpsychologie liefern sie wertvolles Datenmaterial.

Wir könnten jetzt tief in die Wissenschaft eintauchen, machen wir aber nicht. Wir konzentrieren uns stattdessen auf wenige Modelle und wie sie sich nutzen lassen. Für unser Ziel, immer besser und schöner und verständlicher zu schreiben.

Die Verständlichkeitsmodelle lassen sich unterteilen in qualitative und quantitative Modelle. Erstere bewerten die Qualität der Sprache, den Textaufbau, die Stringenz in der Entwicklung eines Gedankens und ob ein Text imstande ist, Resonanz beim Lesenden zu erzeugen. Hier geht es also vor allem um das menschliche Urteil über die Qualität eines Textes. KI-Tools sind für diese Modelle weniger geeignet. Sie kommen infrage, wenn es um Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung geht. Bei den qualitativen Verständlichkeitsmodellen sind insbesondere der Menschenverstand und damit die eigene Urteilskraft gefragt.

Die quantitativen Modelle zur Verständlichkeit zählen Wort- und Satzlängen, die Anzahl von Silben, den Anteil abstrakter Wörter und Fremdwörter sowie Passivkonstruktionen. Es geht um Zahlen und Statistik, die am Ende eine Aussage über die Verständlichkeit eines Textes treffen. Hier lassen sich KI-Tools gut einsetzen.

Schauen wir uns die wichtigsten Verständlichkeitsmodelle einmal genauer an.

Das Hamburger Verständlichkeitsmodell


Das Hamburger Verständlichkeitsmodell ist ein qualitatives Modell. Es wird auch Hamburger Verständlichkeitskonzept genannt. Friedemann Schulz von Thun, Reinhard Tausch und Inghard Langner entwickelten es in den 1970er-Jahren an der Universität Hamburg. Es geht von vier Merkmalen der Verständlichkeit aus:

  • Einfachheit: geläufige Wörter, kurze Sätze

  • Gliederung/Ordnung: innerlich klarer Gedankengang, äußerlich gut strukturiert

  • Kürze/Prägnanz: schnell auf den Punkt kommend

  • Anregende Zusätze: Beispiele, lebendige Schilderungen

Jedes Merkmal im Text wird auf einer Skala von +2 (optimal) bis –2 (unverständlich) beurteilt. Weil es sich um ein qualitatives Modell handelt, ist es auf die Urteilskraft der Leserinnen angewiesen. Die Ergebnisse weichen jedoch auch bei Bewertungen von mehreren Personen kaum voneinander ab. Offensichtlich gibt es eine allgemeine Übereinstimmung, was die Wahrnehmung der vier Merkmale angeht. Ein Vorteil des Hamburger Verständlichkeitskonzepts: Es sind keine linguistischen oder grammatischen Vorkenntnisse nötig, um einen Text auf der Skala einordnen zu können. Auch Schreibtrainings auf der Grundlage des Hamburger Verständlichkeitskonzepts sind sehr erfolgreich. Denn Begriffe wie »Nominalkonstruktion«, »Passiv« oder »Infinitiv mit zu« muss man nicht kennen, um die vier Merkmale der Textverständlichkeit zu beherzigen.

Der erste Absatz dieses Kapitels liegt bei den ersten drei Merkmalen vermutlich im Bereich +1: Die Sätze sind kurz. Die meisten Wörter sind geläufig. Der Gedankengang ist klar. Das Thema ist prägnant beschrieben. Beim vierten Merkmal Anregende Zusätze würde der erste Absatz schlecht abschneiden. Es fehlen Beispiele oder ein lebendiger Einstieg mittels Storytelling. Zum Ausgleich kommt jetzt ein grauer Kasten, mit dem Sie gleich etwas ausprobieren können. Auch bei dem folgenden Verständlichkeitstest sind keine grammatischen Vorkenntnisse nötig.

Besteht Ihr Text den Cloze-Test?

Cloze kommt aus dem Englischen und heißt Lückentext. Mit einem Cloze-Test lässt sich die Lesekompetenz überprüfen. Natürlich lässt sich damit auch testen, wie verständlich ein Text geschrieben ist. Sie können Ihren Text auf Verbito in einen Lückentext verwandeln lassen. Bitten Sie anschließend jemanden, die Lücken auszufüllen. Wenn das gut klappt, ist Ihr Text verständlich. Beziehungsweise ist damit die Lesekompetenz Ihres Probanden bewiesen . Rufen Sie dazu einfach diesen Link auf: https://verbito.net/worksheets/cloze-test/.

Die Wiener Sachtextformel


Mit der Wiener Sachtextformel wird die Lesbarkeit von Texten berechnet. Gezählt werden der Prozentanteil der Wörter mit drei oder mehr Silben, die Satzlänge und der Prozentanteil der Wörter mit mehr als sechs Buchstaben. Es handelt sich also um ein quantitatives Verfahren. Das jeweilige Ergebnis wird auf einer Skala von 4 bis 15 eingeordnet. Der Clou: Jeder Punkt auf der Skala steht für eine Schulstufe, für den sich der untersuchte Text hinsichtlich formaler Verständlichkeit eignet. Die Skala lässt sich auch so interpretieren: Stufe 4 steht für einen sehr leicht zu lesenden Text, Stufe 15 für einen sehr schwierigen Text. Erich Vanecek und Richard Bamberger, der Gymnasiallehrer und Gründer des Internationalen Instituts für Jugendliteratur- und Leseforschung, haben die Wiener Sachtextformel entwickelt. Zahlreiche SEO-Unternehmen machen sie sich heute zunutze, um die Lesbarkeit ihrer suchmaschinenoptimierten Texte zu erhöhen. KI-gestützte Verfahren drängen sich geradezu auf, um einen Text nach der Wiener Sachtextformel beurteilen zu lassen.

Ich nehme wieder den ersten Absatz dieses Kapitels und lasse ihn mithilfe eines Onlinetools prüfen. Das Tool arbeitet auf Basis der Kriterien der Wiener Sachtextformel. Der Absatz erzielt das Ergebnis 13,3. Wir sprechen hier also von einem komplexen Text, geeignet für die Schulstufe von Abiturientinnen.

Dasselbe mache ich mit einem Chain-of-Thought-Prompt mit ChatGPT-4o. Hier lautet das Ergebnis 9. Das entspräche also dem Verständnisniveau einer 9. Schulklasse. Wie immer gilt: Zweifeln Sie ruhig die Ergebnisse an, die Ihnen ChatGPT oder ein anderer Textgenerator liefert. Würde eine 15-jährige Person (9. Klasse) den ersten Absatz leicht zu lesen finden? Wohl eher nicht. Das Large Language Model ChatGPT ist weniger genau im Urteil als das Onlinetool, bei dem offenbar die Kriterien der Wiener Sachtextformel sorgfältig hinterlegt sind.

Abbildung 3     Sehr schwer zu lesen, sagt das Analysetool, das unter anderem mit der Wiener Sachtextformel arbeitet (https://gratis-ecke.de/webtools/text-analyse-tool-online.html).

Der Lesbarkeitsindex (LIX)


Der Lesbarkeitsindex (LIX) kommt aus Schweden und heißt im Original Läsbarhetsindex. Carl-Hugo Björnsson entwickelte diesen Index in den Sechzigern. Auch er arbeitet mit statistischen Methoden. Gezählt werden unter anderem Satzlänge und Wortlänge. Die Skala beginnt bei 0, wobei ein Wert von unter 40 dem Verständlichkeitsniveau von Kinder- und Jugendliteratur entspricht. Alles über 60 ordnet der LIX als Fachliteratur ein. Sie können Ihren Text im kostenfreien Tool der psycholinguistischen Plattform psychometria.de testen lassen. Und das kommt bei meinem berühmten ersten Absatz dieses Kapitels heraus (siehe Abbildung 4):

Abbildung 4     Hohe Komplexität; mit einem LIX von 58,27 geht der Text noch gerade als Sachliteratur durch (www.psychometrica.de/lix.html).

Der Hohenheimer Verständlichkeitsindex


Auch dieses Modell arbeitet quantitativ. Es zählt also vor allem und erstellt Statistiken. Es fließen allerdings auch einige qualitative Merkmale ein. Der Hohenheimer Verständlichkeitsindex (HIX) wurde am Institut für Kommunikationswissenschaften der Universität Hohenheim entwickelt. Mit einer eigens entwickelten Software werden vor allem diese Merkmale gemessen:

  • durchschnittliche Satzlänge

  • Anteil der Sätze mit mehr als 20 Wörtern

  • Anteil der Schachtelsätze und der Sätze mit mehr als zwei Informationseinheiten

  • Anteil der Sätze im Passiv

  • durchschnittliche Wortlänge

  • ...


van Laak, Petra
Petra van Laak ist eine Expertin für professionelle Kommunikation und Textentwicklung. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Trainerin und Beraterin vermittelt sie in Seminaren und Büchern klare, effiziente und leserfreundliche Ausdrucksweisen. Ihr Wissen kombiniert sie mit aktuellen Trends wie KI-gestützter Textoptimierung und gendersensibler Sprache, um moderne und zugängliche Kommunikation zu fördern.



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