E-Book, Deutsch, 233 Seiten
Uhlig / Simon / Lefeldt Sinnentwürfe in prekären Lebenslagen
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8309-8205-0
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Interdisziplinäre Blicke auf heterodoxe Phänomene des Heilens und ihre Funktionen im Alltag
E-Book, Deutsch, 233 Seiten
ISBN: 978-3-8309-8205-0
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Geistiges, mediales, oder auch energetisches Heilen - oft als 'Laienmedizin' bezeichnet - wird als medizinisches Konzept in der öffentlichen Wahrnehmung häufig kontrovers und polarisierend diskutiert. Zum einen ist in diesem Zusammenhang von Scharlatanerie und Betrug die Rede, zum anderen wird auf großartige Heilerfolge dieser Verfahren hingewiesen. Seit April 2012 beschäftigt sich an der Universität Mainz im Fach Kulturanthropologie/Volkskunde ein Forschungsprojekt mit eben jenem Kulturphänomen des Heilens und seinen Funktionen im Alltag. Die Untersuchungen fokussieren dabei vor allem Gebiete der deutschen und der benachbarten belgischen Eifel. Mit dem Ziel eines interdisziplinären Dialoges fand im September 2013 in Mainz eine Tagung statt, die sich mit heterodoxen Phänomenen des Heilens auseinandersetzte. Im Zentrum der Tagung stand der Mensch auf der Suche nach Heil und Heilung. Dieser Band versammelt die Beiträge der Tagung und liefert interdisziplinäre Blickweisen aus Kulturanthropologie, Geschichts-, Psychotherapie-, Kultur- und Literaturwissenschaften, der Medizingeschichte sowie der Ethnologie.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Buchtitel;1
1.1;Inhalt;5
1.2;Zur Einführung;7
2;Psychoanalytische Körperpsychotherapie und indigener Schamanismus – Unterschiede und Gemeinsamkeiten;9
3;"Nimm dein Pony aus meinem Garten": Formen des Heilens in Louise Erdrichs "Love Medicine" und Jonathan Wacks "Powwow Highway";21
4;Spuren des Schamanischen und der Geistheilung im fiktionalen Film;33
4.1;Das "schamanische Diskursfeld";33
4.2;Schamanismus im fiktionalen Film – Ein Motiv und kein Genre;34
4.3;Urbaner-, Core- und Neo-Schamanismus im Film oder "Übergänge von außerhalb der Zeit in den Wald vor der Stadt";37
4.4;"Gran Torino" als Beispiel für einen authentischen Schamanismus im fiktionalen Film?;38
4.5;Schamanismus als mythologische Verdichtung – der Film "Ulzhan – Das vergessene Licht";43
4.6;Die Figur des Shakuni als Desiderat westlicher Aneignungsmodi schamanischer Topoi;44
4.7;Scheinbar Leverkusen oder „Ausgerechnet Sibirien“;46
4.8;Eine klischeeüberladene Romanverfilmung bricht munter bestehende Klischees;47
4.9;Zusammenfassung und Ausblick;48
4.10;Literatur;49
5;Schamanen in der Eifel – eine literaturanthropologische Spurensuche;52
5.1;"Schamanen in der Eifel" oder wie fiktiv sind die Krimis von Jacques Berndorf?;54
5.2;Welche Bedeutung kommt der Region in diesen Krimis als Schauplatz der Handlung zu?;56
5.3;Werden Eifel-Krimis nur von Eifelbewohnern gelesen?;58
5.4;"Mond über der Eifel" – ein Krimi für Frauen?;59
5.5;Was erfährt das Lesepublikum von Jacques Berndorf über "Schamanen in der Eifel"?;60
5.6;Was lehrt uns der Text über den Umgang mit heterodoxen Phänomenen des Heilens und ihre Funktionen im Alltag?;62
5.7;Literatur;63
6;Trübe, dunkle Monde? – Feldnotizen und Überlegungen zu gegenwartsschamanischen „Ratgebern“ in der Eifel;65
6.1;Die Entscheidung zur Identifikation mit der Schamanenfigur;68
6.2;Gegenwartsschamanismus im Spiegel einer öffentlichen Protestinszenierung;75
6.3;ZwEifel-Schamanen? Rück- und Ausblicke;81
6.4;Literatur;82
7;Volksmedizin als kulturelles Erbe: Populäres Heilwissen zwischen „Aberglaube“ und „lebendiger Tradition“ in der Schweiz;86
7.1;Die Archivierung des Aberglaubens: Gustav A. Wehrli und die Abwesenheit des Volkes in der frühen Volksmedizinforschung;87
7.2;Das Volk erscheint: Margarete Möckli-von Seggern und die Ausdifferenzierung der Volksmedizin;91
7.3;Kulturpolitik als Standortpolitik: die Verwandlung des volksmedizinischen Aberglaubens in „lebendige Traditionen“;97
7.4;Literatur;100
8;Heilströme und Heildrähte – Medikale Subkulturen im Bereich der Geistheilung in der Adenauerära;104
8.1;Einleitung;104
8.2;Der Weg ins Misstrauen;105
8.3;Gesundheitsmarkt und Vertrauen in der frühen BRD;108
8.4;Die Ära der Wunderheiler 1949–1965;110
8.5;Die Gegenmaßnahmen des Staates;116
8.6;Konsequenzen und Hoffnungen;119
8.7;Literatur;120
9;Mythos Morlok. Historisches Wirken und gegenwärtige Inszenierung einer "Heilerdynastie";125
9.1;Der Ödenhof in Mitteltal;125
9.2;Der Handschriftenfund;127
9.3;Die Familiengeschichte der Morloks;134
9.4;Die Morloks in Überlieferungen und Erinnerungen;140
9.5;Zur Inszenierung der Morloks als "Wunderheiler";143
9.6;Literatur;146
10;Scharlatan und Wohltäter: Der "Wunderheiler von Schutterwald" im Fokus von Öffentlichkeit, Justiz und Wissenschaft;151
10.1;Herkunft und Familiengeschichte;152
10.2;Plötzlich "Wunderheiler" (1973–1975);154
10.3;Der "Wunderheiler" in Niederweiler (1975–1977);157
10.4;Der "Wunderheiler von Schutterwald" in den Massenmedien;157
10.5;Weber und die Wissenschaft;162
10.6;Webers Klienten;163
10.7;Weber im Konflikt mit der Justiz;166
10.8;Weber in Frankreich;168
10.9;Webers letzte Lebensjahre: eine Familiengeschichte;169
10.10;Scharlatan oder Wohltäter?;170
10.11;Literatur;172
11;"Maria hat geholfen" – Heterodoxe Konzepte von Heilung in Kontexten christlicher Religion, Religiosität und Spiritualität;177
11.1;Vorbemerkung;177
11.2;Beobachtungen im Handlungsfeld zwischen Religiosität und Gesundheit;178
11.3;Wallfahrt, Wasser und laienmedizinische Anwendung;182
11.4;Begriffe und Konzepte – kurze Anmerkungen;183
11.5;Kategorien eines religiösen Krisenmanagements;185
11.6;Fazit?;187
11.7;Literatur;187
12;Über die Wiederentdeckung der Religiosität in der psychiatrischen Versorgungslandschaft;190
12.1;Prolog;190
12.2;Religion als "fraglose Gegebenheit";190
12.3;Religion als kulturelle Entität;193
12.4;Die wechselseitigen Einflüsse von Religiosität und Gesundheit;195
12.5;Neuronale Aktivitäten und religiöse Erfahrungen;198
12.6;Auf dem Weg zu einer religionssensiblen Psychiatrie;201
12.7;Anreize für neue psychiatriegeschichtliche Perspektiven?;204
12.8;Ein Plädoyer für eine stärkere interdisziplinäre Forschung und Praxis;208
12.9;Literatur;209
13;Singen und Heilen: Antworten aus prekären Lebenslagen – Eine Feldforschung aus der "Stadt der Musik" Wien;215
13.1;Einleitung;215
13.2;Autobiografischer Zugang;215
13.3;Fachliteratur, Theorien und Konzepte – Heilsame Klänge und Gesänge in anderen Kulturen;216
13.4;Prekäre Forschungserfahrung als Tor zum Verstehen;216
13.5;Krankheit, Gesundheit, Heilung;217
13.6;Singen schafft Beziehung;218
13.7;Die Beziehung zu sich selbst;218
13.8;Die Beziehung zu den Mitmenschen und zur Umwelt;218
13.9;Die Beziehung zur spirituellen Welt;219
13.10;Körper, Geist und Emotionen;219
13.11;Transfer, Hybrides, Neues, Altvertrautes – Die andere Kosmologie fremder Heilungskulturen und ihr Transfer;220
13.12;"Healing songs" – ein Hybrid in der deutschsprachigen Gegenwartskultur?;221
13.13;Wer bietet nun derlei Lieder an und welche Heilung wird damit verbunden?;222
13.14;Weitere Antworten aus prekären Lebenslagen;224
13.15;Krankheit, Tod und Trauer;224
13.16;Schwangerschaft, Geburt, Schmerz und Freude;226
13.17;Ängste und Traumata;226
13.18;Singen heilt Singen;227
13.19;Singen macht Schule;228
13.20;Schlussbemerkung;228
13.21;Literatur;229
14;Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;231