E-Book, Deutsch, 80 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm
Reihe: Politikum
Uhlmann / Achour / Manemann Emotionen
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7344-0965-3
Verlag: Wochenschau Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Politikum 1/2020
E-Book, Deutsch, 80 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm
Reihe: Politikum
ISBN: 978-3-7344-0965-3
Verlag: Wochenschau Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Gefühle haben gegenwärtig einen hohen Aufmerksamkeitswert. Spätestens seit Anfang der 1990er Jahre sind Emotionen zu einem zentralen Gegenstand in den Lebens-, Geistes- und Sozialwissenschaften geworden. Emotionen sind Thema interdisziplinärer Diskurse, zu denen eine Reihe von wissenschaftlichen Forschungsverbünden entstanden sind. In der deutschen Politikwissenschaft hatten es Gefühle jedoch bisher nicht leicht. Sie fremdelte mit Emotionen. Auch wenn sich in der empirischen Politikwissenschaft seit Mitte der 1980er Jahre die Emotionsforschung zu einem eigenständigen Teilgebiet entwickelt hatte und aktuell zumindest im Bereich der politischen Theorie immer häufiger Annäherungsversuche festzustellen sind, ist die Emotionsforschung in der Politikwissenschaft eher eine Randerscheinung geblieben. Dies ist umso erstaunlicher, als Emotionen in der Politik eine zentrale Rolle spielen. Seit jeher versuchen Politikerinnen und Politiker, mittels der gezielten Adressierung von Gefühlen das Volk zu mobilisieren und sich Legitimität für ihr Handeln zu verschaffen. Auch die Bürger*innen reagieren emotional auf die Politik und ihre Akteure. Sie wollen emotional angesprochen und von der Politik „mitgenommen“ werden. Erst vor diesem Hintergrund scheinen in jüngster Zeit Gefühle bzw. Emotionen im Kontext der Politik stärker ins Zentrum der Politikwissenschaft gerückt zu sein.Diese Ausgabe von POLITIKUM beschäftigt sich mit unterschiedlichen Dimensionen und Aspekten des Verhältnisses von Gefühlen und Politik. Dabei geht es um ein grundlegendes sozialwissenschaftliches Verständnis von Emotionen und um die Rolle von kollektiven Emotionen in politischen Kontexten. Beleuchtet werden die Gründe der aktuellen Konjunktur von Emotionen in den Sozialwissenschaften, die Bedeutung von Emotionen für die Demokratie sowie die Beziehung von Emotionen und Nation. Des Weiteren beschäftigt sich die Ausgabe mit der Funktion von Emotionen in der Rhetorik der Neuen Rechten sowie mit Auswirkungen von Emotionen auf die Popularität von Politiker*innen. Darüber hinaus nehmen die Beiträge Strategien der Emotionalisierung politischer Nachrichten und politischer Meinungsbildung, den Zusammenhang von Emotionen und politischer Identitätsbildung in den Blick. Nicht zuletzt werden die Beziehung von Emotionen und politischem Handeln sowie von Emotionen und politischer Bildung thematisiert. Insgesamt soll das Heft die Vielzahl der Dimensionen des Verhältnisses von Emotionen und Politik verdeutlichen sowie die Anschlussfähigkeit von Emotionen an Kernbereiche der Politikwissenschaft illustrieren.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Politik und Gefühl
Christian von Scheve
Emotionen in der Politik
Kollektivität, Normativität und Diskurs
Auch Gefühle sind Fakten
Interview mit Prof. Dr. Ute Frevert
Rudolf Speth
Nation und Emotion
Von der vorgestellten zur emotional erfahrbaren Gemeinschaft
Jürgen Manemann
Emotionen und Demokratie
Brigitte Bargetz
Politik der Empathie
Eine feministische Kritik
Gyburg Uhlmann
Emotionen in der Rhetorik der Neuen Rechten
Claudia Ritter
Emotionen und politische Identitäten
Oskar Gabriel
Steigern emotionale Botschaften die Popularität von Politikern?
Klaus Kamps
Emotionen als Medienstrategie
Die Politik gefühlter Nachrichten in den USA
Forum
Kristina Langeder
Emotive Wende?
Die ambivalente Rolle von Emotionen in Theorie und Praxis politischer Bildungsarbeit