E-Book, Deutsch, 180 Seiten
Urig Das Leben ist gelb
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7526-3769-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Gedankenkram und Liebeszeugs
E-Book, Deutsch, 180 Seiten
ISBN: 978-3-7526-3769-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Jürgen Urigs Vita ist 28 DIN A4 Seiten lang. Er schreibt seit über 30 Jahren für TV und Radio und hat im wahrsten Sinne des Wortes Fernsehgeschichte mitgeschrieben. Urig war u.a. Headwriter der revolutionären "RTL Samstag Nacht". Die Begrüßung "Hallo, liebe Liebenden!" schrieb er seinem Kind Brisko Schneider für die "Wochenshow" auf den Leib. Aus seiner Tastatur klackerten Texte für "Clever - Die Show, die Wissen schafft", "Hitgiganten", "Vorsicht, Kamera", "Switch", "Mensch, Markus", "TV Kaiser", "Ladykracher", "The Voice of Germany" und etlichen weiteren Lach- und Unterhaltungsshows. In "Das Leben ist gelb" findet der*die Leser*in erstmals seine unverkauften wilden Gedanken, seine notierten Gefühle, seine Liebe zum Reim. Wigald Boning schreibt in seinem Vorwort zu diesem Buch: "Jürgen ist eine Maschine, ein Spieler, ein Kind. Er dichtet nicht, es dichtet in ihm; er ist lediglich Hülle, der Füllfederhalter seines Schaffens, seines Lebens, die Tinte schwappt, spritzt, durchfließt ihn, und alles, was Jürgen tun muss, ist dieser, seiner Tinte den Weg auf die Bütten zu bahnen, beziehungsweise, wie er behauptet, Worte in Zellengummis zu treten... ...auf diesen Seiten finden sich Jürgens eherne Spinnereien, teuer getrüffelter Tand, geistiges Schlammcatchen im Superschwergewicht, und im aufspritzenden Schlamm blitzen alle Augenblicke Preziosen auf, Seifenblasen, Massagebälle, oft auch Perlen voller Schläue, die im hohen Bogen den Kampfplatz verlassen und vor der Säue, vor meinen Füßen zu liegen kommen. Also: Mit dem Inhalt des vorliegenden Almanachs habe ich nichts zu tun, und das ist einerseits tragisch, andererseits kann ich nunmehr umso unbefangener die Spritzer, Schlieren, Spektakel genießen und empfehlen, was ich hiermit tue. Möge dieses Buch in jeder deutschen Nachttischschublade verschwinden, hätte ich fast geschrieben, aber das ist missverständlich und unangemessen. Nein. Völker der Welt, schaut auf dieses Buch! Und lese es, wer lesen kann! Viel Vergnügen. Jacky Dreksler, Produzent "RTL Samstag Nacht", während einer ehrlichen Kölschrunde zu Urig: Jürgen, ich hab dich ja nicht zum Headwriter gemacht, weil Du die besten Gags schreibst, sondern weil Du die besten Depressionen hast. Hugo Egon Balder, Executive Producer RTL Samstag Nacht, nachdem er einen Sketch von Urig las: "Urig, Du hast echt ´n Knall."
ÜBER DEN AUTOR Geboren 1959 in Merzig/Saar als Sohn eines Rolladenbauers und einer Gastwirtin. An der Wirtschaftsschule versagt, aber den Hauptschulabschluss als Geschenk eines gütigen Lehrers erhalten. Ausbildung zum Autozubehörverkäufter, zwei Jahre Bundeswehr, weitere Jobs in zahlreichen Wirtschaftsbereichen. Unter anderem als Bäcker, Kellner, Diskotheken-Kartenabreißer, Reprofotograf, Siebdrucker, Versicherungsvertreter, LKW-Fahrer u.v.m. Mit 12 Jahren Kirchenorgel erlernt, mit 12 1/2 Jahren dann Mit-glied in der Tanzband des Vaters. Es folgten einige Jahre als Tanzmucker, Alleinunterhalter, dann Jazz-Rocker, Big-Band-Organist, Rockmusiker. Allesamt mehr oder weniger erfolglose Unterfangen. 1984 - 86 Plattenpromoter für Bellaphon und Rockport-Records. Eigenes Tonstudio. 1986 - 89 Moderator Radio RVN in Bouzonville/France 1989 - 90 Moderator & Redakteur - Radio OHR, Offenburg 1990 - 4/93 Moderator, Unterhaltungschef, Vize-Programmchef RTL Radio, Stuttgart 4/93 - 02/94 Moderator Antenne Thüringen, Weimar Nov. 1993 - 1996 Headwriter RTL Samstag Nacht Weitere TV-Shows (Mini-Auszug): TV Kaiser, Die Wochenshow, Switch, Vorsicht, Kamera, Mensch, Markus, Hitgiganten, Clever - die Show, die Wissen schafft, Ladykracher, Voice of Germany, Voice kids 1997 Development Comedy - Brainpool 2001 Head of Development Comedy - Kirchmedia Entertainment (heute Constantin Entertainment) Gag-Overwriting und Entwicklung f. Serien & Filme 2005 Bandgründung - "De Imis" m. Carolin Kebekus. - Mit "Dat ruude Album" eine verdammt schöne CD produziert, die keiner haben wollte. 2013 - Buchveröffentlichung - 111 Gründe, Köln zu lieben, Auf-tragsarbeit Darsteller für Der Postillon und einige Kurzfilme 4 Monate Bühnen-Tour Der Postillon live 3D-Künstler Geschieden, seit 18 Jahren Single, eine wundervolle Tochter, ein Herzinfarkt, ein Motorradunfall. Oft durstig, manchmal hungrig.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Teil 1 – Sinn
Kapitel 1 – Nicht ohne meine Pfleger Vorabhinweis des Dichters: Die kursiv geschriebenen Worte sind meine persönlichen Anmerkungen. Letzte Meldung Italien – Heute morgen ist erneut der viel zitierte Besuch ausgebrochen. Weit mehr als 200 Familien kamen dabei um Kaffee und Kuchen. Werte erhalten Verrückt werden ist nicht schwer. Verrückt bleiben sehr! Morgendliches Einreimen (oder Des Dichters tägliches Reim und Raus) Das Einreimen vor dem Frühstück gehört zum Alltag des fleißigen Dichters wie das tägliche alte Stück Brot. Jedoch es ist kein leichtes Unterfangen. Und manchmal geht es um Leben und Tod. Auf geht's. Das Leben ist ganz schnell vorbei isst du Arsen statt Erbsenpüree... Ok, neu. Das war's dann wohl mit deinem Leben beisst du in Fliegenpilz statt Huhn. Hm... Fast. Nochmal. Vorbei ist mit der Leberei, fällst Du am Schwimmbadrand vorbei... Schon besser. Weiter. Das Leben dir gleich schwerer fällt, wenn dich ein Hund vor Wut anbellt. Prima. Mehr davon. Im Wald hast Du dich schlecht versteckt, wenn einem Bär dein Bein gut schmeckt. Ja, langsam kommt's. Fällst du von oben auf den Boden, verschiebt sich oft der linke Daumen... Oh, Rückschritt. Mist. Anders... Fällst Du mal weich in eine Frau, dann liegt das meist am Körperbau... Ja, ganz nett... Jetzt heißt es dranbleiben. Ein Freund von mir, der war einmal in Afrika in einem Tal. Kein Mensch war weit und breit zu seh'n. So konnte er ganz gut dort steh'n. Er freute sich am vielen Platz, bis ihn von hinten eine Tatz einer fiesen Wüsten-Katz eine knallte hintern Latz. Das tat, soweit ich weiß, recht weh, denn Katzen ham, statt weichem Zeh, aus hartem Horn geformte Krallen, die dann beim in-das-Fleisch-rein-prallen das Fleisch zerschneiden. So war mein Freund nicht zu beneiden. Im Gegenteil, er musste leiden. Man sollte sowas halt vermeiden, wenn man an solchen Plätzen ruht. Soweit ich weiß, floss auch viel Blut. So starb der arme Freund im Mund der Katze. Sonst war er gesund. Hm... eine Möglichkeit für den Schluss wäre auch: So starb der arme Freund im Mund, das Gras um ihn herum war bunt. Oder: So ist mein Freund vor Ort verblutet, Hat sich halt zu viel zugemutet. Nee, geht gar nicht... freundlicher wäre: Der Freund hat's trotzdem noch nach Haus gepackt, die Katze später Arm gekackt. Nee, nicht so gut... anders. Mein Freund der hatte ziemlich Glück, die Katze fraß von ihm nur'n Stück. Oder doch lieber netter...?!? Mein Freund kann wieder bei mir sitzen, in Afrika die Katz muss schwitzen. Nee, albern. - lieblicher: Mein Freund wurd dann vor Ort noch Engel. So wilde Katzen sind halt Bengel. Aua, nein... Weg damit... Ich mache jetzt zunächst mal Schluss Nicht weil ich will, nein, weil ich... äh... einen Kaffee brauche. Lebensgefahr durch Reimsucht 1 Auf alt reimt sich kalt und auf warm passt der Darm. Vorne an Xantippe hängt ne dicke Lippe, doch ich finde auf nix keinen Reim so fix Hoppla... Lebensgefahr durch Reimsucht 2 Ich kratz mich unter'n Achseln für einen Reim auf Kraxeln. Ach nein, es ist mein Kopf, da hängt ein langer Zopf an dem da kann man zieh'n. Doch sollte man dann flieh'n, sonst schubst Dich meine Lippe dort drüben von der Klippe. ACHTUNG! Tagtäglich gehen mehrere tausend Reime mit ihren Reimern durch. Leinen Sie Ihren Reim also an, Sie Lurch.... Hilfe... Die Reime bessern sich Ich würd mir gern das Leben mit einem Kopfschuss geben. ACHTUNG! Wir unterbrechen das Gedicht an dieser Stelle für eine erfreuliche Meldung: Immer mehr suizidgefährdete Dichter werden von ihren Reimen gerettet. Es war einmal... 1 Es war einmal ein Walzertakt, der fühlte sich total beknackt. Er hatte einen Schlag zu viel, weswegen er als Marsch auffiel Es war einmal... 2 Es war einmal ein Fleischwurstreim den brachte Helga Meier heim doch Helgas Mann hat sie erschlagen kann er doch Fleischwurst nicht ertragen Zu diesem unappetitlichen Vierzeiler kam es, weil der Kollege Georg Weyers unbedingt einen Reim mit Fleischwurst haben wollte. Ein Brötchen hätt's doch auch getan. Gewichtdiskriminierung Neulich ist mir aufgefallen: Der Doppelzentner ist die am meisten vernachlässigte Gewichtseinheit in Kochrezepten. Feuerzyklus 1 "Feuer!", schrie der alte Wachmann. Aber es war nur ein „A“. Ja er brauchte tatsächlich eine Brille. Feuerzyklus 2 "Feuer!", schrie der alte Wachmann. Aber es war nichts. Nur seine Frau war durchgebrannt. Feuerzyklus 3 "Feuer!", schrie der alte Wachmann. Dann fiel ihm ein, dass er sich schon vor Jahren das Rauchen abgewöhnt hatte. Feuerzyklus 4 „Feuer!“, schrie der alte Wachmann. Doch es waren nur Schall und Rauch. Lebenswichtige Frage Wenn eine Kuh, auf Papier gemalt, im Rahmen an der Wand hängt, steht sie dann, liegt sie oder hängt auch sie? Das gefällt mir nicht. Tierliebe Gedanken Die Kuh auf dem Bild an meiner Wand hat keinen Schwanz, keine Euter. Selbst wenn es ein Stier sein sollte, fehlen ihm die Eier, der Schwanz, die Hörner. Kann man nur hoffen, dass der Künstler kein Modell hatte oder einfach nur Hunger. Schlafzyklus 1 Im Schlaf war ich Professor mit Nobelpreis, weil es mir gelang, Kaffee zu teilen. Und tatsächlich: morgens beim Frühstück lag da dieses Kaffeeteilchen. Mir wurde schlecht, weil ich Wortspiele so früh am Morgen nicht vertrage. Dann schon eher Sex. Schlafzyklus 2 Im Schlaf war ich Bundeskanzler. Jedoch: Ich konnte kein Wort Deutsch. Immer wenn ich eine Rede halten sollte, sang ich bloß "I can't get no satisfaction" oder "Beat it" und alle lachten mich in erster Linie aus. Im nächsten Schlaf werde ich Rockstar und singe Böll. Schlafzyklus 3 Im Schlaf traf ich einen Rottweiler. Er sang eine Arie aus „Nabucco“, zitierte zeitgleich Erich Fromm und faltete dazu eine Origami-Taube. Dann biss er zu. So hinterlistig sind Rottweiler. Im nächsten Schlaf nehm' ich mein Gebiss aus dem Glas. Schlafzyklus 4 Im Schlaf backte ich Pfannkuchen. Dabei dachte ich drüber nach, ob ich nicht grammatikalisch richtiger schlief, als ich noch Pfannkuchen buk. Später kratzte ich die Pfanne von der Decke. Im nächsten Schlaf gibt's Suppe. Oder doch lieber Püree. Den kann man in Förmchen tun. Fliegende Berliner 1 „Fliegen de Berliner?“ ist eine Frage, die sich nur der stellen kann, der nie dort war. Denn de Berliner stehen auch nur rum oder gehen… Fliegende Berliner 2 „Fliegen de Berliner?“ ist eine Frage der Berliner. Denn de Berliner vergessen schon mal ganz gerne 'n Vokal. Icke nich. Ich hab nur schon wieder vergessen, Klopapier zu kaufen. So'n Scheiß. Wichtige Osterwarnung Wenn ein Hase dich übers Ohr haut, achte auf deine Löffel. Denn nur wer Löffel hat, denkt am Sonntag auch an die Suppe. Neulich Neulich, als die Sonne auf mich fiel, brachen die Strahlen. Riesensauerei rings um mich rum... Lecker Ein Gummibärchen fliegt durch die Luft. Gleich links neben meinen Gedanken. Ich greife danach halte es fest, führe es zum Mund und schlucke es herunter. Mit Gummibärchen kann man das machen. Die wehren sich nicht. Der Tag, die Nacht und das...