E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Vale Du bringst mein Herz in Gefahr
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5829-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-5829-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Cooper Anders ist ihre ganz große Liebe! Aber auch wenn Sara befürchten muss, dass er sie nur begehrt, möchte sie wenigstens ein mal in seinen Armen die Lust erleben. In seinem luxuriösen Apartment beginnt sie, ihn zu verführen! In dieser Nacht wird sie ihren Traummann so glücklich machen, dass er nie wieder auf sie verzichten will!
Leah Vale glaubt, dass das Schreiben romantischer Literatur der perfekte Job für sie ist. Ihr Lebensmotto ist 'Alles wird gut'. Geboren wurde sie am Pazifik un machte einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften an der Universität von Washington. Heute lebt sie in Portland, Oregon mit ihrem Ehemann und ihren zwei Söhnen. Sie fährt leidenschaftlich gerne Ski, taucht gerne und spielt Golf.
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1. KAPITEL
Sehr geehrter Mr. Anders,
es ist unsere traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass Marcus McCoy am 8. Juni diesen Jahres beim Fliegenfischen in Alaska von einem Grizzlybären getötet wurde. In Ausübung seines letzten Willens obliegt es uns ferner, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass er einen gewissen Cooper Anders, 30 Jahre alt, wohnhaft in 785 Westmark Street, Dependable, Missouri, als seinen Sohn und rechtmäßigen Erben anerkannt hat.
Auf Wunsch von Joseph McCoy, Firmengründer von McCoy Enterprises, Vater des Verstorbenen und Großvater von Cooper Anders, bitten wir Sie, unverzüglich und unter Wahrung der gebotenen Diskretion den Ihnen gebührenden Platz in der Familie und dem Unternehmen McCoy einzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
David Weidman, Esq.
Weidman, Biddermier, Stark
Cooper erbleichte. Ihm stockte der Atem. Langsam ließ er den Brief sinken und blickte hoch in den wolkenlosen Morgenhimmel. Sein Blick verfinsterte sich. Marcus McCoy, du Mist…
„Alles in Ordnung, Mr. Anders?“ Die bezaubernde Brünette, die ihm den Brief ausgehändigt hatte, blickte ihn aus sorgenvollen grünen Augen an. „Haben Sie vielleicht doch etwas abbekommen bei der, äh, Auseinandersetzung gestern Abend?“
Er winkte ab. „Nein, ich bin völlig okay.“
„Aber es stimmt doch, dass Sie wegen einer Schlägerei in einer Bar verhaftet worden sind, oder?“
Cooper schnaubte. „Ich habe mich lediglich auf den größten Kerl draufgesetzt und ihn festgehalten.“ Er wedelte mit dem Brief hin und her. „Deshalb darf ich also raus. Die haben Sie geschickt, um die Kaution für mich zu bezahlen.“
Sie lächelte. „Ja, ich arbeite für die Firma McCoy.“
Er betrachtete die Kurven unter ihrem braunen Pullover und der beigefarbenen Hose und atmete geräuschvoll ein. „Und ich dachte schon …“
Ihre glatte Stirn zog sich in Falten. „Was denn?“
„Ach, so ein Männertraum. Da kommt eine hübsche Biene vorbei, die einen Verehrer sucht …“
Sie blinzelte ihn irritiert an, dann weiteten sich ihre Augen, und ihre Wangen wurden flammend rot. Normalerweise hätte er jetzt versucht, sie noch mehr in Verlegenheit zu bringen, aber heute war ihm nicht danach.
Heute war anscheinend nichts normal. In seinen kühnsten Träumen hätte er sich nicht ausgemalt, dass dieser Tag einmal kommen würde.
Er blickte wieder auf den Brief des Notars in seinen Händen. Als er vor ein paar Tagen in den Nachrichten von Marcus’ Tod erfahren hatte, hatte er nicht gewusst, wie er sich verhalten sollte. Jetzt wusste er es. „Aber vielleicht wird jetzt ein ganz anderer Traum von mir wahr.“
„Ja, bestimmt.“
Etwas in ihrer Stimme ließ ihn aufblicken. Sicher war sie nicht die einzige, die glaubte, es müsse traumhaft sein, plötzlich zur McCoy-Familie zu gehören.
Er betrachtete ihr schimmerndes braunes Haar, das sich auf ihren schmalen Schultern nach außen rollte, ihr dezentes Make-up und das Goldkettchen mit dem winzigen Anker an ihrem Hals. Ihre ganze Erscheinung strahlte Loyalität gegenüber der Firma aus.
„Sie wissen sicher, was da drin steht.“
Sie räusperte sich. „Ja.“
Er erriet aus ihrer steifen Haltung, dass es ihr peinlich war, und ein Gefühl von Seelenverwandtschaft regte sich in ihm. Wie oft war er bei etwas ertappt worden, was er nicht hätte tun sollen. „Ich weiß ihre Ehrlichkeit zu schätzen.“
Dann zuckte er die Achseln. „Niemand kann Ihnen verdenken, dass Sie einen Blick in den Umschlag geworfen haben, zumal er nicht mal zugeklebt ist. Es kommt sicher nicht häufig vor, dass die ehrenwerten McCoys jemanden aus dem Knast freikaufen. Da darf man schon mal neugierig werden.“
Sie hob die schön geschwungenen Augenbrauen, und ihre vollen Lippen öffneten sich zu einem Protest.
Er winkte ab. „Es ist wirklich nichts dabei.“ Am liebsten hätte er sie auf der Stelle geküsst. Er fand sie unglaublich attraktiv. Alles an ihr gefiel ihm, ihre Augen, ihr Haar, ihre Figur. Noch dazu war sie etwa in seinem Alter. Eine Frau mit Erfahrung und Sinn für Dinge, die Spaß machten. Denn Spaß war für ihn das Wichtigste, nach allem, was seiner Mutter widerfahren war.
„Aber es ist völlig anders, als Sie denken …“
„Ich glaube nicht. Die McCoys haben ein hübsches Betthäschen geschickt – eine Sekretärin mit Aufstiegsplänen – damit ich nur ja merke, wie toll es ist, zu einer der reichsten Familien des Landes zu gehören.“ Er lächelte mit schmalen Lippen. „Das geht natürlich nicht gegen Sie.“
Offensichtlich brüskiert, zog sie die Stirn in Falten. „Erstens: Unterbrechen Sie mich nicht ständig. Zweitens: Sie könnten sich ruhig entschuldigen.“
Normalerweise ging er mit Frauen behutsamer um, aber in ihm hatte sich soviel Bitterkeit angestaut, dass er zu keiner Entschuldigung fähig war. Dennoch hatte sie wenigstens eine Erklärung verdient. Immerhin hatte sie ihm erspart, seinen Partner Ted zu bitten, die Kaution für ihn zu hinterlegen. „Die Sache ist die, ich weiß bereits von meiner Verwandtschaft mit den McCoys.“
Sie blickte ihn verdutzt an.
Er beugte sich zu ihr, und trotz seiner Verbitterung nahm er den blumigen Duft ihres Parfums wahr. „Wissen Sie, als ich dreizehn war, hat meine Mutter mir auf dem Sterbebett gestanden, dass Marcus McCoy mein Vater ist. Angeblich der einzige Mann, den sie je geliebt hat.“
Er straffte die Schultern. In all den Jahren hatte er sich einen harten Panzer zugelegt und gelernt, alles abzuwehren, was ihm zu nahe ging. „Bis dahin hatte ich nur gewusst, dass ich eins von den Kindern bin, deren Väter sich aus dem Staub gemacht haben. Mit dem Unterschied, dass meiner sich quasi freigekauft hat.“
Er lachte bitter auf. „Keiner hat mir geglaubt, weil alle dachten, meine Mutter lügt.“
Schockiert und mitleidig sah sie ihn an. Offensichtlich wusste sie nicht, was sie sagen sollte.
Er presste die Lippen aufeinander. „Was haben sie nicht alles versucht, mir die Sache auszureden.“ Dann imitierte er gekonnt Grandpa Neds krächzende Stimme: „Du Bengel hast doch keine Ahnung. Ohne die McCoys wäre Dependable heute noch ein Kuhkaff. Also halt bloß deinen Mund.“
Cooper zeigte auf den neuen, im Kolonialstil errichteten Gefängnisbau hinter sich, auf dem in großen Lettern Joseph McCoy Municipal Building prangte. Fast alle öffentlichen Gebäude in der Kleinstadt trugen ein ähnliches Schild.
Sie blinzelte ihn unsicher an. „Wer hat das zu Ihnen gesagt?“
„Ned Anders, der Vater meiner Mutter. Ich hatte das Vergnügen, fünf Jahre unter seinem Dach zu wohnen. Allerdings mit Unterbrechungen, weil er mich immer rausgeworfen hat, wenn ich was ausgefressen hatte.“ Er warf einen Blick auf das Gefängnis und zog eine Grimasse.
Dann wandte er sich mit melancholischem Lächeln wieder der Frau zu, die vor ihm stand. „Marcus hat ganz bestimmt nicht damit gerechnet, dass sein Testament so schnell eröffnet wird. Warum er die Sache überhaupt ans Licht bringen wollte, ist mir ein Rätsel. Und das alles habe ich einem hungrigen Grizzlybären zu verdanken. Ich liebe diese Art von höherer Gerechtigkeit.“
Er drehte sich um und lief die Treppe hinunter. Hinter sich hörte er das Geklapper von Pumps. „Mr. Anders, bitte. Ich bin sicher, dass alle nur Ihr Bestes im Sinn hatten.“ Das klang so kleinlaut, als ob sie es selbst nicht glaubte, und Cooper hielt es nicht für nötig zu antworten. Offenbar gehörte sie zu den wenigen Menschen, die verstanden, was er durchgemacht hatte. Zu dumm, dass sie vom feindlichen Lager war.
Sie überholte ihn und schnitt ihm den Weg ab. Verflixt hübsch war sie, wie sie im Sonnenlicht vor ihm stand mit ihren funkelnden grünen Augen und ihrem glänzenden kastanienbraunen Haar. Trotzdem, nichts würde ihn davon abbringen, die Nachricht, die sie ihm überbracht hatte, für seine Zwecke zu nutzen.
Seine Mutter hatte also doch nicht gelogen. Sie hatte das Geld, von dem sie lebten, nicht illegal verdient. Er hatte das insgeheim befürchtet, weil Ned immer so komische Anspielungen gemacht hatte.
Sie deutete auf den Brief in seiner Hand. „Jedenfalls hat Marcus Sie als seinen Sohn anerkannt. Daran gibt es nichts zu rütteln. Jetzt haben Sie die Chance, Ihren rechtmäßigen Platz in der Familie einzunehmen. Es ist wirklich eine wunderbare Familie.“
„Nein, jetzt habe ich die Chance, es ihnen heimzuzahlen.“
Sie riss die Augen auf. „Wie meinen Sie das?“
Cooper beugte sich über sie. Von Nahem sah ihr Gesicht noch hübscher aus. Aber die Angst in ihren Augen versetzte ihm einen Stich. Es war nicht fair, die Überbringerin der Nachricht zu verunsichern. Doch er konnte nicht anders. Mit rauer Stimme erwiderte er: „Rache ist süß, und ich liebe Süßes.“
Ernst blickte sie zu ihm hoch, und Cooper verspürte plötzlich den unwiderstehlichen Drang, sie zu küssen. Er war ihr jetzt so nahe, dass er ihren warmen Atem auf seinen Lippen spürte.
Aber er bezwang sich und trat zurück. „Tut mir leid, Honey, ich hab’s eilig. Ich muss eine Firma ruinieren.“
Sara Barnes stand da wie vom Donner gerührt. Coopers unerwartetes Auftreten, sein Annäherungsversuch und sein abruptes Verschwinden hatten sie außer Fassung gebracht. Sie starrte ihm nach, während er die restlichen Stufen auf einmal nahm und sich mit einer Energie und Selbstsicherheit entfernte, die sie...




